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Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

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KLIMZUG-Workingpaper<br />

Es wird deutlich, dass informelle Planungen eine deutlich umfangreichere Abstimmung mit allen maßgeblichen<br />

Akteuren fördert. Demgegenüber steht mit dem Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) <strong>als</strong><br />

Planungsinstrument des wasserwirtschaftlichen Vollzugs ein etabliertes Instrument zur Verfügung,<br />

welches seit vielen Jahren erprobt ist. Durch <strong>die</strong> Einführung von Niederschlagswasserbeseitigungskonzepten<br />

<strong>als</strong> Bestandteil des ABK könnten <strong>die</strong> Aspekte einer wassersensiblen Stadtentwicklung einen<br />

rechtlichen Rahmen erfahren, ohne dass es zu einem unangemessenem Mehraufwand bei der<br />

Erstellung der Planunterlagen führen würde.<br />

Unabhängig von der Wahl des Umsetzungsinstrumentes sind <strong>die</strong> Maßnahmen zur Anpassung auf<br />

zielgruppenspezifische Weise zu planen <strong>und</strong> umzusetzen <strong>und</strong> alle maßgeblichen Akteure (Planung,<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Zivilgesellschaft) rechtzeitig in den Prozess einzubeziehen.<br />

7. Fazit <strong>und</strong> Ausblick<br />

Das Projekt „Wassersensible Stadtentwicklung“ (KLIMANET, 2010) zeigte bereits Lösungen auf, mit<br />

denen <strong>Herausforderung</strong>en des Klimawandels insbesondere im Siedlungsbestand vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

finanzieller Restriktionen <strong>und</strong> der Unsicherheiten klimatischer Szenarien begegnet werden kann. Im<br />

F&E-Vorhaben dynaklim werden <strong>die</strong> aufgezeigten Lösungen adaptiert <strong>und</strong> auf Umsetzbarkeit in den<br />

Pilotgebieten überprüft. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist <strong>die</strong> Umsetzung einzelner Mustervorhaben<br />

in gezielt pilotierten Leitprojekten.<br />

Ein erster Schritt einer Anpassung an den Klimawandel kann der vorrangige Einsatz dezentraler Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen<br />

sein, deren Umsetzung unabhängig von künftigen Entwicklungen<br />

aufgr<strong>und</strong> deren Nachhaltigkeit sinnvoll ist. Neben punktuell erforderlichen baulichen <strong>und</strong> betrieblichen<br />

Anpassungsmaßnahmen im Bereich der Siedlungsentwässerung sind Maßnahmen zum<br />

Überflutungsschutz nach Extremniederschlagsereignissen vorzusehen. Sowohl der lokale Objektschutz<br />

<strong>als</strong> auch multifunktionale Flächennutzungen in hoch verdichteten Siedlungsräumen werden<br />

zukünftig an Bedeutung gewinnen. Zwar sind solche Ansätze der multifunktionalen Flächennutzung in<br />

der Fachwelt sehr präsent, jedoch mangelt es aktuell an der praktischen Umsetzung solcher Pilotvorhaben.<br />

Vor allem Detailfragen zur Gestaltung <strong>und</strong> Finanzierung des Betriebes der Flächen bedürfen<br />

aktuell der Klärung.<br />

Des Weiteren wird es erforderlich sein, <strong>die</strong> Anpassung der Siedlungsentwässerung an <strong>die</strong> Folgen des<br />

Klimawandels verbindlich zu fordern. Ein möglicher Ansatz <strong>für</strong> eine Umsetzung in <strong>die</strong> Planungspraxis<br />

wird dabei in der Berücksichtigung des „Klimabelanges“ im Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) <strong>und</strong><br />

im NBK (Niederschlagswasserbeseitigungskonzept) gesehen. Ein kontinuierlich fortgeschriebenes<br />

ABK bietet <strong>die</strong> Möglichkeit den dynamischen Anpassungsprozess im Bereich der Siedlungsentwässerung<br />

zu begleiten <strong>und</strong> gleichzeitig den rechtlichen Rahmen zu definieren.<br />

Literatur<br />

Benden, Jan (2010): Analyseprozess, in: Abschlussbericht des Verb<strong>und</strong>vorhabens Wassersensible<br />

Stadtentwicklung – Maßnahmen <strong>für</strong> eine nachhaltige Anpassung der regionalen Siedlungswasserwirtschaft<br />

an Klimatrends <strong>und</strong> Extremwetter, im Förderschwerpunkt klimazwei des BMBF, Förderkennzeichen<br />

01 LS 05017 A-C, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Ruhr<br />

Universität Bochum, Universität Duisburg Essen, S. 252-253 <strong>und</strong> 258-260.<br />

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