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Erfo Auf olgre fträ Le eich gen itfad zu Ö in d den Öffe der S entli ...

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<strong>Erfo</strong><strong>olgre</strong><strong>eich</strong><br />

<strong>Auf</strong><strong>fträ</strong><strong>gen</strong><br />

<strong>Le</strong><strong>itfad</strong><br />

<strong>den</strong><br />

<strong>zu</strong> <strong>Ö</strong>ffe <strong>Ö</strong> <strong>entli</strong>ichen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> d SSchwweiz<br />

z


Inhalt<br />

1. E<strong>in</strong>leitung ........................................................................................................................................... 2<br />

2. Rechtliche Grundla<strong>gen</strong> .................................................................................................................... 3<br />

3. <strong>Ö</strong>ff<strong>entli</strong>che <strong>Auf</strong>traggeber ................................................................................................................. 6<br />

4. Vergabegrundsätze .......................................................................................................................... 6<br />

5. Vergabearten .................................................................................................................................... 8<br />

6. Recherche nach öff<strong>entli</strong>chen Ausschreibun<strong>gen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz ............................................. 11<br />

7. Zulassungsvorausset<strong>zu</strong>n<strong>gen</strong> und Nachweise für e<strong>in</strong>e Bewerbung ........................................ 12<br />

8. Die Angebotsunterla<strong>gen</strong> ................................................................................................................ 13<br />

9. Prüfung und Wertung <strong>der</strong> Angebote ........................................................................................... 14<br />

10. Informationspflichten an die Bieter ............................................................................................ 16<br />

11. Bieterschutz .................................................................................................................................. 17<br />

12. Vertragsrechtliche Beson<strong>der</strong>heiten ........................................................................................... 18<br />

13. Weiterführende Informationen ................................................................................................... 22<br />

1


1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Die Bedeutung öff<strong>entli</strong>cher <strong>Auf</strong>träge für die schweizerische Volkswirtschaft ist beträchtlich.<br />

Bund, Kantone und Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> gehören <strong>zu</strong> <strong>den</strong> bedeutendsten <strong>Auf</strong>traggebern <strong>der</strong> Schweiz.<br />

Das von ihnen vergebene Volumen beläuft sich auf 40 Milliar<strong>den</strong> Schweizer Franken (SFr.)<br />

pro Jahr. Diese Summe entspricht 25 % <strong>der</strong> Staatsausgaben und etwa 8 % des<br />

Brutto<strong>in</strong>landprodukts <strong>der</strong> Schweiz. E<strong>in</strong> Großteil davon wird öff<strong>entli</strong>ch ausgeschrieben.<br />

Zahlr<strong>eich</strong>e Großprojekte bef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Planung o<strong>der</strong> <strong>zu</strong> Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong><br />

Durchführungsphase, darunter das Europaallee-Viertel am Hauptbahnhof Zürich, das<br />

Dienstleistungszentrum am Flughafen, die Erweiterung des Zürcher Hochschulquartiers o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> neue Stadtteil Limmatfeld. E<strong>in</strong> enormes <strong>Auf</strong>tragspotenzial schlummert <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Infrastrukturstrategie des Bundes, die das Ziel verfolgt, die nationalen Verkehrs-, Energieund<br />

Telekommunikationsnetze <strong>zu</strong> mo<strong>der</strong>nisieren. Bis 2030 s<strong>in</strong>d Investitionen von bis <strong>zu</strong> 170<br />

Mrd. SFr. für die nationalen Infrastrukturnetze (d.h. Straßen, Schienen, Luftfahrt/Flughäfen,<br />

Elektrizität, Gas und Telekommunikation) geplant. Großprojekte s<strong>in</strong>d hier die Nord-Süd-<br />

Verb<strong>in</strong>dung des Gotthard-Tunnels, <strong>der</strong> Ausbau des Flughafens Zürich und <strong>der</strong> Ausbau des<br />

nationalen Eisenbahnnetzes.<br />

Auch deutsche Unternehmen können von öff<strong>entli</strong>chen <strong>Auf</strong>trä<strong>gen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz profitieren.<br />

Durch die Zugehörigkeit <strong>der</strong> Schweiz <strong>zu</strong>m WTO-Übere<strong>in</strong>kommen über das öff<strong>entli</strong>che<br />

Beschaffungswesen und das bilaterale Abkommen <strong>der</strong> Schweiz mit <strong>der</strong> Europäischen<br />

Geme<strong>in</strong>schaft über bestimmte Aspekte des öff<strong>entli</strong>chen Beschaffungswesens gilt für <strong>den</strong><br />

Schweizer Beschaffungsmarkt <strong>der</strong> Grundsatz <strong>der</strong> Marktöffnung.<br />

Die meisten Gebietskörperschaften <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz verfü<strong>gen</strong> über e<strong>in</strong>e sehr solide f<strong>in</strong>anzielle<br />

Basis, die Zahlungsmoral gilt als gut, und das Dienstleistungspreisniveau liegt weit über dem<br />

<strong>in</strong> Deutschland. Die deutsche Sprache, die mit e<strong>in</strong>em Anteil von 63,7 % an <strong>der</strong><br />

Gesamtbevölkerung die meistverbreitete Sprache ist, erl<strong>eich</strong>tert deutschen Unternehmen<br />

<strong>den</strong> Markte<strong>in</strong>stieg.<br />

Der vorlie<strong>gen</strong>de <strong>Le</strong><strong>itfad</strong>en soll Unternehmen die wes<strong>entli</strong>chen Grundla<strong>gen</strong> <strong>der</strong> öff<strong>entli</strong>chen<br />

<strong>Auf</strong>tragsvergabe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz vermitteln und ihnen <strong>den</strong> E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Schweiz-Geschäft<br />

erl<strong>eich</strong>tern.<br />

2


2. Rechtliche Grundla<strong>gen</strong><br />

Internationale Ebene<br />

Die öff<strong>entli</strong>che <strong>Auf</strong>tragsvergabe basiert <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz auf dem WTO-Übere<strong>in</strong>kommen über<br />

das öff<strong>entli</strong>che Beschaffungswesen (Government Procurement Agreement, GPA), dem die<br />

Schweiz 1994 beigetreten ist (seit 1.1.1996 <strong>in</strong> Kraft). Das GPA legt e<strong>in</strong>en multilateralen<br />

Rahmen im öff<strong>entli</strong>chen Beschaffungswesen fest, um e<strong>in</strong>e größere Liberalisierung und<br />

Ausweitung des Welthandels <strong>zu</strong> err<strong>eich</strong>en. In <strong>der</strong> Präambel des WTO-Übere<strong>in</strong>kommens<br />

wer<strong>den</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Grundsätze <strong>der</strong> Nichtdiskrim<strong>in</strong>ierung und <strong>der</strong> Transparenz <strong>in</strong><br />

Vergabeverfahren betont.<br />

Ergänzend da<strong>zu</strong> gibt es e<strong>in</strong> bilaterales Abkommen <strong>der</strong> Schweiz mit <strong>der</strong> Europäischen<br />

Geme<strong>in</strong>schaft über bestimmte Aspekte des öff<strong>entli</strong>chen Beschaffungswesens, das seit dem<br />

1.6.2002 <strong>in</strong> Kraft ist. Ziel dieses Abkommens ist die ge<strong>gen</strong>seitige Marktöffnung zwischen <strong>den</strong><br />

EU-Mitgliedsstaaten und <strong>der</strong> Schweiz, <strong>in</strong>dem es <strong>den</strong> Anwendungsber<strong>eich</strong> des WTO-<br />

Abkommens neben dem Bund und <strong>den</strong> Kantonen auf die schweizerischen Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> und<br />

Bezirke ausdehnt und gewisse öff<strong>entli</strong>che und private <strong>Auf</strong>traggeber <strong>in</strong> <strong>den</strong> Sektoren<br />

Telekommunikation, Wasser-, Energie- und Verkehrsversorgung <strong>der</strong> Ausschreibungspflicht<br />

unterstellt. Als Folge <strong>der</strong> bilateralen Abkommen s<strong>in</strong>d alle öff<strong>entli</strong>chen Ausschreibun<strong>gen</strong><br />

oberhalb bestimmter Schwellenwerte, die am Ende dieses Kapitels aufgeführt wer<strong>den</strong>, auch<br />

für deutsche Unternehmen <strong>zu</strong>gänglich. Die Überwachung <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Verpflichtun<strong>gen</strong><br />

<strong>der</strong> Schweiz im öff<strong>entli</strong>chen Beschaffungswesen obliegt e<strong>in</strong>er Kommission, die sich<br />

paritätisch aus Vertretern des Bundes und <strong>der</strong> Kantone <strong>zu</strong>sammensetzt.<br />

Die Umset<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> Vorgaben dieser <strong>in</strong>ternationalen Übere<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> das schweizerische<br />

Recht erfolgt auf zwei Ebenen: auf Bundesebene und auf kantonaler Ebene.<br />

Bund<br />

Rechtsgrundlage auf Bundesebene ist das Bundesgesetz über das öff<strong>entli</strong>che<br />

Beschaffungswesen (BöB, am 1.1.1996 <strong>in</strong> Kraft getreten), was für alle Vergabestellen im<br />

Zuständigkeitsber<strong>eich</strong> des Bundes e<strong>in</strong>schlägig ist und die Vergabe von Bau-, Lieferungsund<br />

Dienstleistungsau<strong>fträ</strong><strong>gen</strong> regelt. Konkretisiert wer<strong>den</strong> die Vorgaben durch die<br />

Verordnung über das öff<strong>entli</strong>che Beschaffungswesen (VöB, am 1.1.1996 <strong>in</strong> Kraft getreten).<br />

Desweiteren gibt es e<strong>in</strong> B<strong>in</strong>nenmarktgesetz (BGBM, am 1.7.1996 und <strong>zu</strong>m Teil am 1.7.1998<br />

<strong>in</strong> Kraft getreten), das sich mit <strong>den</strong> öff<strong>entli</strong>chen Beschaffun<strong>gen</strong> durch Kantone, Geme<strong>in</strong><strong>den</strong><br />

und an<strong>der</strong>e Träger kantonaler o<strong>der</strong> kommunaler <strong>Auf</strong>gaben befasst und <strong>den</strong> Grundsatz <strong>der</strong><br />

Nichtdiskrim<strong>in</strong>ierung bei Vergaben betont.<br />

3


Kantonale Ebene<br />

Die Schweiz ist durch e<strong>in</strong>en ausgeprägten Fö<strong>der</strong>alismus gekennz<strong>eich</strong>net. Die<br />

<strong>Auf</strong>tragsvergabe durch Kantone, Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Träger kantonaler o<strong>der</strong><br />

kommunaler <strong>Auf</strong>gaben richtet sich nach kantonalem o<strong>der</strong> <strong>in</strong>terkantonalem Recht. Deshalb<br />

gelten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz neben dem Bundesrecht 26 verschie<strong>den</strong>e Vergaberechte. E<strong>in</strong>e<br />

gewisse Kohärenz wird durch die <strong>in</strong>terkantonale Vere<strong>in</strong>barung (IVöB, am 15.3.2001 <strong>in</strong> Kraft<br />

getreten) gewährleistet, wodurch das für die Kantone verb<strong>in</strong>dliche WTO-Übere<strong>in</strong>kommen<br />

e<strong>in</strong>heitlich <strong>in</strong> das kantonale Recht umgesetzt wird. Alle Kantone haben die <strong>in</strong>terkantonale<br />

