Dokument 1.pdf - oops - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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FORSCHUNG, LEHRE, BIBLIOTHEK 27<br />
Bibliothekare denken an das Ende eines Berufes und dessen<br />
Auslaufen im Musealen.<br />
Indessen halte ich den Optimismus der einen wie den Pessimismus<br />
der anderen für ganz und gar unbegründet. Nur mit<br />
einem müssen wir rechnen: mit Veränderungen, die noch<br />
nicht sicher einzuschätzen sind. Mit neuen, anderen Qualifikationsforderungen<br />
müssen wir uns auseinandersetzen.<br />
Besinnen wir uns zunächst auf die Grundlagen bibliothekarischer<br />
Aufgaben in der wissenschaftlichen und kulturellen Information<br />
und stellen sie ins Licht der technischen Entwicklung,<br />
der überregionalen Kooperation und der neuen Medien.<br />
Welches sind diese Grundlagen?<br />
1 Der Generationenvertrag: Texte sichern<br />
Denken Sie an die bereits genannten Beispiele<br />
technologischer Umbrüche in der Geschichte der Bibliotheken.<br />
Wir haben uns die Techniken der Zeit immer zu eigen<br />
gemacht, den Papyrus, das Pergament, das Papier, die<br />
Drucktechnik, die Fotografie, den Film, die AV-Medien. Es<br />
ging immer darum, die Inhalte für die Nachwelt zu sichern, es<br />
ging um Texte und deren Bewahrung für die nächste Generation.<br />
Dies ist der bibliothekarische Generationenvertrag. Er darf<br />
nicht gekündigt werden. <strong>Dokument</strong>e zu sammeln, zu sichern<br />
und an gegenwärtige und zukünftige Leser weiterzugeben ist<br />
eine bleibende Aufgabe. Wenn also in Zukunft keine Texte<br />
oder jedenfalls nicht mehr alle auf Papier gedruckt werden<br />
und zu Büchern gebunden werden, stellt dies die überkommene<br />
bibliothekarische Aufgabe in keiner Weise in Frage.<br />
Die Texte werden weiter produziert, und sie sind gefährdeter<br />
denn je, wenn es sie nur noch als elektronische Dateien gibt.<br />
Die Aufgabe, Texte zu sammeln und den Nachfolgenden zu<br />
sichern, stellt sich weiterhin, nur auf andere Weise. Wenn es