Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
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KLIMZUG-Workingpaper<br />
sie Gefahr, dass Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen zwar vereinbart, aber in letzter Konsequenz doch nicht<br />
umgesetzt werden, weil <strong>die</strong> übrigen Akteure sich nicht an <strong>die</strong> Vereinbarungen geb<strong>und</strong>en fühlen. Dies<br />
dürfte mit zunehmendem zeitlichem Abstand zu den Strategieentscheidungen immer gravierender<br />
werden.<br />
In <strong>die</strong>sem Spannungsfeld den „richtigen“ Weg im Umgang mit unterschiedlichen Akteuren <strong>und</strong> ihren<br />
Interessen, <strong>die</strong> adäquaten Ansätze zur Berücksichtigung der unterschiedlichen Zeithorizonte <strong>und</strong> einen<br />
sinnvollen <strong>und</strong> erfolgreichen Instrumentenmix bei der <strong>Klimaanpassung</strong> zu finden, dürfte <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Raumplanung in den kommenden Jahren eine ihrer größten <strong>Herausforderung</strong>en sein.<br />
3. Das „Integrierte <strong>Regional</strong>e <strong>Klimaanpassung</strong>sprogramm (IRKAP)“ <strong>als</strong> informelles<br />
Planungsinstrument<br />
Die Region Dresden beschreitet einen Weg zur <strong>Klimaanpassung</strong>, indem sie im Rahmen des KLIM-<br />
ZUG-Vorhabens REGKLAM das sogenannte „Integrierte <strong>Regional</strong>e <strong>Klimaanpassung</strong>sprogramm<br />
(IRKAP)“ formuliert, erprobt <strong>und</strong> teilweise umsetzt (Projektlaufzeit: 2008 – 2013). Es ist noch zu früh,<br />
um zu beurteilen, ob <strong>die</strong>s der „richtige“ Weg ist. Das Folgende konkretisiert <strong>für</strong> das informelle Planungsinstrument<br />
IRKAP <strong>die</strong> <strong>Herausforderung</strong>en der <strong>Klimaanpassung</strong> im Hinblick auf heterogene Akteure<br />
mit unterschiedlichen Zeithorizonten <strong>und</strong> instrumentellen Steuerungsmöglichkeiten (vgl. Übersicht<br />
1).<br />
KLIMZUG-Projekte, wie REGKLAM, sollen insbesondere auch umsetzungsorientiert sein. Bildlich<br />
gesprochen: Durch Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis gemeinsam formulierte Strategiepapiere <strong>und</strong> Projektvorschläge<br />
sollen nicht in „Schubladen verschwinden“, sondern Entscheidungen in der regional bedeutsamen<br />
Politik, Verwaltung, Wirtschaft usw. beeinflussen sowie zu konkreten Verbesserungen <strong>für</strong> Regionen<br />
führen. Die im REGKLAM-Rahmenantrag an das BMBF enthaltene Zielformulierung zum<br />
IRKAP unterstreicht den regionalen, integrativen <strong>und</strong> praxis- bzw. umsetzungsorientierten Anspruch<br />
des Programms: „Als Verb<strong>und</strong>vorhaben zwischen Wissenschaft, Politik <strong>und</strong> Verwaltung sowie Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft zielt es [das Projekt REGKLAM, <strong>die</strong> Autoren] auf <strong>die</strong> modellhafte Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Erprobung eines branchen-, sektor- <strong>und</strong> ebenenübergreifenden Integrierten <strong>Regional</strong>en <strong>Klimaanpassung</strong>sprogramms<br />
(IRKAP) <strong>für</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft in der Region Dresden <strong>und</strong> deren Wirtschaftsraum<br />
(Projektziel).“ (REGKLAM-Rahmenantrag, S. 1, kursiv im Original)<br />
Ausgangspunkt bei der Entwicklung von REGKLAM war <strong>die</strong> These, dass ein regionales, integratives<br />
<strong>und</strong> umsetzungsorientiertes Programm zur <strong>Klimaanpassung</strong> einen informellen Planungsansatz erfordert,<br />
der einem REK ähnelt. Übersicht 1 nennt in der linken Spalte <strong>die</strong> allgemeinen Merkmale eines<br />
REK (zusammenfassend Danielzyk/Knieling, 2011). Die rechte Spalte ordnet <strong>die</strong>sen Merkmalen Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> Erkenntnisse aus REGKLAM zu (vertiefend Müller/Hutter, 2009; Hutter et al., 2011).<br />
Pragmatische Definition der Modellregion Dresden, Vielfalt an Raumbezügen<br />
<strong>Regional</strong>e Entwicklungskonzepte können räumlich sehr unterschiedlich zugeschnitten sein, je nachdem<br />
welche Zielsetzung, Methodik <strong>und</strong> Trägerschaft von Bedeutung ist. Klar ist, dass ihr räumliches<br />
Referenzgebiet oberhalb der kommunalen Ebene <strong>und</strong> unterhalb der Landesebene zu bestimmen ist.<br />
Für das Modellprojekt REGKLAM <strong>und</strong> das IRKAP greift allerdings der Fokus auf eine räumliche Maßstabsebene<br />
zu kurz. Es gibt zahlreiche räumliche Referenzen von Zielen <strong>und</strong> Maßnahmen. In jedem<br />
Themenfeld ergeben sich themenspezifische Mischungsverhältnisse von stärker regional oder lokal<br />
definierten Raumbezügen (zum Beispiel Branchenanalysen mit regionaler Ausrichtung, Anpassungsmaßnahmen<br />
<strong>für</strong> den öffentlichen Raum mit stark lokalem Bezug, wie Auswahl <strong>und</strong> Pflanzung von<br />
Straßenbäumen).<br />
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