Dokument 1.pdf - oops - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

FORSCHUNG, LEHRE, BIBLIOTHEK 39
zehnte in den Regalen gesichert gewesen. Der zunehmende
CD-ROM-Markt wird uns aber zwingen, Formen der Restaurierung
zu finden, die Texte und Systeme in neue Normen
überführen. Auch hier ist eine neue Qualität in der Sicherung
der Texte als Teil des bibliothekarischen Generationenvertrags
gefordert.
Noch problematischer erscheinen die rein elektronischen
Daten in den internationalen Netzen auf Servern von Hochschullehrern
und Instituten, deren bibliographische Erschließung
noch weitgehend mit traditionellen Mitteln zu handhaben
sein wird, deren Sicherung für die eigene Hochschule
jedoch nur über den Betrieb eigener Datenbankserver und
deren permanente Pflege zu erreichen sein wird.
Damit kommen neue Aufgaben auf die Bibliotheken zu mit
neuen Problemen.
Mußten unsere mönchischen Kollegen des frühen Mittelalters
nicht nur des Lesens und Schreibens, und zwar des schönen
Schreibens, kundig sein sondern auch der klassischen wie orientalischen
Sprachen, z.B. des Aramäischen, Hebräischen,
Arabischen, Griechischen und selbstverständlich des Lateinischen,
mächtig sein und die Grundlehren und Dogmen der
Theologie, des Rechts und der Künste beherrschen, werden
von den wissenschaftlichen Bibliothekaren heute neben dem
breiten Studienfachwissen und zwei bis drei Fremdsprachen
die klassischen bibliographischen Kenntnisse erwartet. Wenn
sie mit diesem Handwerkszeug die heutigen Verlagsprospekte
und internationalen Bibliographien auswerten, nach Fachsystematik
und RSWK klassifizieren, gilt es permanent hinzuzulernen,
um die neuen Quellen überhaupt sammeln und
erschließen zu können. Die notwendigen Werkzeuge und
Sprachen, die gestern Grips-Dirs oder Stairs hießen, haben zur
Zeit noch Namen wie WWW, Mosaik, WAIS, HTML, Z3950,
Acrobat und Netscape, können sich aber im Laufe dieses Jahres
bereits geändert haben.