Vere<strong>in</strong>barung unterz<strong>eich</strong>net. Es existieren <strong>zu</strong>m Teil erhebliche Unterschiede zwischen <strong>den</strong><br />

jeweili<strong>gen</strong> kantonalen Vergabegesetzen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e h<strong>in</strong>sichtlich des Rechtsschutzes und<br />

<strong>der</strong> Rechtssprechung <strong>der</strong> kantonalen Gerichte.<br />

Die Gesetze <strong>zu</strong>m öff<strong>entli</strong>chen <strong>Auf</strong>tragswesen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz s<strong>in</strong>d im Internet <strong>zu</strong>gänglich<br />

unter: http://www.simap.ch > Rechtliches / Informationen.<br />

Schwellenwerte, ab <strong>den</strong>en die Vergabe dem WTO-Übere<strong>in</strong>kommen untersteht:<br />

Bund 1 :<br />

- 8,7 Millionen SFr. (Bauleistun<strong>gen</strong>),<br />

- 230.000 SFr. (Lieferun<strong>gen</strong>),<br />

- 230.000 SFr. (Dienstleistun<strong>gen</strong>),<br />

- 700.000 SFr. (Lieferun<strong>gen</strong> und Dienstleistun<strong>gen</strong> im <strong>Auf</strong>trag e<strong>in</strong>es<br />

Sektorenauftraggebers, d.h. <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ber<strong>eich</strong>en Wasser, Energie, Verkehrsversorgung,<br />

Telekommunikation).<br />

Kantone 2 :<br />

- 8,7 Millionen SFr. (Bauarbeiten),<br />

- 350.000 SFr. (Lieferun<strong>gen</strong>),<br />

- 350.000 SFr. (Dienstleistun<strong>gen</strong>).<br />

1<br />

Die Schwellenwerte s<strong>in</strong>d festgelegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verordnung des Eid<strong>gen</strong>össischen Volkswirtschaftsdepartements über<br />

die Anpassung <strong>der</strong> Schwellenwerte im öff<strong>entli</strong>chen Beschaffungswesen für die Jahre 2012 und 2013, vom<br />

23.11.2011.<br />

2<br />

Die im fol<strong>gen</strong><strong>den</strong> <strong>gen</strong>annten Schwellenwerte s<strong>in</strong>d im Interkantonalen Organ für das öff<strong>entli</strong>che<br />

Beschaffungswesen vom 15. Juni 2010 geregelt.<br />

4


Behör<strong>den</strong> und öff<strong>entli</strong>che Unternehmen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Sektoren Wasser, Energie, Verkehr und<br />

Telekommunikation:<br />

- 8,7 Millionen SFr. (Bauarbeiten),<br />

- 700.000 SFr. (Lieferun<strong>gen</strong>) ,<br />

- 700.000 SFr. (Dienstleistun<strong>gen</strong>).<br />

Schwellenwerte, ab <strong>den</strong>en die Vergabe dem bilateralen Abkommen Schweiz-Europäische<br />

Geme<strong>in</strong>schaft untersteht:<br />

Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>/Bezirke:<br />

- 8,7 Millionen SFr. (Bauarbeiten),<br />

- 350.000 SFr. (Lieferun<strong>gen</strong>) ,<br />

- 350.000 SFr. (Dienstleistun<strong>gen</strong>).<br />

Private Unternehmen mit ausschließlichen o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Rechten <strong>in</strong> <strong>den</strong> Sektoren<br />

Wasser, Energie und Verkehr:<br />

- 8,7 Millionen SFr. (Bauarbeiten),<br />

- 700.000 SFr. (Lieferun<strong>gen</strong>),<br />

- 700.000 SFr. (Dienstleistun<strong>gen</strong>).<br />

<strong>Ö</strong>ff<strong>entli</strong>che sowie aufgrund e<strong>in</strong>es beson<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> ausschließlichen Rechts tätige private<br />

Unternehmen im Ber<strong>eich</strong> des Schienenverkehrs und <strong>der</strong> Gas- und Wärmeversorgung:<br />

- 8,0 Millionen SFr. (Bauarbeiten),<br />

- 640.000 SFr. (Lieferun<strong>gen</strong>),<br />

- 640.000 SFr. (Dienstleistun<strong>gen</strong>).<br />

Durch die Festlegung dieser Schwellenwerte wird e<strong>in</strong>e <strong>Ö</strong>ffnung <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>träge für<br />

Unternehmen err<strong>eich</strong>t, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz o<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ge<strong>gen</strong>recht gewähren<strong>den</strong><br />

Vertragsstaat des WTO-Übere<strong>in</strong>kommen nie<strong>der</strong>gelassen s<strong>in</strong>d, was für Deutschland gilt. Die<br />

Ausschreibungsbekanntmachun<strong>gen</strong> <strong>in</strong> offenen und selektiven Verfahren, die unter das WTO-<br />

Übere<strong>in</strong>kommen fallen, müssen im kantonalen Amtsblatt und auf <strong>der</strong> Webseite SIMAP.CH<br />

veröff<strong>entli</strong>cht wer<strong>den</strong> (Vgl. Kapitel 6). H<strong>in</strong>sichtlich öff<strong>entli</strong>cher Ausschreibun<strong>gen</strong> unterhalb <strong>der</strong><br />

Schwellenwerte haben sich die Schweiz und die EU-Län<strong>der</strong> allerd<strong>in</strong>gs lediglich da<strong>zu</strong><br />

verpflichtet, ihre Vergabestellen auf<strong>zu</strong>for<strong>der</strong>n, Anbieter <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Vertragsparteien nicht<br />

<strong>zu</strong> diskrim<strong>in</strong>ieren. Diese so <strong>gen</strong>annte „best-endeavour-Klausel“ ist jedoch nicht e<strong>in</strong>klagbar.<br />

5


3. <strong>Ö</strong>ff<strong>entli</strong>che <strong>Auf</strong>traggeber<br />

Die klassischen öff<strong>entli</strong>chen <strong>Auf</strong>traggeber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz s<strong>in</strong>d fol<strong>gen</strong>de:<br />

- <strong>der</strong> Bund,<br />

- die Verwaltun<strong>gen</strong> <strong>der</strong> (<strong>in</strong>sgesamt 26) Kantone,<br />

- die Träger von kantonalen und kommunalen <strong>Auf</strong>gaben, soweit sie ke<strong>in</strong>en<br />

kommerziellen o<strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen Charakter haben,<br />

- die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>, <strong>der</strong>en Zweckverbände sowie weitere öff<strong>entli</strong>ch-rechtliche Anstalten<br />

und Körperschaften.<br />

In Artikel 2 des Bundesgesetzes über das öff<strong>entli</strong>che Beschaffungswesen ist e<strong>in</strong>e <strong>Auf</strong>listung<br />

<strong>der</strong> Bundesbehör<strong>den</strong> <strong>zu</strong> f<strong>in</strong><strong>den</strong>, die an das Vergaberecht gebun<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Die wichtigsten<br />

Beschaffungsstellen des Bundes s<strong>in</strong>d:<br />

- die allgeme<strong>in</strong>e Bundesverwaltung,<br />

- das Bundesamt für Bauten und Logistik,<br />

- das Bundesamt für Straßen,<br />

- die Eid<strong>gen</strong>össischen Technischen Hochschulen und ihre Forschungsanstalten,<br />

- die Schweizerische Post,<br />

- das Schweizer Nationalmuseum.<br />

H<strong>in</strong><strong>zu</strong> <strong>zu</strong> zählen s<strong>in</strong>d Unternehmen, die <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ber<strong>eich</strong>en Wasser, Energie, Verkehr und<br />

Telekommunikation tätig s<strong>in</strong>d, sog. Sektorenauftraggeber. Desweiteren fallen unter das<br />

Vergaberecht private Unternehmen, die mehrheitlich mit öff<strong>entli</strong>chen Mitteln subventioniert<br />

wer<strong>den</strong> o<strong>der</strong> bei <strong>den</strong>en die f<strong>in</strong>anzielle Beteiligung <strong>der</strong> öff<strong>entli</strong>chen Hand an <strong>den</strong> Investitionen<br />

m<strong>in</strong>destens 50 % beträgt.<br />

4. Vergabegrundsätze<br />

Im Bundesgesetz über das öff<strong>entli</strong>che Beschaffungswesen (BöB), Art. 1 und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>terkantonalen Vere<strong>in</strong>barung über das öff<strong>entli</strong>che Beschaffungswesen (IVöB), Art. 1 wer<strong>den</strong><br />

fol<strong>gen</strong>de Vergabegrundsätze aufgeführt:<br />

- Gesun<strong>der</strong> und wirksamer Wettbewerb: Ziel dieser Regelung ist die Vermeidung <strong>der</strong><br />

Direktvergabe öff<strong>entli</strong>cher <strong>Auf</strong>träge <strong>zu</strong> überhöhten Preisen. Gl<strong>eich</strong>zeitig geht es<br />

darum, allen Anbietern e<strong>in</strong>en besseren Zugang <strong>zu</strong> öff<strong>entli</strong>chen <strong>Auf</strong>trä<strong>gen</strong> <strong>zu</strong><br />

verschaffen. Dadurch erhöht sich die Zahl möglicher Alternativen, lassen sich vorher<br />

6


nicht bedachte <strong>in</strong>novative Lösun<strong>gen</strong> entdecken und ergibt sich für die Vergabestellen<br />

e<strong>in</strong>e breite Palette von Angeboten.<br />

- Grundsatz <strong>der</strong> Nichtdiskrim<strong>in</strong>ierung und Gl<strong>eich</strong>behandlung: Alle Unternehmen, die<br />

e<strong>in</strong> <strong>den</strong> Vorschriften entsprechendes Angebot abgegeben haben, müssen <strong>in</strong> die<br />

Wertung e<strong>in</strong>bezo<strong>gen</strong> wer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong>zelne Anbieter dürfen nicht willkürlich we<strong>gen</strong> ihrer<br />

Herkunft o<strong>der</strong> ihres Firmensitzes von e<strong>in</strong>em Vergabeverfahren ausgeschlossen<br />

wer<strong>den</strong>. Ebenso gelten für alle Bieter gl<strong>eich</strong>e Markt<strong>zu</strong>gangsbed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong>, z.B. im<br />

H<strong>in</strong>blick auf die e<strong>in</strong><strong>zu</strong>r<strong>eich</strong>en<strong>den</strong> Befähigungsnachweise o<strong>der</strong> amtlichen Dokumente.<br />

Um die Nichtdiskrim<strong>in</strong>ierung und Gl<strong>eich</strong>behandlung <strong>zu</strong> gewährleisten, müssen die<br />

Vergabeverfahren von völlig unparteiischen Personen durchgeführt und die Angebote<br />

aufgrund von objektiven und messbaren Fakten bewertet wer<strong>den</strong>.<br />

- Grundsatz <strong>der</strong> Transparenz: Dieser Grundsatz verlangt vom <strong>Auf</strong>raggeber, dass <strong>der</strong><br />

