Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Concilium Basileense ...

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während des Konzils von Basel. Der Text besteht aus einer Vorrede, aus der geistlichen und der weltlichen Reformation sowie einer Visionserzählung des Kaisers Sigmund. Die Reformvorschläge für die Kirche betonen die Bedeutung der Seelsorge durch einen gut ausgebildeten und von der Zölibatspflicht befreiten Weltklerus gegen die Mönchsorden, propagieren die Befreiung der Bischöfe von der Ausübung weltlicher Gewalt und die ausschließliche Verwendung der Diözesanpfründen für die Seelsorge sowie die sorgfältige Wahrung der geistlichen Disziplin durch die Bischöfe. Der Inhalt der „Reformation“ berührt sich in manchem mit dem Reformtraktat des Lübecker Bischofs Johannes Schele (PND 132678128), den ‘Avisamenta reformacionis in curia et extra’. Die Vorschläge zur Reichsreform sind nachrangig gegen die zur Kirchenreform. – Zur Überlieferung waren außer zwei unvollständigen Sonderfassungen (K, G) bis 1952/54 nur Handschriften und (Früh-)Drucke der Vulgatfassung V bekannt, die seitdem bekannt gewordenen, die dem Original wohl am nächsten kommende Handschrift N (Weimar, Landesbibl., Ms. Fol. 73) und die Handschrift P (Weimar, Thüring. Landesarchiv, F 181) sind mit V bei Edd. KOLLER parallel abgedruckt. Mss. v. Edd. BEER, pp. 8*-17*, 157-160 und KOLLER, 2 pp. 34-39; v. Comm. KOLLER (1989 ) 1070, dazu Yale, Beinecke Library, Marston 273. Edd. Augsburg 1476, bei Johannes Bämler (PND 119526220) (HAIN 9792; ISTC ib00008000); Augsburg 1497, bei Lucas Zeissenmair (PND 138511640) (HAIN 14730; ISTC is00499000), nachgedruckt in Bibliothek seltener Bücher, 1, Leipzig 2 1979 (1984 ); W. BOEHM, Friedrich Reiser's Reformation des K. Sigmund, Leipzig 1876, pp. 161- 252; H. WERNER, «Arch. Kulturgesch.», Ergänzungsheft 3 (1908); K. BEER, in Deutsche Reichstagsakten, Beiheft, Stuttgart 1933; H. KOLLER, in M.G.H., Staatsschr., 6 (1964). – Zu den zwischen 1476 und 1720 erschienenen Drucken BEER, pp. 17*- 28* und KOLLER, pp. 39-45. Comm. L. GRAF zu DOHNA, Reformatio Sigismundi, Beiträge zum Verständnis einer Reformschrift des fünfzehnten Jahrhunderts, in Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, 4, Göttingen Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters 1960, verzeichnet die Forschungsdiskussion bis 1960, mit Bibliographie auf pp. 203-217; H. HEIMPEL, Die Reformatio Sigismundi, Priesterehe und Bernhard von Chartres, «Dt. Arch.» 17 (1961) 526-537; H. HEIMPEL, Die Federschnur. Wasserrecht und Fischrecht in der Reformation Kaiser Siegmunds, «Dt. Arch.» 19 (1963) 451-488; v. Edd. KOLLER, pp. 1-29; F. M. BARTOŠ, Wer ist der Verfasser der Reformation Kaiser Siegmunds?, «Communio viatorum» 8 (1965) 123- 144; K. MOMMSEN, Die „Reformatio Sigismundi“, Basel und die Schweiz, «Schweiz. Zs. Gesch.» 20 (1970) 71-91; P. DE VOOGHT, Les Hussites et la Reformatio Sigismundi, in Von Konstanz nach Trient. Festgabe für A. Franzen, München 1972, pp. 199-214; C. BAUER, Der Wucherbegriff der Reformatio Sigismundi, in Aus Stadt- und Wirtschaftsgeschichte Südwestdeutschlands. Festschr. E. Maschke, Stuttgart 1975, pp. 110-117; F. IRSIGLER, Die Kleinen in der sogenannten Reformatio Sigismundi, «Saeculum» 27 (1976) 248-255, erneut in Miscellanea Franz Irsigler, cur. V. HENN, Trier 2006, pp. 125-132; T. STRUVE, Reform oder Revolution? Das Ringen um eine Neuordnung in Reich und Kirche im Lichte der Reformatio Sigismundi und ihrer Überlieferung, «Zs. Gesch. Oberrheins» 126 (1978) 73-129; H. BOOCKMANN, Zu den Wirkungen der Reform Kaiser Siegmunds, «Dt. Arch.» 35 (1979) 514-541, erneut in Studien zum städtischen Bildungswesen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, cur. B. MOELLER u.a. Göttingen 1983, pp. 112-135; M. HIERSEMANN, Der Konflikt Papst-Konzil und die Reformatio Sigismundi im Spiegel ihrer Überlieferung, «Zs. für historische Forschung» 9 (1982) 1-14; E. KRAFT, Reformschrift und Reichsreform. Studien zum Wirklichkeitsverhältnis der deutschen Reformschriften im Spätmittelalter insbesondere des sogenannten Oberrheinischen Revolutionärs, Diss. Darmstadt 1982, pp. 27-66; H. THOMAS, Jeanne la Pucelle, das Basler Konzil und die Kleinen der Reformatio Sigismundi, «Francia» 11 (1983) 319-339, erneut in H. THOMAS, Essays zur deutschen und französischen Geschichte des Mittelalters, Trier 2000, pp. 230-250; H. KOLLER, 2 in Verf. Lex., VII (1989 ) 1070-1074; P.-J. SCHULER, Recht und Billigkeit als politische Forderung der Reformschriften des 15. Jahrhunderts, in Kaiser Konzil von Basel: Autoren 100

