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mit Diabetes! - St. Vincenz Krankenhaus Limburg

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Leben<br />

<strong>mit</strong> <strong>Diabetes</strong>!<br />

Modernes Therapiekonzept<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: Neue<br />

<strong>St</strong>rategien im Kampf gegen<br />

die Volkskrankheit Nummer 1<br />

Seiten 3 bis 7<br />

Darmkrebs ist vermeidbar -<br />

Hintergrund zur Therapie des<br />

Rectum-Karzinoms<br />

Seiten 12 bis 15<br />

Radarsystem in<br />

Sachen Umwelt<br />

Seiten 18 und 19<br />

Eckpfeiler im<br />

Gesundheitswesen:<br />

Ausbildung am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Seiten 18 bis 21<br />

Neues aus <strong>St</strong>. Anna<br />

Seiten 22 und 23<br />

Mehr Transparenz<br />

für die Patienten<br />

Seite 24<br />

Eine interne Zeitschrift<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH <strong>Limburg</strong><br />

Ausgabe 3/2005


Modernes<br />

Therapiekonzept an<br />

der Medizinischen<br />

Klinik: Neue <strong>St</strong>rategien<br />

im Kampf gegen die<br />

Volkskrankheit<br />

Nummer 1<br />

Mit einem Anteil von mehr als zehn Prozent der Bevölkerung<br />

ist der <strong>Diabetes</strong> mellitus eine der häufigsten<br />

Volkskrankheiten, die Zahl der Diabetiker steigt auch<br />

weiterhin dramatisch an. Die Folgeerkrankungen bedeuten<br />

für die Betroffenen und ihre Angehörigen Leid<br />

und Verlust an Lebensqualität, für die Solidargemeinschaft<br />

stellt diese Situation eine hohe Belastung dar:<br />

Jährlich werden rund 35 Milliarden Euro allein für die<br />

Therapie der Grunderkrankung sowie für die Behandlung<br />

der Folgekomplikationen des <strong>Diabetes</strong> ausgegeben.<br />

So war es nur folgerichtig, dass <strong>mit</strong> der Berufung<br />

von Privatdozent (PD) Dr. Erhard G. Siegel zum Chef-<br />

Geschichte der Insulin-<br />

Therapie<br />

Aufgrund der Versuche von<br />

Banting und Best wurde 1922<br />

erstmals ein Diabetiker <strong>mit</strong> In-<br />

Zehn Prozent der Bevölkerung, also ca. acht Millionen Deutsche, sind von der <strong>Diabetes</strong> betroffen. Eine Krankheit,<br />

die ein hohes Risiko für Folgeschäden birgt, immer weiter um sich greift und vielfach unentdeckt bleibt.<br />

sulin behandelt, in Deutschland<br />

1923. Vor der Insulin-Behandlung<br />

lag die Lebenserwartung<br />

eines jugendlichen Diabetikers<br />

bei nur 1,5 Jahren. Einer der<br />

Pioniere der Insulin-Therapie<br />

Inhalt:<br />

Redaktion<br />

Titelfoto: Leben <strong>mit</strong> <strong>Diabetes</strong>: Frühzeitige Beratung hält trotz Krankheit mo-<br />

Nicola v. Spee, Ulrich Haßler, Petra Hoffmann,<br />

bil! Ein Informationsplakat aus der Abteilung Gastroenterologie,<br />

Frank Mellein<br />

Hepatologie, Diabetologie und <strong>St</strong>offwechsel<br />

V.i.S.d.P.: Hans-Joachim Ehrhardt<br />

Seite 2: Vor Ort: Das erwartet Sie am Tag der offenen Tür im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Telefon-Nr. Redaktion und Anzeigenaquisition:<br />

N. v. Spee 0 64 31 / 292-4103, Fax 292-4118<br />

Seiten 3 bis 7: <strong>Diabetes</strong>: Ein modernes Konzept zur Volkskrankheit Nummer eins<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

Gestaltung<br />

klein-druck steeden, Nicola von Spee<br />

Seiten 8 und 9: Courage: Generationswechsel in der Geschäftsleitung der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

Druck<br />

Seiten 10 und 11: Information: Bei den <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen und beim Hy-<br />

klein-druck steeden<br />

giene-Sachkundelehrgang<br />

Herausgeber<br />

Seiten 12 bis 15: Innovativ: Zur modernen Chirurgie des Rektumkarzinoms<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Auf dem Schafsberg<br />

Seiten 16 und 17: Pionierleistung: Hintergrund zum Umweltmanagement<br />

65549 <strong>Limburg</strong><br />

Seiten18 bis 21: Kompetenz: Differenzierte Ausbildung an der Krankenpflegeschule<br />

Internet: http://www.st-vincenz.de<br />

Seiten 22 und 23: Impression: Informationen aus unserem Partner-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>St</strong>.<br />

Auflage<br />

Anna<br />

3.500<br />

Seite 27: Personalnachrichten<br />

Seiten 26 bis 32: Anzeigen<br />

Die Beiträge geben die Meinungen der jeweiligen Verfasser wieder<br />

Impressum:<br />

arzt der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie,<br />

Diabetologie und <strong>St</strong>offwechsel am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

ein <strong>Diabetes</strong>-Schwerpunkt eingerichtet wurde.<br />

Dieses <strong>Diabetes</strong>- und <strong>St</strong>offwechselzentrum ist vom Behandlungskonzept<br />

her völlig anders aufgebaut als andere<br />

<strong>St</strong>ationen, um einer modernen, patientenorientierten<br />

<strong>Diabetes</strong>-Therapie gerecht zu werden. Grundzüge<br />

dieses Konzepts verbunden <strong>mit</strong> einem Exkurs in die<br />

Geschichte der Krankheit im Allgemeinen sowie der<br />

Entwicklung am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> im Besonderen<br />

skizziert Chefarzt PD Dr. Erhard G. Siegel im folgenden<br />

Bericht:<br />

war Elliot Proctor Joslin, der<br />

bis in die 60er Jahre in Boston<br />

wirkte. Sein Ziel war schon in<br />

den 20er Jahren, den jungen<br />

Insulin spritzenden Diabetikern<br />

möglichst zum eigenen Thera-<br />

peuten auszubilden und selbständig<br />

zu machen („every insulin<br />

treated patient have to be<br />

his own doctor“, d.h., jeder in-<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

3


Wollen so viel wie möglich zur Integration diabetischer Bürger in die Gesellschaft beitragen und die <strong>Diabetes</strong>-Therapie<br />

an die Erfordernisse des Alltags der Diabetiker anpassen und nicht umgekehrt: Das Team des<br />

<strong>Diabetes</strong>zentrums am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. V.l.n.r.: <strong>Diabetes</strong>berater Jürgen Link, Oberärztin Margot Siebein,<br />

<strong>Diabetes</strong>assistentin Karin Werner, die Leiterin der Physikalischen Therapie, Patricia Heckelmann,<br />

Ernährungsberaterin Lisa Baumann, die stellvertretende Leiterin der Physikalischen Therapie, Melanie Schmidt,<br />

Chefarzt PD Dr. Siegel und Dr. Friedemann Hedrich.<br />

Therapieziele beim <strong>Diabetes</strong>:<br />

Deklaration von <strong>St</strong>. Vincent Aostatal<br />

Die Diabetikerversorgung weltweit und in Deutschland bedarf erheblicher Verbesserung.<br />

Dies betrifft viele Aspekte. Die allgemeinen Ziele wurden in der <strong>St</strong>.<br />

Vincent-Deklaration zusammengestellt (dieser Name ist für die Abteilung Verpflichtung!).<br />

Das Ergebnis der Tagung von Vertretern der WHO, der Internationalen<br />

<strong>Diabetes</strong>förderation, von Gesundheitsbehörden, wissenschaftlichen Gesellschaften<br />

und Kostenträgerverbänden in <strong>St</strong>. Vincent im Aostatal im Jahre 1989<br />

beinhaltet die Fünfjahresziele (in Auszügen):<br />

1. Entwicklung, Einführung und Auswertung von Programmen zur Aufdeckung<br />

und Überwachung des <strong>Diabetes</strong> und seiner Komplikationen durch die<br />

Selbstbetreuung und Unterstützung von seiten der Gemeinschaft.<br />

2. Weckung von Bewusstsein in der Bevölkerung und bei Trägern des öffentlichen<br />

Gesundheitswesens.<br />

3. Organisation von Training und Schulung im <strong>Diabetes</strong>-Management für alle<br />

Diabetiker, ihre Angehörigen, Freunde und Mitarbeiter, sowie das <strong>Diabetes</strong>team.<br />

4. Sicherstellung der Betreuung diabetischer Kinder durch Einzelne oder Gruppen.<br />

5. Verstärkung bestehender <strong>Diabetes</strong>-Zentren und Neuschaffung soweit Bedarf<br />

und Möglichkeit bestehen.<br />

6. Unterstützung zur Unabhängigkeit, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit für<br />

alle Diabetiker.<br />

7. Entfernung von Hindernissen zur weitest möglichen Integration diabetischer<br />

Bürger in die Gesellschaft.<br />

8. Schwerwiegende Komplikationen sollten in effektivem Umfang vermieden<br />

oder reduziert werden, insbesondere die Amputationsrate bei diabetischen<br />

Fußproblemen.<br />

4<br />

Fortsetzung von Seite 3<br />

sulinbehandelnde Patient soll<br />

sein eigener Arzt sein). Er<br />

führte schon damals Schulungskurse<br />

für Diabetiker, deren<br />

Angehörige, Schwestern<br />

und Ärzte durch und ließ die<br />

Patienten selbst die Insulindosen<br />

nach bestimmten Regeln<br />

anpassen; hier<strong>mit</strong> erreichte er<br />

eine bessere Blutzucker- (BZ)-<br />

Einstellung. In Deutschland<br />

gab es erhebliche Widerstände<br />

gegen dieses Konzept. In den<br />

letzten 15 Jahren hat sich hier<br />

jedoch Entscheidendes geändert.<br />

Inzwischen sollte die sogenannte<br />

intensivierte Insulintherapie<br />

die Regel für die<br />

jungen Diabetiker sein. Eine<br />

sehr große <strong>St</strong>udie in den USA<br />

hat eindeutig gezeigt, daß sich<br />

hierdurch die gefürchteten Folgeerkrankungen<br />

an den Gefäßen<br />

und Nerven wesentlich<br />

verbessern und sogar verändern<br />

lassen.<br />

Entwicklung am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong><br />

Ein modernes Therapiekonzept<br />

für <strong>Diabetes</strong>-Patienten am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> zu verwirklichen,<br />

war das erklärte<br />

Ziel des Chearztes der Medizinischen<br />

Klinik II, Innere Medizin,<br />

PD Dr. Siegel, seit Beginn<br />

seiner Tätigkeit in <strong>Limburg</strong> im<br />

Juli 2004. Dies versteht sich<br />

auch aus seinem Werdegang:<br />

Der Gastroenterologe leistete<br />

wesentliche Forschungsarbeit<br />

zum <strong>Diabetes</strong> und habilitierte<br />

über ein diabetologisches Thema.<br />

Das Konzept eines <strong>Diabetes</strong>-<br />

Schwerpunktes wurde vom<br />

Verwaltungsrat der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

positiv aufgenommen.<br />

Gemeinsam <strong>mit</strong> seiner<br />

Oberärztin Margot Siebein,<br />

einer ausgewiesenen Spezialistin<br />

im Bereich der Diabetologie,<br />

wurde die Arbeit begonnen.<br />

Mit der <strong>Diabetes</strong>assistentin<br />

Karin Werner und der<br />

Ernährungsberaterin Lisa Baumann<br />

sind zwei sehr qualifizierte<br />

Kräfte in der <strong>Diabetes</strong>-


und Ernährungsberatung tätig.<br />

Mit Jürgen Link als <strong>Diabetes</strong>berater<br />

wurde das Team kürzlich<br />

weiter verstärkt. Das engagierte<br />

Krankengymnastikteam<br />

unter Leitung von Patricia<br />

Heckelmann unterstützt die Arbeit<br />

des <strong>Diabetes</strong>zentrums tatkräftig.<br />

Zum Team gehört ferner<br />

Dr. Friedemann Hedrich,<br />

der sich vorwiegend <strong>mit</strong> enteraler<br />

und parenteraler<br />

Ernährung befasst und Leiter<br />

des Ernährungsteams ist. Mit<br />

Schwester Petra, Ernährungsschwester<br />

für die enterale und<br />

parenterale Therapie, ist das<br />

<strong>Diabetes</strong>- und <strong>St</strong>offwechselzentrum<br />

inzwischen komplett.<br />

In der neu geschaffenen „Fuß-<br />

Ambulanz“ arbeiten PD Dr.<br />

Siegel, seine Oberärtzin Margot<br />

Siebein und die Pflegekräfte<br />

in sehr enger Kooperation<br />

<strong>mit</strong> ausgebildeten Fußpflegerinnen<br />

(Podologinnen) und Orthopädie-Schuhmachermeistern<br />

zusammen. Hier werden Diabetiker<br />

<strong>mit</strong> sog. Fußproblemen<br />

behandelt und Therapieempfehlungen<br />

an den Hausarzt gegeben.<br />

Bei „schweren“ Fällen<br />

kann eine regelmäßige Mitbehandlung<br />

erfolgen bzw. eine<br />

stationäre Aufnahme veranlasst<br />

werden. Von großer Wichtigkeit<br />

ist dem Team auch die enge<br />

Kooperation und rasche<br />

Einbeziehung von Gefäßchirurgen<br />

und Radiologen.<br />

Die Versorgung schwangerer<br />

Diabetikerinnen und Schwangerer,<br />

die erst durch die<br />

Schwangerschaft einen <strong>Diabetes</strong><br />

entwickelten, liegt uns<br />

ebenso am Herzen. Durch die<br />

un<strong>mit</strong>telbare Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> den Frauenärzten können<br />

wir eine qualifizierte Betreuung<br />

der Diabetikerinnen sichern.<br />

Ambulant vor stationär: Das<br />

individuelle Therapieziel ist<br />

entscheidend!<br />

Erklärtes Ziel der Bemühungen<br />

um die Diabetiker ist die Vereinbarung<br />

eines individuellen<br />

Therapieziels, das oft bei der<br />

ambulanten Erstvorstellung gemeinsam<br />

in einem ausführli-<br />

Ein Hintergrundbericht zum<br />

<strong>Diabetes</strong> - und<br />

<strong>St</strong>offwechselzentrum am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

