Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

01.12.2012 Aufrufe

KLIMZUG-Workingpaper Literatur BayStMUG, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, 2009, Bayerische Klima- Anpassungsstrategie (BayKLAS), München. Bundesregierung, 2008, Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel, vom Bundeskabinett am 17. Dezember 2008 beschlossen, Berlin. Bundesregierung, 2011, Aktionsplan Anpassung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel, vom Bundeskabinett am 31. August 2011 beschlossen, Berlin. deENet (Hrsg.), 2010, Regionale Energie- und Klimaschutzkonzepte als Instrument für die Energiewende, URL: http://www.100-ee.de/ [Stand: 2011-03-30]. Höhnberg, Ulrich / Jacoby, Christian, 2011, Verwirklichung und Sicherung der Raumordnung, in: ARL (Hrsg.), Grundriss der Raumordnung und Raumentwicklung, Hannover, S. 499–566. Jacoby, Christian / Beutler, Klaus / Heinisch, Timo / Wappelhorst, Sandra, 2010a, KlimaNEU - Studie als Diskussionsgrundlage zum 1. Workshop „Energien“ am 27.01.2010, URL: http://www.klimamoro.de [Stand: 2012-03-01]. Jacoby, Christian / Beutler, Klaus / Heinisch, Timo / Wappelhorst, Sandra, 2010b, KlimaNEU - Studie als Diskussionsgrundlage zum 1. Workshop „Siedlungs- und Infrastruktur, Bauwesen, Gesundheit“ am 02.02.2010, URL: http://www.klimamoro.de [Stand_2012_03_01]. Jacoby, Christian / Beutler, Klaus / Heinisch, Timo / Wappelhorst, Sandra, 2010c, KlimaNEU - Studie als Diskussionsgrundlage zum 1. Workshop „Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Tourismus“ am 10.02.2010, URL: http://www.klimamoro.de [Stand 2012-03-01]. Jacoby, Christian / Beutler, Klaus / Wappelhorst, Sandra, 2011, KlimaNEU - Strategien zum Klimawandel für den Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Raumplanerische Handlungsempfehlungen für die Regionalplanung und Regionalentwicklung, URL: http://www.klimamoro.de/ [Stand: 2012-03-01]. KLIWA, 2010, Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft, KLIWA-Berichte, URL: http://www.kliwa.de/ [Stand 2010-10-10]. MKRO, Ministerkonferenz für Raumordnung, 2009, Raumordnung und Klimawandel, Beschluss vom 10. Juni 2009, Berlin, URL: http://www.bmvbs.de/ [Stand 2009-10-22]. MKRO, Ministerkonferenz für Raumordnung, 2010, Räumliche Konsequenzen des Klimawandels, Beschluss vom 19. Mai 2010, Berlin, URL: http://www.bmvbs.de/ [Stand 2010-05-19]. OBB, Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, 2011, Rundschreiben Freiflächen-Photovoltaikanlagen vom 14.01.2011, München. Verband der Landwirtschaftskammern (Hrsg.), 2010, Klimawandel und Landwirtschaft. Anpassungsstrategien im Bereich Pflanzenbau, Berlin. 71