Friedrich III. (1440-1493) in seiner Zeit. Studien anläßlich des 500. Todestags am 19. August 1493/1993, cur. P.-J. HEINIG, in Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii, 12, Köln – Weimar – Wien 1993, pp. 301-315; H. KOLLER, in Lex. MA, VII (1995) 550-551; Cl. MÄRTL, Der Reformgedanke in den Reformschriften des 15. Jahrhunderts, in Reform von Kirche und Reich zur Zeit der Konzilien von Konstanz (1414-1418) und Basel (1431-1449), cur. I. HLAVÁÈEK – A. PATSCHOVSKY, Konstanz 1996, pp. 91-108; H. BOOCKMANN, in Theologische Realenzyklopädie, XXVIII (1997) 384-386; BOOCKMANN, Die Orden in den deutschen Texten zur Kirchen- und Reichsreform des 15. Jahrhunderts, in Häresie und vorzeitige Reformation im Spätmittelalter, cur. Fr. ŠMAHEL – E. MÜLLER-LUCKNER, in Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien, 39, München 1998, pp. 275–288; L. VONES, in Lex. Theol. Kirche, 3 VIII (1999 ) 929-930; H. KOLLER, Zum Finanzwesen Kaiser Friedrichs III., in Tradition und Wandel. Festschrift für Heinz Dopsch, München – Wien 2001, pp. 152-160; E. MAROSI, Reformatio Sigismundi: Künstlerische und politische Repräsentation am Hof Sigismunds von Luxemburg, in Sigismundus Rex et Imperator. Kunst und Kultur zur Zeit Sigismunds von Luxemburg 1387-1437, cur. I. TAKÁCS, Ausstellung Budapest, Szépmüvészeti Múzeum, 18. März – 18. Juni 2006, Luxemburg, Musée national d'histoire et d'art, 13. Juli – 15. Oktober 2006, Mainz 2006, pp. 24-37. Rode, Johannes, von Trier (PND 11910010X) Geboren um 1385 in Trier, Studium in Paris und Heidelberg, 1421 Abt des Benediktinerklosters St. Matthias in Trier; Verfechter einer umfassenden Klosterreform; seit Anfang 1432 zusammen mit Nikolaus von Kues (PND 118588095) Prokurator des Trierer Domkapitels auf dem Konzil von Basel, 1434 ernannte ihn das Konzil von Basel zum Generalvisitator der Klöster in den Kirchenprovinzen Trier, Köln und Mainz. Kontakt zu Abt Johannes Dederoth , dem Begründer der Bursfelder Reformbewegung. † 1439 Dezember 3. Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters — De bono regimine abbatis (Titel nach Pez, mehrfach titellos überliefert, auch als ‘Tractatus caritatis, quo instruitur abbas de modo se habendi quoad deum et fratres’) Traktat über die Amtsführung des Abtes. Das Werk wurde 1435 auf dem Konzil von Basel vorgetragen. Mss. v. Edd. ROHTERT, pp. 43-56; acht Hss. des 15.- 16. Jahrhunderts, eine aus dem 17. Jahrh. Edd. Pez, Bibl., 1, pp. 159-204; A. ROHTERT, Johannes Rode, Über die gute Amtsführung des Abtes, in Dissertationen. Theologische Reihe, 55, St. Ottilien 1993, v. «Dt. Arch.» 50 (1994) 691. Transl. Deutsch: v. Edd. ROHTERT, pp. 137-171. Comm. P. BECKER, Fragen um den Verfasser einer benediktinischen Reformdenkschrift ans Basler Konzil. Studie über die Wirksamkeit des Abtes Johannes Rode von St. Matthias in Trier, «Stud. Mitt. Benediktinerord.» 74 (1963) 293-301; P. BECKER, Das monastische Reformprogramm des Johannes Rode, Abtes von St. Matthias in Trier, in Beiträge zur Geschichte des alten Mönchtums und des Benediktinerordens, 30, Münster 1970; P. BECKER, Johannes Rode († 1439), in Rheinische Lebensbilder, 7, Düsseldorf 1977, pp. 25-42; P. BECKER, Abt Johannes Rode von St. Mathias und sein benediktinisches Reformwerk im 15. Jahrhundert, in Spiritualität heute und gestern, 2, «Analecta Carthusiana» 35,2 (1983) 128-142; J. HELMRATH, Das Basler Konzil 1431-1449. Forschungsstand und Probleme, Kölner historische Abhandlungen, 32, Köln – Wien 1987, p. 130; P. BECKER, in Verf. Lex., VIII, (1992, 2. Aufl.) 128-135. Roselli, Antonio (PND 100968872) Geboren in Arezzo (Toscana) 1380, Studium in Bologna (Emilia-Romagna), lehrte ab 1406 als Lector des Kirchenrechts in Bologna, Florenz (Toscana) und Siena (Toscana), wo Enea Silvio Piccolomini (PND 118594702) 1427 sein Schüler war. Begab sich um 1430 nach Rom und wurde Konsistorialadvokat bei Papst Martin V. (PND 118578286), von Papst Eugen IV. (PND 118531328) als Legat zu Kaiser Sigismund (PND 118614185) gesandt. Verfasser der päpstl. Bulle „Deus novit“ Konzil von Basel: Autoren 101