In der neu etablierten Fußambulanz arbeiten Oberärztin Margot Siebein, PD Dr. Siegel und die Pflegekräfte in<br />

enger Kooperation <strong>mit</strong> ausgebildeten Fußpflegerinnnen (Podologinnen) und Orthopädie-Schuhmachermeistern<br />

zusammen.<br />

chen Gespräch zwischen Arzt,<br />

<strong>Diabetes</strong>-Berater und Patient<br />

festgelegt wird. Dies kann sehr<br />

unterschiedlich sein in Abhängigkeit<br />

vom Alter, dem Wissen,<br />

der Motivation des Patienten.<br />

So kann z.B. bei Übergewicht<br />

eine ausführliche<br />

Ernährungsberatung oder sogar<br />

der Hinweis auf entsprechende<br />

Möglichkeiten der Gewichtsabnahme<br />

durch regelmäßige körperliche<br />

Bewegung genügen.<br />

Bei vielen der ambulant gesehenen<br />

Problem-Patienten ist jedoch<br />

eine stationäre Therapie-<br />

Umstellung und Neueinstellung<br />

nötig, insbesondere dann,<br />

tionen vorliegen. Diese ist immer<br />

verbunden <strong>mit</strong> einer qualifizierten<br />

und strukturierten intensiven<br />

Schulung und Therapieunterweisung<br />

der Diabetiker.<br />

Hierfür sind ca. 25 - 30<br />

<strong>St</strong>unden notwendig. Eine stationäre<br />

Aufnahme der Patienten<br />

ist jederzeit durch vorliegende<br />

Einweisung vom behandelnden<br />

Hausarzt oder Internisten<br />

möglich, wenn ambulant<br />

das Therapieziel nicht erreicht<br />

werden kann.<br />

In fast allen Fällen hat sich eine<br />

Gruppenschulung <strong>mit</strong> strukturiertem<br />

Aufbau bewährt. Dies<br />

gilt in gleicher Weise, ob es<br />

sich hier um eher übergewichtige<br />

Diabetiker handelt, bei denen<br />

man (noch) die Insulinspritze<br />

vermeiden möchte, motivierte<br />

ältere Insulin spritzende<br />

Diabetiker oder jüngere Diabetiker,<br />

die <strong>mit</strong> einer sogenannten<br />

funktionellen (mahlzeitenorientierten)<br />

oder intensivierten Insulin-Therapie<br />

behandelt werden,<br />

wie sie inzwischen auch<br />

bei vielen älteren Patienten<br />

zum Einsatz kommt. Wesentliche<br />

Inhalte der fünf oder zehn<br />

Tage dauernden Therapieumstellung<br />

und Schulung sind die<br />

korrekte Ernährung <strong>mit</strong> möglichst<br />

viel Freiheit (weg von<br />

Verboten!), einem Mehr an<br />

körperlicher Bewegung, Blutzucker-Selbstmessung<br />

und ei-<br />

Leistete wesentliche Forschungsarbeit<br />

zum <strong>Diabetes</strong> und habilitierte<br />

über ein diabetologisches<br />

Thema: PD Dr. Erhard G. Siegel.<br />

gener Therapieanpassung.<br />

Auch über das Verhalten in besonderen<br />

Situationen (Sport,<br />

Restaurant, Flugzeug, Kaffee,<br />

Infektionen und andere) sowie<br />

die Vorbeugung der Folgeerkrankungen<br />

an Blutgefäßen,<br />

Nerven, Füßen, Augen und<br />

Nieren wird gezielt informiert.<br />

Erklärtes Ziel und auch besondere<br />

Herausforderung an die<br />

Therapeuten ist es, die Diabe-<br />

wenn bereits Folgekomplika- Fortsetzung nächste Seite<br />

5


Das engagierte Krankengymnastik-Team unter Leitung von Patricia Heckelmann (ganz links) und ihrer <strong>St</strong>ellvertreterin<br />

Melanie Schmidt unterstützt die Arbeit des <strong>Diabetes</strong>zentrums. Ein „Mehr“ an körperlicher Bewegung<br />

ist elementarer Bestandteil des Schulungszentrums.<br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

tes-Therapie an die Erfordernisse<br />

des Alltags der einzelnen<br />

Diabetiker anzupassen und<br />

nicht umgekehrt. Dies ist eine<br />

wichtige Grundlage dafür, dass<br />

sich ein Diabetiker in der Regel<br />

nicht als Kranker zu fühlen<br />

braucht, sondern als „bedingt<br />

Gesunder“, sofern keine Folgeerkrankungen<br />

(s.o.) vorliegen.<br />

Eine Festlegung der Jahresziele<br />

wird <strong>mit</strong> dem Patienten am<br />

Kursende vorgenommen und<br />

ist im Gesundheitspaß <strong>Diabetes</strong><br />

festgehalten. Die weitere individuelle<br />

Therapie-Anpassung<br />

an die Situation zu Hause erfolgt<br />

dann ambulant nach Entlassung.<br />

Diese wird in der Regel<br />

vom behandelnden Hausarzt<br />

oder Internisten durchgeführt.<br />

Schulungszentrum für<br />

jugendliche Diabetiker<br />

Schwerpunkt neben der Betreuung<br />

von älteren Diabetikern<br />

<strong>mit</strong> Folgeerkrankungen ist<br />

die Schulung und Unterweisung<br />

von jugendlichen Diabeti-<br />

6<br />

kern der intensivierten Insulin-<br />

Therapie. Bis vor 20 Jahren<br />

bestand die Insulin-Theapie bei<br />

den jungen (und natürlich älteren<br />

Diabetikern) meist in der<br />

zweimaligen Injektion eines ca.<br />

zwölf <strong>St</strong>unden wirkenden Insulins.<br />

Leider beobachten wir<br />

dies auch heute gelegentlich<br />

noch. Dementsprechend mussten<br />

die Kohlehydrate auf<br />

sechs Mahlzeiten relativ<br />

gleichmäßig über den Tag verteilt<br />

werden. Eine zufriedenstellendeBlutzucker-Einstellung<br />

gerade im Hinblick auf<br />

Spätkomplikationen an den<br />

kleinen und großen Blutgefäßen<br />

gelang oft nicht, selbst<br />

wenn ein Diabetiker sich<br />

streng an die vorgegebenen<br />

Ernährungsregeln hielt.<br />

Die Therapieziele gerade bei<br />

jüngeren Diabetikern sind, abgesehen<br />

von der Vermeidung<br />

von Akutkomplikationen, d.h.<br />

Entgleisungen nach unten oder<br />

oben, ein möglichst freier Tagesablauf,<br />

eine Anpassung der<br />

<strong>Diabetes</strong>-Therapie an die Erfordernisse<br />

des Lebens und<br />

auch die Vermeidung oder Verzögerung<br />

von Spätkomplikatio-<br />

nen, insbesondere auch an den<br />

Augen. Dies wird auch durch<br />

sogenannte intensivierte Insulintherapie<br />

erreicht, die den Patienten<br />

im Rahmen der intensiven<br />

Schulung ver<strong>mit</strong>telt wird<br />

<strong>mit</strong> dem klaren Ziel, daß sie<br />

„ihr eigener Therapeut“ werden.<br />

Grundprinzip ist die Injektion<br />

eines relativ kurz wirksamen<br />

Insulins zu den Mahlzeiten.<br />

Die Dosis wird vom Patienten<br />

selbst er<strong>mit</strong>telt anhand<br />

der Nahrungsmenge, die er<br />

selbst essen möchte, den von<br />

ihm selbst gemessenen Blutzuckerspiegel<br />

vor der Mahlzeit<br />

und ggf. der körperlichen Aktivität.<br />

Hierdurch kann er die<br />

Größe der Mahlzeiten variieren.<br />

Zusätzlich wird ein länger<br />

wirkendes Insulin spät<br />

abends und ggf. auch morgens<br />

gespritzt.<br />

Es hat sich inzwischen eindeutig<br />

gezeigt, dass die BZ-Einstellung<br />

und da<strong>mit</strong> auch die<br />

Folgeerkrankungen an den Gefäßen<br />

trotz eines freien Tagesablaufs<br />

wesentlich geringer<br />

sind. Generelle Voraussetzungen<br />

für diese Therapie sind allerdings<br />

die Motivation des Pa-<br />

tienten und Arztes, ein sehr erfahrenes<br />

Schulungsteam und<br />

eine strukturierte Schulung von<br />

ca. 25 <strong>St</strong>unden und mehr sowie<br />

eine qualifizierte Nachbetreuung,<br />

die nur von speziell<br />

ausgebildeten und erfahrenen<br />

Ärzten durchgeführt werden<br />

kann.<br />

Darüber hinaus kann insbesondere<br />

auch bei Einstellungsproblemen<br />

eine sogenannte Insulinpumpen-Therapiedurchgeführt<br />

werden, bei der das Insulin<br />

über eine Pumpe gegeben<br />

wird und eine bessere Einstellung<br />

resultiert. Voraussetzung<br />

für die Pumpentherapie ist ein<br />

umfassendes Wissen des Diabetikers<br />

in der intensivierten<br />

Insulintherapie.<br />

Schulungszentrum für Typ 2-<br />

Diabetiker<br />

Der Typ 2-<strong>Diabetes</strong> ist in der<br />

Bevölkerung etwa zehn Mal<br />

häufiger als der Typ 1-<strong>Diabetes</strong>.<br />

Solange die Behandlung<br />

<strong>mit</strong> Schulung, Ernährung, Bewegung,<br />

Gewichtsabnahme<br />

und Tabletten möglich ist, sollte<br />

diese <strong>mit</strong> strukturierter Schulung<br />

möglichst in den Hausarztpraxen<br />

oder bei den niedergelassenen<br />

Internisten erfolgen.<br />

Bei notwendiger Insulin-Therapie<br />

und vorliegenden Folgekomplikationen<br />

kann diese im<br />

Rahmen eines ambulanten oder<br />

stationären Therapie- und<br />

Schulungsprogramms sinnvoll<br />

sein. Auch bei 60- bis 75-Jähri-


Gesunde, fettreduzierte und ballaststoffreiche Ernährung, reichliche und regelmäßige Bewegung sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind die<br />

wichtigsten Faktoren der <strong>Diabetes</strong>vorbeugung. Doch selbst ein <strong>Diabetes</strong>-Patient soll sich nach den Vorstellungen des Teams am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> bei richtiger<br />

Schulung nicht als Kranker, sondern als „bedingt Gesunder“ fühlen...<br />

gen ist nicht selten eine intensivierte<br />

Insulintherapie sinnvoll<br />

und auch erlernbar, wie wir<br />

von den Patienten selbst gelernt<br />

haben. Wichtig ist hierbei,<br />

dass die Patienten die Möglichkeit<br />

haben, diese Therapie über<br />

eine Woche erst auszuprobieren,<br />

ehe die Entscheidung getroffen<br />

wird. Großer Wert wird<br />

darüber hinaus der Therapie<br />

des Bluthochdrucks (Hypertonus),<br />

der Fettstoffwechselstörung<br />

und der allgemeinen<br />

Durchuntersuchung im Rah-<br />

men des Aufenthaltes beigemessen.<br />

Wichtig ist, dass die<br />

Form der Insulinumstellung in<br />

Gruppen auch <strong>mit</strong> viel Freude<br />

und Spaß für die Betroffenen<br />

ver<strong>mit</strong>telt wird. Im Sinne einer<br />

ganzheitlichen Betreuung widmet<br />

das Team zudem der Erfassung<br />

und Therapie möglicher<br />

Begleiterkrankungen (wie<br />

z.B. Bluthochdruck (Hypertonus),Fettstoffwechselstörungen,<br />

Nervenschädigungen und<br />

Durchblutungsstörungen) besondere<br />

Aufmerksamkeit. Des-<br />

Trotz eines freien Tagesablaufs sind die Blutzucker-Einstellung und<br />

da<strong>mit</strong> auch die Folgeerkrankungen an den Gefäßen wesentlich geringer.<br />

Voraussetzung sind allerdings ein erfahrenes Schulungsteam und<br />

eine strukturierte Schulung sowie eine qualifizierte Nachbetreuung,<br />

die nur von speziell ausgebildeten und erfahrenen Ärzten durchge<br />

halb wird jeder Diabetiker<br />

auch körperlich untersucht.<br />

Ärztliche<br />

Schulungsgemeinschaft<br />

Hessen/Nassau e.V.<br />

Mit der Neugründung eines<br />

Schulungsvereins ist es gelungen,<br />

die ambulante und stationäre<br />

Diabetologie zu verzahnen,<br />

was dringend notwendig<br />

ist. Die ärztliche Schulungsgemeinschaft<br />

ist ein Zusammenschluß<br />

von niedergelassenen<br />

Kollegen und dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> <strong>mit</strong> dem Ziel, individuell<br />

für die Patienten die<br />

optimale Schulung bereitzustel-<br />

Selbsthilfegruppen:<br />

Deutscher Diabetiker Bund (DDB)<br />

info@diabetikerbund.de<br />

www.diabetikerbund.de<br />

Hessischer Diabetiker Bund (HDB)<br />

info@diabetiker-bund-hessen.de<br />

www.ddbhessen.de<br />

Die Insuliner<br />

www.insuliner.de<br />

Hessische Fachvereinigung für <strong>Diabetes</strong><br />

www.med.uni-giessen.de/hfd<br />

len. So<strong>mit</strong> sollen wohnortnahe<br />

Schulungsorte <strong>mit</strong> kürzeren<br />

Wegen für Patienten erreicht<br />

werden. Die Termine werden<br />

nach Patientenwunsch festgelegt.<br />

Durch erfahrene Schulungskräfte<br />

und bewährte organisatorische<br />

Abläufe entsteht<br />

eine qualitativ hochwertige<br />

Schulung.<br />

Ernährungsteam:<br />

06431 / 292-4585<br />

Schulungszentrum:<br />

06431 / 292-1842<br />

(Fuß-) Ambulanz:<br />

06431 / 292-4306<br />

06431 / 292-4303<br />

7


Als bedeutendes Ereignis in der 155jährigen Geschichte des <strong>Krankenhaus</strong>es bezeichnete die stellvertretende<br />