<strong>zu</strong> vergebende <strong>Auf</strong>trag öff<strong>entli</strong>ch bekannt gemacht wird und die Regelkonformität im<br />

Vergabeverfahren e<strong>in</strong>gehalten wird. Die Vergabestelle muss außerdem die für <strong>den</strong><br />

<strong>Auf</strong>trag gelten<strong>den</strong> Zulassungs- und Teilnahmebed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong> nennen, die<br />

Zuschlagskriterien sowie die Beschwerdemöglichkeiten erwähnen, die dem Bieter <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung stehen. Die Vergabestelle muss schließlich auch die Ergebnisse <strong>der</strong> von<br />

ihr durchgeführten Vergabeverfahren und <strong>den</strong> Zuschlagsentscheid bekannt geben.<br />

- Wirtschaftliche Verwendung öff<strong>entli</strong>cher Mittel: Demnach s<strong>in</strong>d öff<strong>entli</strong>che<br />

<strong>Auf</strong>traggeber <strong>zu</strong>m sparsamen Umgang mit öff<strong>entli</strong>chen Gel<strong>der</strong>n verpflichtet.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist klar<strong>zu</strong>stellen, dass <strong>der</strong> Grundsatz <strong>der</strong> wirtschaftlichen Vergabe nicht<br />

bedeutet, dem billigsten Angebot auf Kosten <strong>der</strong> Qualität <strong>den</strong> Vor<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> geben.<br />

Vielmehr geht es darum, <strong>zu</strong>m Zeitpunkt des Zuschlags das beste Preis-<br />

<strong>Le</strong>istungsverhältnis <strong>zu</strong> ermitteln.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> Art. 11 <strong>der</strong> <strong>in</strong>terkantonalen Vere<strong>in</strong>barung noch fol<strong>gen</strong>de<br />

Grundsätze über die Vergabe öff<strong>entli</strong>cher <strong>Auf</strong>träge <strong>gen</strong>annt:<br />

- Verzicht auf Angebotsrun<strong>den</strong>: Beim formellen Submissionsverfahren s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jedem<br />

Verfahrensstadium Verhandlun<strong>gen</strong> (so<strong>gen</strong>annte Abgebotsrun<strong>den</strong>) zwischen<br />

<strong>Auf</strong>traggeber und Bieter über Preise, Preisnachlässe sowie Än<strong>der</strong>un<strong>gen</strong> des<br />

<strong>Le</strong>istungs<strong>in</strong>halts un<strong>zu</strong>lässig. Hiermit soll vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, dass die Vergabestelle<br />

die Preise all<strong>zu</strong> sehr nach unten drückt.<br />

- Beachtung <strong>der</strong> Ausstandsregeln: Dieser Grundsatz besagt, dass Unternehmen von<br />

sich aus auf die Teilnahme an e<strong>in</strong>em Vergabeverfahren verzichten müssen, wenn sie<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interessenkonflikt bef<strong>in</strong><strong>den</strong>, vorbefasst s<strong>in</strong>d und dadurch Vorteile bei<br />

<strong>der</strong> Vergabe erlan<strong>gen</strong> könnten. Ebenso müssen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vergabebehörde, die<br />

7


sich we<strong>gen</strong> e<strong>in</strong>es Anbieters <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interessenkonflikt bef<strong>in</strong><strong>den</strong>, <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ausstand<br />

treten.<br />

- Beachtung <strong>der</strong> Arbeitsschutzbestimmun<strong>gen</strong> und <strong>der</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong> für<br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer: Es soll verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>, dass Bieter bei <strong>den</strong><br />

Sozialleistun<strong>gen</strong> sparen, um niedrigere Preise anbieten <strong>zu</strong> können und sich dadurch<br />

ge<strong>gen</strong>über <strong>den</strong> Mitbewerbern, welche die sozialen Verpflichtun<strong>gen</strong> e<strong>in</strong>halten, Vorteile<br />

verschaffen.<br />

- Gl<strong>eich</strong>behandlung von Mann und Frau: Die Vergabestellen müssen darauf bedacht<br />

se<strong>in</strong>, Unternehmen <strong>den</strong> Vor<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> geben, die sich an diesen Grundsatz halten, womit<br />

e<strong>in</strong> positives Signal gesetzt wer<strong>den</strong> soll.<br />

- Vertraulichkeit von Informationen: Informationen, welche <strong>der</strong> Bieter im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

Ausschreibungsverfahrens liefert, stellen e<strong>in</strong> Betriebsgeheimnis dar und dürfen nicht<br />

unbedacht o<strong>der</strong> <strong>zu</strong>m Nachteil des Inhabers verbreitet wer<strong>den</strong>.<br />

Es gibt im Schweizer Vergaberecht ke<strong>in</strong>e Son<strong>der</strong>norm, nach <strong>der</strong> mittelständische Interessen<br />

bei <strong>der</strong> Vergabe öff<strong>entli</strong>cher <strong>Auf</strong>träge <strong>zu</strong> för<strong>der</strong>n wären. Dennoch können KMU sich mit<br />

an<strong>der</strong>en Unternehmen <strong>zu</strong>r Bietergeme<strong>in</strong>schaft <strong>zu</strong>sammenschließen und geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong><br />

Angebot abgeben. Nur <strong>in</strong> begründeten E<strong>in</strong>zelfällen kann <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>traggeber diese Möglichkeit<br />

beschränken o<strong>der</strong> ausschließen. Auch e<strong>in</strong>e Bewerbung auf e<strong>in</strong>zelne Lose ist möglich, jedoch<br />

gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, an<strong>der</strong>s als <strong>in</strong> Deutschland, ke<strong>in</strong>e Verpflichtung <strong>zu</strong>r <strong>Auf</strong>teilung <strong>in</strong> Lose.<br />

Der <strong>Auf</strong>traggeber verlangt grundsätzlich e<strong>in</strong> Gesamtangebot für die <strong>zu</strong> beschaffende<br />

<strong>Le</strong>istung. Er kann die <strong>Le</strong>istung auch <strong>in</strong> Lose aufteilen und an e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> mehrere Bieter<br />

vergeben.<br />

5. Vergabearten<br />

Das Bundesgesetz über das öff<strong>entli</strong>che Beschaffungswesen (BöB) unterscheidet zwischen<br />

fol<strong>gen</strong><strong>den</strong> vier Vergabeverfahren:<br />

Das offene Verfahren: Mittels e<strong>in</strong>er öff<strong>entli</strong>chen Ausschreibung gibt <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>traggeber<br />

bekannt, dass er beabsichtigt, e<strong>in</strong>e bestimmte <strong>Le</strong>istung <strong>zu</strong> vergeben. Daraufh<strong>in</strong> können alle<br />

<strong>in</strong>teressierten Unternehmen die Ausschreibungsunterla<strong>gen</strong> anfor<strong>der</strong>n und bis <strong>zu</strong>m Ablauf <strong>der</strong><br />

Angebotsfrist e<strong>in</strong> Angebot e<strong>in</strong>r<strong>eich</strong>en. Der <strong>Auf</strong>raggeber wählt das wirtschaftlich günstigste<br />

Angebot aus. Verhandlun<strong>gen</strong> s<strong>in</strong>d nicht gestattet, we<strong>der</strong> über <strong>den</strong> Preis, noch über die<br />

Ausschreibungsbed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong> und die angebotenen <strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong>.<br />

8


- Das offene Verfahren gilt für Bauau<strong>fträ</strong>ge ab e<strong>in</strong>em Gesamtauftragswert von 500.000<br />

SFr. (Bauhauptgewerbe 3 ), 250.000 SFr. (Baunebengewerbe 4 ) und 250.000 SFr. für<br />

Lieferun<strong>gen</strong> und Dienstleistun<strong>gen</strong>.<br />

Das selektive Verfahren: Bei dieser Verfahrensart erfolgt zwar auch e<strong>in</strong>e öff<strong>entli</strong>che<br />

Ausschreibung, im Unterschied <strong>zu</strong>m offenen Verfahren muss <strong>der</strong> Anbieter jedoch <strong>zu</strong>nächst<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt e<strong>in</strong>en Antrag auf Teilnahme stellen. Der <strong>Auf</strong>traggeber prüft daraufh<strong>in</strong>,<br />

ob <strong>der</strong> Bieter geeignet ist und kann aus Grün<strong>den</strong> <strong>der</strong> Effizienz die Zahl <strong>der</strong>jeni<strong>gen</strong>, die er <strong>zu</strong>r<br />

Abgabe e<strong>in</strong>es Angebots auffor<strong>der</strong>t, beschränken. M<strong>in</strong>destens drei Bewerber s<strong>in</strong>d für diesen<br />

Durchgang e<strong>in</strong><strong>zu</strong>la<strong>den</strong>. Verhandlun<strong>gen</strong> s<strong>in</strong>d nicht gestattet, we<strong>der</strong> über <strong>den</strong> Preis, noch über<br />

die Ausschreibungsbed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong> und die angebotenen <strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong>.<br />

- Das selektive Verfahren gilt für Bauau<strong>fträ</strong>ge ab e<strong>in</strong>em Gesamtauftragswert von<br />

500.000 SFr. (Bauhauptgewerbe), 250.000 SFr. (Baunebengewerbe) und 250.000<br />

SFr. für Lieferun<strong>gen</strong> und Dienstleistun<strong>gen</strong>.<br />

Das E<strong>in</strong>ladungsverfahren: Beim E<strong>in</strong>ladungsverfahren erfolgt ke<strong>in</strong>e öff<strong>entli</strong>che<br />

Ausschreibung. Der <strong>Auf</strong>traggeber bestimmt, welche Unternehmen er direkt <strong>zu</strong>r Verhandlung<br />

e<strong>in</strong>la<strong>den</strong> möchte. Nach Möglichkeit müssen m<strong>in</strong>destens drei Angebote e<strong>in</strong>geholt wer<strong>den</strong><br />

(Ausnahme: im Wallis m<strong>in</strong>destens 5), wobei m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>es von e<strong>in</strong>em ortsfrem<strong>den</strong><br />

Anbieter stammen soll. Verhandlun<strong>gen</strong> s<strong>in</strong>d nicht gestattet, we<strong>der</strong> über <strong>den</strong> Preis, noch über<br />

die Ausschreibungsbed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong> und die angebotenen <strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong>.<br />

- Das E<strong>in</strong>ladungsverfahren gilt für Bauau<strong>fträ</strong>ge zwischen 300.000 SFr. und 500.000<br />

SFr. (Bauhauptgewerbe), zwischen 150.000 SFr. und 250.000 SFr.<br />

(Baunebengewerbe), zwischen 100.000 SFr. und 250.000 SFr. für Lieferun<strong>gen</strong>,<br />

zwischen 150.000 SFr. und 250.000 SFr. für Dienstleistun<strong>gen</strong>.<br />

Das freihändige Verfahren: Im Falle des freihändi<strong>gen</strong> Verfahrens vergibt <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>traggeber<br />

unmittelbar und ohne vorherige Ausschreibung e<strong>in</strong>en <strong>Auf</strong>trag. Diese Verfahrensart ist nur<br />

möglich, wenn <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>tragswert unter bestimmten Schwellenwerten liegt o<strong>der</strong> wenn e<strong>in</strong>e<br />