Friedrich III. (1440-1493) in seiner Zeit. Studien<br />

anläßlich <strong>des</strong> 500. To<strong>des</strong>tags am 19. August<br />

1493/1993, cur. P.-J. HEINIG, in Forschungen zur<br />

Kaiser- und Papstgeschichte <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong>. Beihefte<br />

zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii, 12, Köln – Weimar<br />

– Wien 1993, pp. 301-315; H. KOLLER, in Lex. MA,<br />

VII (1995) 550-551; Cl. MÄRTL, Der Reformgedanke<br />

in den Reformschriften <strong>des</strong> 15. Jahrhunderts, in<br />

Reform von Kirche und Reich zur Zeit der Konzilien<br />

von Konstanz (1414-1418) und Basel (1431-1449),<br />

cur. I. HLAVÁÈEK – A. PATSCHOVSKY, Konstanz 1996,<br />

pp. 91-108; H. BOOCKMANN, in Theologische<br />

Realenzyklopädie, XXVIII (1997) 384-386;<br />

BOOCKMANN, Die Orden in den <strong>deutschen</strong> Texten zur<br />

Kirchen- und Reichsreform <strong>des</strong> 15. Jahrhunderts, in<br />

Häresie und vorzeitige Reformation im Spätmittelalter,<br />

cur. Fr. ŠMAHEL – E. MÜLLER-LUCKNER, in Schriften<br />

<strong>des</strong> Historischen Kollegs. Kolloquien, 39, München<br />

1998, pp. 275–288; L. VONES, in Lex. Theol. Kirche,<br />

3<br />

VIII (1999 ) 929-930; H. KOLLER, Zum Finanzwesen<br />

Kaiser Friedrichs III., in Tradition und Wandel.<br />

Festschrift für Heinz Dopsch, München – Wien 2001,<br />

pp. 152-160; E. MAROSI, Reformatio Sigismundi:<br />

Künstlerische und politische Repräsentation am Hof<br />

Sigismunds von Luxemburg, in Sigismundus Rex et<br />

Imperator. Kunst und Kultur zur Zeit Sigismunds von<br />

Luxemburg 1387-1437, cur. I. TAKÁCS, Ausstellung<br />

Budapest, Szépmüvészeti Múzeum, 18. März – 18.<br />

Juni 2006, Luxemburg, Musée national d'histoire et<br />

d'art, 13. Juli – 15. Oktober 2006, Mainz 2006, pp.<br />

24-37.<br />

Rode, Johannes, von Trier<br />

(PND 11910010X) Geboren um 1385 in Trier,<br />

Studium in Paris und Heidelberg, 1421 Abt <strong>des</strong><br />

Benediktinerklosters St. Matthias in Trier; Verfechter<br />

einer umfassenden Klosterreform; seit Anfang 1432<br />

zusammen mit Nikolaus von Kues (PND 118588095)<br />

Prokurator <strong>des</strong> Trierer Domkapitels auf dem Konzil<br />

von Basel, 1434 ernannte ihn das Konzil von Basel<br />

zum Generalvisitator der Klöster in den<br />

Kirchenprovinzen Trier, Köln und Mainz. Kontakt zu<br />

Abt Johannes Dederoth , dem Begründer der<br />

Bursfelder Reformbewegung. † 1439 Dezember 3.<br />

