Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
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KLIMZUG-Workingpaper<br />
<strong>und</strong> Brückenbau oder Hochwasserschutz) ist <strong>die</strong> Frage von Bedeutung, von welchen Klimafolgen <strong>und</strong><br />
Extremwetterereignissen <strong>die</strong> Unternehmen betroffen sind oder eine Betroffenheit erwarten. Gut 27<br />
Prozent der Unternehmen – <strong>und</strong> darunter fast <strong>die</strong> Hälfte der Unternehmen der Bauwirtschaft mit einer<br />
Beschäftigtenzahl von 9 bis 49 – gaben an, an erster Stelle heute in Deutschland verstärkt von Frost<br />
betroffen zu sein (Abbildung 2). R<strong>und</strong> jedes vierte Unternehmen gibt an, heute stark von Stürmen,<br />
Starkregenereignissen/Hochwasser <strong>und</strong> vom Temperaturanstieg betroffen zu sein. Im Vergleich hierzu<br />
werden Hagel, verminderte Niederschläge im Sommer, Niedrigwasser <strong>und</strong> Blitzschlag eine untergeordnete<br />
Rolle zugesprochen. Die Befragten nehmen eine pessimistische Erwartungshaltung an,<br />
wenn sie ihre Betroffenheiten um 2030 angeben.<br />
Abbildung 2: Direkte oder indirekte Betroffenheit von Klimaereignissen in 2011 <strong>und</strong> 2030<br />
Unternehmen, <strong>für</strong> <strong>die</strong> der Klimawandel ein Thema ist, positive oder negative Betroffenheit, Angaben in<br />
Prozent<br />
Frost<br />
Stürme<br />
Starkregenereignisse/<br />
Hochwasser<br />
Temperaturanstieg<br />
Hagel<br />
verminderte<br />
Niederschläge<br />
Blitzschlag<br />
Keines<br />
10,7<br />
Eigene Darstellung auf Basis des IW-Zukunftspanels 2011<br />
14,1<br />
13,4<br />
17,7<br />
Nur jedes dritte Unternehmen erwartet <strong>für</strong> sich keine Betroffenheit durch <strong>die</strong> verschiedenen Klimaereignisse<br />
um 2030 (2011 war es fast <strong>die</strong> Hälfte der Unternehmen). Mit 46 Prozent der Antworten nimmt<br />
<strong>die</strong> Betroffenheit durch den Temperaturanstieg den ersten Platz ein, gefolgt von Starkregenereignissen/Hochwasser<br />
mit 42 Prozent, Stürmen mit 38 Prozent <strong>und</strong> Frost mit 35 Prozent. Im Durchschnitt<br />
erwarten Unternehmen der Bauwirtschaft, Logistik <strong>und</strong> sonstigen Industrie etwa Ernährungsgewerbe,<br />
Holz- <strong>und</strong> Papiergewerbe sowie Wasser- <strong>und</strong> Energieversorgung im Durchschnitt eine stärkere Betroffenheit<br />
durch <strong>die</strong>se Klimaereignisse.<br />
Die negative Betroffenheit muss nicht obligatorisch zu einer Verletzlichkeitssituation führen. Verletzlichkeit<br />
liegt dann vor, wenn keine genügenden Anpassungskapazitäten <strong>und</strong> insbesondere finanzielle,<br />
personelle, technologische, infrastrukturelle, institutionelle <strong>und</strong> wissensbasierte Ressourcen zu der<br />
Bewältigung der negativen Betroffenheiten zur Verfügung stehen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der schwachen<br />
negativen Betroffenheiten einerseits <strong>und</strong> der stark eingeschätzten Anpassungskapazitäten anderseits<br />
befindet sich <strong>die</strong> deutsche Wirtschaft derzeit im Schnitt in einer nicht verletzlichen Situation.<br />
Die heutigen Anpassungskapazitäten werden allerdings nicht ausreichen, angesichts der erwarteten<br />
zunehmenden negativen Betroffenheiten um 2030 das Niveau des heutigen Verletzlichkeitskomforts<br />
23,8<br />
23,3<br />
22,5<br />
24,7<br />
24,5<br />
27,1<br />
31,4<br />
35,0<br />
38,3<br />
41,5<br />
46,1<br />
heute<br />
um 2030<br />
49,6<br />
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