Ausnahmeklausel angewendet wird. Verhandlun<strong>gen</strong> s<strong>in</strong>d erlaubt, sowohl über <strong>den</strong> Preis als<br />

auch die Ausschreibungsbed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong> und die angebotenen <strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong>.<br />

- Das freihändige Verfahren gilt für Bauau<strong>fträ</strong>ge unter 300.000 SFr.<br />

(Bauhauptgewerbe), unter 150.000 SFr. (Baunebengewerbe), unter 100.000 SFr. für<br />

Lieferun<strong>gen</strong> und unter 150.000 SFr. für Dienstleistun<strong>gen</strong>.<br />

3<br />

Zum Bauhauptgewerbe gehören <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das Tief- und Hochbaugewerbe und Arbeiten, die die tra<strong>gen</strong>de<br />

Struktur des Bauwerks betreffen.<br />

4<br />

Zum Baunebengewerbe gehören Arbeiten <strong>zu</strong>r Ausgestaltung und Ausrüstung des Bauwerks sowie technische<br />

Installationen, z.B. Schre<strong>in</strong>er-, Maler-, Spengler-, Sanitärarbeiten, etc.<br />

9


Bed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong> für die Vergabe im freihändi<strong>gen</strong> Verfahren:<br />

- wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em offenen o<strong>der</strong> selektiven Verfahren ke<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e <strong>zu</strong>lässi<strong>gen</strong><br />

Angebote e<strong>in</strong>gegan<strong>gen</strong> s<strong>in</strong>d,<br />

- wenn die Angebote vorher aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d,<br />

- wenn die Angebote die wes<strong>entli</strong>chen Vorausset<strong>zu</strong>n<strong>gen</strong> nicht erfüllen (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Eignung),<br />

- wenn nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger <strong>Le</strong>istungserbr<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> Frage kommt, um <strong>den</strong> <strong>Auf</strong>trag<br />

aus<strong>zu</strong>führen, was von <strong>der</strong> Vergabestelle <strong>zu</strong> beweisen ist,<br />

- aus Grün<strong>den</strong> des Schutzes geisti<strong>gen</strong> Ei<strong>gen</strong>tums,<br />

- aus Grün<strong>den</strong> <strong>der</strong> Vertraulichkeit und des Persönlichkeitsschutzes,<br />

- bei e<strong>in</strong>em dr<strong>in</strong>glichen <strong>Auf</strong>trag, wobei die Dr<strong>in</strong>glichkeit nicht auf organisatorische<br />

Schwächen <strong>der</strong> Vergabestelle <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen se<strong>in</strong> darf, z.B. unvorhersehbares<br />

Ereignis, Naturkatastrophe, etc.,<br />

- wenn e<strong>in</strong> unvorhersehbarer <strong>zu</strong>sätzlicher <strong>Auf</strong>trag <strong>zu</strong> vergeben ist, <strong>der</strong> weniger als die<br />

Hälfte des Grundauftrags beträgt, sofern <strong>der</strong> Grundauftrag regelkonform vergeben<br />

wurde,<br />

- wenn die Kompatibilität e<strong>in</strong>es Systems nur mit dem ursprünglichen<br />

<strong>Le</strong>istungserbr<strong>in</strong>ger gewährleistet wer<strong>den</strong> kann und sichergestellt wer<strong>den</strong> soll, dass<br />

das System gut funktioniert,<br />

- wenn es sich um e<strong>in</strong>e neue Idee o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Prototypen handelt (Forschung),<br />

- wenn es sich um e<strong>in</strong>e <strong>Auf</strong>tragsvergabe an <strong>den</strong> Gew<strong>in</strong>ner e<strong>in</strong>es Projektwettbewerbs<br />

o<strong>der</strong> im Rahmen von Studienau<strong>fträ</strong><strong>gen</strong> handelt,<br />

- im Falle e<strong>in</strong>er Beschaffung <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>em Preis, <strong>der</strong> erheblich unter <strong>den</strong> üblichen Preisen<br />

liegt (z.B. bei e<strong>in</strong>er Liquidation o<strong>der</strong> Versteigerung),<br />

- wenn es sich um die Beschaffung von Gütern auf Warenbörsen handelt (z.B. Wasser,<br />

Gas, Erdöl, etc.).<br />

Die Vergabestelle hat noch die Möglichkeit, e<strong>in</strong> Vergabeverfahren als Projekt- o<strong>der</strong><br />

Ideenwettbewerb durch<strong>zu</strong>führen, wenn sie die beste Lösung o<strong>der</strong> die beste Idee für e<strong>in</strong><br />

bestimmtes Problem sucht, z.B. für Architekten- und In<strong>gen</strong>ieurleistun<strong>gen</strong>.<br />

Bagatellklausel<br />

Die im Rahmen <strong>der</strong> Realisierung e<strong>in</strong>es Bauvorhabens ausgeführten Bauau<strong>fträ</strong>ge können<br />

unter bestimmten Vorausset<strong>zu</strong>n<strong>gen</strong> außerhalb des Staatsvertragsber<strong>eich</strong>s vergeben<br />

wer<strong>den</strong>, d.h. ohne e<strong>in</strong> offenes o<strong>der</strong> selektives Verfahren.<br />

- Der <strong>Auf</strong>tragswert des <strong>Auf</strong>trags, bei dem die Bagatellklausel angewendet wird, liegt<br />

unter 2 Mio. SFr.<br />

10


- Der <strong>zu</strong>sammengerechnete <strong>Auf</strong>tragswert, <strong>der</strong> für die Anwendung <strong>der</strong> Bagatellklausel<br />

berücksichtigten <strong>Auf</strong>träge macht höchstens 20 % des Werts des gesamten Bauwerks<br />

aus.<br />

Hierbei handelt es sich um kle<strong>in</strong>ere <strong>Auf</strong>träge, für die e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>ladungsverfahren o<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

freihändiges Verfahren durchgeführt wer<strong>den</strong> kann, z.B. Vorbereitungsarbeiten für <strong>den</strong> Bau<br />

o<strong>der</strong> Umgebungs- und Abschlussarbeiten.<br />

Angebotsfristen<br />

Für Ausschreibun<strong>gen</strong> oberhalb <strong>der</strong> Schwellenwerte s<strong>in</strong>d fol<strong>gen</strong>de M<strong>in</strong>destfristen e<strong>in</strong><strong>zu</strong>halten:<br />

- 25 Tage für <strong>den</strong> 1. Durchgang e<strong>in</strong>es selektiven Verfahrens (Bewerbungsfrist)<br />

- 40 Tage für Ausschreibun<strong>gen</strong> im offenen o<strong>der</strong> selektiven Verfahren (Angebotsfrist)<br />

Die Fristen können unter beson<strong>der</strong>en Umstän<strong>den</strong> verkürzt wer<strong>den</strong> auf 24 Tage (z.B. bei<br />

Ausschreibun<strong>gen</strong> von <strong>Auf</strong>trä<strong>gen</strong> wie<strong>der</strong>kehren<strong>der</strong> Art) o<strong>der</strong> auf 10 Tage (<strong>in</strong> dr<strong>in</strong><strong>gen</strong><strong>den</strong><br />

Fällen).<br />

Für Ausschreibun<strong>gen</strong> unterhalb <strong>der</strong> Schwellenwerte gelten fol<strong>gen</strong>de Fristen:<br />

- 10 Tage für <strong>den</strong> 1. Durchgang e<strong>in</strong>es selektiven Verfahrens (15 Tage im Kanton<br />

Neuenburg, 25 Tage im Kanton Waadt)<br />

- 20 Tage für Ausschreibun<strong>gen</strong> im offenen o<strong>der</strong> selektiven Verfahren (40 Tage im<br />

Kanton Waadt, 25 Tage im Kanton Genf)<br />

- 10 Tage im E<strong>in</strong>ladungsverfahren (20 Tage im Kanton Wallis, 25 Tage im Kanton<br />

Genf, ke<strong>in</strong>e Frist im Kanton Waadt)<br />

- 10 Tage im freihändi<strong>gen</strong> Verfahren für die Kantone Neuenburg und Jura<br />

6. Recherche nach öff<strong>entli</strong>chen Ausschreibun<strong>gen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz<br />

<strong>Ö</strong>ff<strong>entli</strong>che Ausschreibun<strong>gen</strong> des Bundes, <strong>der</strong> Kantone sowie <strong>der</strong> schweizerischen Städte<br />

und Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> s<strong>in</strong>d <strong>zu</strong> f<strong>in</strong><strong>den</strong> im Informationssystem über das öff<strong>entli</strong>che<br />

Beschaffungswesen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz: http://www.simap.ch . Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong>e<br />

elektronische Ausschreibungsplattform.<br />

E<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Ausschreibun<strong>gen</strong>, die unter das WTO-Abkommen bzw. das Schweiz-EG-<br />

Abkommen fallen, wer<strong>den</strong> <strong>zu</strong>sätzlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU-Datenbank Ten<strong>der</strong>s Electronic Daily (TED)<br />

veröff<strong>entli</strong>cht: http://ted.europa.eu .<br />

11


Ausschreibun<strong>gen</strong> des Bundes wer<strong>den</strong> auch im Schweizerischen Handelsamtsblatt<br />

veröff<strong>entli</strong>cht: http://www.shab.ch .<br />

Ausschreibun<strong>gen</strong> <strong>der</strong> Kantone s<strong>in</strong>d <strong>zu</strong> f<strong>in</strong><strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> kantonalen Amtsblättern, die auch über<br />

http://www.simap.ch <strong>zu</strong>gänglich s<strong>in</strong>d, z.B. Amtsblatt des Kantons Schaffhausen<br />

(http://www.sh.ch ), Amtsblatt Kanton Aargau (http://amtsblatt.ag.ch ), Amtsblatt Kanton<br />

Zürich (http://www.amtsblatt.zh.ch ), Amtsblatt Kanton St. Gallen (http://www.sg.ch ),<br />

Amtsblatt Kanton Basel (http://www.baselland.ch ).<br />

E<strong>in</strong>e Ausschreibungsplattform speziell für Bau- und Handwerksleistun<strong>gen</strong> ist hier <strong>zu</strong> f<strong>in</strong><strong>den</strong>:<br />

http://www.olmero-ag.ch .<br />

Das <strong>Auf</strong>tragsberatungscentre Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz bietet Unternehmen über die ETIS-<br />

Ausschreibungsplattform<br />

http://trier.etisportal.com .<br />

u.a. auch Ausschreibun<strong>gen</strong> aus <strong>der</strong> Schweiz an:<br />

7. Zulassungsvorausset<strong>zu</strong>n<strong>gen</strong> und Nachweise für e<strong>in</strong>e Bewerbung<br />

Zur Überprüfung <strong>der</strong> Eignung kann <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>traggeber die Bieter auffor<strong>der</strong>n, e<strong>in</strong>en Nachweis<br />

ihrer f<strong>in</strong>anziellen, wirtschaftlichen und technischen <strong>Le</strong>istungsfähigkeit <strong>zu</strong> erbr<strong>in</strong><strong>gen</strong>. Hier<strong>zu</strong><br />

stellt <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>traggeber Eignungskriterien auf, die <strong>in</strong> <strong>den</strong> Angebotsunterla<strong>gen</strong> bekannt <strong>zu</strong><br />

geben s<strong>in</strong>d.<br />

In <strong>der</strong> Verordnung über das öff<strong>entli</strong>che Beschaffungswesen (Anhang 3) s<strong>in</strong>d fol<strong>gen</strong>de<br />

