<strong>Cultural</strong> <strong>Diversity</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> h<strong>in</strong>kt h<strong>in</strong>terher | Seite 6zue<strong>in</strong>ander aufweisen (vgl. Abb. 1). Rund 60 Prozent der Unternehmen stammen aus demproduzierenden Gewerbe, 40 Prozent s<strong>in</strong>d dem Service zuzuordnen (vgl. Abb. 2). 65 Prozent derUnternehmen beschäftigen über 20.000 Mitarbeiter, 35 Prozent weniger (vgl. Abb. 3).Abbildung 1: Verteilung der Unternehmen auf vier Regionen17%39%16%<strong>Deutschland</strong>EuropaUK+USAÜbrige28%Abbildung 2: Verteilung der Unternehmen auf die Bereiche Produktion und Service39%61%ProduktionServiceAbbildung 3: Unternehmensgröße nach Anzahl der Mitarbeiter35%< 20.000 MAs> 20.000 MAs65%
<strong>Cultural</strong> <strong>Diversity</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> h<strong>in</strong>kt h<strong>in</strong>terher | Seite 74 Ergebnisse: E<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationaler Vergleich zum Status von<strong>Cultural</strong> <strong>Diversity</strong> und <strong>Cultural</strong> <strong>Diversity</strong> <strong>Management</strong>Was s<strong>in</strong>d die relevanten Diversitätsdimensionen?In jedem Land, <strong>in</strong> jeder Unternehmung ist Diversität historisch unterschiedlich gewachsen.Aufgrund demografischer und soziokultureller E<strong>in</strong>flüsse ist anzunehmen, dass die Relevanz derverschiedenen Diversitätsdimensionen Alter, Beh<strong>in</strong>derung, Geschlecht, Kulturzugehörigkeit,Religion und sexuelle Orientierung zwischen Ländern und Unternehmen stark variieren wird. Diesesechs Dimensionen entsprechen den Kategorien der beiden EU-Richtl<strong>in</strong>ien zurNichtdiskrim<strong>in</strong>ierung. 2 In den Ergebnissen der Befragung stellt sich heraus, dass über alle Länderh<strong>in</strong>weg Geschlecht die zentrale Rolle spielt. Jedoch auch Alter, Kulturzugehörigkeit undBeh<strong>in</strong>derung werden auf e<strong>in</strong>er Skala von 0 (ke<strong>in</strong>e Relevanz) bis 7 (höchste Relevanz) mitdurchschnittlichen Werten über 4 oder sogar 5 angegeben (vgl. Abb. 4). Religion und sexuelleOrientierung haben e<strong>in</strong>e nachrangige Bedeutung. In der Formulierung der Frage wurde mit demBegriff „Relevanz“ darauf geachtet, dass Diversität und die anderen Dimensionen nicht als e<strong>in</strong>negative, sondern als neutrale Phänomene ersche<strong>in</strong>en.Beim Ländervergleich fällt auf, dass Unternehmen <strong>in</strong> allen anderen Ländern Kulturzugehörigkeitals bedeutender als deutsche Unternehmen e<strong>in</strong>schätzen. Dies zeigt, dass das Thema kulturelleDiversität <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> nicht den gleichen Raum e<strong>in</strong>nimmt wie <strong>in</strong> anderen Ländern, auch wennder Ausländeranteil <strong>in</strong> Höhe von 8,8 Prozent 3 und die aktuelle Diskussion um Migration undGleichbehandlungsgesetz anderes vermuten lässt.E<strong>in</strong>e andere Aussage, die sich aus diesen Ergebnissen schließen lässt, ist, dass Diversität vonKontext zu Kontext differenziert betrachtet werden muss und der Umgang mit ihr, d. h. <strong>Diversity</strong><strong>Management</strong> entsprechend angepasst gestaltet werden sollte, wie auch Stuber (2004) fordert.Dies heißt, jedes Unternehmen ist gefordert, nach dem jeweiligen nationalen Rahmen sowie derlokalen Gesellschaft e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes Konzept von <strong>Diversity</strong> <strong>Management</strong> zu entwickeln.Abbildung 4: Relevanz verschiedener Diversitätsdimensionen nach Regionen(Skala von 1 (niedrigste Relevanz) bis 7 (höchste Relevanz))7654321Alter Beh<strong>in</strong>derung Geschlecht KulturzugehörigkeitReligionSexuelleOrientierung<strong>Deutschland</strong> Europa UK+USA Übrige Länder2 Die Richtl<strong>in</strong>ie zur Gleichbehandlung ohne Unterschied der Rasse 2000/43/EG und die Richtl<strong>in</strong>ie zur Gleichbehandlung<strong>in</strong> Beschäftigung und Beruf 2000/78/EG3Stand 2005, Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2006)