Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

01.12.2012 Aufrufe

KLIMZUG-Workingpaper Vorpommern durchgeführt worden sind (BMVBS, 2011b). Das Ziel der weiter laufenden Forschungen besteht darin, pragmatische Standards auf Bundesebene insbesondere für Vulnerabilität hinsichtlich Hitze und Wasser (Hochwasser, Sturzfluten, Extremwitterungen, Niedrigwasser) zu entwickeln, die gleichwohl abwägungsfest sein müssen. Dazu läuft bis März 2013 das Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) „Expertise zur Systematisierung der Grundlagen regionalplanerischer Klimafolgenbewertung – Leitfaden regionale Klimafolgenbewertung“. 2.) Instrumente: Für viele Handlungsbereiche der Raumordnung sind Vorschläge zur Weiterentwicklung des raumplanerischen Instrumentariums in den Modellvorhaben erarbeitet worden, schwerpunktmäßig für den vorsorgenden Hochwasser- und den Siedlungsklimaschutz, zum Beispiel über den im KlimaMORO „klamis“ (Mittel- und Südhessen) erarbeiteten kommunalen Handlungsleitfaden zur Klimaanpassung im Rhein-Main Raum (RV, 2011). Überdies sind komplexe raumbedeutsame Herausforderungen nur durch eine Kombination formeller und informeller regionalplanerischer Instrumente erfolgreich zu bearbeiten (BMVBS, 2011). Abbildung 1: KlimaMORO Fallbeispiele Sturzfluten und Küstenschutz Eigene Darstellung 2011; Abb. KlimaMORO-Modellvorhaben Vorpommern, Mittel-/Südhessen 3.) Governance: Deshalb wird auch in allen Modellregionen – unter Federführung der Regionalplanungen – eine Vielzahl betroffener Akteure in den dialogorientierten Arbeitsprozess eingebunden. Dahinter steht die Überzeugung, dass ein breites regionales Netzwerk „Klima“ die Akzeptanz und Durchsetzungsfähigkeit regionalplanerischer Vorgaben maßgeblich unterstützt. Die Ergebnisse der Phase I wurden bereits im Juni 2011 mit Experten auf einem Bilanzworkshop erörtert und auf einer Ergebniskonferenz im November 2011 vorgestellt (BMVBS, 2011c). Daraus resultierten drei zentrale Forderungen. Erstens braucht es als Handlungsvoraussetzungen fundierte und praxisnahe Analysen zur Klimabetroffenheit. Zweitens sind Raumplanungsinstrumente zielgerichteter und abwägungsfester anzuwenden. Drittens müssen erfolgreiche Einzelfalllösungen und innovative Raumentwicklungsstrategien weiterentwickelt werden und zudem sollen politische Bindungen beschlossen werden. Diese Forderungen werden in der Vertiefungsphase von KlimaMORO bis April 31

KLIMZUG-Workingpaper 2013 bearbeitet. Dabei werden praxisnahe und erfolgreiche Einzelfalllösungen und innovative Raumentwicklungsstrategien weiterentwickelt. Ziel sind abwägungsfeste Raumplanungsinstrumente zur Klimaanpassung mit politischer Bindungswirkung. Die folgende Übersicht 1 bietet hier einen stichwortartigen Überblick über die Beiträge formeller wie informeller Raumordnung: Übersicht 1: Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Raumentwicklungsstrategien Quelle: BBSR, 2011 3. Die kommunalen Modellvorhaben (StadtKlimaExWoSt) Im Forschungsfeld "Urbane Strategien zum Klimawandel" (BMVBS, 2010), Forschungsschwerpunkt Stadtklima (StadtKlimaExWoSt) werden seit 2010 bis Mitte 2012 in neun Modellvorhaben kommunale Strategien zum Klimawandel in der Praxis erprobt und bis Mitte 2013 ausgewertet. Beteiligte Modellvorhaben sind die Städteregion Aachen, der Nachbarschaftsverband Karlsruhe und die Städte Bad Liebenwerda, Essen, Jena, Nürnberg, Regensburg, Saarbrücken und Syke. Dieses Modellvorhaben wurde durch eine Vorstudie „Klimawandelgerechte Stadtentwicklung – Ursachen und Folgen des Klimawandels durch urbane Konzepte begegnen“ vorbereitet (BMVBS, 2011a). Ziel der StadtKlimaExWoSt-Vorhaben sind Strategien, Maßnahmen und Pilotprojekte einer klimawandelgerechten Stadtentwicklung. Neben der Ermittlung von Klimarisiken und der Klimafolgenbewertung werden Strategien zur Hochwasservorsorge, dem Schutz vor Extremwitterungen, zum Siedlungsklimaschutz und der Verbesserung des Bioklimas entwickelt. Die Kommunen untersuchen dabei unterschiedliche thematische Schwerpunkte in den Bereichen Stadtumbau, Stadtgestaltung und Denkmalpflege, Grün- und Freiflächenplanung, klimaangepasste Siedlungsentwicklung und Gewerbeplanung. Dies erfolgt auf verschiedenen räumlichen Ebenen vom Quartier bis zur Stadtregion, durch Verknüpfung der Sektoren, Zusammenarbeit breiter Akteursbündnisse, Forschungsvernetzung und Einbindung der Öffentlichkeit. Generell steht die Verbesserung des Bioklimas im Fokus, denn hier ist die Stadtentwicklung zentraler Akteur etwa beim klimagerechten Stadtumbau, der Freihaltung und oder der Schaffung von grünen und blauen (wassergebundenen) Strukturen. 32