Nachweise aufgelistet:<br />

- Handelsregisteraus<strong>zu</strong>g,<br />

- Betreibungsregisteraus<strong>zu</strong>g,<br />

- Erklärung über Anzahl und Funktion <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> drei Jahren vor <strong>der</strong> Ausschreibung im<br />

Unternehmen beschäftigten Personen,<br />

- Erklärung betreffend e<strong>in</strong>setzbare Personalkapazität sowie Ausstattung im H<strong>in</strong>blick<br />

auf die Erbr<strong>in</strong>gung des <strong>zu</strong> vergeben<strong>den</strong> <strong>Auf</strong>trags,<br />

- Studiennachweise und Besche<strong>in</strong>igun<strong>gen</strong> über die berufliche Befähigung <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter des Unternehmens und/o<strong>der</strong> von dessen Führungskräften, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

aber <strong>der</strong> für die Ausführung des <strong>zu</strong> vergeben<strong>den</strong> <strong>Auf</strong>trags vorgesehenen<br />

verantwortlichen Personen,<br />

12


- Erklärung betreffend <strong>der</strong> Verpflichtung <strong>zu</strong>r E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong>,<br />

- Liste <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten fünf Jahren vor <strong>der</strong> Ausschreibung erbrachten wichtigsten<br />

<strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong>,<br />

- Referenzen, bei <strong>den</strong>en <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>traggeber die ordnungsgemäße Erbr<strong>in</strong>gung <strong>der</strong><br />

<strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong> überprüfen kann,<br />

- Besche<strong>in</strong>igung über das Vorlie<strong>gen</strong> e<strong>in</strong>es anerkannten Qualitätsmanagementsystems,<br />

- Bilanzen o<strong>der</strong> Bilanzauszüge des Unternehmens für die letzten drei Geschäftsjahre<br />

vor <strong>der</strong> Ausschreibung,<br />

- Erklärung über <strong>den</strong> Gesamtumsatz des Unternehmens <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>der</strong> Ausschreibung<br />

vorangehen<strong>den</strong> drei Jahren,<br />

- Bankerklärun<strong>gen</strong>, die garantieren, dass dem Bieter im Falle <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>tragserteilung<br />

entsprechende Kredite gewährt wer<strong>den</strong>,<br />

- Bankgarantie,<br />

- letzter Prüfungsbericht <strong>der</strong> Revisionsstelle bei juristischen Personen,<br />

- Strafregisteraus<strong>zu</strong>g <strong>der</strong> verantwortlichen Führungskräfte sowie <strong>der</strong> für die<br />

Ausführung<br />

Personen,<br />

des ausgeschriebenen <strong>Auf</strong>trags vorgesehenen verantwortlichen<br />

- Nachweis <strong>der</strong> Bezahlung von Sozialabgaben und Steuern.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus kann <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>traggeber <strong>zu</strong>r Überprüfung <strong>der</strong> Eignung e<strong>in</strong> Prüfsystem<br />

e<strong>in</strong>richten. Im Rahmen dieses Prüfsystems wer<strong>den</strong> die Anbieter, die die Eignungskriterien<br />

erfüllen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verz<strong>eich</strong>nis registriert. Das Prüfsystem und das Verz<strong>eich</strong>nis wer<strong>den</strong> im<br />

jeweili<strong>gen</strong> kantonalen Amtsblatt veröff<strong>entli</strong>cht.<br />

Tipp: Deutsche Unternehmen sollten sich vergewissern, welche Nachweise ihres Landes<br />

<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz gefor<strong>der</strong>ten Dokumenten entsprechen. Nach <strong>in</strong>ternationalem Recht s<strong>in</strong>d<br />

diese Dokumente gl<strong>eich</strong>wertig an<strong>zu</strong>erkennen.<br />

8. Die Angebotsunterla<strong>gen</strong><br />

Die Angebotsunterla<strong>gen</strong>, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em offenen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em selektiven Verfahren abgegeben<br />

wer<strong>den</strong>, müssen m<strong>in</strong>destens die fol<strong>gen</strong><strong>den</strong> Angaben enthalten:<br />

- Name, Adresse, Telefonnr./Faxnr. des <strong>Auf</strong>traggebers, woh<strong>in</strong> die Angebote<br />

<strong>zu</strong> richten s<strong>in</strong>d,<br />

- Auskunftsstelle für Bieterrückfra<strong>gen</strong>,<br />

13


- die Sprache/Sprachen <strong>der</strong> Angebote,<br />

- die Frist für die E<strong>in</strong>r<strong>eich</strong>ung <strong>der</strong> Angebote,<br />

- die Zeitspanne, <strong>in</strong> welcher <strong>der</strong> Bieter an das Angebot gebun<strong>den</strong> ist,<br />

- Eignungskriterien und <strong>zu</strong> erbr<strong>in</strong><strong>gen</strong>de Nachweise sowie die Rangfolge und<br />

Gewichtung <strong>der</strong> Eignungskriterien,<br />

- die Zuschlagskriterien <strong>in</strong> ihrer Reihenfolge und gegebenenfalls <strong>in</strong> ihrer Gewichtung,<br />

e<strong>in</strong>schließlich aller sonsti<strong>gen</strong> Gesichtspunkte, die bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Angebote <strong>in</strong><br />

Betracht gezo<strong>gen</strong> wer<strong>den</strong>,<br />

- die bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Angebotspreise e<strong>in</strong><strong>zu</strong>beziehen<strong>den</strong> Kostenelemente wie<br />

Transport-, Versicherungs- und Inspektionskosten, Zölle und an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>fuhrabgaben,<br />

- die Währung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die Zahlung geleistet wird, sowie die Zahlungsbed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong>,<br />

- gegebenenfalls <strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis, dass die Bieter ihre E<strong>in</strong>gaben auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en im<br />

Geschäftsverkehr üblichen Form e<strong>in</strong>r<strong>eich</strong>en können (z.B. <strong>in</strong> elektronischer Form),<br />

- gegebenenfalls die Vergütung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von Vorleistun<strong>gen</strong>,<br />

- gegebenenfalls <strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis, dass vorbestehende Immaterialgüterrechte ganz o<strong>der</strong><br />

teilweise auf <strong>den</strong> <strong>Auf</strong>traggeber übergehen.<br />

Die Angebotsunterla<strong>gen</strong> enthalten e<strong>in</strong>e umfassende Produkt- o<strong>der</strong> <strong>Auf</strong>gabenbeschreibung<br />

bzw. e<strong>in</strong> detailliertes <strong>Le</strong>istungsverz<strong>eich</strong>nis sowie die allgeme<strong>in</strong>en Geschäftsbed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong><br />

o<strong>der</strong> die beson<strong>der</strong>en Bed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong> des <strong>Auf</strong>traggebers, die für <strong>den</strong> <strong>Auf</strong>trag gelten. Außerdem<br />

ist es üblich, Formulare für die E<strong>in</strong>gabe <strong>der</strong> konkreten Nachweise <strong>zu</strong> verwen<strong>den</strong>. E<strong>in</strong><br />

Musterformular kann hier e<strong>in</strong>gesehen wer<strong>den</strong>: http://www.kobob.ch (Publikationen ><br />

Beschaffungs- und Vertragswesen > Der KOB Werkvertrag > Formulare Vergabeverfahren<br />

Bauau<strong>fträ</strong>ge).<br />

Fra<strong>gen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Angebotsunterla<strong>gen</strong> müssen von <strong>den</strong> Bietern schriftlich gestellt wer<strong>den</strong>. Die<br />

Beschaffungsstelle nimmt Fra<strong>gen</strong> bis <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>em von ihr festgelegten Datum entge<strong>gen</strong> und<br />

beantwortet diese schriftlich. Die Zusammenstellung <strong>der</strong> Fra<strong>gen</strong> und Antworten wird unter<br />

Beachtung des Gl<strong>eich</strong>behandlungsgrundsatzes allen Bietern gl<strong>eich</strong>zeitig und anonymisiert<br />

<strong>zu</strong>gestellt.<br />

9. Prüfung und Wertung <strong>der</strong> Angebote<br />

Die Angebote wer<strong>den</strong> nach Ablauf <strong>der</strong> Angebotsfrist durch zwei Vertreter <strong>der</strong><br />

Beschaffungsstelle geöffnet. Die Beschaffungsstelle schreibt darüber e<strong>in</strong><br />

Offerteröffnungsprotokoll. <strong>Auf</strong> Bundesebene s<strong>in</strong>d Offertöffnun<strong>gen</strong> nicht öff<strong>entli</strong>ch. <strong>Auf</strong><br />

14


kantonaler und kommunaler Ebene bestehen da<strong>zu</strong> unterschiedliche Regelun<strong>gen</strong>. In <strong>den</strong><br />

meisten Fällen s<strong>in</strong>d nur Vertreter <strong>der</strong> Beschaffungsstelle bei <strong>der</strong> Offertöffnung anwesend.<br />

Gewisse Kantone lassen aber <strong>zu</strong>r Offertöffnung die Anbieter und Vertretun<strong>gen</strong> <strong>der</strong><br />

Berufsstände <strong>zu</strong>, z.B. <strong>der</strong> Kanton Uri.<br />

Die Prüfung <strong>der</strong> Angebote beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel mit e<strong>in</strong>er formellen Prüfung. Angebote s<strong>in</strong>d<br />

schriftlich, vollständig, fristgerecht und mit rechtsgültiger Unterschrift e<strong>in</strong><strong>zu</strong>r<strong>eich</strong>en,<br />

ansonsten s<strong>in</strong>d sie vom Vergabeverfahren aus<strong>zu</strong>schließen. Nach e<strong>in</strong>er Prüfung <strong>der</strong><br />

rechnerischen Richtigkeit und <strong>in</strong>haltlicher Ausschlussgründe wer<strong>den</strong> auf <strong>der</strong> nächsten Stufe<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Eignungsprüfung die unter Punkt 7 <strong>gen</strong>annten Kriterien geprüft. Hier kann<br />

die Vergabestelle <strong>zu</strong>m e<strong>in</strong>en prüfen, ob <strong>der</strong> Bieter die Kriterien erfüllt o<strong>der</strong> nicht, sie hat aber<br />

auch die Möglichkeit, die Eignungskriterien <strong>zu</strong> benoten. Im letzteren Fall legt sie e<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong>destnote fest, die err<strong>eich</strong>t wer<strong>den</strong> muss, um die Eignungsprüfung <strong>zu</strong> bestehen.<br />

Der <strong>Auf</strong>traggeber kann unter fol<strong>gen</strong><strong>den</strong> Vorausset<strong>zu</strong>n<strong>gen</strong> e<strong>in</strong>en Bieter vom<br />

Vergabeverfahren ausschließen:<br />

- <strong>der</strong> Bieter erfüllt die Eignungskriterien nicht,<br />

- er hat dem <strong>Auf</strong>traggeber falsche Auskünfte erteilt,<br />

- er hat Steuern und Sozialabgaben nicht entrichtet,<br />

- er hat se<strong>in</strong>e Verpflichtun<strong>gen</strong> <strong>zu</strong>r E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> Arbeitsschutzbestimmun<strong>gen</strong>, <strong>zu</strong>r<br />