<strong>Geschichtsquellen</strong> <strong>des</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Mittelalters</strong><br />

— De bono regimine abbatis<br />

(Titel nach Pez, mehrfach titellos überliefert, auch als<br />

‘Tractatus caritatis, quo instruitur abbas de modo se<br />

habendi quoad deum et fratres’) Traktat über die<br />

Amtsführung <strong>des</strong> Abtes. Das Werk wurde 1435 auf<br />

dem Konzil von Basel vorgetragen.<br />

Mss. v. Edd. ROHTERT, pp. 43-56; acht Hss. <strong>des</strong> 15.-<br />

16. Jahrhunderts, eine aus dem 17. Jahrh.<br />

Edd. Pez, Bibl., 1, pp. 159-204; A. ROHTERT,<br />

Johannes Rode, Über die gute Amtsführung <strong>des</strong> Abtes,<br />

in Dissertationen. Theologische Reihe, 55, St. Ottilien<br />

1993, v. «Dt. Arch.» 50 (1994) 691.<br />

Transl. Deutsch: v. Edd. ROHTERT, pp. 137-171.<br />

Comm. P. BECKER, Fragen um den Verfasser einer<br />

benediktinischen Reformdenkschrift ans Basler<br />

Konzil. Studie über die Wirksamkeit <strong>des</strong> Abtes<br />

Johannes Rode von St. Matthias in Trier, «Stud. Mitt.<br />

Benediktinerord.» 74 (1963) 293-301; P. BECKER, Das<br />

monastische Reformprogramm <strong>des</strong> Johannes Rode,<br />

Abtes von St. Matthias in Trier, in Beiträge zur<br />

Geschichte <strong>des</strong> alten Mönchtums und <strong>des</strong><br />

Benediktinerordens, 30, Münster 1970; P. BECKER,<br />

Johannes Rode († 1439), in Rheinische Lebensbilder,<br />

7, Düsseldorf 1977, pp. 25-42; P. BECKER, Abt<br />

Johannes Rode von St. Mathias und sein<br />

benediktinisches Reformwerk im 15. Jahrhundert, in<br />

Spiritualität heute und gestern, 2, «Analecta<br />

Carthusiana» 35,2 (1983) 128-142; J. HELMRATH, Das<br />

Basler Konzil 1431-1449. Forschungsstand und<br />

Probleme, Kölner historische Abhandlungen, 32, Köln<br />

– Wien 1987, p. 130; P. BECKER, in Verf. Lex., VIII,<br />

(1992, 2. Aufl.) 128-135.<br />

Roselli, Antonio<br />

(PND 100968872) Geboren in Arezzo (Toscana)<br />

1380, Studium in Bologna (Emilia-Romagna), lehrte<br />

ab 1406 als Lector <strong>des</strong> Kirchenrechts in Bologna,<br />

Florenz (Toscana) und Siena (Toscana), wo Enea<br />

Silvio Piccolomini (PND 118594702) 1427 sein<br />

Schüler war. Begab sich um 1430 nach Rom und<br />

wurde Konsistorialadvokat bei Papst Martin V. (PND<br />

118578286), von Papst Eugen IV. (PND 118531328)<br />

als Legat zu Kaiser Sigismund (PND 118614185)<br />

gesandt. Verfasser der päpstl. Bulle „Deus novit“<br />

Konzil von Basel: Autoren 101

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