Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
KLIMZUG-Workingpaper Fröhlich, Jannes / Knieling, Jörg / Schaerffer, Mareike / Zimmermann, Thomas, 2011, Instrumente der regionalen Raumordnung und Raumentwicklung zur Anpassung an den Klimawandel, Hamburg. Frommer, Birte, 2010, Akteure regionaler Anpassungsstrategien an den Klimawandel – Lernprozesse und Eigendynamiken im strategischen Diskurs, in: Hutter, Gérard; Wiechmann, Thorsten (Hrsg.), Strategische Planung. Zur Rolle der Planung in der Strategieentwicklung für Städte und Regionen, Berlin/Kassel, S. 59-84. Hutter, Gérard / Bohnefeld, Jörg / Olfert, Alfred, 2011, Zielgerichtete Netzwerke in Regionen und landespolitische Handlungsansätze zur Klimaanpassung – am Beispiel von REGKLAM, in: Cormont, Pascal; Frank, Susanne (Hrsg.), Governance in der Klimaanpassung – Strukturen, Prozesse, Interaktionen. Dortmund, S. 74-89. Müller, Bernhard / Hutter, Gérard, 2009, Dresden als Modellregion zur Klimaanpassung – Das Netzwerkprojekt REGKLAM, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der TU Dresden, 58, 3-4, S.112-118. 15
KLIMZUG-Workingpaper Klimaanpassung aus Sicht der kommunalen Verwaltung und der Wirtschaft Esther Chrischilles / Mahammad Mahammadzadeh 1. Einleitung Der Klimawandel ist kein kurzlebiges Phänomen und er „lässt sich von heute auf morgen auch nicht durch noch so große Anstrengungen auf dem Gebiet der Mitigationspolitik vermeiden“ (Stehr/von Storch, 2008). Er kann jedoch durch Maßnahmen in seiner Intensität begrenzt werden. Für einen wirksamen Umgang mit dem Klimawandel bieten sich zwei grundsätzliche Typen von Strategien und Maßnahmenbündeln an: Klimaschutz im Sinne von Maßnahmenbündeln zur Vermeidung und Verminderung von Treibhausgasemissionen und Anpassung an die Klimafolgen und Extremwetterereignisse. Dabei ist zu betonen, dass ohne einen wirksamen Klimaschutz die Strategie der Anpassung langfristig an ihre Grenzen stößt, der Klimawandel aber auch allein mit Anpassung nicht bewältigt werden kann. In diesem Beitrag steht die Klimaanpassung in Fokus, wenn auch insgesamt eine integrative Berücksichtigung beider Strategien erforderlich ist. Rolle der Region Das globale Problem des Klimawandels erzeugt regionalen Kooperationsdruck in politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belangen. Im Umgang mit dem Klimawandel und seinen Folgen ist die Bedeutung der Region als Handlungsraum daher zunehmend in den Vordergrund gerückt. Insbesondere bei der Anpassung an unvermeidbare Klimafolgen wird vielfach eine „Regional Governance“ gefordert, d.h. „Formen der regionalen Selbststeuerung“, die „in Reaktion auf Defizite sowie als Ergänzung der marktlichen und der staatlichen Steuerung“ entstehen (Fürst, 2004, 46). Beispielsweise dann, wenn neue Aufgaben nicht mehr auf tradierte Weise bewältigt werden können oder aber es vorteilhaft erscheint, neue Herangehensweisen zu entwickeln. Beides trifft auf die klimawandelbedingten Herausforderungen der Anpassung zu. Klimaveränderungen und Klimafolgen differieren regional, wobei die klimatischen Grenzen einer Region in der Regel nicht mit denen politischer Gebietskörperschaften wie Gemeinden übereinstimmen. Lokal isolierte Anpassungslösungen versprechen daher nur begrenzten Erfolg, wogegen sich ein regional orientiertes Vorgehen effektiver und auch effizienter erweisen kann. Hierbei ist es möglich, regionalspezifische Klimaveränderungen zu berücksichtigen, ebenso wie mögliche Nutzungskonflikte und Synergien zwischen kommunalen oder einzelwirtschaftlichen Akteuren. Dabei können unterschiedliche, netzwerkartige regionale Steuerungsformen entwickelt und genutzt werden, die mit dem Konzept der „Regional Governance“ beschreibbar sind (Nischwitz et al., 2001, 2). Akteursorientierte Betrachtungen im Kontext der „Regional Governance“ gehen davon aus, dass hauptsächlich die beteiligten Akteure und deren Handlungslogiken Einfluss auf Gestalt und Ausprägung der regionalen Steuerungsform nehmen (Pütz, 2006, 43). Rolle der Akteure Unternehmen und Kommunen sind zentrale regionale Akteure, die wiederum unterschiedlichen Steuerungsformen unterliegen: den Regeln des Marktes einerseits und den Regeln staatlicher Steuerung andererseits. In Bezug auf die Region weisen sie grundsätzlich folgende Orientierung auf: 16