Lohngl<strong>eich</strong>heit von Mann und Frau und <strong>zu</strong>r Gl<strong>eich</strong>behandlung ausländischer und<br />

<strong>in</strong>ländischer Arbeitnehmer nicht beachtet,<br />

- er hat Absprachen getroffen, die e<strong>in</strong>en wirksamen Wettbewerb aussetzen o<strong>der</strong><br />

erheblich bee<strong>in</strong>trächti<strong>gen</strong>,<br />

- er bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Konkursverfahren.<br />

Im Schweizer Vergaberecht gibt es auch die Überprüfung von ungewöhnlich niedri<strong>gen</strong><br />

Angeboten. Ersche<strong>in</strong>t bei e<strong>in</strong>em Angebot <strong>der</strong> Preis im Vergl<strong>eich</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> an<strong>der</strong>en Angeboten<br />

außergewöhnlich niedrig, so kann <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>traggeber bei dem Bieter Erkundigun<strong>gen</strong> darüber<br />

e<strong>in</strong>holen, ob er die <strong>Auf</strong>tragsbed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong> erfüllen kann. Falls <strong>der</strong> Bieter dies nicht<br />

überzeu<strong>gen</strong>d nachweisen kann, kann das Angebot ausgeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />

Schließlich erhält das wirtschaftlich günstigste Angebot <strong>den</strong> Zuschlag. Kriterien s<strong>in</strong>d neben<br />

dem Preis fol<strong>gen</strong>de: Qualität, Liefer- bzw. Ausführungsterm<strong>in</strong>, Wirtschaftlichkeit,<br />

Betriebskosten, Kun<strong>den</strong>dienst, Zweckmäßigkeit <strong>der</strong> <strong>Le</strong>istung, Ästhetik,<br />

Umweltverträglichkeit, technischer Wert, etc. Der Zuschlag für weitgehend standardisierte<br />

Güter kann auch ausschließlich nach dem Kriterium des niedrigsten Preises erfol<strong>gen</strong>. An<strong>der</strong>s<br />

als <strong>in</strong> Deutschland gibt es im kantonalen Vergaberecht (Genf und Waadt) auch die<br />

15


Möglichkeit, für <strong>den</strong> Zuschlag die bei <strong>den</strong> Eignungskriterien und bei <strong>den</strong> Zuschlagskriterien<br />

erzielten Punkte <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>zählen.<br />

Auch so<strong>gen</strong>annte „vergabefremde Kriterien“ spielen e<strong>in</strong>e Rolle. <strong>Auf</strong> Bundesebene s<strong>in</strong>d die<br />

E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> Arbeitsschutzbestimmun<strong>gen</strong> und <strong>der</strong> Arbeitsbed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong> (Tariftreue) sowie<br />

die Gl<strong>eich</strong>behandlung von Mann und Frau <strong>zu</strong> berücksichti<strong>gen</strong>. Die Kantone berücksichti<strong>gen</strong><br />

beim Zuschlag <strong>zu</strong>m Teil beson<strong>der</strong>e Anstrengun<strong>gen</strong> im Ber<strong>eich</strong> <strong>der</strong> Ausbildung von<br />

<strong>Le</strong>hrl<strong>in</strong><strong>gen</strong> (För<strong>der</strong>ung von Ausbildungsbetrieben), beson<strong>der</strong>e Maßnahmen <strong>zu</strong>r För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Gl<strong>eich</strong>stellung von Mann und Frau, beson<strong>der</strong>e Beachtung ökologischer Kriterien und<br />

soziale Aspekte.<br />

10. Informationspflichten an die Bieter<br />

Das Schweizer Vergaberecht ist durch e<strong>in</strong>e transparente Verfahrensgestaltung<br />

gekennz<strong>eich</strong>net. Es gibt die Verpflichtung, <strong>den</strong> Zuschlag <strong>zu</strong> veröff<strong>entli</strong>chen und ge<strong>gen</strong>über<br />

<strong>den</strong> nicht berücksichtigten Anbietern die Gründe für die Ablehnung ihres Angebots bekannt<br />

<strong>zu</strong> geben.<br />

Der <strong>Auf</strong>traggeber veröff<strong>entli</strong>cht <strong>den</strong> Zuschlag für Vergaben ab Err<strong>eich</strong>en <strong>der</strong> Schwellenwerte<br />

(auch im Rahmen von freihändi<strong>gen</strong> Verfahren) im kantonalen Amtsblatt o<strong>der</strong> auf SIMAP.CH,<br />

spätestens 30 Tage (<strong>Auf</strong>träge des Bundes) bzw. 72 Tage (kantonale <strong>Auf</strong>träge) nach dessen<br />

Erteilung mit <strong>den</strong> fol<strong>gen</strong><strong>den</strong> Angaben:<br />

- Art des Vergabeverfahrens,<br />

- Art und Umfang <strong>der</strong> bestellten <strong>Le</strong>istung,<br />

- Name und Adresse des <strong>Auf</strong>traggebers,<br />

- Datum des Zuschlags,<br />

- Name und Adresse des berücksichtigten Bieters,<br />

- Preis des berücksichtigten Angebots o<strong>der</strong> <strong>der</strong> tiefste und <strong>der</strong> höchste Preis <strong>der</strong> <strong>in</strong> das<br />

Vergabeverfahren e<strong>in</strong>bezo<strong>gen</strong>en Angebote.<br />

<strong>Auf</strong> Anfrage muss die Vergabestelle <strong>den</strong> nicht berücksichtigten Bietern <strong>den</strong> Namen des<br />

berücksichtigten Bieters, <strong>den</strong> Preis des berücksichtigten Angebots, die wes<strong>entli</strong>chen Gründe<br />

für die Nichtberücksichtigung und die ausschlaggeben<strong>den</strong> Merkmale und Vorteile des<br />

berücksichtigten Angebots mitteilen.<br />

Generell ist die Zuschlagsverfügung jedem Anbieter unter H<strong>in</strong>weis auf e<strong>in</strong>e Beschwerdefrist<br />

von 20 Ta<strong>gen</strong> schriftlich bekannt <strong>zu</strong> geben. Die Beschwerdefrist beg<strong>in</strong>nt am Tag nach dem<br />

16


Empfang <strong>der</strong> schriftlichen Mitteilung des Entscheids. Kantonale Regelun<strong>gen</strong> sehen <strong>zu</strong>m Teil<br />

nur 10 Tage vor.<br />

Nach schweizerischer Konzeption fallen Zuschlag und Vertragsabschluss nicht <strong>zu</strong>sammen,<br />

son<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d verschie<strong>den</strong>e Rechtsakte. Während <strong>der</strong> Zuschlag e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>seitige Verfügung<br />

darstellt, beruht <strong>der</strong> privatrechtliche Vertrag auf Konsens. Zu se<strong>in</strong>em Abschluss ist die<br />

übere<strong>in</strong>stimmende ge<strong>gen</strong>seitige Willensäußerung <strong>der</strong> Parteien erfor<strong>der</strong>lich. Der Zuschlag<br />

alle<strong>in</strong> begründet somit noch ke<strong>in</strong>en Vertrag. Für die wirksame Annahme des Angebots<br />

bedarf es vielmehr e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen und rechtzeiti<strong>gen</strong> Annahmeerklärung, die sich an <strong>den</strong><br />

betreffen<strong>den</strong> Bieter richtet.<br />

11. Bieterschutz<br />

Der Rechtsschutz nach schweizerischem Vergaberecht ist zweiteilig: Der primäre<br />

Rechtsschutz besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Möglichkeit, vergaberechtliche Entscheide bei e<strong>in</strong>em<br />

unabhängi<strong>gen</strong> Verwaltungsgericht an<strong>zu</strong>fechten, während <strong>der</strong> sekundäre Rechtsschutz sich<br />

dar<strong>in</strong> erschöpft, dem verletzten Anbieter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschränktem Masse Scha<strong>den</strong>sersatz <strong>zu</strong><br />

verschaffen.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> <strong>zu</strong>vor <strong>gen</strong>annten Beschwerdefrist kann beim Bundesverwaltungsgericht<br />

(http://www.bvger.ch) bzw. beim kantonalen Verwaltungsgericht Beschwerde e<strong>in</strong>ger<strong>eich</strong>t<br />

wer<strong>den</strong>. Die Beschwerde hat nicht automatisch e<strong>in</strong>e aufschiebende Wirkung. Das<br />

Bundesverwaltungsgericht kann die aufschiebende Wirkung auf Gesuch h<strong>in</strong> erteilen.<br />

Ist die Beschwerde begründet und <strong>der</strong> Vertrag mit dem Bieter bereits abgeschlossen, stellt<br />

das Gericht lediglich die Rechtswidrigkeit <strong>der</strong> Vergabe fest. Der Bund o<strong>der</strong> die Vergabestelle<br />

haften für e<strong>in</strong>en Scha<strong>den</strong>, <strong>den</strong> sie durch e<strong>in</strong>e Verfügung verursacht haben und <strong>der</strong>en<br />

Rechtswidrigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verfahren festgestellt wor<strong>den</strong> ist. Danach hat <strong>der</strong> Bieter, <strong>der</strong> durch<br />

e<strong>in</strong>e rechtswidrige Verfügung geschädigt wurde, Anspruch auf Ersatz des Scha<strong>den</strong>s. Dieser<br />

Haftungsanspruch beschränkt sich jedoch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel auf <strong>den</strong> Ersatz von <strong>Auf</strong>wendun<strong>gen</strong>,<br />

die dem Bieter im Zusammenhang mit dem Vergabe- und Rechtsmittelverfahren erwachsen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

In verschie<strong>den</strong>en Kantonen hat sich die Praxis herausgebildet, nach <strong>der</strong> die Anbieter Mängel<br />

<strong>der</strong> Ausschreibung sofort gerichtlich an<strong>zu</strong>fechten haben und nicht berechtigt s<strong>in</strong>d, <strong>der</strong>artige<br />

Mängel erst mit e<strong>in</strong>er Beschwerde ge<strong>gen</strong> die Zuschlagsentscheidung und damit nachträglich<br />

geltend <strong>zu</strong> machen.<br />

E<strong>in</strong>e Übersicht aller kantonalen Verwaltungsgerichte ist hier <strong>zu</strong> f<strong>in</strong><strong>den</strong>: http://www.schweiz-<br />

auf-e<strong>in</strong>en-blick.de/gerichte.php<br />

17


12. Vertragsrechtliche Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Die Rechtsgrundlage für Verträge bildet <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz das so<strong>gen</strong>annte Obligationenrecht.<br />

Das Obligationenrecht ist das Recht <strong>der</strong> Schuldverhältnisse und ist Teil des Schweizer<br />

Zivilgesetzbuchs. Im <strong>in</strong>ternationalen Verhältnis können auch die e<strong>in</strong>schlägi<strong>gen</strong><br />

Bestimmun<strong>gen</strong> des UN-Kaufrechts greifen o<strong>der</strong> nach Maßgabe des Internationalen<br />

