Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
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KLIMZUG-Workingpaper<br />
zur regionalen Ebene. Die Vali<strong>die</strong>rung vor Ort unter Einbeziehung der zuvor genannten Stakeholder<br />
erlaubt Aussagen mit höherem Vertrauensintervall <strong>und</strong> bietet zudem Synergien mit anderen wasserwirtschaftlichen<br />
Maßnahmen wie beispielsweise der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie über das<br />
Gewässerentwicklungskonzept (GEK) Panke. Auf <strong>die</strong>sem Weg gelingt es, an andere Arbeiten im Bereich<br />
siedlungswasserwirtschaftlicher Anpassungsmaßnahmen anzuknüpfen (siehe Abbildung 4),<br />
jedoch durch <strong>die</strong> primäre Berücksichtigung naturräumlicher Potentiale <strong>die</strong> Limits technischer Lösungen<br />
zu überwinden.<br />
Abbildung 4: Übersicht über siedlungswasserwirtschaftliche Anpassungsmaßnahmen an veränderte<br />
Klimaverhältnisse bei Wasserüberangebot (links) <strong>und</strong> Wassermangel (rechts)<br />
Quelle: Mack et. al., 2012, S. 2<br />
4. Vom Flächenmanagement zum Landnutzungsmanagement<br />
Die im Rahmen des Verb<strong>und</strong>projektes INKA BB bisher erworbenen Erfahrungen decken sich mit denen<br />
anderer Wissenschaftler <strong>und</strong> Praktiker (unter anderem Fröhlich et al., 2011, Galler et al., 2011):<br />
Der Informationsfluss zwischen Kommunen, <strong>Regional</strong>planung <strong>und</strong> Genehmigungsbehörden ist unzureichend<br />
<strong>und</strong> tritt oft in Kombination mit einer unzureichenden (digitalen) Geodatenlage auf. Als zentrales<br />
Element der Bewusstseinsbildung von Akteuren <strong>und</strong> Entscheidungsträgern auf kommunaler <strong>und</strong><br />
regionaler Ebene <strong>die</strong>nen qualifizierte Übersichten über Flächenpotentiale (hier: Retentionspotentiale,<br />
Entsiegelungspotenziale), denn <strong>die</strong>se Flächenübersichten <strong>und</strong> deren graphische Aufarbeitung erzielen<br />
nicht selten einen „Aha-Effekt“.<br />
Aktivitäten zum Flächenmanagement finden bisher vorrangig bezogen auf Siedlungsentwicklung oder<br />
bauliche Aktivitäten statt. Diese gilt es auszuweiten in Richtung einer Analyse der komplexen räumlichen<br />
Ursache-Wirkung-Zusammenhänge (etwa Stadt-Umland-Beziehungen: Metropole Berlin –<br />
„Speckgürtel“ – Peripherie), in <strong>die</strong> alle relevanten Landnutzungssysteme (insbesondere Land- <strong>und</strong><br />
Forstwirtschaft, Tourismus, Energieerzeugung) mit ihren differenzierten Steuerungssystemen einer<br />
integrativen Betrachtung zugeführt werden. Erforderlich ist in Zeiten des Klimawandels insbesondere<br />
ein Paradigmenwechsel bezogen auf <strong>die</strong> Gewässerunterhaltung <strong>und</strong> zwar weg vom Gewässer <strong>und</strong> hin<br />
zum Wasser in der Landschaft (Stornowski, 2011). Dabei gilt es, <strong>die</strong> Vielzahl der Steuerungsmöglichkeiten<br />
in der räumlichen Planung zu nutzen <strong>und</strong> organisatorische Veränderungen (beispielsweise<br />
Flächenbörsen, interkommunale Abstimmung) mit der Beeinflussung von Verhaltensweisen (zum Beispiel<br />
Beratung von Gr<strong>und</strong>stückseigentümern) zu kombinieren. Es gilt, <strong>die</strong> bisherige Fixierung auf<br />
rechtlich-planerische Instrumente aufzubrechen <strong>und</strong> auch ökonomische sowie kommunikative Ansätze<br />
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