Verwaltungsratsvorsitzende Irmgard Busch den Wechsel in der Geschäftsleitung. Dem zollten auch zahlreiche<br />

Vertreter aus Politik und Wirtschaft Rechnung, u.a. <strong>St</strong>aatssekretär Winfried Seif (CDU), Landrat Dr. Manfred<br />

Fluck (SPD) sowie Vertreter aus Landtag und Fraktionen.<br />

8<br />

Jetzt ist der Geschäftsführerwechsel auch offiziell<br />

vollzogen: In einer Feierstunde und im Beisein<br />

zahlreicher Ehrengäste aus Politik und<br />

Wirtschaft wurde Geschäftsführer Horst Schneider<br />

vom Verwaltungsratsvorsitzenden der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />

Erwin Reuhl, in den Ruhestand<br />

verabschiedet, gleichzeitig führte Reuhl<br />

dessen Nachfolger, Hans-Joachim Ehrhardt, in<br />

die verantwortungsvolle Position ein.<br />

Dankte dem lieben Gott, seiner<br />

Familie, Verwaltungsrat und <strong>Krankenhaus</strong>direktorium<br />

sowie allen<br />

Mitarbeitern, auch den ehrenamtlichen,<br />

für eine gute und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit: Der<br />

ehemalige <strong>Krankenhaus</strong>chef<br />

Horst Schneider.<br />

Ließ den alten Chef ungern ziehen und kommentierte den Weggang<br />

nach <strong>Limburg</strong> <strong>mit</strong> gut gezielten „rheinischen Spitzen“: Marga Sch<strong>mit</strong>z,<br />

die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung der ehemaligen Wirkungsstätte<br />

von Hans-Joachim Ehrhardt in Bonn.<br />

„<br />

Managem<br />

<strong>mit</strong> Mut<br />

Ein Beke<br />

D<br />

zur Co<br />

er Verwaltungsratsvorsitzende<br />

dankte Schneider<br />

für seinen Einsatz als<br />

„Mensch, Kaufmann und Universalgenie<br />

- eine Leistung, die<br />

nicht übersehen werden kann.“<br />

Trotz einer eindrucksvollen<br />

Präsentation der baulichen Entwicklung<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es unter Schneiders<br />

Ägide zollte er vor allem<br />

Respekt für „das, was man<br />

nicht sieht“: die personelle Ent-<br />

... Die nächsten Jahre werden auch in <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>. Anna<br />

viele Veränderungen notwendig machen. Dies darf uns aber<br />

keine Angst machen. Denn das Gesundheitswesen ist trotz aller<br />

Probleme immer noch voller Chancen. Chancen, die man erkennen,<br />

prüfen und umsetzen muß. Hierzu bedarf es einer Eigenschaft,<br />

die ich für wichtig halte - dem Mut. Eine Eigenschaft, die in unserem<br />

Land allerdings häufig fehlt. Der Mut zur Entscheidung, der<br />

Mut zur Veränderung. vor allem in der Bundespolitik Mutig sein ist<br />

nicht selbstverständlich.<br />

Auch Manager<br />

Auszüge aus de<br />

des neuen Ges<br />

führen das Wort<br />

„Mut“ häufig im<br />

Munde. Wie wichtig<br />

er sei. Dass<br />

Deutschland ihn<br />

braucht. Kaum eine<br />

Vorstandsrede, kaum ein <strong>St</strong>rategiepapier kommt ohne die Forderung<br />

nach „mehr Mut zu neuen Wegen“ aus. Doch nur darüber zu<br />

reden reicht nicht. Wer führen will, wer Vorbild sein will, wer sein<br />

Unternehmen voran bringen will, wer aufsteigen will, kurz: wer den<br />

Erfolg will, muß vor allem couragiert handeln. Genau daran fehlt es<br />

oft. Wie sonst ist zu erklären, das diese Eigenschaft in Managerkreisen<br />

unter ferner liefen rangiert?<br />

Eine anonyme Umfrage, die Kienbaum Management Consultants<br />

unter 112 Vorständen durchführte zeigt: Als wichtigste Managementeigenschaft<br />

sehen Sie <strong>mit</strong> 30,4 Prozent der Nennungen das „strategische<br />

Denken“. Es folgen „soziale Intelligenz“, „Durchsetzungkraft“<br />

und „Entscheidungsfreude“. Die Eigenschaft „Mut“ rangiert<br />

erst auf Platz sieben <strong>mit</strong> 3,6 Prozent. Es fragt sich, ob die obigen<br />

<strong>St</strong>ärken überhaupt <strong>St</strong>ärken sind, wenn am Schluß der Mumm zur<br />

Entscheidung oder Umsetzung fehlt?


ment<br />

oder:<br />

enntnis<br />

ourage<br />

wicklung des Hauses, die Motivierung<br />

der Mitarbeiter sowie<br />

ein besonderes Gespür bei der<br />

Auswahl der leitenden Ärzte.<br />

Er sei ein lebendes Beispiel in<br />

den christlich geführten Häusern<br />

der Gesellschaft gewesen<br />

und habe immer den Patienten<br />

im Blick gehabt. So sei ihm<br />

die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft in<br />

besonderer Weise verpflichtet:<br />

„Diese Lebensleistung kann<br />

nicht übersehen werden!“<br />

In den zwölfeinhalb Jahren, die<br />

sich Schneider zunächst als<br />

Verwaltungsdirektor des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, später<br />

als Geschäftsführer der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

mbH <strong>mit</strong> zwei Betriebsstätten<br />

in <strong>Limburg</strong> und Hadamar,<br />

für die medizinische Versorgung<br />

in der Region engagiert<br />

habe, seien rund 68 Millionen<br />

Euro investiert worden.<br />

Erst kürzlich hatte die Landes-<br />

„Mut ist die erste von allen menschlichen Qualitäten - weil er alle<br />

anderen garantiert.“ sagte schon Winston Churchill. Erst Courage<br />

ermöglicht Integrität, Aufrichtigkeit, Kreativität und Vertrauen. Ohne<br />

Mut gäbe es keine eigene Meinung, keine unkonventionellen Entscheidungen,<br />

keine Innovationen, kein Ausbrechen aus der Routine,<br />

kein Wachstum. Mut ist der Motor allen Wirtschaftens - und eben<br />

allzuoft Mangelerscheinung. Mut zeigt sich in Unternehmen in unterschiedlichen<br />

Facetten. Mutig zu führen kann heißen, aufzustehen<br />

und die Wahrheit zu<br />

sagen, aber auch,<br />

er Antrittsrede<br />

schäftsführers<br />

sie zu ertragen. Es<br />

kann bedeuten, seinen<br />

Mitarbeitern<br />

Verantwortung anzuvertrauen,<br />

eigene<br />

Fehler einzugestehen,<br />

einen Schlußstrich zu ziehen, wenn es an der Zeit ist.<br />

Management ohne Mut mündet im Mittelmaß. Das kann sich kein<br />

Unternehmen leisten. Es ist eine Binsenweisheit: Führen heißt, Entscheidungen<br />

zutreffen, deren Ausgang meist ungewiß ist, Mut ist<br />

gefragt, denn es gibt keine Garantie auf ein Morgen. Mut besteht<br />

jedoch keinesfalls darin, diese Gefahren blind zu übergehen. Die<br />

Risiken sind sehend zu überwinden (Jean Paul 1763-1825). Courage<br />

ist also die Kombination aus Verstand, Wissen und Optimismus.<br />

Mutig ist, wer sich des Risikos bewusst wird, reflektiert und kalkuliert<br />

dann aber auch konsequent handelt. Dafür stehe ich - daran<br />

sollen Sie mich messen können. Ich werde versuchen die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>mit</strong> Verstand, Wissen und Optimismus - folglich<br />

<strong>mit</strong> Mut in die Zukunft zu führen. Hierbei möchte ich für Sie alle<br />

als verlässlicher, offener und ehrlicher Gesprächspartnergelten. Ich<br />

freue mich auf die Zusammenarbeit...<br />

Geschäftsführer-Wechsel der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschafts <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH, Gruppenbild <strong>mit</strong> Damen: v.l.n.r.:<br />

Der Ärztliche Direktor Dr. Klaus-Peter Schalk, Verwaltungsratsvorsitzender Erwin Reuhl, Hans-Joachim und<br />

Tatjana Ehrhardt, Aloysia und Horst Schneider.<br />

“<br />

regierung 4,5 Millionen Euro<br />

für weitere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen<br />

bewilligt.<br />

Dies bezeichnete Reuhl als An-<br />

trittsgeschenk für Nachfolger<br />

Hans-Joachim Ehrhardt. Mit<br />

dem 41jährigen Koblenzer habe<br />

man unter 125 Bewerbern<br />

einen hervorragenden Nachfolger<br />

gewonnen. Dessen bisherige<br />

eindrucksvolle Laufbahn<br />

skizzierend brachte Reuhl seine<br />

Überzeugung zum Ausdruck,<br />

dass Ehrhardt im <strong>Krankenhaus</strong><br />

von morgen der Spagat zwischen<br />

kostenintensiver und<br />

hochtechnisiserter Medizin und<br />

effizientem Management gelingen<br />

werde.<br />

Diese Hoffnung brachte auch<br />

der Ärztliche Direktor des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, Dr.<br />

Klaus-Peter Schalk, zum Ausdruck.<br />

Neben dem Dank an<br />

den „alten“ Geschäftsführer<br />

(„Unter Ihrer Leitung ist aus<br />

einer Institution auf <strong>Krankenhaus</strong>niveau<br />

ein modernes medizinischesDienstleistungszentrum<br />

geworden“) äußerte er im<br />

Namen der Ärzteschaft Wünsche<br />

für die Zukunft im Blick<br />

auf die Amtsführung Hans-Joachim<br />

Ehrhardts: „Sorgen Sie<br />

dafür, dass bei allem Kostendruck<br />

eine genügend große<br />

Dank und Verabschiedung, Ausblick<br />

und Einführung:<br />

Generationswechsel in der<br />

Geschäftsleitung der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

Dankte für großen Vertrauensvorschuß:<br />

Der neue Geschäftsführer,<br />

Hans-Joachim Ehrhardt.<br />

Zahl von Mitarbeitern auf den<br />

verschiedenen Ebenen vorhanden<br />

ist und eine patientenzugewandte<br />

Medizin verwirklicht<br />

wird.“<br />

Das Angebot zur Zusammenarbeit<br />

sei hierfür selbstverständ-<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

9


Fortsetzung von Seite 9 rungen notwendig machen“.<br />

lich: „Gern wollen wir <strong>mit</strong> Ihnen<br />

gemeinsam das <strong>Krankenhaus</strong><br />

weiter entwickeln! Diskutieren<br />

Sie <strong>mit</strong> uns gemeinsam<br />

<strong>St</strong>rategien! Lassen Sie uns gemeinsam<br />

die innere und äußere<br />

Ausrichtung des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

sowie die Kooperation <strong>mit</strong> anderen<br />

Partnern planen und umsetzen.“<br />

Der neue Geschäftsführer<br />

dankte für den Vertrauensvorschuß<br />

und ließ keinen Zweifel<br />

daran, sich <strong>mit</strong> Courage und<br />

Engagement für beide Häuser<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

einsetzen zu wollen. Der Zukunftssicherung<br />

des <strong>St</strong>. Anna-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es räumte er hierbei<br />

besondere Priorität ein. Generell<br />

gelte: „Die nächsten Jahre<br />

werden auch im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

und in <strong>St</strong>. Anna viele Verände-<br />

10<br />

Begrüßte Hans-Joachim Ehrhardt<br />

im Namen der Betriebsräte der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft: Die Betriebsratsvorsitz<br />

ende des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

Gaby Schäfer.<br />

urch strengere gesetzliche<br />

Dies dürfe aber keine Angst<br />

machen. Denn das Gesundheitswesen<br />

sei trotz allem immer<br />

noch voller Chancen, die<br />

es zu erkennen, zu prüfen und<br />

umzusetzen gelte.<br />

Ehrhardt plädierte vor allem<br />

für Management <strong>mit</strong> Mut:<br />

„Mut ist die erste von allen<br />

menschlichen Qualitäten, weil<br />

er alle anderen garantiert“, zitierte<br />

der neue Geschäftsführer<br />

den ehemaligen britischen Premier,<br />

Winston Churchill. Mangel<br />

an Mut führe zum Mittelmaß<br />

und den könne sich kein<br />

Unternehmen leisten. Engagiert<br />

sprach sich Ehrhardt für eine<br />

Kombination aus Verstand,<br />

Wissen und Optimismus aus:<br />

„Dafür stehe ich, daran werden<br />

Sie mich messen können“, versprach<br />

der neue <strong>Krankenhaus</strong>chef.<br />

sp<br />

Schlaganfall im<br />

D<br />

er Schlaganfall kommt<br />

plötzlich, die Folgen bleiben<br />

oft ein Leben lang. Aufklärung<br />

über typische Frühzeichen<br />

und die behandelbaren<br />

Risikofaktoren des Schlaganfalls<br />

steht daher im Mittelpunkt<br />

der Aktivitäten des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong>es auf den diesjährigen<br />