Privatrechts die Grundsätze ausländischen Vertragsrechts <strong>zu</strong>r Anwendung kommen.<br />

Lieferverträge<br />

Ver<strong>zu</strong>g<br />

Der Anbieter kommt bei Nichte<strong>in</strong>halten des vere<strong>in</strong>barten Lieferterm<strong>in</strong>s ohne weiteres <strong>in</strong><br />

Ver<strong>zu</strong>g. Der <strong>Auf</strong>traggeber kann dem Anbieter e<strong>in</strong>e Nachfrist mit <strong>den</strong> gesetzlichen Fol<strong>gen</strong><br />

setzen. Kommt <strong>der</strong> Anbieter <strong>in</strong> Ver<strong>zu</strong>g, so schuldet er e<strong>in</strong>e Konventionalstrafe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe<br />

von 1 % <strong>der</strong> Vergütung pro Verspätungstag, höchstens aber 10 % <strong>der</strong> gesamten Vergütung.<br />

Die Bezahlung <strong>der</strong> Konventionalstrafe befreit <strong>den</strong> Anbieter nicht von se<strong>in</strong>en vertraglichen<br />

Verpflichtun<strong>gen</strong>. In Fällen höherer Gewalt ist ke<strong>in</strong>e Konventionalstrafe geschuldet.<br />

Abnahme und Gewährleistung<br />

Der Anbieter gewährleistet <strong>in</strong> Kenntnis des Verwendungszwecks <strong>der</strong> gelieferten Ware, dass<br />

die Güter die <strong>zu</strong>gesicherten Ei<strong>gen</strong>schaften haben und ke<strong>in</strong>e Mängel aufweisen, die ihren<br />

Wert o<strong>der</strong> ihre Tauglichkeit <strong>zu</strong>m vorausgesetzten Gebrauch bee<strong>in</strong>trächti<strong>gen</strong>. Der<br />

<strong>Auf</strong>traggeber prüft <strong>den</strong> Kaufge<strong>gen</strong>stand unverzüglich, spätestens aber <strong>in</strong>nerhalb von 30<br />

Ta<strong>gen</strong> nach Ablieferung. Nach Ablauf dieser Frist gilt <strong>der</strong> Kaufge<strong>gen</strong>stand als ab<strong>gen</strong>ommen.<br />

Liegt e<strong>in</strong> Mangel vor, hat <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>traggeber die Wahl, e<strong>in</strong>en dem M<strong>in</strong><strong>der</strong>wert entsprechen<strong>den</strong><br />

Ab<strong>zu</strong>g von <strong>der</strong> Vergütung <strong>zu</strong> machen, vom Vertrag <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>treten o<strong>der</strong> mängelfreie Ware <strong>zu</strong><br />

verlan<strong>gen</strong> (Ersatzlieferung). Die Ersatzlieferung kann auch durch <strong>den</strong> Austausch von<br />

defekten Komponenten erfol<strong>gen</strong>. Die Garantiezeit beträgt 12 Monate ab Ablieferung <strong>der</strong><br />

Güter. Festgestellte Mängel rügt <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>traggeber sofort schriftlich.<br />

Vergütung<br />

Der Anbieter erbr<strong>in</strong>gt die <strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong> <strong>zu</strong> Festpreisen. Sofern nichts an<strong>der</strong>es vere<strong>in</strong>bart wurde,<br />

erfolgt die Zahlung <strong>in</strong>nerhalb von 30 Ta<strong>gen</strong> nach Erhalt <strong>der</strong> Rechnung, frühestens 30 Tage<br />

nach Annahme <strong>der</strong> Güter.<br />

E<strong>in</strong> Muster e<strong>in</strong>es Liefervertrages kann hier e<strong>in</strong>gesehen wer<strong>den</strong>: http://www.gimap.ch<br />

(Rechtliche Grundlan<strong>gen</strong> > AGB > AGB für die Beschaffung von Gütern)<br />

18


Werkverträge<br />

Vertragserfüllung<br />

Der Bieter verpflichtet sich <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>er sachkundi<strong>gen</strong> und sorgfälti<strong>gen</strong> Vertragserfüllung.<br />

Vertragsän<strong>der</strong>un<strong>gen</strong> o<strong>der</strong> Vertragsergän<strong>zu</strong>n<strong>gen</strong> erfol<strong>gen</strong> schriftlich. Der <strong>Auf</strong>traggeber hat e<strong>in</strong><br />

umfassendes Weisungsrecht ge<strong>gen</strong>über dem Beauftragten. Dieser hat allenfalls<br />

ab<strong>zu</strong>mahnen, wenn e<strong>in</strong>e Weisung etwa fachtechnisch problematisch ist. Beharrt <strong>der</strong><br />

<strong>Auf</strong>traggeber <strong>den</strong>noch auf se<strong>in</strong>er Weisung, so hat er alle Konsequenzen <strong>zu</strong> tra<strong>gen</strong>, falls sich<br />

die Weisung als fehlerhaft herausstellt. Der Bieter <strong>in</strong>formiert <strong>den</strong> <strong>Auf</strong>traggeber regelmäßig<br />

über <strong>den</strong> Fortschritt <strong>der</strong> Arbeiten und zeigt ihm sofort schriftlich alle Umstände an, welche die<br />

vertragsgemäße Erfüllung bee<strong>in</strong>trächti<strong>gen</strong>.<br />

Der Anbieter erfüllt <strong>den</strong> <strong>Auf</strong>trag grundsätzlich persönlich und darf <strong>den</strong> <strong>Auf</strong>traggeber Dritten<br />

ge<strong>gen</strong>über nicht verpflichten. Er setzt nur sorgfältig ausgewählte und gut ausgebildete<br />

Mitarbeiter e<strong>in</strong> und beachtet dabei das Interesse des <strong>Auf</strong>traggebers an Kont<strong>in</strong>uität. Er ersetzt<br />

auf Verlan<strong>gen</strong> des <strong>Auf</strong>traggebers <strong>in</strong>nerhalb kürzester Frist Mitarbeiter, welche nicht über die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Fachkenntnisse verfü<strong>gen</strong> o<strong>der</strong> sonst wie die Vertragserfüllung bee<strong>in</strong>trächti<strong>gen</strong>.<br />

Kündigung<br />

Der <strong>Auf</strong>trag kann von je<strong>der</strong> Vertragspartei je<strong>der</strong>zeit schriftlich wi<strong>der</strong>rufen o<strong>der</strong> gekündigt<br />

wer<strong>den</strong>. Die bis <strong>zu</strong>r Vertragsauflösung erbrachten <strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong> s<strong>in</strong>d ab<strong>zu</strong>gelten.<br />

Scha<strong>den</strong>sersatzansprüche we<strong>gen</strong> Vertragsauflösung <strong>zu</strong>r Unzeit bleiben vorbehalten.<br />

Ausgeschlossen ist allerd<strong>in</strong>gs <strong>der</strong> Ersatz des entgan<strong>gen</strong>en Gew<strong>in</strong>ns.<br />

Ver<strong>zu</strong>g<br />

Der Bieter kommt bei Nichte<strong>in</strong>halten <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vertragsurkunde als ver<strong>zu</strong>gsbegrün<strong>den</strong>d<br />

vere<strong>in</strong>barten Term<strong>in</strong>e ohne weiteres <strong>in</strong> Ver<strong>zu</strong>g, <strong>in</strong> <strong>den</strong> übri<strong>gen</strong> Fällen nach Mahnung unter<br />

E<strong>in</strong>räumung e<strong>in</strong>er angemessenen Nachfrist. Wird bis <strong>zu</strong>m Ablauf <strong>der</strong> Nachfrist nicht erfüllt,<br />

kann <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>traggeber unter schriftlicher Mitteilung an <strong>den</strong> Bieter vom Vertrag <strong>zu</strong>rücktreten.<br />

Die bis <strong>zu</strong>r Vertragsauflösung erbrachten <strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong> s<strong>in</strong>d <strong>zu</strong> vergüten. Kommt <strong>der</strong> Anbieter<br />

<strong>in</strong> Ver<strong>zu</strong>g, so schuldet er e<strong>in</strong>e Konventionalstrafe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe von 1 % <strong>der</strong> Vergütung pro<br />

Verspätungstag, höchstens aber 10 % <strong>der</strong> gesamten Vergütung. Die Bezahlung <strong>der</strong><br />

Konventionalstrafe befreit <strong>den</strong> Anbieter nicht von se<strong>in</strong>en vertraglichen Verpflichtun<strong>gen</strong>. In<br />

Fällen höherer Gewalt ist ke<strong>in</strong>e Konventionalstrafe geschuldet.<br />

Abnahme und Gewährleistung<br />

Der Anbieter haftet für getreue und sorgfältige Ausführung und garantiert, dass se<strong>in</strong>e<br />

<strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong> <strong>den</strong> vertraglichen Bed<strong>in</strong>gun<strong>gen</strong> und Spezifikationen sowie dem aktuellen Stand<br />

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von Wissenschaft und Technik entsprechen. Er haftet für Schä<strong>den</strong>, <strong>den</strong> se<strong>in</strong>e Mitarbeiter <strong>in</strong><br />

Ausübung ihrer Verrichtun<strong>gen</strong> verursachen. Für Mängel am unbeweglichen Bauwerk gilt e<strong>in</strong>e<br />

Verjährungsfrist von 5 Jahren, laufend mit <strong>der</strong> Abnahme des Werks bzw. Werkteils. Bis <strong>zu</strong><br />

zwei Jahren nach <strong>der</strong> Abnahme können sowohl offene als auch verdeckte Mängel <strong>zu</strong> jedem<br />

Zeitpunkt gerügt wer<strong>den</strong>. Nach Ablauf dieser zwei Jahre können offene Mängel nicht mehr<br />

gerügt wer<strong>den</strong>. Verdeckte Mängel können während drei weiterer Jahre gerügt wer<strong>den</strong>. Für<br />

vom Unternehmer absichtlich verschwie<strong>gen</strong>e Mängel beträgt die Verjährungsfrist zehn Jahre<br />

ab dem Abnahmedatum.<br />

Vergütung<br />

In <strong>den</strong> Ausschreibungsunterla<strong>gen</strong> ist festgelegt, wie die <strong>Le</strong>istung <strong>zu</strong> vergüten ist. Es gibt<br />

fol<strong>gen</strong>de Vergütungsarten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz:<br />

- Vergütung nach <strong>Auf</strong>wand mit E<strong>in</strong>heitspreisen: Bei E<strong>in</strong>heitspreisangeboten wer<strong>den</strong> die<br />

Kosten <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong> im Angebot detailliert aufgeführt. Die Abrechnung<br />

erfolgt nach Ausmaß <strong>der</strong> effektiven <strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong> nach <strong>der</strong> Realisierung. Die Vergütung<br />

erfolgt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel mittels Abschlagszahlun<strong>gen</strong>, die gemäß Baufortschritt nach<br />

geschätzter o<strong>der</strong> effektiver <strong>Le</strong>istungserbr<strong>in</strong>gung unter Ab<strong>zu</strong>g e<strong>in</strong>es<br />

