Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
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KLIMZUG-Workingpaper<br />
hoher Füllung der Fließquerschnitte). Die Berechnung mit dem Modellregen der statistischen Wiederkehrzeit<br />
von 20 Jahren zeigt jedoch, dass nur an wenigen Stellen mit Überstauungen oder Überflutungen<br />
zu rechnen ist, so dass im derzeitigen Zustand ebenfalls kein erweiterter Handlungsbedarf zu<br />
erkennen ist. Die Erhöhung der Niederschlagsintensitäten zeigt jedoch, dass <strong>die</strong> Überstauungen bei<br />
Erhöhung der statistischen Wiederkehrzeit des jeweils betrachteten Modellregens signifikant zunehmen.<br />
Somit ist bedingt durch den Klimawandel zukünftig Handlungsbedarf gegeben, <strong>die</strong> Entwässerungssituation<br />
anzupassen. Bei lokalen Überlastungen können <strong>die</strong> weiteren Planungen auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
von GIS-Auswertungen bzw. lokalen Detailplanungen erfolgen, so dass überflutete Bereiche<br />
räumlich abgegrenzt werden können. Die Anwendung eines DOM bzw. gekoppelter Modelle (Kanalnetz<br />
– DOM) kann <strong>die</strong> erforderlichen Planungen in <strong>die</strong>sem Fall unterstützen. Für <strong>die</strong> Überflutungsprüfung<br />
wird im dargestellten Fall <strong>die</strong> Anwendung der gekoppelten Modelle generell empfohlen.<br />
4. Vulnerabilitätsanalyse <strong>und</strong> Erstellung von Risikokarten<br />
Neben der zum aktuellen Stand der Technik gehörenden Kanalnetzmodellierungen kann <strong>die</strong> zuvor<br />
aufgeführte wasserwirtschaftliche Gefährdungsabschätzung genutzt werden, um überflutungsgefährdete<br />
Gebiete zu identifizieren. Nach <strong>die</strong>ser ersten Abschätzung des Handlungsbedarfes <strong>und</strong> einer<br />
Abschätzung dessen Umfangs sind ergänzend Vulnerabilitätsanalysen <strong>für</strong> das betrachtete Einzugsgebiet<br />
durchzuführen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Schadensanfälligkeit potenziell überfluteter Bereiche in <strong>die</strong> Entscheidung<br />
über Anpassungsmaßnahmen mit einbezieht.<br />
Für <strong>die</strong> Vulnerabilitätsanalyse werden <strong>die</strong> überflutungsgefährdeten Bereiche weiter klassifiziert. Hierzu<br />
wird eine Gebietsanalyse erforderlich, <strong>die</strong> <strong>die</strong> städtebauliche Nutzung innerhalb der Gebiete unterteilt<br />
<strong>und</strong> den unterschiedlichen Schutzgütern in der Vulnerabilitätsanalyse ein entsprechendes Schutzbedürfnis<br />
zuordnet (Benden, 2010). Im Fokus liegt <strong>die</strong> Leitfrage nach dem tatsächlichen Schadenspotenzial<br />
infolge urbaner Sturzfluten. Hier<strong>für</strong> sind Infrastrukturen <strong>und</strong> Infrastruktursysteme herauszuarbeiten,<br />
welche im städtischen Umfeld bedeutsam sind. So sind sowohl zumeist netzgeb<strong>und</strong>ene technische<br />
Infrastrukturen <strong>als</strong> auch soziale Infrastrukturen, zumeist Einzelelemente, bei einer Bewertung<br />
der regionalen Vulnerabilität abzubilden. Für <strong>die</strong> Risikoanalyse werden dann <strong>die</strong> Ergebnisse der Gefährdungsanalyse<br />
<strong>und</strong> der Vulnerabilitätsanalyse überlagert, um den Handlungsbedarf zu bewerten<br />
<strong>und</strong> Anpassungsoptionen planerisch umzusetzen. Durch das Zusammenführen der Ergebnisse von<br />
Gefährdungs- <strong>und</strong> Vulnerabilitätsanalysen, <strong>als</strong>o dem Verschneiden der entwässerungssystemseitigen<br />
Gefährdung <strong>und</strong> der infrastrukturellen Risikoelemente, kann letztlich das punktuelle Risiko bestimmt<br />
<strong>und</strong> „Risikokarten“ erstellt werden (Gilles, 2011).<br />
Abbildung 1 zeigt <strong>als</strong> Beispiel das Ergebnis einer Berechnung mit einem gekoppelten Model (Kanalnetz<br />
<strong>und</strong> DOM). Klar zu erkennen sind <strong>die</strong> von der Überflutung betroffenen Bereiche, <strong>die</strong> im weiteren<br />
Projektfortschritt mit Vulnerabilitätskarten überlagert werden sollen. Neben den überflutungskritischen<br />
Bereichen sind <strong>die</strong> Kan<strong>als</strong>chächte durch blaue Kreuze markiert, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Quellen des Überstauvolumens<br />
darstellen.<br />
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