Gesundheitstagen vom<br />

28. bis 30. Oktober 2005 in der<br />

<strong>Limburg</strong>er Josef-Kohlmaier-<br />

Halle.<br />

Schlaganfall - dahinter verbergen<br />

sich verschiedene Ursachen<br />

und Mechanismen. Meistens<br />

handelt es sich um eine<br />

Hygiene-Sachkundelehrgang zur<br />

Aufbereitung von Medizinprodukten<br />

D<br />

Auf lagen ist die Aufbe-<br />

reitung von Medizinprodukten<br />

ein immer wichtigeres Thema<br />

in Arztpraxen, Tageskliniken<br />

oder Krankenhäusern. Um eine<br />

sichere Prozesskette beim Einsatz<br />

moderner medizinischer<br />

Instrumente und Untersuchungsgeräte<br />

zu gewährleisten,<br />

bietet die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

in Kooperation <strong>mit</strong> dem<br />

Beratungszentrum für Hygiene<br />

(BZH) am Universitätsklinikum<br />

Freiburg einen Kurs für<br />

die sachgerechte Aufbereitung<br />

von Medizinprodukten an.<br />

Zielgruppe sind medizinisch<br />

ausgebildete Mitarbeiter/Innen<br />

in Arztpraxen (Arzthelferin,<br />

Krankenschwester/Pfleger).<br />

Der Kurs findet vom 29. bis<br />

30. Oktober 2005 in den Seminarräumen<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

statt und wird vom<br />

Gesundheitsamt <strong>Limburg</strong>/Weilburg<br />

unterstützt. Neben der<br />

Ver<strong>mit</strong>tlung theoretischer und<br />

akute Verstopfung von Hirnarterien.<br />

Die zweithäufigste Ursache<br />

ist eine Blutung in das<br />

Hirngewebe. Typisch ist der<br />

plötzliche Beginn <strong>mit</strong> neurologischen<br />

Ausfallserscheinungen<br />

wie Sprachstörung, Lähmungen,<br />

Gefühlsstörungen oder<br />

<strong>St</strong>and des<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong>es auf<br />

den <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen<br />

Schwindel. Jeder akute Schlaganfall<br />

ist ein medizinischer<br />

Notfall, der sofort untersucht<br />

und behandelt werden muss.<br />

Innerhalb der ersten drei <strong>St</strong>unden<br />

nach Beginn des Schlaganfalls<br />

kann bei einem Teil der<br />

Patienten eine so genannte Lyse-Therapie<br />

durchgeführt wer-<br />

rechtlicher Grundlagen beinhalten<br />

die zwei Kursmodule<br />

praktische Übungen zur Instrumentenaufbereitung.<br />

Bei Modul<br />

II erfolgt eine Abschlussprüfung,<br />

die <strong>mit</strong> einem Zertifikat<br />

belohnt wird. Die zweitägige<br />

Kursreihe in <strong>Limburg</strong><br />

wird von Hygienikern und Hygienefachkräften<br />

des Beratungszentrums<br />

für Hygiene in<br />

Feiburg sowie leitenden Mitarbeitern<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

geleitet.<br />

Das BZH Freiburg veranstaltet<br />

regelmäßig Sachkundekurse<br />

für Praxen, die ambulante Operationen<br />

durchführen. Kursinhalte<br />

sind die theoretischen<br />

und praktischen Inhalte der regelgerechtenInstrumentenaufbereitung<br />

gemäß den Vorgaben<br />

des Robert-Koch-Instituts, des<br />

Infektionsschutzgesetzes sowie<br />

anderer gesetzlicher Vorgaben.<br />

Nähere Informationen unter<br />

Tel.: 06431 / 292-4222 oder<br />

j.becker@st-vincenz.de.


Fokus<br />

den. Dazu muss der Patient ohne<br />

Zeitverzug in einer spezialisierte<br />

Klinik gebracht werden.<br />

An den <strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen<br />

wird die Untersuchung<br />

der Halsarterien, Blutdruckmessung<br />

und die Bestimmung<br />

eines individuellen<br />

Schlaganfallsrisikos angeboten.<br />

Darüber hinaus wird anschaulich<br />

über Frühsymptome und<br />

Risikofaktoren des Schlaganfalls<br />

informiert.<br />

Schnelles Handeln kann Leben<br />

retten und Lebensqualität langfristig<br />

sichern – dies ist dem Team<br />

der Schlaganfallakutstation am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> oberste<br />

Verpflichtung. Hier im Bild Mitglieder<br />

des Teams neben Chefarzt<br />

Dr. Christoph Oberwittler<br />

(ganz links), das auch an den<br />

<strong>Limburg</strong>er Gesundheitstagen alles<br />

daransetzen wird, die Bevölkerung<br />

rund um das Thema<br />

Schlaganfall zu informieren.<br />

Unterstützt die Fortbildungsreihe<br />

der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft zu<br />

Fragen der Hygiene: Der Leiter<br />

des Gesundheitsamtes <strong>Limburg</strong>-<br />

Weilburg, Dr. Erich Hedtke.<br />

Kernspinresonanztomographie (MRT) in der Diagnostik:<br />

Möglichkeiten und Grenzen<br />

Vortragsreihe der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH<br />

anlässlich der Gesundheitstage <strong>Limburg</strong><br />

am Sonntag den 30. Oktober 2005<br />

14.00 Uhr bis 14.15 Uhr<br />

Begrüßung<br />

Dr. Klaus Peter Schalk, Ärztlicher Direktor<br />

14.15 Uhr bis 15.00 Uhr<br />

Grundlagen der MRT-Diagnostik<br />

Dr. Thomas Heß, Chefarzt der Abteilung für Diagnostische<br />

und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin<br />

15.00 Uhr bis 15.45 Uhr<br />

Neue diagnostische Möglichkeiten durch MRT bei Herzerkrankungen<br />

Prof. Dr. Jörg Kreuzer, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin Schwerpunkt Kardiologie<br />

15.45 Uhr bis 16.15 Uhr<br />

MRT in der Diagnostik des Schlaganfalls<br />

Dr. Christoph Oberwittler, Chefarzt der Abteilung für Neurologie<br />

16.15 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

Zugewinn an Information durch MRT bei Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen<br />

Dr. Christian Barnikel, Oberarzt der Abteilung für Unfall-/ und Orthopädische Chirurgie<br />

11


12<br />

E<br />

Heilung bei guter<br />

ine Heilung des Rektumkarzinoms<br />

ist nur möglich,<br />

wenn der Enddarm und<br />

das umgebende Bindegewebe<br />

<strong>mit</strong> allen den Darm versorgenden<br />

Gefäßen, Lymphbahnen<br />

und Lymphknoten operativ<br />

entfernt wird. In fortgeschrittenem<br />

Tumorstadium (T3-T4)<br />

oder bei Lymphknotenbefall<br />

(N+) ist es sinnvoll, vor der<br />

Operation eine kombinierte<br />

<strong>St</strong>rahlen- und Chemotherapie<br />

(neoadjuvante Therapie) durchzuführen.<br />

Frühe Tumorstadien<br />

benötigen außer der Operation<br />

keine zusätzliche Behandlung.<br />

Fast 90 Prozent der Patienten<br />

<strong>mit</strong> einem Rektumkarzinom<br />

werden <strong>mit</strong> dem Ziel einer<br />

Heilung operiert (kurative Therapie).<br />

In rund zehn Prozent<br />

der Fälle ist aufgrund des fortgeschrittenen<br />

Tumorstadiums<br />

<strong>mit</strong> Bildung von Tochtergeschwulsten<br />

(Metastasen) eine<br />

Heilung nicht mehr möglich.<br />

Moderne<br />

des Rektum<br />

Von Dr. Gundi Heuschen<br />

Oberärztin der Abteilung für Allgemein-,<br />

Gefäß- und Viszeralchirurgie am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />

Darmkrebs gehört heutzutage zu den häufigsten<br />

Krebserkrankungen in Deutschland. In über 55<br />

Prozent (Abb.1) ist das Karzinom im Rektum,<br />

d.h. auf den letzten 15 Centimeter vor dem After<br />

lokalisiert. Jährlich erkranken in Deutschland<br />

67.000 Menschen neu an dieser Tumorentität,<br />

<strong>mit</strong> steigender Tendenz. Obwohl sich der Darmkrebs<br />

über Krebsvorläuferstufen, den sog. Polypen<br />

oder Adenomen über einen Zeitraum von<br />

Jedoch profitieren auch diese<br />

Patienten von einer Operation,<br />

da zum einen die Entfernung<br />

des Tumors zu einer deutlichen<br />

Lebensverlängerung führen<br />

kann, und zum anderen nachfolgende<br />

schwerwiegende Probleme<br />

verhindert werden können<br />

(z. B. Ileus, <strong>St</strong>uhlinkontinenz,<br />

zerfallende Tumorhöhle).<br />

Welche Untersuchungen sind<br />

zur Planung der Behandlung<br />

notwendig?<br />

Die zum Zeitpunkt der Erstdiagnose<br />

erhobenen Befunde entscheiden<br />

darüber, welche Therapie<br />

in welcher Reihenfolge<br />

erforderlich ist. Neben der Erhebung<br />

der Krankengeschichte<br />

erfolgt eine digital-rektale Untersuchung<br />

des Enddarms, sowie<br />

eine vollständige Dickdarmspiegelung<br />

(Koloskopie)<br />

zum Ausschluss von Zweittumoren<br />

an anderer <strong>St</strong>elle im


Lebensqualität:<br />

Chirurgie<br />

mkarzinoms<br />

ca. fünf bis zehn Jahren langsam entwickelt<br />

(Abb. 2), bleibt er oftmals lange unentdeckt, da<br />

in der Regel erst spät Beschwerden auftreten.<br />

Hierzu zählen Blutauflagerungen auf dem <strong>St</strong>uhl,<br />

<strong>St</strong>uhlunregelmäßigkeiten, paradoxe Diarrhoen<br />

und Blutarmut (Anämie). Bei Schließmuskelnahem<br />

Sitz kann auch eine <strong>St</strong>uhlinkontinenz auftreten.<br />

Schmerzen treten erst spät im fortgeschrittenen<br />

Tumorstadium auf. Die moderne Behandlung<br />

des Rektumkarzinoms (Enddarmkrebs)<br />

ist gekennzeichnet durch eine gemeinsame Behandlung<br />

(multimodale Therapie) durch Chirurgen,<br />

<strong>St</strong>rahlentherapeuten und Internisten (Gastroenterologen<br />

und Onkologen). Ist seit Oktober 2004 als Oberärztin der Abteilung für Allgemein-, Vis-<br />

Dickdarm. Zusätzlich vorhandene<br />

Darmpolypen werden<br />

hierbei abgetragen. Immer wird<br />

eine endoskopische Probenentnahme<br />

zur histologischen (feingeweblichen)<br />

Sicherung des<br />

Tumors durchgeführt. Diese<br />

Proben werden durch die Pathologen<br />

untersucht. Im Blut<br />

werden Tumormarker bestimmt.<br />

Zur exakten Operationsplanung<br />

gehört immer eine starre Enddarmspiegelung<br />

zur genauen<br />

Höhenlokalisation (in cm von<br />

der Linea dentata). Ein Ultraschall<br />

des Bauchraumes erfolgt<br />

als orientierende Untersuchung<br />

<strong>mit</strong> der Fragestellung, ob Absiedelungen<br />

in der Leber oder<br />

andere Auffälligkeiten im<br />

Bauchraum vorhanden sind.<br />

Eine Röntgenuntersuchung der<br />

Lunge ist obligat zur Erkennung<br />

von möglichen Lungen-<br />

Neue Operationstechnik am<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> greift Hand in Hand <strong>mit</strong><br />

interdisziplinärem Therapiemodell:<br />

Totale mesorektale Exzision (TME)<br />

und multimodale Therapie<br />

metastasen. Das kleine Becken<br />

wird <strong>mit</strong>tels Kernspinuntersuchung<br />

(MRT) oder Computertomografie<br />

(CT) dargestellt.<br />

Hier<strong>mit</strong> kann erkannt werden,<br />

welche Darmwandschichten<br />

bzw. umgebenden <strong>St</strong>rukturen<br />

der Tumor infiltriert hat und ob<br />

ein Befall der umgebenden<br />

Lymphknoten vorliegt. Zwingend<br />

notwendig ist eine Endo-<br />

zeral- und Gefäßchirurgie tätig: Dr. Gundi Heuschen. Zuvor arbeitete<br />

sie in der Universitätsklinik Heidelberg, wo sie nach wie vor wissenschaftliche<br />

Untersuchungen zur Molekulargenetik colorektaler Tumoren<br />

betreut.<br />

sonografie (Ultraschall im Rektum),<br />

um die Eindringtiefe<br />

bzw. einen möglichen Lymphknotenbefall<br />

zu erkennen. Mit<br />

Hilfe der erhobenen Befunde<br />

wird das vorliegende Tumorstadium<br />

(cTNM) er<strong>mit</strong>telt.<br />

Onkologischer<br />

Arbeitskreisentwickelt<br />

individuelle Therapie<br />

Im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />

besteht die besondere Situation,<br />

dass alle erforderlichen medizinischen<br />

Disziplinen, die zu einer<br />

modernen und erfolgreichen<br />

Behandlung von Karzinomen<br />

nötig sind, unter einem<br />

Dach angesiedelt sind und<br />

Hand - in - Hand arbeiten. So<br />

wird die Tumorerkrankung eines<br />

jeden Patienten im sog.<br />

Onkologischen Arbeitskreis <strong>mit</strong><br />

allen beteiligten Fachdisziplinen<br />

besprochen und jeweils ein<br />

optimierter individueller Behandlungsplan<br />

erstellt (Abb.3).<br />

Im Onkologischen Arbeitskreis<br />

sitzen Kollegen der Gastoenterologie,<br />

Radiologie, Pathologie,<br />

Viszeralchirurgie, Onkologie,<br />

<strong>St</strong>rahlentherapie und der<br />

Ernährungstherapie zusammen<br />

an einem Tisch und geben eine<br />

Empfehlung für die jeweils erforderliche<br />

Tumorbehandlung.<br />

Individuelle<br />

Therapieplanung verbessert<br />

die Ergebnisse deutlich -<br />

Neoadjuvante Behandlung<br />

vor der Operation<br />

Eine kombinierte <strong>St</strong>rahlen- und<br />

Chemotherapie vor einer Ope-<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

