Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
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KLIMZUG-Workingpaper<br />
Klimafunktionskarten <strong>als</strong> Hilfsmittel, um zukünftige Entwicklungen darzustellen<br />
Neben der Darstellung der aktuellen klimatischen Verhältnisse können darauf aufbauend auch Prognosen<br />
über zukünftige Veränderungen modelliert werden. So können klimatische Veränderungen,<br />
verursacht durch den globalen Klimawandel, skizziert werden. Hierzu wird <strong>die</strong> Klimafunktionskarte mit<br />
den analysierten Klimatopeigenschaften um prognostizierte Klimatrends der aktuellen Projektionen<br />
erweitert.<br />
Gr<strong>und</strong>lage der regionalen Klimaprojektionen sind <strong>die</strong> globalen Simulationen der ECHAM5 Reihe (A1b<br />
Szenario), <strong>die</strong> durch das dynamische <strong>Regional</strong>isierungsmodell CLM <strong>und</strong> das statistische Modell<br />
WETTREG2010 verfeinert wurden. Diese großräumigen Mittelungsdaten wurden anschließend analysiert<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> relevanten Parameter mit den Klimatopkategorien verschnitten.<br />
Die Hauptannahme der zukünftigen klimatischen Ereignisse ist eine Zunahme an austauscharmen<br />
Hochdruckwetterlagen. Daraus ergeben sich eine Zunahme der jährlichen Einstrahlungssumme sowie<br />
länger andauernde Strahlungsperioden. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang kommt der Albedo der Erdoberfläche<br />
eine höhere Bedeutung zu <strong>und</strong> <strong>die</strong> Klimaveränderung in Form von einer Steigerung der Hitzebelastung<br />
nimmt zu. Ausgehend von <strong>die</strong>ser Annahme wurden den Klimatopen spezifische Attributwerte<br />
zugeordnet, <strong>die</strong> ein realistisches Downscaling der regionalen Projektionen auf einen anwendertauglichen<br />
Maßstab ermöglichen. Ein deutliches Ergebnis ist eine Zunahme in den ohnehin benachteiligten<br />
Gebieten mit einem hohen Anteil künstlicher Baumaterialien, im Gegenzug sind unversiegelte Bereiche<br />
mit Vegetation nicht so stark betroffen. Die Konsequenz ist eine ungleichmäßige Belastungssteigerung<br />
der schon aktuell benachteiligten Stadtgebiete.<br />
Aus Abbildung 3 geht <strong>die</strong> Verschiebung der räumlichen Lage der Wärmeinsel Stadt hervor, wie sie<br />
durch <strong>die</strong> Landnutzungsänderung bzw. <strong>die</strong> Stadtentwicklung (Bildmitte) verursacht wird sowie der<br />
zusätzliche Effekt durch den Klimatrend (rechtes Bild). Bereiche der lokalen nächtlichen Frischluftzufuhr<br />
können ebenfalls dargestellt werden. Ableitend aus Abbildung 3 sind Beschattungsmaßnahmen<br />
nur im westlichen Stadtteil Kassels ohne wesentlichen Luftaustausch sinnvoll, um den Energiegewinn<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Speicherung am Tag zu verhindern, während in den östlichen Stadtteilen <strong>die</strong> Frischluftzufuhr<br />
eine wesentliche nächtliche Abkühlung bewirken kann.<br />
Abbildung 3: Entwicklung der Wärmeinsel Kassel unter Berücksichtigung der Landnutzungsänderung<br />
<strong>und</strong> dem Klimatrend (Farbgebung äquivalent einer 6-stufigen Klimaklassifikation<br />
nach thermischen Gesichtspunkten)<br />
2009 Planungen 2015 Prognose 2030<br />
Eigene Darstellung<br />
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