Garantierückbehalts erfol<strong>gen</strong> müssen.<br />

- Vergütung nach <strong>Auf</strong>wand mit Regiepreisen: Bei <strong>der</strong> Vergütung <strong>in</strong> Regie wird <strong>der</strong><br />

effektive Zeitaufwand <strong>zu</strong>r Erbr<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> <strong>Le</strong>istung, <strong>der</strong> Materialverbrauch und <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Geräte nach vorgängig vere<strong>in</strong>barten Ansätzen abgerechnet. Die<br />

Regieansätze wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ausschreibungsunterla<strong>gen</strong> festgelegt.<br />

- Feste Vergütung als Globalpreis: Bei Globalpreisangeboten wer<strong>den</strong> feste<br />

Vergütun<strong>gen</strong> für alle gemäß Werkvertrag vere<strong>in</strong>barten <strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong> angeboten. Zudem<br />

können fällige Mehr- o<strong>der</strong> M<strong>in</strong><strong>der</strong>kosten durch Preisän<strong>der</strong>un<strong>gen</strong>, welche seit e<strong>in</strong>em<br />

Stichtag e<strong>in</strong>getreten s<strong>in</strong>d, nach <strong>den</strong> bei Vertragsabschluss vere<strong>in</strong>barten<br />

Preisän<strong>der</strong>ungsmechanismen berücksichtigt wer<strong>den</strong>.<br />

- Feste Vergütung als Pauschalpreis: Bei Pauschalpreisangeboten wer<strong>den</strong> im<br />

Unterschied <strong>zu</strong> Globalpreisangeboten ke<strong>in</strong>e Preisän<strong>der</strong>ungsmechanismen vere<strong>in</strong>bart.<br />

Es wer<strong>den</strong> feste Vergütun<strong>gen</strong> für alle gemäß Werkvertrag vere<strong>in</strong>barten <strong>Le</strong>istun<strong>gen</strong><br />

angeboten, e<strong>in</strong>schließlich fälliger Mehr- o<strong>der</strong> M<strong>in</strong><strong>der</strong>kosten durch Preisän<strong>der</strong>un<strong>gen</strong>.<br />

Die Vergütung wird gemäß Zahlungsplan fällig. Sie richtet sich nach Arbeitsfortschritt und<br />

aufgelaufenem <strong>Auf</strong>wand. Der Anbieter macht sie bei Fälligkeit mit Rechnung geltend. Der<br />

<strong>Auf</strong>traggeber leistet fällige Zahlun<strong>gen</strong> <strong>in</strong>nerhalb von 30 Ta<strong>gen</strong> nach Erhalt <strong>der</strong> Rechnung.<br />

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Preisanpassung<br />

Bei E<strong>in</strong>heits- o<strong>der</strong> Globalpreisverträ<strong>gen</strong> wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel Term<strong>in</strong>e festgelegt, bis wann<br />

die Preise (Materialpreise und Lohnansätze) unverän<strong>der</strong>t bleiben. Nach diesen Term<strong>in</strong>en<br />

wer<strong>den</strong> die vere<strong>in</strong>barten Preise um die seit dem Stichtag e<strong>in</strong>getretenen Preisän<strong>der</strong>un<strong>gen</strong><br />

(Teuerung) angepasst. Die Anpassung bezieht sich wahlweise auf <strong>den</strong><br />

Produktionskosten<strong>in</strong>dex, auf das Objekt<strong>in</strong>dexverfahren, auf das Men<strong>gen</strong>nachweisverfahren<br />

o<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong> Verfahren mit e<strong>in</strong>er im Voraus vere<strong>in</strong>barten Gleitpreisformel. Nähere<br />

Informationen <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Preisanpassungsverfahren, <strong>zu</strong> <strong>den</strong> aktuellen Indices und Formularen<br />

s<strong>in</strong>d hier <strong>zu</strong> f<strong>in</strong><strong>den</strong>: http://www.kbob.ch (Publikationen > Preisän<strong>der</strong>ungsfra<strong>gen</strong>)<br />

Sicherheiten<br />

Für die Erfüllung des Vertrages, für Vorauszahlun<strong>gen</strong> o<strong>der</strong> für die Haftung von Baumängeln<br />

kann vom Unternehmer e<strong>in</strong>e Sicherheitsleistung verlangt wer<strong>den</strong>, entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />

Solidarbürgschaft o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Erfüllungsgarantie. Bei <strong>der</strong> Solidarbürgschaft kann <strong>der</strong> Bürge<br />

(Bank/Versicherung) vor dem Unternehmer (Hauptschuldner) belangt wer<strong>den</strong>, sofern <strong>der</strong><br />

Unternehmer <strong>den</strong> Vertrag nicht richtig erfüllt bzw. das abgelieferte Werk Mängel aufweist.<br />

Der verbürgte Betrag wird allerd<strong>in</strong>gs erst bezahlt, wenn <strong>der</strong> Unternehmer die<br />

Vertragsverlet<strong>zu</strong>ng anerkannt hat bzw. sie durch e<strong>in</strong> Gericht festgestellt wor<strong>den</strong> ist. Bei e<strong>in</strong>er<br />

Erfüllungsgarantie verpflichtet sich die Bank/Versichrung, <strong>den</strong> garantierten Betrag dem<br />

Bauherren <strong>zu</strong> bezahlen, sobald dieser die Garantie abruft. Der Garant bezahlt <strong>den</strong> Betrag<br />

unabhängig davon, ob <strong>der</strong> Unternehmer die Vertragsverlet<strong>zu</strong>ng anerkennt. Der<br />

Garantiesche<strong>in</strong> für die Sicherheitsleistung ist <strong>der</strong> Ausschreibung bei<strong>zu</strong>fü<strong>gen</strong>.<br />

Muster e<strong>in</strong>es Garantiesche<strong>in</strong>s für die Solidarbürgschaft und die Erfüllungsgarantie können<br />

hier e<strong>in</strong>gesehen wer<strong>den</strong>: http://www.kbob.ch (Publikationen > Beschaffungs- und<br />

Vertragswesen > Der KOB Werkvertrag)<br />

Nachträge<br />

In <strong>der</strong> Schweiz ist die Abwicklung von Nachträ<strong>gen</strong> <strong>in</strong>folge von <strong>Le</strong>istungsabw<strong>eich</strong>un<strong>gen</strong> relativ<br />

wenig bekannt. Klare Vorgehensregeln und Prozesse existieren weitgehend noch nicht.<br />

Dennoch ist e<strong>in</strong> kompetentes Nachtragsmanagement von wichtiger Bedeutung für die<br />

erf<strong>olgre</strong>iche Realisierung e<strong>in</strong>es Bauprojekts. Grundlage für die Beurteilung von Nachträ<strong>gen</strong><br />

ist immer <strong>der</strong> Grundvertrag. E<strong>in</strong> Nachtrag be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>erseits das Nachtragsbegehren, wo<br />

die <strong>Le</strong>istungsabw<strong>eich</strong>ung mit <strong>der</strong> Begründung des Mehrvergütungsanspruchs beschrieben<br />

wird, und an<strong>der</strong>erseits die Nachtragsfor<strong>der</strong>ung mit dem f<strong>in</strong>anziellen Teil. Die Formulare <strong>zu</strong>r<br />

Geltendmachung von Nachträ<strong>gen</strong> können hier heruntergela<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>: http://www.kbob.ch<br />

(Publikationen > Beschaffungs- und Vertragswesen > Nachtragsmanagement ><br />

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Nachtragsmeldung und Nachtragsformular). Es ist aber <strong>gen</strong>erell angeraten, sich im Falle von<br />

vertragsrechtlichen Konflikten an e<strong>in</strong>en Anwalt <strong>zu</strong> wen<strong>den</strong>.<br />

13. Weiterführende Informationen<br />

Vergaberecht Schweiz:<br />

Informationssystem über das öff<strong>entli</strong>che Beschaffungswesen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz:<br />

http://www.simap.ch (Informationen <strong>zu</strong>m Beschaffungswesen des Bundes und <strong>der</strong> Kantone<br />

sowie Ausschreibungsbekanntmachun<strong>gen</strong>)<br />

Koord<strong>in</strong>ierungskonferenz <strong>der</strong> Bau- und Lie<strong>gen</strong>schaftsorgane <strong>der</strong> öff<strong>entli</strong>chen Bauherren:<br />

http://www.bbl.adm<strong>in</strong>.ch/kbob<br />

Beschaffungskommission des Bundes: http://www.bbl.adm<strong>in</strong>.ch/bkb<br />

Bundesamt für Bauten und Logistik: http://www.bbl.adm<strong>in</strong>.ch<br />

Bundesamt für Straßen: http://www.astra.adm<strong>in</strong>.ch<br />

Beschaffungswegweiser des Bundes: http://www.gimap.adm<strong>in</strong>.ch<br />

Markte<strong>in</strong>stieg Schweiz:<br />

Handelskammer Deutschland-Schweiz: http://www.handelskammer-d-ch.ch<br />

OSEC Bus<strong>in</strong>ess Network Switzerland: http://www.osec.ch<br />

Enterprise Europe Network (EEN) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz: http://www.enterprise-europe-network.ch/<br />

<strong>Le</strong><strong>itfad</strong>en <strong>der</strong> IHK Trier <strong>zu</strong>r Durchführung von Arbeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz: http://www.ihk-trier.de<br />

(International > Grenzüberschreitende E<strong>in</strong>sätze <strong>in</strong> Europa)<br />

Schweizer Baudokumentation: http://www.baudoc.ch (bietet unter an<strong>der</strong>em e<strong>in</strong><br />

Branchenverz<strong>eich</strong>nis, e<strong>in</strong>e Produktdatenbank sowie e<strong>in</strong>en Überblick über Baufachmessen)<br />

Schweizerischer In<strong>gen</strong>ieur- und Architekturvere<strong>in</strong>: http://www.sia.ch (wichtige Normen im<br />

Bauber<strong>eich</strong>)<br />

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Eid<strong>gen</strong>össische Zollverwaltung: http://www.ezv.adm<strong>in</strong>.ch/<br />

Eid<strong>gen</strong>össische Steuerverwaltung: http://www.estv.adm<strong>in</strong>.ch/<br />

Bundesamt für Statistik: http://www.bfs.adm<strong>in</strong>.ch/<br />

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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

EIC Trier - IHK/HWK-Europa- und Innovationscentre GmbH<br />

- IHK/HWK-<strong>Auf</strong>tragsberatungscentre Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz -<br />

Anschrift: Herzo<strong>gen</strong>buscher Str. 14<br />

54292 Trier<br />

Tel.: 0651-97 567-0<br />

Fax: 0651-97 567-33<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@abc-rlp.de<br />

Internet: http://www.abc-rlp.de<br />

Autor<strong>in</strong>: Dagmar Lübeck<br />

Stand <strong>der</strong> Publikation: Oktober 2012<br />

Haftungsausschluss<br />

Die <strong>in</strong> diesem Dokument enthaltenen Informationen s<strong>in</strong>d nach bestem Wissen und Gewissen<br />

verfasst wor<strong>den</strong>. Sie dienen lediglich <strong>der</strong> Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit<br />

wird ke<strong>in</strong>erlei Haftung übernommen. Nachdruck und Vervielfältigung – auch aus<strong>zu</strong>gsweise –<br />

s<strong>in</strong>d nur mit schriftlichem E<strong>in</strong>verständnis des Herausgebers erlaubt.<br />

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