Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
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KLIMZUG-Workingpaper<br />
Gebieten zunehmen, wenn Belange des Küstenschutzes ungenügend berücksichtigt werden. Die<br />
Festlegung der Vorbehaltsgebiete Küstenschutz erfolgt insbesondere aus Gründen der Vorsorge. Die<br />
Darstellung von Vorbehaltsgebieten Küstenschutz informiert alle Planungsträger über <strong>die</strong> hier bestehenden<br />
Gefährdungen durch Sturmfluten <strong>und</strong> räumt ihnen <strong>die</strong> Möglichkeit ein, auf Gefährdungen angemessen<br />
zu reagieren.<br />
Die vorhandenen Schutzanlagen <strong>für</strong> im Zusammenhang bebaute Gebiete an den Unterläufen der<br />
oberirdischen Fließgewässer (z.B. am Ryck, an der Peene, an der Uecker) sind Küstenschutzanlagen,<br />
da sie gegen Auswirkungen von Sturmfluten in der Ostsee schützen, <strong>die</strong> einen Rückstau bis in <strong>die</strong> mit<br />
geringem Gefälle fließenden Flüsse verursachen.<br />
Im Zusammenhang bebaute Gebiete sind baulich geschlossene Ortschaften, in denen durch Sturmfluten<br />
Gefahren <strong>für</strong> das Leben <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit der dort lebenden Menschen sowie Schäden an<br />
Sachwerten <strong>und</strong> Kulturgütern entstehen können. Für <strong>die</strong>se Gebiete ist ein besonderer Schutz erforderlich.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des voraussichtlich weiter ansteigenden Meeresspiegels der Ostsee empfiehlt es<br />
sich, Strategien zu erarbeiten, welche das Schadenspotenzial in <strong>die</strong>sen Gebieten langfristig verringern.“<br />
Die Abbildung 2 zeigt <strong>die</strong> zeichnerische Darstellung der Vorbehaltsgebiete Küstenschutz auf der verbindlichen<br />
Karte im Maßstab 1:100.000 mit einer dunkelblauen, v-förmigen Signatur <strong>und</strong> dunkelblauer<br />
Grenze.<br />
Das Zusammenwirken von Raumplanung <strong>und</strong> Küstenschutz wurde mit Beginn der regionalplanerischen<br />
Bearbeitung Vorpommerns 1993 auf neue Gr<strong>und</strong>lagen gestellt. Die fachplanerischen Entwicklungen<br />
des Küstenschutzes erfolgten in den neunziger Jahren nach den Vorgaben des mecklenburgvorpommerschen<br />
Landeswassergesetzes zunächst relativ autark <strong>und</strong> manifestierten sich im bereits<br />
erwähnten „Generalplan Küsten- <strong>und</strong> Hochwasserschutz Mecklenburg-Vorpommern“, der neuerdings<br />
zu einem „Regelwerk Küstenschutz Mecklenburg-Vorpommern“ fortgeschrieben wurde. Mit <strong>die</strong>ser<br />
Fortschreibung reagiert <strong>die</strong> Fachplanung auf <strong>die</strong> veränderte Haushaltslage des Landes, auf veränderte<br />
Schutzanforderungen der Gesellschaft, auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Küstenforschung<br />
<strong>und</strong> auf <strong>die</strong> Prognosen zum Anstieg des Meeresspiegels. Die fachplanerischen Vorarbeiten<br />
des Küstenschutzes wurden in <strong>die</strong> Aufstellung der regionalen Raumpläne einbezogen. Die Bedeutung<br />
des Küstenschutzes nicht nur <strong>für</strong> den Katastrophenschutz, sondern insgesamt <strong>für</strong> eine Sicherung der<br />
<strong>Regional</strong>entwicklung wurde dabei früh erkannt <strong>und</strong> in formale Instrumente der Raumordnung übersetzt.<br />
Dies blieb natürlich nicht ohne Rückwirkung auf <strong>die</strong> Fachplanung. Einerseits wird durch <strong>die</strong>se<br />
Aufnahme <strong>und</strong> Bestätigung fachlicher Aspekte in verbindliche Festlegungen der Raumplanung <strong>die</strong><br />
gesellschaftliche Bedeutung des Küstenschutzes gestützt. Andererseits steigen <strong>die</strong> Anforderungen an<br />
<strong>die</strong> Begründung von Planungen <strong>und</strong> Maßnahmen des Küstenschutzes. Und unverkennbar ist auch der<br />
Einsatz von raumplanerischen Instrumenten erforderlich, um den steigenden Platz- <strong>und</strong> Rohstoffbedarf<br />
<strong>für</strong> Projekte des Küstenschutzes zu gewährleisten. Die Abbildung 3 gibt einen Überblick über<br />
<strong>die</strong>sen Zusammenhang zwischen Fachplanung <strong>und</strong> Raumplanung.<br />
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