13


14<br />

Fortsetzung von Seite 13<br />

ration (neoadjuvant) ist dann<br />

indiziert, wenn der Tumor in<br />

den durchgeführten Untersuchungen<br />

eine bestimmte Darmwandschicht<br />

überschreitet (T3-<br />

<strong>St</strong>adium), oder bereits Lymphknoten<br />

befallen sind (N+). Diese<br />

Vorbehandlung führt zu einem<br />

deutlich besseren Therapieerfolg<br />

<strong>mit</strong> einem höheren<br />

Anteil von kurativen Operationen<br />

(R0-Situation) und einem<br />

deutlich geringerem Auftreten<br />

von Lokalrezidiven in den Folgejahren.<br />

Ein weiteres Ziel einer neoadjuvanten<br />

Radio-Chemotherapie<br />

ist die Verkleinerung des Tumors,<br />

um ihn sicher entfernen<br />

und trotzdem den Schließmuskel<br />

erhalten zu können. So hilft<br />

die multimodale Therapie, einen<br />

künstlichen Darmausgang<br />

auf Dauer zu vermeiden.<br />

Moderne Operationstechnik<br />

erhält Lebensqualität<br />

Wichtigstes Ziel der chirurgischen<br />

Therapie ist die vollständige<br />

Entfernung des Tumors<br />

<strong>mit</strong> potentiellen Lymphknotenmetastasen.<br />

Der Tumor-tragende<br />

Enddarm wird hierzu als<br />

Ganzes <strong>mit</strong>samt der zugehörigen<br />

Gefäße, Lymphbahnen und<br />

Lymphknoten entfernt. Sehr<br />

wichtig für die spätere Lebensqualität<br />

des Patienten nach der<br />

Operation ist der Erhalt des<br />

analen Schliessmuskels sowie<br />

der Nerven im kleinen Becken,<br />

welche z. B. die <strong>St</strong>uhlentleerung,<br />

die Blasenentleerung und<br />

beim Mann die Erektion steuern.<br />

Frühere Operationstechniken<br />

führten häufig zu einer Funktionsstörung<br />

gerade dieser Nerven,<br />

die Operation war <strong>mit</strong> einem<br />

deutlichen Blutverlust verbunden,<br />

die Rate an Tumor-<br />

Rezidiven im kleinen Becken<br />

war nicht unerheblich (bis 50<br />

Prozent) und oftmals wurde<br />

ein künstlicher Darmausgang<br />

angelegt.<br />

Seitdem in den 1990er Jahren<br />

eine neue Operationstechnik,<br />

die sog. Total mesorektale<br />

Exzision (TME) eingeführt<br />

wurde, können diese schwerwiegenden<br />

Nachteile der früheren<br />

Operationsmethode vermieden<br />

werden. Die TME beinhaltet<br />

das exakte Herauslösen<br />

des Enddarmes unter direkter<br />

Sicht in der richtigen anatomischen<br />

Schicht (Abb. 4), der<br />

Spinnwebenschicht zwischen<br />

der Enddarmhüllfaszie und der<br />

Faszie vor dem Kreuzbein<br />

(Abb. 5). In dieser Schicht gibt<br />

es keine Blutgefäße und keine<br />

Nerven, so dass bei dieser<br />

Technik eine Enddarmchirurgie<br />

ohne Blutverlust <strong>mit</strong> sicherer<br />

Nervenschonung möglich ist.<br />

Das den Enddarm versorgende<br />

Bindegewebe, das sog. Mesorektum<br />

wird dabei bis zum<br />

Beckenboden und bis zum<br />

Schließmuskel vollständig <strong>mit</strong>entfernt.<br />

In der Regel wird ein<br />

Dickdarmreservoir (J-Pouch)<br />

angelegt und von Hand oder<br />

<strong>mit</strong>tels Nahtapparat vor dem<br />

Schließmuskel eingenäht (Abb<br />

6 und 7).<br />

Die TME war in den letzten<br />

zehn Jahren für den Patienten<br />

eine revolutionäre Entwicklung<br />

<strong>mit</strong> der Folge einer verbesserten<br />

lokalen Tumorkontrolle.<br />

Die Lokalrezidivrate sankt<br />

nach Einführung der TME von<br />

bis zu 50 Prozent auf unter<br />

vier Prozent. Durch die konsequente<br />

Nervenschonung sind<br />

Funktionsstörungen nach der<br />

Operation heutzutage die Ausnahme.<br />

Die TME ist so<strong>mit</strong> der<br />

moderne chirurgische <strong>St</strong>andard,<br />

ist jedoch technisch so anspruchsvoll,<br />

daß nur speziell<br />

ausgebildete und trainierte<br />

Chirurgen diese Technik sicher<br />

beherrschen. Internationale <strong>St</strong>udien<br />

zeigen, daß eine Spezialisierung<br />

der Darm-Chirurgen<br />

nach Durchlaufen spezieller<br />

Trainingsprogramme signifikant<br />

bessere Operationsergebnisse<br />

zur Folge hat.<br />

Qualitätskontrolle durch den<br />

Pathologen<br />

Das gesamte Operationspräparat<br />

wird vom Operationssaal


direkt in die Pathologie gebracht,<br />

wo der Pathologe das<br />

Resektat begutachtet, auf Vollständigkeit<br />

überprüft und eine<br />

Qualitätskontrolle durchführt.<br />

Besonders wichtig ist die<br />

Überprüfung der Vollständigkeit<br />

der den Enddarm umgebenden<br />

Hüllfaszie, da hierdurch<br />

sichergestellt werden<br />

kann, daß bei der Operation alle<br />

zugehörigen Lymphknoten<br />

und Gefäße entfernt worden<br />

sind (Abb 8). Der Pathologe<br />

bestimmt durch seine Untersuchung<br />

das Tumorstadium (pT-<br />

NM). Das Ergebnis wird<br />

nochmals interdisziplinär im<br />

onkologischen Arbeitskreis besprochen.<br />

Adjuvante Radio-<br />

Chemotherapie nach<br />

erfolgter Operation<br />

Eine <strong>St</strong>rahlen- und Chemotherapie<br />

nach erfolgter Operation<br />

wird bei Nachweis eines fortgeschrittenes<br />

Tumorstadiums<br />

am Operationspräparat durchgeführt.<br />

Die <strong>St</strong>rahlentherapie<br />

soll das Risiko eines Lokalrezidivs<br />

zusätzlich zur Operation<br />

senken, eine Chemotherapie<br />

nach erfolgter Operation hat<br />

zum Ziel, potentiell im Körper<br />

verbleibende Tumorzellen, z.<br />

B. in Lunge und Leber, abzutöten<br />

und hierdurch eine Fernmetastasierung<br />

(Bildung von<br />

Tochtergeschwulsten) zu verhindern.<br />

Interdisziplinäre Therapie<br />

sichert Heilung bei guter<br />

Lebensqualität<br />

Die interdisziplinäre und multimodale<br />

Therapie des Enddarmkrebs<br />

stellt heute zusammen<br />

<strong>mit</strong> der Total Mesorektalen Exzision<br />

(TME) den modernen<br />

<strong>St</strong>andard dar. Das Zusammenwirken<br />

der verschiedenen Therapieformen<br />

zeigt deutlich bessere<br />

onkologische und funktionelle<br />

Ergebnisse. Der onkologische<br />

Arbeitskreis am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

empfiehlt eine auf jeden<br />

Patienten individuell abgestimmte<br />

Therapie und trägt so-<br />

<strong>mit</strong> zur Prognoseverbesserung<br />

und zur Qualitätssicherung bei.<br />

Die moderne differenzierte<br />

Rektumchirurgie <strong>mit</strong> totaler<br />

mesorektaler Resektion,<br />

Schließmuskelerhalt <strong>mit</strong> <strong>St</strong>omavermeidung<br />

und Rektumersatz<br />

ist das zentrale Element in<br />

diesem multimodalen, interdisziplinären<br />

Ansatz zur Heilung<br />

bei guter Lebensqualität.<br />

Krebsinformation rund um die Uhr!<br />

Neutrale und wissenschaftlich fundierte Krebsinformation, verständlich<br />

aufbereitet und für jedermann jederzeit kostenlos abrufbar – diesen Service<br />

bietet der Krebsinformationsdienst KID des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />

Heidelberg. Für Krebskranke, ihre Angehörigen oder<br />

Menschen, die an Vorbeugung und Krebsfrüherkennung interessiert sind,<br />

bietet der KID Zugang zu aktuellem Wissen über Krebs per Telefon, E-<br />

Mail, im Internet und in Form von Broschüren. Hier finden Sie – aufgegliedert<br />

nach den jeweiligen Krebsarten - auch weitere Adressen und nützliche<br />

Anlaufstellen.<br />

www.krebsinformation.de.<br />

KID-Telefon: Montag - Freitag, 8-20 Uhr, 06221 - 41 01 21<br />

15


Umfassende, ganzheitliche Durchorganisation nach Umweltschutzgesichtspunkten<br />

ist signifikantes Kennzeichen der nach EMAS zertifizierten Unternehmen.<br />

Unser Bild zeigt den unabhängigen Gutachter Martin Nöthe bei<br />

Schwungrad Ökoaudit: Zu<br />

Fingerabdruck <strong>mit</strong> flächen<br />

Kosteneinsparung, Marktakzeptanz,<br />

Imagegewinn<br />

- daß solche Begriffe einmal<br />

in trauter Eintracht<br />

<strong>mit</strong> dem Umweltschutz<br />

Einzug in moderne Managementsysteme<br />

nehmen<br />

würden, hätten sich Ökologen<br />

noch vor zehn Jahren<br />

nicht träumen lassen.<br />

Daß dem so ist, belegen<br />

<strong>mit</strong>tlerweile viele Zahlen<br />

aus der Industrie. Krankenhäuser<br />

allerdings - obwohl von Haus aus in<br />

ihren Bemühungen um das Leben an sich eigentlich<br />

in einer besonderen Symbiose zum<br />

Erhalt ökologischer Ressourcen - entdecken<br />

diese Gewinnfaktoren erst zögerlich. Obwohl<br />

eigentlich Prototypen einer hygienisch sauberen<br />

Branche sind von insgesamt 2500 Krankenhäusern<br />

bundesweit lediglich 88 Kliniken<br />

derart ausgezeichnet. Einer der Pioniere in Sachen<br />

Umweltschutz im <strong>Krankenhaus</strong> ist das<br />

<strong>Limburg</strong>er <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>. Die Klinik<br />

auf dem Schafsberg, Schwerpunktkrankenhaus<br />

im Landkreis <strong>Limburg</strong>-Weilburg, baute innerhalb<br />

von zwei Jahren ein Umweltmanagementsystem<br />

auf, das seit vier Jahren im Rahmen<br />

der EG-Umweltauditverordnung nach EMAS<br />

zertifiziert ist und dessen Re-Validierung (Re-<br />

Zertifizierung) gerade bestätigt wurde.<br />

16<br />

den Untersuchungen zur Re-Zertifizierung Ende September, v.l.n.r. im Gespräch<br />

<strong>mit</strong> dem Leiter des Hol- und Bringedienstes, Dirk Sommer, und<br />

dem Leiter des Wirtschafts- und Versorgungsdienstes, Gunther Butzbach,<br />

EMAS - das bedeutet eine<br />

sehr anspruchsvolle Version<br />

von Umweltmanagement und<br />

ist von daher auch heute noch<br />

ein ganz besonderes Gütesiegel,<br />

denn die Unternehmen unterwerfen<br />

sich freiwillig sehr<br />

hohen <strong>St</strong>andarts. „Ein EMAS-<br />

Logo ist der Fingerabdruck eines<br />

erfolgreichen Top-Unternehmens“,<br />

meint Umweltberaterin<br />

Christa Endemann, die<br />

das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> seinerzeit auf<br />

seinem Weg zum Ökoaudit beraten<br />

und begleitet hatte. Ihrer<br />

Ansicht nach ist keine Auszeichnung<br />

in Sachen Umweltschutz<br />

so providentiell wie<br />

EMAS: „Es steht für die Entschlossenheit,<br />

bereits heute die<br />

Weichen für eine erfolgreiche<br />

Zukunft zu stellen. Eine umfassende<br />

und ganzheitliche<br />

Durchorganisation nach Umweltschutz-Gesichtspunkten<br />

wie eben im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> ist das<br />

Geheimnis des Erfolgs.“<br />

Für Endemann war die Arbeit<br />

in dem hochkomplexen System<br />

<strong>Krankenhaus</strong> besonders<br />

faszinierend: „Diese ganz eigene<br />

Welt <strong>mit</strong> völlig verschiedenen<br />

Bereichen, die jeweils wie<br />

viele eigene kleine Unternehmen<br />

fungieren, war eine ganz<br />

besondere Herausforderung!“<br />

Mittlerweile ist das Umweltmanagementsystem<br />

am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> ein Selbstläufer und<br />

kommt ohne externe Beratung<br />

aus. Durch die regelmäßigen<br />

Dates der Umwelt-AG wird<br />

das System regelmäßig überwacht<br />

und aktualisiert,<br />

Schwachstellen werden sofort<br />

aufgedeckt und ausgemerzt -<br />

ein flächendeckendes Radarsystem,<br />

das auch deshalb so gut<br />

funktioniert, weil die Projektgruppe<br />

durchweg <strong>mit</strong> Schlüsselpositionen<br />

besetzt ist: Der<br />

Geschäftsführer ist Umweltmanagement-Verantwortlicher,<br />

EMAS - keine bloße<br />

sondern ein ans<br />

Umweltschutz-Güt<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-Kr<br />

der Technische Leiter der Umweltmanagementbeauftragte,<br />

die anderen Mitglieder sind<br />

ebenfalls in Leitungspositionen<br />

- Garanten dafür, daß das<br />

Schwungrad Ökoaudit auch in<br />

Zukunft rundläuft und für weitere<br />

Verbesserungen im <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> sorgt. Jedes Jahr überprüft<br />

ein unabhängiger, eigens<br />

für die jeweilige Branche zugelassener<br />

Gutachter sehr genau<br />

das Ergebnis.<br />

Mit EMAS steht es also kei-


ei der Kontrolle in den Lagerräumen der Apotheke. Dieses regelmäßige<br />

Radarsystem funktioniert am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> auch deshalb so gut, weil die<br />

