01.12.2012 Aufrufe

Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

Klimaanpassung als Herausforderung für die Regional- und - Klimzug

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KLIMZUG-Workingpaper<br />

Abgeschlossene Untersuchungen liegen bis heute <strong>für</strong> zwei Gebiete vor, in denen ein hohes Regenerationspotential<br />

festgestellt wurde, bei nach wie vor geringfügigen bis deutlichen Veränderungen des<br />

Meeresbodenreliefs. Innerhalb der Biozönose waren <strong>die</strong> Änderungen nach fünf Jahren nicht mehr<br />

signifikant. Unter Sicherstellung eines umweltschonenden Abbaus mariner Sande zeigen <strong>die</strong> Monitorings<br />

des Staatlichen Amtes <strong>für</strong> Landwirtschaft <strong>und</strong> Umwelt Mittleres Mecklenburg keine erheblichen<br />

<strong>und</strong> nachhaltigen Einwirkungen der Gewinnungsmaßnahmen auf <strong>die</strong> ökologische Situation. Um<br />

potentielle Auswirkungen des Kiesabbaus von natürlichen Bestands- <strong>und</strong> Verteilungsschwankungen<br />

sicher voneinander zu trennen, können <strong>die</strong> Standardmethoden weiter entwickelt werden. Ein effektives<br />

Untersuchungskonzept muss stets vor dem Hintergr<strong>und</strong> der natürlichen Dynamik des marinen<br />

Ökosystems entwickelt werden. In der Praxis gibt es hinsichtlich der Erfassung <strong>die</strong>ser Dynamik methodische<br />

Grenzen <strong>und</strong> Wissenslücken <strong>und</strong> somit entsprechenden Forschungsbedarf.<br />

Innerhalb der naturschutzfachlichen Gremien entspinnt sich derzeit eine Kontroverse, <strong>die</strong> sich<br />

zwischen Konservierung des natürlichen Raumes einerseits <strong>und</strong> der nachhaltigen Gestaltung eines<br />

Kulturraumes andererseits bewegt. So ist immer wieder in der Diskussion, dass nachhaltige<br />

Managementkonzepte auch positive ökologische Bilanzen haben könnten. Innerhalb <strong>die</strong>ser<br />

Diskussion bleibt es zu erörtern <strong>und</strong> empirisch zu belegen, ob <strong>die</strong> langfristigen Konsequenzen der<br />

Kies- <strong>und</strong> Sandgewinnung nicht auch zu einer Verbesserung der Habitatqualität <strong>für</strong> bestimmte Arten<br />

führen könnten. Andererseits ist <strong>die</strong>s nicht im Sinne des Naturschutzes <strong>und</strong> entspricht auch nicht der<br />

aktuellen Gesetzgebung, <strong>die</strong> Erhalt <strong>und</strong> Schutz des ursprünglichen Zustandes des Naturraumes<br />

verfolgt. Um <strong>die</strong>se marinen Flächen mit mehreren Entwicklungszielen belegen zu können, bedürfte es<br />

einer gezielten Forschung. So wäre ein Forschungsansatz <strong>die</strong> „künstliche Verjüngung“ von<br />

benthischen Nahrungsressourcen im Zusammenhang mit der Kiesgewinnung <strong>als</strong><br />

Managementinstrument. Dabei ist zwingend zu beachten, dass <strong>die</strong> naturschutzfachliche Bewertung<br />

der ökologischen Konsequenzen einer, wie auch immer gearteten, Bewirtschaftung <strong>die</strong> gesamte<br />

Bandbreite der ökosystemaren Reaktionen berücksichtigen muss.<br />

3. Marine Sande <strong>für</strong> den Küstenschutz<br />

Die Küste von Mecklenburg-Vorpommern weist eine negative Sedimentbilanz auf, <strong>die</strong> dauerhaft ausgeglichen<br />

werden muss, um <strong>die</strong> Stabilität von Küstenschutzanlagen zu gewährleisten. Für <strong>die</strong>se Aufgabe<br />

werden jährlich etwa 500.000 m³ Sand benötigt (siehe Abbildung 1). Dieses Material wird durch<br />

Aufspülungsarbeiten in Dünen, Strand, Schorre <strong>und</strong> Deichen der Küste Mecklenburg-Vorpommerns<br />

eingebaut. Um <strong>die</strong> gesellschaftlich wichtige Aufgabe des Küstenschutzes langfristig <strong>und</strong> nachhaltig zu<br />

sichern, werden <strong>die</strong> derzeit benötigten Sande in erheblichem Umfang aus marinen Abbaugebieten der<br />

Ostsee gewonnen. Berücksichtigt man bei der Erschließung <strong>und</strong> Gewinnung des Materi<strong>als</strong> wirtschaftliche<br />

Kriterien wie Verfügbarkeit, technologische Machbarkeit <strong>und</strong> Transportwege, so kann das Material<br />

nur aus dem flachmarinen Küstenraum gewonnen werden. Darüber hinaus bestehen gesellschaftliche<br />

<strong>und</strong> ökonomische Ansprüche gegenüber gleich- oder nebengeordneten Schutzgütern innerhalb<br />

<strong>die</strong>ses Naturraums wie Fischereigründe, ökologische Funktionsräume <strong>und</strong> Schutzgebiete, Verkehrs<strong>und</strong><br />

Leitungstrassen bis hin zu Bodendenkmälern <strong>und</strong> privatrechtlichen Ansprüchen. Zum Schutz der<br />

Küste <strong>und</strong> des dahinter liegenden Siedlungsraumes werden vom Land Mecklenburg-Vorpommern<br />

umfängliche Unterhaltungs-, Planungs- <strong>und</strong> Erk<strong>und</strong>ungsaktivitäten geleistet.<br />

Im Küstengebiet der deutschen Ostsee gibt es umfangreiche Lagerstätten, deren Eignung durch <strong>die</strong><br />

Zusammensetzung der <strong>für</strong> den Küstenschutz eingesetzten Sande bestimmt ist. Ein wichtiges Kriterium<br />

ist <strong>die</strong> Gewährleistung einer relativ hohen Lagestabilität an Land, <strong>die</strong> nur bei gemischtkörnigen Sedimenten<br />

mit Grob-, Mittel- <strong>und</strong> Feinsand <strong>als</strong> Hauptkomponenten gegeben ist. Abweichungen von den<br />

111

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!