KLIMZUG-Workingpaper Regionalklimakarten und ihre Nutzung für Klimaanpassungsmaßnahmen Lutz Katzschner / Sebastian Kupski 1. Einleitung Eine Klimafunktionskarte (KFK) stellt ein klimaökologisches Gutachten dar, welches für eine bestimmte geografische Verortung angefertigt wird. Hauptsächlich werden diese Gutachten für Ballungsräume und größere Städte erstellt. Grundlage ist stets die Analyse der Ist-Situation, also eine möglichst präzise Abbildung der realen Klimafunktionen im Untersuchungsraum. Für diese komplexe Aufgabe ist eine entsprechende Datenbasis Grundvoraussetzung. Aus klimaökologischen Gesichtspunkten sind Faktoren wie Höheninformationen und Fließgewässer ein erster Anhaltspunkt, um die natürlichen Bedingungen abzubilden. Analog hierzu spielen natürlich die anthropogenen Einflüsse eine entscheidende Rolle. Gerade in den Städten hat die vom Menschen verursachte Veränderung der Erdoberfläche den größten und in den meisten Fällen auch negativen Einfluss. Deshalb werden ebenso Daten bezüglich der Flächennutzung und Gebäudeinformationen benötigt. Je detaillierter die Eingangsdaten vorliegen, umso präziser und kleinteiliger können die Analysen ausfallen. Neben diesen Geoinformationen ist das Wissen bezüglich klimarelevanter Parameter ebenso von Bedeutung. Besonders die Belüftung eines verdichteten Stadtgebietes, der eine sehr hohe positive Wirkung nachweisbar ist, hängt von der Lage in Bezug auf das regionale Zirkulationssystem ab. Aber auch lokale und kleinräumige Zirkulationen entwickeln sich durch physikalische Prozesse und können im Rahmen einer Klimafunktionskarte berechnet werden. Hier ist allerdings ein Messdatensatz für die Kalibrierung der Ergebnisse notwendig. Neben kontinuierlichen, stationären Messungen sollten auch mobile Messkampagnen bei entsprechenden Wetterlagen durchgeführt werden, die eine vergleichsweise hohe räumliche Auflösung haben. Weitere Klimaparameter lassen sich durch die geografische Lage des Untersuchungsraumes ableiten. Im Rahmen des Forschungsprojektes KLIMZUG Nordhessen sollte die skizzierte Methodik weiterentwickelt werden, um sie auf eine Region anwenden zu können. Nach einer Erprobungsphase mit der dazugehörigen Ergebniskontrolle am Beispiel der Klimafunktionskarte Zweckverband Raum Kassel 2009 (ZRK 2010), konnten die Berechnungen mit einer geringfügig erweiterten Methodik durchgeführt werden. Ergebnis ist eine Darstellung der Klimafunktionen, die durch eine weitere Berechnung auch den Trend des prognostizierten Klimawandels abbilden kann. 2. Methodik zur Erstellung von Klimafunktionskarten Bei der Verknüpfung verschiedenster Sachinformationen ist die Gewichtung bzw. die Einflussnahme der einzelnen Faktoren von sehr großer Bedeutung. Da diese Faktoren aus klimatischen Gründen von Untersuchungsraum zu Untersuchungsraum unterschiedlich sind, besteht derzeit noch kein automatisiertes System zur Erstellung einer Klimafunktionskarte (Lohmeyer, 2008). Diesbezüglich können nur systematische Vorgehensweisen von Fallbeispielen herangezogen werden, da die klimatische Einordnung in den jeweiligen übergeordneten Kontext stets an das Gebiet angepasst werden muss. Klimatische Rahmenbedingungen sind sehr heterogen, was durch die geografische Lage, der absoluten Höhen über dem Meeresspiegel des Untersuchungsgebietes oder durch eine kontinentale oder maritime Beeinflussung verursacht wird. Neben diesen übergeordneten Faktoren gibt es eine Vielzahl 72

KLIMZUG-Workingpaper<br />

<strong>Regional</strong>klimakarten <strong>und</strong> ihre Nutzung <strong>für</strong> <strong>Klimaanpassung</strong>smaßnahmen<br />

Lutz Katzschner / Sebastian Kupski<br />

1. Einleitung<br />

Eine Klimafunktionskarte (KFK) stellt ein klimaökologisches Gutachten dar, welches <strong>für</strong> eine bestimmte<br />

geografische Verortung angefertigt wird. Hauptsächlich werden <strong>die</strong>se Gutachten <strong>für</strong> Ballungsräume<br />

<strong>und</strong> größere Städte erstellt. Gr<strong>und</strong>lage ist stets <strong>die</strong> Analyse der Ist-Situation, <strong>als</strong>o eine möglichst präzise<br />

Abbildung der realen Klimafunktionen im Untersuchungsraum. Für <strong>die</strong>se komplexe Aufgabe ist<br />

eine entsprechende Datenbasis Gr<strong>und</strong>voraussetzung. Aus klimaökologischen Gesichtspunkten sind<br />