Projektgruppe durchweg <strong>mit</strong> Schlüsselpositionen besetzt ist. Unser Bild<br />

kunftsweisender<br />

deckendem Radarsystem<br />

neswegs wie <strong>mit</strong> der Bio-Bezeichnung:<br />

es ist kein inflationär<br />

vergebenes Qualitätssiegel,<br />

das sich zur Fassadenpolitur<br />

mißbrauchen läßt. Der angenehme<br />

Nebeneffekt ist die<br />

Erschließung zahlreicher Einsparpotentiale<br />

im Unternehmen.<br />

Da Krankenhäuser im Blick<br />

auf die Umweltrelevanz außerordentlich<br />

hoch anzusiedeln<br />

sind, ist auch das Verbesserungspotential<br />

entsprechend<br />

riesig. Die Ecksteine des umweltpolitischen<br />

Engagements<br />

ße Fassadenpolitur,<br />

nspruchsvolles<br />

ütesiegel für das<br />

<strong>Krankenhaus</strong><br />

im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> beispielsweise<br />

Einsparung von Papier<br />

durch gezielte Lieferantenbefragung<br />

und Bewertung in Bezug<br />

auf Kartonagen und Papierverpackungen<br />

Reduzierung des Gesamtabfallvolumens<br />

Reduzierung des Wasserverbrauchs<br />

sowie des Abwassers<br />

und der Abwasserbelastung<br />

der Küche<br />

Reduzierung der Heizkosten<br />

(Fassadensanierung / Wär-<br />

meschutzglas / Errichtung eines<br />

Blockheizkraftwerks)<br />

Errichtung eines Parkhauses<br />

zur Milderung des akuten<br />

Parkplatzmangels und des da<strong>mit</strong><br />

verbundenen Suchverkehrs<br />

Beachtung eines Höchstmaßes<br />

an Umweltverträglichkeit<br />

und biologischer Abbaubarkeit<br />

sowie sparsamerem<br />

Verbrauch beim Einkauf von<br />

Reinigungs- und Desinfektions<strong>mit</strong>teln<br />

<strong>St</strong>ändige Überprüfung und<br />

Kontrolle der <strong>St</strong>rahlenschutzkommission<br />

zur Sicherstellung<br />

der niedrigsten Abgabestufe an<br />

Emissionen<br />

Abfalltrennung in A bis E<br />

sowie Wertstoffe<br />

Umweltgerechter Umgang<br />

<strong>mit</strong> Gefahrstoffen<br />

Exakte Hygiene- Reinigungs-<br />

und Desinfektionspläne<br />

Die konsequente Durchführung<br />

des Umweltprojekts am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> wurde zudem durch<br />

sogenannte Pilotstationen sichergestellt:<br />

Die Gynäkologische<br />

Abteilung sowie die integrative<br />

Kinderfachabteilung<br />

wurden als Musterstationen<br />

eingerichtet. Sie sind Test-<strong>St</strong>ationen<br />

für die Praxis und haben<br />

Vorreiterfunktion: Alles, was<br />

sich hier bewährt, soll später<br />

auf den anderen <strong>St</strong>ationen<br />

übernommen werden.<br />

zeigt den Verantwortlichen für das Umweltmanagement, Ulrich Haßler<br />

(Technischer Leiter) und die stellvertretende Pflegedirektorin Petra Hoffmann,<br />

die Martin Nöthe bei seinem „Kontrollgang“ unterstützten.<br />

Solcher Einsatz für die Umwelt<br />

bedeutet gleichzeitig auch<br />

Vertrauenszuwachs von Seiten<br />

der Bevölkerung. Vertreter aus<br />

Politik und Wirtschaft bescheinigten<br />

dem Haus nicht nur ein<br />

interessantes wirtschaftliches<br />

Ergebnis, sondern auch eine „<br />

positive Beeinflussung unseres<br />

Lebensraums“. Um alle Aufgaben<br />

und Bemühungen auch für<br />

die Öffentlichkeit transparent<br />

zu machen, gibt das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

eine jährlich aktualisierte<br />

Umwelterklärung heraus. Auf<br />

Recyclingpapier, versteht<br />

sich.... sp<br />

Obwohl eigentlich eine klinisch saubere Branche, gibt es im <strong>Krankenhaus</strong><br />

einige Brennpunkte im Blick auf umweltverträgliche Arbeitsweise,<br />

wie beispielsweise die Lagerung der Gefahrgutstoffe in der Apotheke...<br />

17


Die Pflege: Beruf <strong>mit</strong> Zukunft und<br />

Sie sind nicht nur die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen,<br />

vor allem sind sie elementarer<br />

Bestandteil der Organisation „<strong>Krankenhaus</strong>“: In 24<br />

<strong>St</strong>unden rund um die Uhr haben die Pflegenden<br />

wohl den intensivsten Kontakt zum Patienten. Von<br />

ihrem Engagement wird es zu einem großen Teil<br />

abhängen, ob auch in Zeiten grundlegender Veränderungen<br />

im Gesundheitswesen eine patientengerechte,<br />

humane Krankenversorgung noch gelingt.<br />

Um so wichtiger ist eine qualifizierte, differenzierte<br />

Ausbildung: An der Krankenpflegeschule des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es haben jetzt 19 Schülerinnen<br />

und Schüler das Examen zum Gesundheitsund<br />

Krankenpfleger bestanden.<br />

Die Kunst<br />

des Helfens<br />

Wenn es wirklich gelingen<br />

soll, einen<br />

Menschen zu einem<br />

bestimmten Ziel hinzugeleiten,<br />

muß man<br />

zunächst darauf achten,<br />

dass man ihn da<br />

findet, wo er ist und<br />

da anfängt.<br />

Das ist das Geheimnis<br />

allen Helfens. Wer<br />

das nicht kann, ist in<br />

einem Irrtum befangen,<br />

wenn er meint,<br />

jedem helfen zu können.<br />

Um wirklich jemandem<br />

helfen zu können,<br />

muß ich mehr<br />

verstehen als er - aber<br />

doch zuallererst verstehen,<br />

was er versteht.<br />

Dieses Zitat des dänischen<br />

Philosophen Sören Kierkegaard<br />

reichte der Leiter der<br />

Textilversorgung, Erich<br />

Becker, der Redaktion ein.<br />

18<br />

H<br />

ier bemüht man sich<br />

auch vor dem christlichhumanistischen<br />

Hintergrund<br />

der Einrichtung, trotz Fallpauschalenabrechnung<br />

und kürzerer<br />

Verweildauer die Philosophie<br />

einer ganzheitlichen Patientenbetreuung<br />

zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />

Schulleiter Franz-Josef Pitton:<br />

„Dies wird von den Rahmenbedingungen<br />

her zunehmend<br />

problematischer.“ Jedoch be-<br />

Differenzierte<br />

Ausbildung <strong>mit</strong><br />

ganzheitlicher<br />

Philosophie<br />

grüßt er die neuen Ausbildungsinhalte<br />

nach der Novellierung<br />

des Krankenpflegegesetzes:<br />

„Die Ausbildungsrichtlinien<br />

werden immer differenzierter<br />

- dies müssen sie allerdings<br />

auch, um die<br />

Auszubildenden im Blick auf<br />

die <strong>St</strong>rukturveränderungen im<br />

Gesundheitswesen, den Mangel<br />

an Ärzten oder auch die<br />

höhere Morbidität der Patienten<br />

adäquat zu wappnen.“ (siehe<br />

auch Seiten 20 und 21)<br />

So zählen nicht nur rehabilitative<br />

und kurative (behandelnde,<br />

heilende), sondern auch<br />

präventive und palliative (Begleitung<br />

Schwerstkranker und<br />

<strong>St</strong>erbender) Aspekte zu den<br />

Schwerpunkten der Ausbildung.<br />

An der Krankenpflege-<br />

Beratung und<br />

Begleitung von<br />

Menschen<br />

Lebens- und<br />

Gesundheitskrisen<br />

schule am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

steht zudem nach wie<br />

vor die prozeßhafte, ganzheitliche<br />

Pflege im Focus der Lerninhalte.<br />

Aufgrund der zunehmenden<br />

Geriatrisierung (Überalterung)<br />

der Patienten rückt<br />

zudem zusätzlich die Beratung<br />

und Begleitung von Menschen<br />

in Lebens- und Gesundheitskrisen<br />

ins Blickfeld.<br />

Um dieses umfassende und<br />

differenzierte Konzept überzeugend<br />

zu ver<strong>mit</strong>teln arbeiten<br />

insgesamt 31 interne wie externe<br />

Dozenten und Praxisanleiter<br />

sowie zahlreiche Mitarbeiter<br />

externer Einsatzorte der Auszubildenden<br />

eng zusammen.<br />

Auf den <strong>St</strong>ationen des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

sind die<br />

künftigen Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger allerdings zunehmend<br />

weniger anzutreffen:<br />

Rehabilitationskliniken, ambulante<br />

Pflegeeinrichtungen, Pflegeheime,<br />

das Gesundheitsamt<br />

aber auch Palliativeinrichtungen<br />

zählen zu ihren Praxiseinsätzen.<br />

In den rund 2100<br />

Theoriestunden (bisher waren<br />

es lediglich 1600) werden Arbeitsfelder<br />

gemeinsam in den<br />

Blick genommen, die vorher<br />

nur getrennt erlernbar waren:<br />

Erwachsenen, Alten- und Kinderkrankenpflege<br />

zählen nunmehr<br />

gemeinsam zu den Ausbildungsinhalten.<br />

Alles in allem beste Vorraussetzungen,<br />

um die Vielfalt der<br />

neuen beruflichen Möglichkeiten<br />

im Bereich der Pflege nutzen<br />

zu können und selbstbewußt<br />

in ein Berufsleben zu<br />

starten, dessen hohe Spezialisierung<br />

und vielschichtiges<br />

Kompetenzspektrum weithin<br />

immer noch nicht bekannt<br />

sind. „Unsere Prüflinge sind in<br />

allen Bereichen des Gesundheitswesens<br />

einsetzbar“, konstatiert<br />

Franz-Josef Pitton nicht<br />

ohne <strong>St</strong>olz. Für die Zukunft<br />

wünscht er seinen erfolgreichen<br />

Auszubildenden stabile<br />

Rahmenbedingungen für sozialversicherungspflichtigeArbeitsplätze.<br />

Während andernorts<br />

aufgrund der Pauschalisierung<br />

der Ausbildungsfinanzierung<br />

Ausbildungsplätze abge-<br />

Gute Chancen für<br />

den <strong>St</strong>art ins<br />

Berufsleben:<br />

Kompetenz<br />

durch<br />

Spezialisierung<br />

baut werden, bietet die Krankenpflegeschule<br />

am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> ab Oktober<br />

wieder 25 neuen Auszubildenden<br />

die Möglichkeit, sich<br />

zum Gesundheits- und Krankenpfleger<br />

zu qualifizieren. sp<br />

Folgende Schüler haben<br />

die Prüfung bestanden:<br />

Theresa Ansion (Beselich), Celik<br />

Nariman (Waldbrunn), Andre<br />

Ferdinand (Bad Camberg), Sandra<br />

Geis (Weroth), Anja Hofmann<br />

(Hünfelden), Irina Huber (<strong>Limburg</strong>),<br />

Magdalena Hummel (Runkel),<br />

Sascha Jung (Hadamar), Simona<br />

Kammann (Hünfelden),<br />

Antje Kass (Rennerod), Heike<br />

Klinger (Elz), Andrea Leptin (<strong>Limburg</strong>),<br />

Debora Marterer (Selters),<br />

Jessica Müller (Villmar), Carina<br />

Schneider (Brechen), Sabine Skowronek<br />

(<strong>Limburg</strong>), Sandy <strong>St</strong>eps<br />

(Rehe), Leif <strong>St</strong>ügelmaier (Runkel)<br />

und Deniz Yildirim (Seck).


Eckpfeiler im Gesundheitswesen<br />

Examen an der<br />

Krankenpflegeschule<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>:<br />

19 neue Gesundheits-<br />

und KrankenpflegerInnen:<br />

19


Wissenstransfer in<br />

der Gesundheits -<br />

und Krankenpflege!<br />

20<br />

Von Franz-Josef Pitton<br />

Mit dem Inkrafttreten des<br />

novellierten Krankenpflegegesetzes<br />

und der dazu<br />

gehörigen Ausbildungs- und<br />

Prüfungsverordnung seit Januar<br />

2004 ist ein Umdenken<br />

in der Pflege-ausbildung verbunden.<br />

Der Leiter der<br />

Krankenpflegeschule am <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />

Franz-Josef Pitton, berichtet<br />

über Trends und Hintergründe<br />

der neuen Ausbildungsphilosophie,<br />

welche keinen<br />

Nährboden mehr bieten für<br />

die gängigen Vorurteile gegenüber<br />

dem Berufsbild der<br />

Krankenpflege, die nach wie<br />

vor hartnäckigen Bestand<br />

haben...<br />

Engagiert sich trotz Fallpauschalenabrechnung<br />

und kürzerer Verweildauer<br />

für eine ganzheitliche<br />

Patientenbetreuung: Schulleiter<br />

Franz-Josef Pitton.<br />

Das neugefasste Ausbildungsziel<br />

(§3 KrPflG) lautet im<br />

Wortlaut:<br />

( 1 ) Die Ausbildung soll entsprechend<br />

dem allgemein anerkannten<br />

<strong>St</strong>and pflegewissen-<br />

schaftlicher, medizinischer und<br />

weiterer bezugswissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse fachliche,<br />

personale, soziale und methodische<br />

Kompetenzen zur Verantwortlichen<br />

Mitwirkung insbesondere<br />

bei der Heilung, Erkennung<br />

und Verhütung von<br />

Krankheiten ver<strong>mit</strong>teln. Die<br />

Pflege im Sinne von Satz 1 ist<br />

dabei unter Einbeziehung<br />

präventiver, rehabilitativer und<br />

palliativer Maßnahmen auf die<br />

Wiedererlangung, Verbesserung,<br />

Erhaltung und Förderung<br />

der physischen und psychischen<br />

Gesundheit der zu pflegenden<br />

Menschen auszurichten.<br />

Dabei sind die unterschiedlichen<br />

Lebenssituationen<br />

und Lebensphasen und die<br />

Selbständigkeit und Selbstbestimmung<br />

der Menschen zu<br />

berücksichtigen.<br />

( 2 ) Die Ausbildung für die<br />

Pflege nach Absatz 1 soll insbesondere<br />

dazu befähigen,<br />

1. die folgenden Aufgaben ei-<br />

genverantwortlich auszuführen:<br />

a) Erhebung und Feststellung<br />

des Pflegebedarfs ,<br />

Planung, Organisation,<br />

Durchführung und Dokumentation<br />

der Pflege,<br />

Neue Ausrichtung bei den Inhalten<br />

der Ausbildung: Über die<br />

Notwendigkeit einer engeren<br />

Verzahnung und Kooperation<br />

zwischen Schule und Praxis -<br />

b) Evaluation der Pflege,<br />

Sicherung und Entwicklung<br />

der Qualität der Pflege,<br />

c) Beratung, Anleitung und<br />

Unterstützung von zu pflegenden<br />

Menschen und<br />

ihren Bezugspersonen in<br />

der individuellen Auseinandersetzung<br />

<strong>mit</strong> Gesundheit<br />

und Krankheit,<br />

d) Einleitung lebenserhaltender<br />

Sofortmassnahmen<br />

bis zum Eintreffen der Ärztin,<br />

des Arztes,<br />

2. die folgenden Aufgaben im<br />

Rahmen der Mitwirkung auszuführen:<br />

a) eigenständige Durchführung,<br />

ärztlich veranlasster<br />

Maßnahme ,<br />

b) Maßnahmen der medizinischen<br />

Diagnostik, Therapie<br />

oder Rehabilitation,<br />

c) Maßnahmen in Krisen -<br />

und Katastrophensituationen,<br />

Interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> anderen Berufsgruppen,<br />

multidisziplinäre, berufsübergreifende<br />

Lösungen von Gesundheitsproblemen<br />

zu entwickeln<br />

- dies zählt u.a. zu den<br />

Ausbildungsinhalten der Gesundheits-<br />

und Krankenpflege.


