Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
KLIMZUG-Workingpaper<br />
schärfen oder mindern, inwiefern sie Konflikte oder Synergien darstellen <strong>und</strong> ob sie eine unmittelbare<br />
bzw. mittelbare Planungsrelevanz aufweisen.<br />
3. Grenzen zwischen Planungshierarchien <strong>und</strong> Fachplanungen überwinden:<br />
Wasserwirtschaft <strong>und</strong> Naturschutz auf kommunaler <strong>und</strong> regionaler Ebene<br />
Der Flächenverbrauch vor allem durch Siedlungs- <strong>und</strong> Verkehrsflächen in Brandenburg war analog<br />
zur B<strong>und</strong>esrepublik in den letzten Jahren stetig sehr hoch – trotz des in der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie<br />
festgesetzten Ziels, den Flächenverbrauch b<strong>und</strong>esweit von derzeit 130 auf 30 Hektar<br />
pro Jahr bis zum Jahr 2020 zu reduzieren. Voraussetzung <strong>für</strong> eine integrierte Wasserwirtschaft auf<br />
regionaler <strong>und</strong> kommunaler Ebene ist jedoch unter anderem eine geeignete Flächenbewirtschaftung<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> da<strong>für</strong> unverzichtbare Flächenverfügbarkeit (Geiger et al., 2010). Die Identifikation von Retentionsräumen<br />
<strong>und</strong> Versickerungspotentialen auf regionaler Ebene sollte vor <strong>die</strong>sem Hintergr<strong>und</strong> in Abstimmung<br />
mit integralen Siedlungswasserbewirtschaftungskonzepten mit Fokus auf eine dezentrale<br />
<strong>und</strong> naturnahe Regenwasserbewirtschaftung durch eine geeignete Kombination von technischen <strong>und</strong><br />
nichttechnischen Lösungen erfolgen.<br />
3.1 Wasserwirtschaft <strong>und</strong> Naturschutz<br />
Werden Gewässer durch Menschen notwendigerweise in Anspruch genommen, so gerät <strong>die</strong>s nicht<br />
selten in Konflikt mit geltenden naturschutzrechtlichen Zielsetzungen <strong>und</strong> Einschränkungen. Die Bohrung<br />
eines Brunnens zur Trinkwassergewinnung, der Bau von Hochwasserschutzanlagen, <strong>die</strong> Nutzung<br />
der Wasserkraft in einem Kleinkraftwerk, <strong>die</strong> Niederbringung von Erdwärmesonden oder auch<br />
<strong>die</strong> Nassauskiesung: Eine Wasserkraftturbine gefährdet den vorhandenen Fischbestand, ein Deich<br />
verändert den Lebensraum einheimischer Arten, eine Gr<strong>und</strong>wasserentnahme verändert Zustand <strong>und</strong><br />
Population des Bodens. Hier konfligiert das Interesse an der Inanspruchnahme eines Gewässers mit<br />
dem Ideal unberührter Natur. Friktionen entstehen demnach immer dann, wenn sich wasserrechtliche<br />
Belange nicht auf den ökologischen Gewässerschutz beschränken <strong>und</strong> damit nicht per se gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
naturgesetzliche Zielsetzungen verfolgen (Reinhardt, 2009).<br />
Vielfach entsteht mit den derzeit in Planung befindlichen Gewässerentwicklungskonzepten zur Umsetzung<br />
der Wasserrahmenrichtlinie ein zusätzlicher Flächenanspruch, etwa durch <strong>die</strong> Mäandrierung von<br />
Gewässerläufen <strong>und</strong> Schaffung von Ersatzauen oder Reaktivierung von Altarmen. Primär auf <strong>die</strong> Verbesserung<br />
des ökologischen Zustandes der Gewässer ausgerichtet, lassen sich in <strong>die</strong>sen Vorhaben<br />
vielfältige Schnittstellen zu Konzepten <strong>für</strong> eine integrative Siedlungswasserwirtschaft, insbesondere<br />
der Niederschlagswasserbewirtschaftung identifizieren.<br />
Abbildung 2: Rechtlicher Rahmen <strong>und</strong> potentielle Instrumente <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erschließung von Synergien<br />
zwischen Gewässerplanung <strong>und</strong> Landschaftsentwicklung<br />
Quelle: Schmidt, 2009, S. 2 <strong>und</strong> 4<br />
80