Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Zusammenfassung der Grundlagen als Basis des Forschungsprogramms 74 Handlungsstrategien und zu Verhalten, das der jeweiligen Situation nicht angemessen oder unangebracht ist. Demnach kann unter Ermüdung aufgrund der Fehleranfälligkeit der Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesse von einer höheren situativen Risikobereitschaft und einem gesteigerten Risikoverhalten ausgegangen werden. Die bereits angeführte Vermutung, dass Personen unter Ermüdung dazu neigen, Risiken einzugehen, die sie unter Bedingungen normaler Aktivierung als zu gefährlich und nicht leistbar einschätzen, sollte sich sowohl bei psychischer Belastung als auch bei physischer Belastung zeigen. Demnach wäre anzunehmen, dass bei jeglicher Art von Belastung mit einer Unterschätzung äußerer Gefahrenquelle zu rechnen ist. Es ergibt sich folgende übergeordnete Forschungsfrage, die im Rahmen des angestrebten Forschungsprogramms untergliedert und untersucht wird: ● Führen unterschiedliche Formen von Belastung zu einer Erhöhung der situativen Risikobereitschaft in realitätsnahen virtuellen und realen Risikosituationen? Die in Kapitel 2.1.3 angesprochene Realitätsnähe der Risikosituation ist auch innerhalb der Forschungsfrage ein wichtiger Bestandteil, da davon ausgegangen werden muss, dass das Ergebnis eines Risikotests in hohem Maße davon abhängt, wie real das Testsetting erscheint. Daher soll die der Einfluss von Belastung möglichst realistisch untersucht werden. Zu besseren Absicherung der Ergebnisse werden zwei Methoden mit zwei ähnlichen risikobezogenen Testsettings eingesetzt. Demnach erfolgt die Messung der situativen Risikobereitschaft in zwei ähnlichen realistischen Testsituationen. Die beiden gewählten Settings unterscheiden sich allerdings im Grad der Realitätsnähe.

Zusammenfassung der Grundlagen als Basis des Forschungsprogramms 75 Zum einen wird dabei erwartet, dass sich der oben postulierte Zusammenhang von Ermüdung und situativer Risikobereitschaft deutlich in einer aus Sicht des Probanden tatsächlich gegebenen realen bewegungsbezogenen Risikosituation zeigt. Zum anderen sollten die vermuteten Einflüsse aber auch in einer dargebotenen virtuellen Risikosituation mit physischer Verletzungsgefahr, in die sich der Proband gut hineinversetzen kann, auffindbar sein. Der Einsatz zweier verschiedener realitätsnaher Testsituationen dient wie erwähnt der Absicherung der Ergebnisse. Lassen sich in beiden gestellten Testsituationen (reales und realitätsnahes virtuelles Setting) die vermuteten Zusammenhänge bestätigen, so würde dies die Gültigkeit der angenommenen Beziehung von Ermüdung und Risikobereitschaft untermauern. 3.2.2 Schritte des Forschungsprogramms Die Konstrukte Ermüdung und situative Risikobereitschaft stehen im Vordergrund der vorliegenden Studie. Ermüdung wird als unabhängige Variable im Rahmen der geplanten Hauptuntersuchungen kontrolliert variiert. Die situative Risikobereitschaft soll als abhängige Variable über die Beobachtung des Risikoverhaltens erfasst werden. Während im Bereich der Aktivierung bereits vielfältige Forschungen existieren, gibt es insbesondere im Bereich des Risikos und speziell in der adäquaten Erfassung von Risikobereitschaft in realen Entscheidungssituationen mit körperlicher Gefahr noch offene Fragen (vgl. Kapitel 2.1.3). Aus diesem Grund wird im vorliegenden Forschungsprogramm in einem ersten Schritt die Erfassung von situativer Risikobereitschaft in körperlich gefährlichen Situationen näher betrachtet, es werden zwei geeignete Testmethoden entwickelt und evaluiert (vgl. Abbildung 10). Die beiden entwickelten Methoden werden im Rahmen dreier Voruntersuchungen (VU1, VU2 und VU3) hinsichtlich ihrer Einsetzbarkeit geprüft.

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Handlungsstrategien <strong>und</strong> zu Verhalten, das der jeweiligen Situation nicht<br />

angemessen oder unangebracht ist. Demnach kann unter <strong>Ermüdung</strong> aufgr<strong>und</strong> der<br />

Fehleranfälligkeit der Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Bewertungsprozesse von einer<br />

höheren situativen Risikobereitschaft <strong>und</strong> einem gesteigerten <strong>Risikoverhalten</strong><br />

ausgegangen werden.<br />

Die bereits angeführte Vermutung, dass Personen unter <strong>Ermüdung</strong> dazu<br />

neigen, Risiken einzugehen, die sie unter Bedingungen normaler Aktivierung als<br />

zu gefährlich <strong>und</strong> nicht leistbar einschätzen, sollte sich sowohl bei psychischer<br />

Belastung als auch bei physischer Belastung zeigen. Demnach wäre<br />

anzunehmen, dass bei jeglicher Art von Belastung mit einer Unterschätzung<br />

äußerer Gefahrenquelle zu rechnen ist. Es ergibt sich folgende übergeordnete<br />

Forschungsfrage, die im Rahmen des angestrebten Forschungsprogramms<br />

untergliedert <strong>und</strong> untersucht wird:<br />

● Führen unterschiedliche Formen von Belastung zu einer Erhöhung der<br />

situativen Risikobereitschaft in realitätsnahen virtuellen <strong>und</strong> realen<br />

Risikosituationen?<br />

Die in Kapitel 2.1.3 angesprochene Realitätsnähe der Risikosituation ist auch<br />

innerhalb der Forschungsfrage ein wichtiger Bestandteil, da davon ausgegangen<br />

werden muss, dass das Ergebnis eines Risikotests in hohem Maße davon<br />

abhängt, wie real das Testsetting erscheint.<br />

Daher soll die der Einfluss von Belastung möglichst realistisch untersucht<br />

werden. Zu besseren Absicherung der Ergebnisse werden zwei Methoden mit<br />

zwei ähnlichen risikobezogenen Testsettings eingesetzt. Demnach erfolgt die<br />

Messung der situativen Risikobereitschaft in zwei ähnlichen realistischen<br />

Testsituationen. Die beiden gewählten Settings unterscheiden sich allerdings im<br />

Grad der Realitätsnähe.

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