Soziale Kompetenzen der unterschiedlichsten<br />

Art werden neben<br />

den fachlichen Qualifikationen<br />

der Kranken- und Gesundheitspflege<br />

zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnen - Wissensver<strong>mit</strong>tlung<br />

und Persönlichkeitsbildung<br />

stehen in engem<br />

Beziehungszusammenhang.<br />

3. interdisziplinär <strong>mit</strong> anderen<br />

Berufsgruppen zusammenzuarbeiten<br />

und dabei multidisziplinäre<br />

und berufsübergreifende<br />

Lösungen von Gesundheitsproblemen<br />

zu entwickeln. Neben<br />

fachlichen, inhaltlichen<br />

Qualifikationen werden soziale<br />

Kompetenzen an Bedeutung<br />

gewinnen:<br />

die Fähigkeit des Lebenslangen<br />

Lernens,<br />

die Fähigkeit neue Probleme<br />

zu erkennen und zu lösen,<br />

das Wissen um Gesamtzusammenhäng<br />

,<br />

die Fähigkeit zur Eigenmotivation,<br />

die Fähigkeit sich eigenständig,<br />

ergebnisorientiert<br />

zu organisieren,<br />

die Fähigkeit zur Kooperation<br />

in Arbeitsgruppen,<br />

die Fähigkeit sich <strong>mit</strong> den<br />

neuen informationstechnischen<br />

Möglichkeiten vertraut<br />

zu machen,<br />

die Fähigkeit situationsbezogen<br />

kommunikativ zu<br />

agieren und reagieren,<br />

Für den Lernort Schule heißt<br />

das, so früh wie möglich <strong>mit</strong><br />

fächerübergreifendem, problem-orientiertem<br />

Unterricht<br />

zu beginnen. Wissensver<strong>mit</strong>tlung<br />

und Persönlichkeitsbildung<br />

müssen wieder stärker<br />

zueinander in Beziehung gesetzt<br />

werden. Soziales Lernen<br />

in der Gruppe und anwendungsorientiertes<br />

Lernen <strong>mit</strong><br />

Bezug zu biografischen und<br />

umfeldbezogenen Erfahrungen<br />

müssen schon während der<br />

Ausbildung eine größere Rolle<br />

spielen.<br />

Um all das zu ermöglichen, ist<br />

eine abgestimmte Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> den Praxisfeldern<br />

vor Ort notwendig. Dabei wird<br />

aus der Zielformulierung ersichtlich,<br />

dass der Schwerpunkt<br />

der Arbeits -und Lernfelder<br />

nicht mehr nur im stationären<br />

Bereich des <strong>Krankenhaus</strong>es,<br />

sondern noch stärker als bisher<br />

in ambulanten, rehabilitativen<br />

und palliativen vor - und nachstatonären<br />

Einrichtungen stattfinden<br />

wird.<br />

Für den Ausbildungsträger hat<br />

dies zur Folge, dass mehr externe<br />

Einsätze organisiert und<br />

von den Mitarbeitern der Schule<br />

begleitet und ausgewertet<br />

werden müssen. Für unser<br />

<strong>Krankenhaus</strong> bedeutet es, weniger<br />

Auszubildende auf den<br />

<strong>St</strong>ationen und den Funktionsbereichen<br />

einplanen zu können.<br />

Zu den Zeiten, während denen<br />

die Schülerinnen und Schüler<br />

den <strong>St</strong>ationen zugeteilt sind,<br />

bedarf es einer qualifizierten<br />

und klarstrukturierten Anleitung,<br />

die durch die speziell<br />

weitergebildeten Praxisanleiter<br />

/innen sichergestellt werden<br />

muss.<br />

Die Aufgabe der Schule besteht<br />

in der Begleitung und Beratung<br />

der Praxisanleiter und<br />

Auszubildenden im jeweiligen<br />

Lernfeld. Über diesen Weg läs-<br />

Fachliche und<br />

persönliche<br />

Entwicklung:<br />

systematischer<br />

als bisher<br />

st sich die fachliche und persönliche<br />

Entwicklung eines jeden<br />

Auszubildenden systematischer<br />

als bisher gewährleisten<br />

und verfolgen .<br />

In Zeiten von Veränderung und<br />

neuen Anforderungen und Aufgaben<br />

an die Mitarbeiter sind<br />

klare, verbindliche Absprachen<br />

und die Erarbeitung eines praktikablen<br />

Anleitungskonzeptes,<br />

das die Möglichkeiten und<br />

zeitlichen Spielräume der jeweiligen<br />

Seite in den Blick<br />

nimmt, in Absprache <strong>mit</strong> den<br />

verantwortlichen Leitungen<br />

(Schul - und Pflegedienstleitung)<br />

zu entwickeln und zu erproben.<br />

Unser gemeinsames<br />

Ziel ist es, eine den aktuellen<br />

Anforderungen entsprechende,<br />

breitqualifizierende Grundausbildung<br />

in unserer Einrichtung<br />

anzubieten und sicherzustellen.<br />

Dabei hat die Verbesserung<br />

des Theorie - Praxistransfers<br />

durch eine engere Zusammenarbeit<br />

und verbindliche Absprache<br />

höchste Priorität.<br />

21


EXTRA EXTRA EXTRA<br />

Aufrüstung am Röntgen-Arbeitsplatz: auch die Patienten in <strong>St</strong>. Anna<br />

profitieren von der Digitalisierung der <strong>Vincenz</strong>-Radiologie. Zwei moderne<br />

Röntgenarbeitsplätze konnten jetzt in Hadamar etabliert werden.<br />

Unser Bild zeigt Dr. Klaus Fischer, MTA Friederike Roth, Arzthelferin<br />

Ute Zinner-Weimer und den Technischen Leiter der Klinik, Werner<br />

Reusch.<br />

Sanierung der<br />

Röntgenabteilung<br />

im <strong>St</strong>. Anna<br />

I<br />

m Zuge der Erneuerung der<br />

Radiologie im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong> in <strong>Limburg</strong>, bei<br />

der alle Röntgengeräte erneuert<br />

und digitalisiert wurde, war es<br />

möglich, zwei Röntgenanlagen,<br />

welche erst sechs Jahre alt waren,<br />

nach Hadamar in das <strong>St</strong>.<br />

Anna <strong>Krankenhaus</strong> einzubauen.<br />

Eingebaut wurde ein Durchleuchtungsgerät,<br />

sowie ein<br />

konventioneller Röntgenarbeitsplatz.<br />

Beide sind von der<br />

Marke Siemens <strong>mit</strong> einer neuen<br />

digitalen Entwicklungsmaschine<br />

der Marke Agfa. Der<br />

recht enge Terminplan sah den<br />

Beginn der Bauarbeiten <strong>mit</strong><br />

22<br />

dem 4. Juli 2005 und die Beendigung<br />

zum 28. Juli 2005<br />

vor. Da nur ein Röntgenarbeitsplatz<br />

nach dem anderen<br />

demontiert und montiert werden<br />

konnte, um die Ausfälle<br />

und Behinderungen für unsere<br />

Patienten so gering wie möglich<br />

zu halten, war ein noch<br />

kürzerer Termin nicht möglich.<br />

Der vorhandene Estrich wurde<br />

teilweise heraus gestemmt und<br />

vollflächig als Tragekonstruktion<br />

für das Durchleuchtungsgerät<br />

<strong>mit</strong> Beton aufgefüllt. Die<br />

Ausbesserung des Bodens sowie<br />

die Malerarbeiten an den<br />

Wänden gehörten zu den Aufgaben<br />

der Haustechnik. Paral-<br />

Neues aus S<br />

lel zu dem Ausbau der zwei<br />

Röntgenarbeitsplätze wurde<br />

noch der Schaltraum, bzw. die<br />

Arbeitsplätze der Mitarbeiter<br />

neu und ergonomisch gestaltet.<br />

Die gut durchdachte und sehr<br />

ansehnlich gestaltete Möblierung<br />

gestattet den Mitarbeitern<br />

ein körpergerechtes Arbeiten<br />

<strong>mit</strong> kurzen Wegen und ausreichend<br />

Lager und Ablagemöglichkeiten.<br />

Die notwendigen<br />

Elektroarbeiten wurden von<br />

der Haustechnik durchgeführt.<br />

Das Mitarbeiterteam, sowie die<br />

Ärzteschaft ist sehr zufrieden<br />

<strong>mit</strong> den modernen Geräten und<br />

der ansprechenden Ausstattung.<br />

Teilweise mussten während<br />

dem Umbau Patienten aus dem<br />

<strong>St</strong>. Anna <strong>Krankenhaus</strong> zur Untersuchung<br />

in das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />

<strong>Krankenhaus</strong> nach <strong>Limburg</strong><br />

gefahren werden. Dies gestaltete<br />

sich, obwohl auch die Radiologie<br />

in <strong>Limburg</strong> sich im<br />

Umbau befindet, doch sehr reibungslos<br />

für Patienten und<br />

Mitarbeiter.<br />

An dieser <strong>St</strong>elle möchte die<br />

<strong>Krankenhaus</strong>leitung allen Mitarbeitern,<br />

Patienten und Besuchern<br />

für Ihr Verständnis für<br />

gewissen Unannehmlichkeiten,<br />

eventuell längere Wartezeiten,<br />

<strong>St</strong>aub und Lärm während der<br />

Umbauphase, danken.<br />

Das Ergebnis rechtfertigt diese<br />

Unannehmlichkeiten <strong>mit</strong> neuen<br />

modernen Geräten und einem<br />

optimierten Arbeitsablauf. u.h.<br />

Impressionen<br />

*** Kurz notiert ***<br />

Das seit mehr als fünf Jahren am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> installierte<br />

Umweltmanagementsystem nach EMAS II soll zum<br />

Herbst 2006 auch auf das <strong>St</strong>. Anna <strong>Krankenhaus</strong> in Hadamar<br />

übertragen werden. Aus diesem Grund ist seit August 2005<br />

Ute Zinner-Weimer aus der Abteilung Radiologie, Endoskopie<br />

und Labor Mitglied des Arbeitskreises Umweltmanagementsystem.Fragen<br />

oder Anregungen zum Umweltmanagementsystem<br />

können über sie an den Arbeitskreis weitergeleitet werden.<br />

u.h.


<strong>St</strong>. Anna<br />

n vom Tag der Offenen Tür<br />

Babys live:<br />

Über eine<br />

Begegnung <strong>mit</strong><br />

der dritten und<br />

vierten<br />

Dimension...<br />

Riesenandrang beim Tag der offenen Tür in<br />

<strong>St</strong>. Anna: Das Team der Geburtshilfe und der<br />

Neugeborenen-Abteilung hatte eingeladen<br />

und in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Fachärzten<br />

für Anästhesie werdenden Eltern das Angebot<br />

der Klinik rund um eine sanfte und sichere<br />

Geburt präsentiert. Rund 200 Besucher nutzten<br />

dieses Angebot, führten Beratungsgespräche<br />

<strong>mit</strong> den Mitarbeitern und informierten<br />

sich über die Möglichkeiten des dreiund<br />

vierdimensionalen Ultraschalls. Als besonderes<br />

Highlight konnten sie ein 3D-Ultraschallbild<br />

als Erinnerung <strong>mit</strong> nach Hause<br />

nehmen.<br />

Freuen sich über die Auszeichnung in Sachen Hygiene: Pflegedirektor<br />

Helmut Petri, OP-Leiterin Christiane Heck und Hygiene-Beauftragter Joachim<br />

Becker (v.r.n.l.).<br />

Gute Noten für die Hygiene!<br />

Z<br />

Zertifikat für besondere Sorgfaltspflicht<br />

gegenüber dem Patienten<br />

ahlreiche bundesdeutsche<br />

Kliniken werden der Zunahme<br />

der Infektionserreger,<br />

die <strong>mit</strong> Antibiotika nur schwer<br />

oder gar nicht zu bekämpfen<br />

sind, nicht mehr Herr. Die<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong> mbH hat diese Problematik<br />

