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buko14_antragsheft2

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Was passiert aber überhaupt bei einem Genderwatch?Es gibt unterschiedliche Arten, wie man einen Genderwatch durchführen kann. Es variert die Gruppengröße,5die Anzahl der Menschen, die den Genderwatch durchführen, die Dinge auf die man Rücksicht nimmt.Bei einer großen Gruppe, wie ein Bundeskongress, sind es meistens vorallem statistische Auswertungen.10Man überprüft, wie die Quotierung der Redebeiträge ist, kann die Quotierung immer eingehalten werden?Wie oft ist das nicht der Fall? Außerdem kann man auch die Zeit stoppen, um so herauszufinden, wie dieRedezeit verteilt ist.15Auch kann man rein subjektiv wahrgenommene Dinge mitnehmen für die Auswertung. Z.B. wann ist dasPublikum unruhig? Redet gerade eine Frau oder ein Mann? Wenn man ausführlicher wird, kann man auch20versuchen zu bewerten, wie die Menschen reden. Reden mehr Frauen zu leise? Reden mehr Männer mitausholenden Gesten und werden polemisch?Das sind natürlich Dinge, die auch sehr individuell sind, aber auf die Masse betrachtet, können solche25Tendenzen sehr erschreckend sein, und nur durch einen Genderwatch wird das ansatzweise statistischfestgehalten.30Natürlich reicht es nicht einfach nur zu sehen, wie der Genderwatch ausgegangen ist. Er soll eineLegitimation und argumentative Stütze sein, für mehr sensibilisierende Arbeit, für mehr Genderawareness,für mehr verbandsinterne Evaluation und Prozesse.35Die Auswertung der Daten kann helfen, das eigene Verhalten kritisch zu reflektieren. Frauen* sowieMänner* werden sensibilisiert, sexistische Vorkommnisse zu erkennen und zu kritisieren.40Was passiert beim Genderwatch nicht?Es geht nicht darum irgendjemanden anzuklagen oder aufzuschreiben. Es geht um eine anonyme,45statistische Auswertung. Es werden also keine Namen oder sonst etwas über die Person notiert außer ihrGeschlecht.50Die einzige Ausnahme bietet hier logischerweise ein kleiner Genderwatch in einer kleinen Gruppe, in deralle Mitglieder gewünscht haben, dass sie persönliche Feedbacks bekommen.55Ist es nicht scheiße, dass man von außen beurteilt, wer eine Frau ist und wer ein Mann?Absolut. Deshalb kann man da leider niemals eine komplett exakte Betrachtung machen, jedoch funktioniert60es natürlich ganz gut, wenn die Redebeiträge nach “weiblich” und “nicht weiblich” quotiert werden, einfachdanach zu gehen, wofür sich die Menschen melden. Denn wie bei der Quote muss man beim Genderwatchsagen, dass so lange unsere Gesellschaft nicht gleichberechtigt ist, es notwendig ist zur Analyse und65Behebung mit diesen Mitteln zu arbeiten.7025

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