Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug
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KLIMZUG-Workingpaper<br />
ner Sande gefordert <strong>und</strong> durchgeführt <strong>und</strong> stellt damit ein Instrument zur Regelung dar, <strong>die</strong> in Managementplänen<br />
weiter auszubauen sind, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kenntnisse über ein Gebiet zusammenfassen <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Entwicklung bewerten.<br />
Wo kommen marine Sande her?<br />
Riffe sind (wie oben schon gesagt) eiszeitliche Erhebungen, <strong>die</strong> sich aus Flächen mit Restsedimenten mit<br />
Hartböden <strong>und</strong> aus Sandflächen zusammensetzten. Der gesamte Lebensraum ist nach EU-Recht geschützt.<br />
Die mit Hartböden bedeckten Flächen regenerieren im Falle des Abbaus (Steinfischerei) schwer (>100 Jah-<br />
re). Bei Erosion des Geschiebemergels werden Blöcke wieder freigesetzt. Die Grobsand- <strong>und</strong> Kiesflächen<br />
(ebenfalls Restsedimente) unterliegen gewöhnlich einer schnelleren Regeneration. Das Bergrecht schreibt<br />
vor, dass <strong>die</strong> Sedimentzusammensetzung durch <strong>die</strong> Entnahme nicht verändert werden darf. In <strong>die</strong>sem Falle<br />
ist eine Regeneration der benthischen Lebensgemeinschaften innerhalb von 3 bis 15 Jahren gewährleistet.<br />
Sandbänke dagegen bestehen aus Feinsanden. Ihnen kommt besonders eine Bedeutung bei der typischen<br />
Ausbildung der Ausgleichsküste <strong>und</strong> ihrer Küstenlebensräume zu (Lagunen, Windwatten, Salzwiesen u.a.).<br />
Sie prägen das Landschaftsbild von Mecklenburg-Vorpommern, mit dem <strong>die</strong> Tourismusindustrie Gäste an-<br />
wirbt. Industrieller Nutzungsanspruch besteht kaum.<br />
5. Zusammenfassung <strong>und</strong> Entwicklungsperspektiven<br />
Die im Zuge des globalen Klimawandels lokal in Gang gesetzten Klimaschutz- <strong>und</strong> <strong>Klimaanpassung</strong>smaßnamen<br />
werden unweigerlich zu einer Nutzungsintensivierung in der Ostsee führen. Der<br />
Bedarf an marinen Kiesen <strong>und</strong> Sanden <strong>für</strong> einen effektiven Küstenschutz steht derzeit im Konflikt zu<br />
den Belangen des Naturschutzes, <strong>und</strong> <strong>die</strong> gegenwärtige Diskussion verläuft weitestgehend unmoderiert.<br />
Die nachhaltige Nutzung von marinen Ressourcen führt zunehmend zu einer Umgestaltung des<br />
natürlichen Raums in einen Kulturraum. Doch anders <strong>als</strong> auf dem Festland, fehlt derzeit im marinen<br />
Bereich eine anwendbare Raumordnung. Es fehlen dazu zunächst <strong>die</strong> Kommunikationsstrukturen<br />
zwischen Administrationsebenen (EU, B<strong>und</strong>, Land, Kommune) <strong>und</strong> ein juristisches Regelwerk um<br />
antagonistische Rechtsansprüche zwischen Interessengruppen auszugleichen. RADOST (<strong>Regional</strong>e<br />
Anpassungsstrategien <strong>für</strong> <strong>die</strong> deutsche Ostseeküste) bildet <strong>als</strong> Bestandteil von KLIMZUG – Klimawandel<br />
in Regionen zukunftsfähig gestalten, den Rahmen <strong>für</strong> erste Schritte auf dem Weg zu einer<br />
integrierten marinen Raumordnung. Durch Förderung des politischen Diskurses unter Einbeziehung<br />
von Wissenschaft, Ethik <strong>und</strong> den Erfahrungen aus der Gestaltung des nachhaltigen Ressourcenmanagements<br />
aus dem terrestrischen Bereich können Anreize geschaffen werden, den "Kulturraum<br />
Meer" unter ökologischen, ökonomischen <strong>und</strong> humanitären Gesichtspunkten nachhaltig zu gestalten.<br />
Literatur<br />
Regelwerk Küstenschutz Mecklenburg-Vorpommern – Marine Aufspülsande, Ministerium <strong>für</strong><br />
Landwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Verbraucherschutz M-V, Staatliches Amt <strong>für</strong> Landwirtschaft <strong>und</strong> Umwelt<br />
(StALU) Mittleres Mecklenburg, Dezernatsgruppe Küste, unveröffentlichte Fassung, März 2011.<br />
Leitfaden zur Prüfung der Umweltverträglichkeit bei Vorhaben zur Gewinnung mariner Sedimente<br />
in den Hoheitsgewässern <strong>und</strong> in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland, B<strong>und</strong>/Länder-Ausschuss Nord- <strong>und</strong> Ostsee (BLANO), Januar 2001.<br />
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