Faktoren wie Höheninformationen <strong>und</strong> Fließgewässer ein erster Anhaltspunkt, um <strong>die</strong> natürlichen<br />

Bedingungen abzubilden. Analog hierzu spielen natürlich <strong>die</strong> anthropogenen Einflüsse eine entscheidende<br />

Rolle. Gerade in den Städten hat <strong>die</strong> vom Menschen verursachte Veränderung der Erdoberfläche<br />

den größten <strong>und</strong> in den meisten Fällen auch negativen Einfluss. Deshalb werden ebenso Daten<br />

bezüglich der Flächennutzung <strong>und</strong> Gebäudeinformationen benötigt. Je detaillierter <strong>die</strong> Eingangsdaten<br />

vorliegen, umso präziser <strong>und</strong> kleinteiliger können <strong>die</strong> Analysen ausfallen.<br />

Neben <strong>die</strong>sen Geoinformationen ist das Wissen bezüglich klimarelevanter Parameter ebenso von<br />

Bedeutung. Besonders <strong>die</strong> Belüftung eines verdichteten Stadtgebietes, der eine sehr hohe positive<br />

Wirkung nachweisbar ist, hängt von der Lage in Bezug auf das regionale Zirkulationssystem ab. Aber<br />

auch lokale <strong>und</strong> kleinräumige Zirkulationen entwickeln sich durch physikalische Prozesse <strong>und</strong> können<br />

im Rahmen einer Klimafunktionskarte berechnet werden. Hier ist allerdings ein Messdatensatz <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Kalibrierung der Ergebnisse notwendig. Neben kontinuierlichen, stationären Messungen sollten auch<br />

mobile Messkampagnen bei entsprechenden Wetterlagen durchgeführt werden, <strong>die</strong> eine vergleichsweise<br />

hohe räumliche Auflösung haben. Weitere Klimaparameter lassen sich durch <strong>die</strong> geografische<br />

Lage des Untersuchungsraumes ableiten.<br />

Im Rahmen des Forschungsprojektes KLIMZUG Nordhessen sollte <strong>die</strong> skizzierte Methodik weiterentwickelt<br />

werden, um sie auf eine Region anwenden zu können. Nach einer Erprobungsphase mit der<br />

dazugehörigen Ergebniskontrolle am Beispiel der Klimafunktionskarte Zweckverband Raum Kassel<br />

2009 (ZRK 2010), konnten <strong>die</strong> Berechnungen mit einer geringfügig erweiterten Methodik durchgeführt<br />

werden. Ergebnis ist eine Darstellung der Klimafunktionen, <strong>die</strong> durch eine weitere Berechnung auch<br />

den Trend des prognostizierten Klimawandels abbilden kann.<br />

2. Methodik zur Erstellung von Klimafunktionskarten<br />

Bei der Verknüpfung verschiedenster Sachinformationen ist <strong>die</strong> Gewichtung bzw. <strong>die</strong> Einflussnahme<br />

der einzelnen Faktoren von sehr großer Bedeutung. Da <strong>die</strong>se Faktoren aus klimatischen Gründen von<br />

Untersuchungsraum zu Untersuchungsraum unterschiedlich sind, besteht derzeit noch kein automatisiertes<br />

System zur Erstellung einer Klimafunktionskarte (Lohmeyer, 2008). Diesbezüglich können nur<br />

systematische Vorgehensweisen von Fallbeispielen herangezogen werden, da <strong>die</strong> klimatische Einordnung<br />

in den jeweiligen übergeordneten Kontext stets an das Gebiet angepasst werden muss.<br />

Klimatische Rahmenbedingungen sind sehr heterogen, was durch <strong>die</strong> geografische Lage, der absoluten<br />

Höhen über dem Meeresspiegel des Untersuchungsgebietes oder durch eine kontinentale oder<br />

maritime Beeinflussung verursacht wird. Neben <strong>die</strong>sen übergeordneten Faktoren gibt es eine Vielzahl<br />

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