schon lange erkannt und<br />

bereits im Vorfeld gesetzlicher<br />

Vorgaben präventive Maßnahmen<br />

zum Schutz der Patienten<br />

ergriffen. Wie bereits im Frühjahr<br />

2005 im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> -<br />

<strong>Krankenhaus</strong>, wurde nun auch<br />

dem <strong>St</strong>. Anna - <strong>Krankenhaus</strong><br />

das Zertifikat des Nationalen<br />

Referenzzentrum für Surveillance<br />

von nosokomialen Infektionen<br />

(NRZ) verliehen. Dieses<br />

Zertifikat wird ausschließlich<br />

an Krankenhäuser verliehen,<br />

die eine kontinuierliche Infektionsdatenerfassung<br />

durchführen<br />

und auswerten.<br />

Durch das Infektionsschutzgesetz<br />

sind seit 2001 alle Gesundheitseinrichtungenverpflichtet,<br />

eine Infektionserfassung<br />

durchzuführen und zu bewerten.<br />

Die Teilnahme an der KISS-<br />

<strong>St</strong>udie bedeutet eine deutliche<br />

Mehrarbeit für die Mitarbeiter,<br />

ein Engagement welches von<br />

einer besonderen Sorgfaltspflicht<br />

gegenüber dem Patienten<br />

zeugt. Hygiene wird durch<br />

Infektionserfassung transparent<br />

durch gezieltes Hygiene-Management<br />

läßt sich die Infektionsrate<br />

eines <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

deutlich reduzieren - hier ist<br />

die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft in<br />

beiden Krankenhäusern besonders<br />

gut aufgestellt. Außerdem<br />

werden regelmäßig Informationsveranstaltungen<br />

zur Infektionsprävention<br />

für die Mitarbeiter<br />

durchgeführt. j.b.<br />

23


Mehr Transparenz<br />

erbraucherschützer kritisieren<br />

zwar, dass die Kliniken<br />

keine Daten zur geleisteten<br />

Qualität liefern müssen (so<br />

werden beispielsweise die<br />

Komplikationsraten nicht abgefragt)<br />

- nichtsdestotrotz geben<br />

die Berichte Aufschluß über<br />

<strong>St</strong>ruktur, Effizienz und Umsetzung<br />

des Qualitätsmanagements,<br />

welches auch an den<br />

Häusern der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>.<br />

Anna schon seit 2003 systemimmanent<br />

etabliert ist und<br />

die medizinisch-konzeptionelle<br />

Zielsetzung ergänzt. So lässt<br />

sich beispielsweise auch für<br />

Laien ablesen, dass an beiden<br />

Kliniken nach anerkannten medizinischen<br />

<strong>St</strong>andards gearbeitet<br />

wird.<br />

Martina Weich, Referentin für<br />

Qualitätsmanagement und verantwortlich<br />

für die Abfassung<br />

des Qualitätsberichts: „Die<br />

Qualitätsberichte sind in jedem<br />

Fall ein großer Schritt hin zu<br />

mehr Transparenz, bislang interne<br />

Daten stehen nun nicht<br />

mehr nur Insidern, sondern<br />

24<br />

für die Patienten<br />

Erstmals haben jetzt die Kliniken der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH ihre sogenannten Qualitätsberichte<br />

veröffentlicht. Diese umfangreichen statistischen<br />

Datenwerke geben Aufschluß über die wichtigsten<br />

Leistungsfakten der Häuser: u.a. die Größe der<br />

Abteilungen, Fallzahlen und die am häufigsten erbrachten<br />

Leistungen. Hierzu sind alle Krankenhäuser seit der<br />

Novellierung des Sozialgesetzbuches vom Dezember<br />

2003 verpflichtet. Geschäftsführer Hans-Joachim Ehrhardt<br />

begrüßt die gesetzliche Vorgabe: „Offene und<br />

ehrliche Informationspolitik gegenüber den Menschen<br />

der Region ist heutzutage unverzichtbares Element im<br />

partnerschaftlichen Umgang <strong>mit</strong> dem Patienten. Von<br />

daher passen die Qualitätsberichte sehr gut in die Philosophie<br />

eines modernen <strong>Krankenhaus</strong>es.“<br />

V<br />

auch interessierten Laien offen."<br />

Die derzeitigen Vorgaben<br />

seien erst ein Anfang und würden<br />

in den nächsten Jahren gerade<br />

im Blick auf Ergebnisqualität<br />

noch weiter differenziert.<br />

Eine Trendwende, die nach<br />

Auffassung der Diplom-Pflegewirtin<br />

längst überfällig ist: „Es<br />

wird höchste Zeit, dass die<br />

Medizin der Entwicklung zum<br />

mündigen Patienten adäquat<br />

Rechnung trägt.“<br />

So informiert der sogenannte<br />

Basisteil über <strong>St</strong>ruktur- und<br />

Leistungsdaten allgemeiner<br />

Art, sowohl bezogen auf die<br />

einzelnen Fachabteilungen wie<br />

auch abteilungsübergreifend.<br />

Patientenzahlen, Versorgungsschwerpunkte<br />

und Leistungs-<br />

spektren werden aufgeführt, ergänzt<br />

wird dies um die Darstellung<br />

der Ausstattung <strong>mit</strong><br />

medizinischen Geräten und besonderen<br />

therapeutischen Möglichkeiten<br />

(Seite neun ff. <strong>St</strong>.<br />

<strong>Vincenz</strong>, Seite acht ff. <strong>St</strong>. Anna).<br />

Tabellen bieten einen<br />

Überblick über die Anzahl der<br />

behandelten Fälle, andere erklären<br />

die Fallzahlen, wieder<br />

andere bieten Aufschluß über<br />

die Umsetzung der gesetzlich<br />

geforderten Mindestmengen<br />

(Seite 60 für <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, Seite<br />

25 <strong>St</strong>. Anna). Obwohl das Augenmerk<br />

der Berichte wie von<br />

den Kassen gefordert vor allem<br />

auf den stationären Leistungen<br />

liegt, wird auch das breit gefächterte<br />

ambulante Leistungsangebot<br />

beider Häuser eigens<br />

aufgeführt.<br />

Der medizinisch interessierte<br />

Leser wird bei der Lektüre sicher<br />

die ein oder andere Neuigkeit<br />

entdecken. Dass es beispielsweise<br />

eine Leber-Magen-<br />

Das Leistungsspektrum<br />

von <strong>Vincenz</strong> und Anna<br />

digital auf einen Blick<br />

Darm-Ambulanz am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

gibt. Dass<br />

am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> derzeit die<br />

Umstellung auf die elektronische<br />

Patientenakte initiiert<br />

wird. Oder dass am <strong>St</strong>. Anna<br />

<strong>Krankenhaus</strong> ein besonderes<br />

Projekt zur Mal- und Kreativtherapie<br />

für Schmerzpatienten<br />

aufgebaut wird. Auch die geistig-philosophischeAusgangsposition<br />

beider Häuser, die<br />

selbst auferlegten Verpflichtungen,<br />

Eckpunkte und Orientierungen,<br />

welche Richtschnur im<br />

Umgang <strong>mit</strong> den Patienten sein<br />

sollen, sind dort ablesbar:<br />

„Hieran müssen wir uns messen<br />

lassen, hier dürfen uns die<br />

Patienten beim Wort nehmen,“<br />

betont Geschäfsführer Hans-Joachim<br />

Ehrhardt, vor allem<br />

auch im Hinblick auf das im<br />

Aufbau befindliche, strukturierte<br />

Beschwerdemanagement,<br />

welches Kliniken und Patienten<br />

noch näher zusammenbringen<br />

soll.<br />

Alles in allem sind die Qualitätsberichte<br />

eine gute Plattform,<br />

abgesicherte Informationen<br />

über <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> und <strong>St</strong>.<br />

Anna zu bekommen. Die Be-


Eine Foto-Collage von den Kliniken der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />

dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>- und dem <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong><br />

richte werden - auch dies ist<br />

gesetzlich Vorgabe - alle zwei<br />

Jahre aktualisiert werden.<br />

Der Verband der privaten<br />

Krankenversicherung und alle<br />

Kassenverbände bieten Interessierten<br />

die Recherche über eine<br />

spezielle Suchmaschine an, die<br />

AOK arbeitet an einem eigenen<br />

Projekt <strong>mit</strong> eigener Aufbereitung<br />

der bundesweit gesammelten<br />

Informationen. Die<br />

übergeordnete Seite ist abrufbar<br />

unter www.gqb.de, wer<br />

sich speziell für die Häuser der<br />

<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft interessiert<br />

findet deren Qualitätsberichte<br />

im Internet unter<br />

www.st-vincenz.de sowie unter<br />

www.anna-kh.de. sp<br />

Gezielte Prozesse<br />

<strong>mit</strong> konkreten<br />

Projekten<br />

<strong>St</strong>and der Zertifizierung nach proCum Cert<br />

D<br />

ie Zertifizierung nach<br />

proCum Cert (pCC)<br />

schreitet stetig voran. Mittlerweile<br />

sind bereits einige Projektteilziele<br />

abgearbeitet. Aktuell<br />

befinden wir uns in der Erstellung<br />

des Selbstbewertungsberichtes.<br />

Der Selbstbewertungsbericht<br />

entsteht durch die<br />

Beantwortung der pCC-Fragen<br />

aus den Bereichen: Patientenund<br />

Mitarbeiterorientierung,<br />

Sicherheit im <strong>Krankenhaus</strong>, Informationswesen,Trägerverantwortung,<br />

<strong>Krankenhaus</strong>führung<br />

und Leitung, Qualitätsmanagement,<br />

Spiritualität und Verantwortung<br />

gegenüber der Gesellschaft.<br />

Die Selbstbewertung bietet die<br />

Chance, eine detaillierte Bestandsaufnahme<br />

von sämtlichen<br />

Prozessen in beiden Häusern<br />

zu erstellen und <strong>St</strong>ärken<br />

und Verbesserungspotentiale<br />

aufzuzeigen. Sie bildet da<strong>mit</strong><br />

die Basis für die Entwicklung<br />

Auszug Gesamtprojektplan proCum Cert<br />

von <strong>St</strong>rategien (z.B. Personalentwicklung,Entlassungsmanagement),<br />

anhand derer gezielte<br />

Projekte abgeleitet werden.<br />

Mögliche Projekte werden in<br />

der Lenkungsgruppe besprochen<br />

und dem <strong>Krankenhaus</strong>direktorium<br />

vorgeschlagen.<br />

Informationen zur Arbeit der<br />

Lenkungsgruppe und zum aktuellen<br />

Projektstand finden Interessierte<br />

im Qualitätsmanagement-Schaukasten(Eingangsbereich)<br />

sowie zukünftig im<br />

Intranet unter der Rubrik Qualitätsmanagement.<br />

Ab November<br />

2005 werden gezielte<br />

Schulungen der Mitarbeiter<br />

zum Thema pCC und Qualitätsmanagement<br />

stattfinden.<br />

Ebenso werden die existierendenQualitätsmanagementinstrumente<br />

der bereits zertifizierten<br />

Bereiche (Zentralapotheke,<br />

Zentralsterilisation) in<br />

der kompletten <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />

eingeführt. m.w.<br />

1. Vorplanung - Umsetzung pCC Gruppenbesetzung<br />

- Bildung einer Lenkungsgruppe, Kategorienbeauftragte<br />

benennen<br />

Ende Mai - erledigt<br />

2. Schulung aller Mitarbeiter (Informationsveranstaltungen) Mitte Juni - erledigt<br />

3. Schulung der Kategorienbeauftragten Ende Juni - erledigt<br />

4. Softwarekauf Ende Mai - erledigt<br />

5. Erstellung des Selbstbewertungs-bericht Mitte September<br />

(Probekategorie QM, soll bis Juli fertig sein, Neue Vorgabe:<br />

Evaluation durch externen Berater) 15.10.05<br />

6. Bewertung Ende Oktober<br />

7. Projekte ab Oktober fortlaufend<br />

8. Evaluation Selbstbewertungsberichtes Anfang -<br />

Ende Dezember<br />

9. Visitation (= Begehung beider Einrichtungen durch<br />

die pCC-Visitoren<br />

03.- 07. April 2006<br />

25


anzeigen:<br />

26<br />

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und Service GmbH<br />

Auf dem Schafsberg<br />

65549 <strong>Limburg</strong><br />

Telefon 0 64 31 - 2 92 40 94<br />

Telefax 0 64 31 - 2 92 40 95<br />

<strong>Limburg</strong>@giesdl.de<br />

www. giesdl.de


personalnachrichten:<br />

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

der Justus-Liebig-Universität Giessen<br />

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

NAME: EINSATZORT: EINTRITT:<br />

Backes, Andreas Med. Klinik 01.07.2005<br />

Jablonski, Andreas Zentralsterilisation 01.07.2005<br />

Neubauer, Martin Unfallchirurgie 01.07.2005<br />

Pellio, Theresia Allgemeinchirurgie 01.07.2005<br />

Schulz, Sabrina EKG 01.07.2005<br />

Heun, Carina Apotheke 01.08.2005<br />

Kinzel, Sarah Med. Klinik 01.08.2005<br />

Vogelsang, Ute Neurologie 15.08.2005<br />

Aust, Simone Anästhesie 01.09.2005<br />

Heidemann, Sarah <strong>St</strong>ation 5/1-2 01.09.2005<br />

Hofmann, Katharina <strong>St</strong>ation 4/1-2 01.09.2005<br />

Keller, Marisa Physikalische Therapie 01.09.2005<br />

<strong>St</strong>ern, Melanie <strong>St</strong>ation 2/1-2 01.09.2005<br />

Winker, Monique Verwaltung 01.09.2005<br />

Höll, Kristin Röntgendiagnostik 05.09.2005<br />

Meerbothe, Natalia Neurolgie 12.09.2005<br />

Haßler, Markus Küche 21.09.2005<br />

Jubiläen Juli bis September 2005:<br />

NAME: ABTEILUNG: DATUM: JAHRE:<br />

Kekanovic, Brankica <strong>St</strong>ation 1/1 01.07.2005 10<br />

Vajda, Katalin <strong>St</strong>ation 3/1-2 01.07.2005 10<br />

Müller, Bianca Onkologie 17.07.2005 10<br />

Hirschberg Dr., Ulla Anästhesie 01.08.2005 10<br />

Krekel-Rackow, Cäcilia <strong>St</strong>ation 3/1-2 01.09.2005 10<br />

Hanzlik, Angelika <strong>St</strong>ation 3/1-2 01.09.2005 10<br />

Kiefer-Kleemann, Ramona Abtl. Versicherungen 14.07.2005 25<br />

Schüler, Petra <strong>St</strong>ation 4/1-2 01.07.2005 30<br />

Sch<strong>mit</strong>t, Ludwig Personalabteilung 01.07.2005 30<br />

<strong>St</strong>ahl, Gabriele <strong>St</strong>ation 1/2 16.08.2005 30<br />

Hannappel, Ulrich Anästhesieabteilung 01.08.2005 30<br />

Christudhas, Cherupushpam <strong>St</strong>ation 5/3-4 01.04.2005 35<br />

Ruhestand:<br />

NAME: ABTEILUNG: AUSTRITT<br />

Fraint, Peter Hol- und Bringedienst 31.07.2005<br />

Jeuck, Renate Endoskopie 31.08.2005<br />

Verstorbene:<br />

NAME: ABTEILUNG: STERBEDATUM:<br />

Müller, Minna Hauswirtschaft 11.07.2005<br />

Naujoks, Anna Wäscherei 21.09.2005<br />

Simoneit, Helene Wäscherei 12.09.2005<br />

27


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