01.12.2012 Aufrufe

Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KLIMZUG-Workingpaper<br />

ner Sande gefordert <strong>und</strong> durchgeführt <strong>und</strong> stellt damit ein Instrument zur Regelung dar, <strong>die</strong> in Managementplänen<br />

weiter auszubauen sind, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kenntnisse über ein Gebiet zusammenfassen <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Entwicklung bewerten.<br />

Wo kommen marine Sande her?<br />

Riffe sind (wie oben schon gesagt) eiszeitliche Erhebungen, <strong>die</strong> sich aus Flächen mit Restsedimenten mit<br />

Hartböden <strong>und</strong> aus Sandflächen zusammensetzten. Der gesamte Lebensraum ist nach EU-Recht geschützt.<br />

Die mit Hartböden bedeckten Flächen regenerieren im Falle des Abbaus (Steinfischerei) schwer (>100 Jah-<br />

re). Bei Erosion des Geschiebemergels werden Blöcke wieder freigesetzt. Die Grobsand- <strong>und</strong> Kiesflächen<br />

(ebenfalls Restsedimente) unterliegen gewöhnlich einer schnelleren Regeneration. Das Bergrecht schreibt<br />

vor, dass <strong>die</strong> Sedimentzusammensetzung durch <strong>die</strong> Entnahme nicht verändert werden darf. In <strong>die</strong>sem Falle<br />

ist eine Regeneration der benthischen Lebensgemeinschaften innerhalb von 3 bis 15 Jahren gewährleistet.<br />

Sandbänke dagegen bestehen aus Feinsanden. Ihnen kommt besonders eine Bedeutung bei der typischen<br />

Ausbildung der Ausgleichsküste <strong>und</strong> ihrer Küstenlebensräume zu (Lagunen, Windwatten, Salzwiesen u.a.).<br />

Sie prägen das Landschaftsbild von Mecklenburg-Vorpommern, mit dem <strong>die</strong> Tourismusindustrie Gäste an-<br />

wirbt. Industrieller Nutzungsanspruch besteht kaum.<br />

5. Zusammenfassung <strong>und</strong> Entwicklungsperspektiven<br />

Die im Zuge des globalen Klimawandels lokal in Gang gesetzten Klimaschutz- <strong>und</strong> <strong>Klimaanpassung</strong>smaßnamen<br />

werden unweigerlich zu einer Nutzungsintensivierung in der Ostsee führen. Der<br />

Bedarf an marinen Kiesen <strong>und</strong> Sanden <strong>für</strong> einen effektiven Küstenschutz steht derzeit im Konflikt zu<br />

den Belangen des Naturschutzes, <strong>und</strong> <strong>die</strong> gegenwärtige Diskussion verläuft weitestgehend unmoderiert.<br />

Die nachhaltige Nutzung von marinen Ressourcen führt zunehmend zu einer Umgestaltung des<br />

natürlichen Raums in einen Kulturraum. Doch anders <strong>als</strong> auf dem Festland, fehlt derzeit im marinen<br />

Bereich eine anwendbare Raumordnung. Es fehlen dazu zunächst <strong>die</strong> Kommunikationsstrukturen<br />

zwischen Administrationsebenen (EU, B<strong>und</strong>, Land, Kommune) <strong>und</strong> ein juristisches Regelwerk um<br />

antagonistische Rechtsansprüche zwischen Interessengruppen auszugleichen. RADOST (<strong>Regional</strong>e<br />

Anpassungsstrategien <strong>für</strong> <strong>die</strong> deutsche Ostseeküste) bildet <strong>als</strong> Bestandteil von KLIMZUG – Klimawandel<br />

in Regionen zukunftsfähig gestalten, den Rahmen <strong>für</strong> erste Schritte auf dem Weg zu einer<br />

integrierten marinen Raumordnung. Durch Förderung des politischen Diskurses unter Einbeziehung<br />

von Wissenschaft, Ethik <strong>und</strong> den Erfahrungen aus der Gestaltung des nachhaltigen Ressourcenmanagements<br />

aus dem terrestrischen Bereich können Anreize geschaffen werden, den "Kulturraum<br />

Meer" unter ökologischen, ökonomischen <strong>und</strong> humanitären Gesichtspunkten nachhaltig zu gestalten.<br />

Literatur<br />

Regelwerk Küstenschutz Mecklenburg-Vorpommern – Marine Aufspülsande, Ministerium <strong>für</strong><br />

Landwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Verbraucherschutz M-V, Staatliches Amt <strong>für</strong> Landwirtschaft <strong>und</strong> Umwelt<br />

(StALU) Mittleres Mecklenburg, Dezernatsgruppe Küste, unveröffentlichte Fassung, März 2011.<br />

Leitfaden zur Prüfung der Umweltverträglichkeit bei Vorhaben zur Gewinnung mariner Sedimente<br />

in den Hoheitsgewässern <strong>und</strong> in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland, B<strong>und</strong>/Länder-Ausschuss Nord- <strong>und</strong> Ostsee (BLANO), Januar 2001.<br />

116

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!