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KLIMZUG-Workingpaper<br />
<strong>Klimaanpassung</strong> aus Sicht der kommunalen Verwaltung <strong>und</strong> der<br />
Wirtschaft<br />
Esther Chrischilles / Mahammad Mahammadzadeh<br />
1. Einleitung<br />
Der Klimawandel ist kein kurzlebiges Phänomen <strong>und</strong> er „lässt sich von heute auf morgen auch nicht<br />
durch noch so große Anstrengungen auf dem Gebiet der Mitigationspolitik vermeiden“ (Stehr/von<br />
Storch, 2008). Er kann jedoch durch Maßnahmen in seiner Intensität begrenzt werden. Für einen<br />
wirksamen Umgang mit dem Klimawandel bieten sich zwei gr<strong>und</strong>sätzliche Typen von Strategien <strong>und</strong><br />
Maßnahmenbündeln an: Klimaschutz im Sinne von Maßnahmenbündeln zur Vermeidung <strong>und</strong> Verminderung<br />
von Treibhausgasemissionen <strong>und</strong> Anpassung an <strong>die</strong> Klimafolgen <strong>und</strong> Extremwetterereignisse.<br />
Dabei ist zu betonen, dass ohne einen wirksamen Klimaschutz <strong>die</strong> Strategie der Anpassung langfristig<br />
an ihre Grenzen stößt, der Klimawandel aber auch allein mit Anpassung nicht bewältigt werden kann.<br />
In <strong>die</strong>sem Beitrag steht <strong>die</strong> <strong>Klimaanpassung</strong> in Fokus, wenn auch insgesamt eine integrative Berücksichtigung<br />
beider Strategien erforderlich ist.<br />
Rolle der Region<br />
Das globale Problem des Klimawandels erzeugt regionalen Kooperationsdruck in politischen, wirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> gesellschaftlichen Belangen. Im Umgang mit dem Klimawandel <strong>und</strong> seinen Folgen ist<br />
<strong>die</strong> Bedeutung der Region <strong>als</strong> Handlungsraum daher zunehmend in den Vordergr<strong>und</strong> gerückt. Insbesondere<br />
bei der Anpassung an unvermeidbare Klimafolgen wird vielfach eine „<strong>Regional</strong> Governance“<br />
gefordert, d.h. „Formen der regionalen Selbststeuerung“, <strong>die</strong> „in Reaktion auf Defizite sowie <strong>als</strong> Ergänzung<br />
der marktlichen <strong>und</strong> der staatlichen Steuerung“ entstehen (Fürst, 2004, 46). Beispielsweise<br />
dann, wenn neue Aufgaben nicht mehr auf tra<strong>die</strong>rte Weise bewältigt werden können oder aber es<br />
vorteilhaft erscheint, neue Herangehensweisen zu entwickeln. Beides trifft auf <strong>die</strong> klimawandelbedingten<br />
<strong>Herausforderung</strong>en der Anpassung zu.<br />
Klimaveränderungen <strong>und</strong> Klimafolgen differieren regional, wobei <strong>die</strong> klimatischen Grenzen einer Region<br />
in der Regel nicht mit denen politischer Gebietskörperschaften wie Gemeinden übereinstimmen.<br />
Lokal isolierte Anpassungslösungen versprechen daher nur begrenzten Erfolg, wogegen sich ein regional<br />
orientiertes Vorgehen effektiver <strong>und</strong> auch effizienter erweisen kann. Hierbei ist es möglich, region<strong>als</strong>pezifische<br />
Klimaveränderungen zu berücksichtigen, ebenso wie mögliche Nutzungskonflikte <strong>und</strong><br />
Synergien zwischen kommunalen oder einzelwirtschaftlichen Akteuren. Dabei können unterschiedliche,<br />
netzwerkartige regionale Steuerungsformen entwickelt <strong>und</strong> genutzt werden, <strong>die</strong> mit dem Konzept<br />
der „<strong>Regional</strong> Governance“ beschreibbar sind (Nischwitz et al., 2001, 2). Akteursorientierte Betrachtungen<br />
im Kontext der „<strong>Regional</strong> Governance“ gehen davon aus, dass hauptsächlich <strong>die</strong> beteiligten<br />
Akteure <strong>und</strong> deren Handlungslogiken Einfluss auf Gestalt <strong>und</strong> Ausprägung der regionalen Steuerungsform<br />
nehmen (Pütz, 2006, 43).<br />
Rolle der Akteure<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Kommunen sind zentrale regionale Akteure, <strong>die</strong> wiederum unterschiedlichen Steuerungsformen<br />
unterliegen: den Regeln des Marktes einerseits <strong>und</strong> den Regeln staatlicher Steuerung<br />
andererseits. In Bezug auf <strong>die</strong> Region weisen sie gr<strong>und</strong>sätzlich folgende Orientierung auf:<br />
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