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Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

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KLIMZUG-Workingpaper<br />

dingte Regulierungen <strong>und</strong> 16 Prozent durch Klimaschutzregulierungen. Auffällig ist dabei, dass starke<br />

positive Impulse durch anpassungsbezogene Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen von jedem dritten Unternehmen<br />

der Bauwirtschaft <strong>und</strong> von jedem fünften Chemieunternehmen erwartet werden. Um 2030<br />

wird mit einer zunehmenden Betroffenheit gerechnet. Knapp 36 Prozent der Unternehmen vermuten<br />

negative Auswirkungen durch verschärfte klimaschutzbezogene Regulierungen <strong>und</strong> 30 Prozent durch<br />

klimaanpassungsbedingte Regulierungen. Jedes fünfte Unternehmen schließt <strong>für</strong> sich positive Auswirkungen<br />

der Regulierungen um 2030 nicht aus.<br />

Indirekte Betroffenheit marktlicher Art<br />

Bezogen auf das klimaschutz- <strong>und</strong> klimaanpassungsorientierte Verhalten in Unternehmen geht von<br />

der regulatorischen Betroffenheit eher eine „Push-Wirkung“ aus. Im Unterschied hierzu erzeugen aber<br />

Impulse aus dem marktlichen Umfeld, insbesondere <strong>die</strong> marktinduzierten klimaschutz- <strong>und</strong> klimaanpassungsbezogenen<br />

Nachfrageverhalten, eine "Pull-Wirkung". Vor <strong>die</strong>sem Hintergr<strong>und</strong> lässt sich auch<br />

<strong>die</strong> relativ positive Einschätzung des regulatorischen Umfelds erklären. Dadurch erhoffen sich <strong>die</strong><br />

Unternehmen auch marktliche Impulse wie Nachfrageerhöhung, Exportchancen oder öffentliche Aufträge.<br />

Die Analyse der marktlichen Betroffenheiten von Unternehmen verlangt neben der Unterscheidung<br />

zwischen dem Klimaschutz <strong>und</strong> der <strong>Klimaanpassung</strong> noch eine weitere Differenzierung nach<br />

Beschaffungs- <strong>und</strong> Absatzmarkt. Der Gr<strong>und</strong> hier<strong>für</strong> liegt vor allem darin, dass <strong>die</strong> Betroffenheiten auf<br />

<strong>die</strong>sen Märkten unterschiedlich ausgeprägt sind <strong>und</strong> unterschiedliche Reaktionen <strong>und</strong> Anpassungserfordernisse<br />

verlangen.<br />

Die Unternehmen stufen ihre heutige Betroffenheit durch <strong>die</strong> Klimafolgen <strong>und</strong> Extremwetterereignisse<br />

auf den Beschaffungsmärkten eindeutig negativer ein (um fast das 2,5 fache) <strong>als</strong> ihre Betroffenheit auf<br />

den Absatzmärkten. Dies ist sowohl im Bereich Klimaschutz <strong>als</strong> auch bei der <strong>Klimaanpassung</strong> der<br />

Fall. Eine klimaschutzbezogene Betroffenheit auf dem Beschaffungsmarkt wird heute durch <strong>die</strong> Unternehmen<br />

leicht negativer wahrgenommen <strong>als</strong> anpassungsbedingte Betroffenheiten. Um 2030 wird jedoch<br />

<strong>die</strong> negative Betroffenheit bedingt durch <strong>die</strong> <strong>Klimaanpassung</strong> auf dem Beschaffungsmarkt etwas<br />

höher <strong>als</strong> <strong>die</strong> klimaschutzinduzierte Betroffenheit erwartet. Ein Gr<strong>und</strong> hier<strong>für</strong> ist darin zusehen, dass<br />

<strong>die</strong> Unternehmen von einer zunehmenden Bedeutung des Klimawandels in Zukunft <strong>und</strong> der damit<br />

einhergehenden erhöhten Anpassungserfordernisse ausgehen. Mit Blick auf <strong>die</strong> Absatzmärkte zeichnen<br />

sich eher optimistische Erwartungen ab. Die Unternehmen sehen heute auf den Absatzmärkten<br />

primär eine positive Betroffenheit durch den Klimawandel <strong>und</strong> zwar klimaschutzbedingt stärker <strong>als</strong><br />

anpassungsbedingt. In <strong>die</strong> Zukunft blicken sie noch optimistischer <strong>als</strong> heute. Positive Impulse auf den<br />

Absatzmärkten erhoffen sich r<strong>und</strong> 38 Prozent der Unternehmen durch den Klimaschutz <strong>und</strong> knapp 25<br />

Prozent durch <strong>die</strong> Anpassung um 2030.<br />

Auf der Basis der Antworten lässt sich feststellen, dass sich r<strong>und</strong> 57 Prozent der Unternehmen durch<br />

den Klimawandel in keiner Weise negativ betroffen sehen. Bei knapp 43 Prozent wird eine positive<br />

oder negative Betroffenheit mindestens in irgendeiner Ausprägungsform (natürlich-physikalische, regulatorische,<br />

beschaffungs- <strong>und</strong> absatzmarktliche <strong>und</strong> zwar klimaschutzbedingt oder anpassungsbedingt)<br />

wahrgenommen. Über alle Arten der Betroffenheit hinweg lässt sich unter Berücksichtigung der<br />

Anzahl der abgegebenen Antworten bezüglich der negativen Betroffenheiten konstatieren, dass <strong>die</strong><br />

Logistikbranche im Vergleich zu anderen Branchen am häufigsten negativ betroffen ist, gefolgt von<br />

der sonstigen Industrie <strong>und</strong> der Bauwirtschaft.<br />

2.3 Betroffenheit durch verschiedene Arten von Klimaereignissen<br />

Mit Blick auf <strong>die</strong> Anpassungserfordernisse auf der Unternehmensebene <strong>und</strong> <strong>die</strong> daraus resultierenden<br />

möglichen Anforderungen an <strong>die</strong> <strong>Regional</strong>planung <strong>und</strong> Stadtentwicklung (beispielsweise bei Straßen-<br />

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