KLIMZUG-Workingpaper<br />

Vorpommern durchgeführt worden sind (BMVBS, 2011b). Das Ziel der weiter laufenden Forschungen<br />

besteht darin, pragmatische Standards auf B<strong>und</strong>esebene insbesondere <strong>für</strong> Vulnerabilität<br />

hinsichtlich Hitze <strong>und</strong> Wasser (Hochwasser, Sturzfluten, Extremwitterungen, Niedrigwasser)<br />

zu entwickeln, <strong>die</strong> gleichwohl abwägungsfest sein müssen. Dazu läuft bis März 2013 das Modellvorhaben<br />

der Raumordnung (MORO) „Expertise zur Systematisierung der Gr<strong>und</strong>lagen regionalplanerischer<br />

Klimafolgenbewertung – Leitfaden regionale Klimafolgenbewertung“.<br />

2.) Instrumente: Für viele Handlungsbereiche der Raumordnung sind Vorschläge zur Weiterentwicklung<br />

des raumplanerischen Instrumentariums in den Modellvorhaben erarbeitet worden, schwerpunktmäßig<br />

<strong>für</strong> den vorsorgenden Hochwasser- <strong>und</strong> den Siedlungsklimaschutz, zum Beispiel<br />

über den im KlimaMORO „klamis“ (Mittel- <strong>und</strong> Südhessen) erarbeiteten kommunalen Handlungsleitfaden<br />

zur <strong>Klimaanpassung</strong> im Rhein-Main Raum (RV, 2011). Über<strong>die</strong>s sind komplexe raumbedeutsame<br />

<strong>Herausforderung</strong>en nur durch eine Kombination formeller <strong>und</strong> informeller regionalplanerischer<br />

Instrumente erfolgreich zu bearbeiten (BMVBS, 2011).<br />

Abbildung 1: KlimaMORO Fallbeispiele Sturzfluten <strong>und</strong> Küstenschutz<br />

Eigene Darstellung 2011; Abb. KlimaMORO-Modellvorhaben Vorpommern, Mittel-/Südhessen<br />

3.) Governance: Deshalb wird auch in allen Modellregionen – unter Federführung der <strong>Regional</strong>planungen<br />

– eine Vielzahl betroffener Akteure in den dialogorientierten Arbeitsprozess eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Dahinter steht <strong>die</strong> Überzeugung, dass ein breites regionales Netzwerk „Klima“ <strong>die</strong> Akzeptanz<br />

<strong>und</strong> Durchsetzungsfähigkeit regionalplanerischer Vorgaben maßgeblich unterstützt.<br />

Die Ergebnisse der Phase I wurden bereits im Juni 2011 mit Experten auf einem Bilanzworkshop erörtert<br />

<strong>und</strong> auf einer Ergebniskonferenz im November 2011 vorgestellt (BMVBS, 2011c). Daraus resultierten<br />

drei zentrale Forderungen. Erstens braucht es <strong>als</strong> Handlungsvoraussetzungen fun<strong>die</strong>rte <strong>und</strong><br />

praxisnahe Analysen zur Klimabetroffenheit. Zweitens sind Raumplanungsinstrumente zielgerichteter<br />

<strong>und</strong> abwägungsfester anzuwenden. Drittens müssen erfolgreiche Einzelfalllösungen <strong>und</strong> innovative<br />

Raumentwicklungsstrategien weiterentwickelt werden <strong>und</strong> zudem sollen politische Bindungen beschlossen<br />

werden. Diese Forderungen werden in der Vertiefungsphase von KlimaMORO bis April<br />

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