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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Zusammenfassung der Gr<strong>und</strong>lagen als Basis des Forschungsprogramms 71<br />

weniger beachtet werden. Somit ist davon auszugehen, dass die kognitive<br />

Verarbeitungsleistung stark beeinträchtigt ist, ohne dass dieser Tatsache große<br />

Bedeutung beigemessen wird. Diese Leistungseinbußen dürften daher im Falle<br />

psychischer <strong>Ermüdung</strong> fast unbemerkt oder unreflektiert die Einschätzung<br />

körperlicher Risikosituationen beeinträchtigen <strong>und</strong> damit zu einem stärkeren<br />

Anstieg der situativen Risikobereitschaft führen als dies bei einer physisch<br />

ermüdeten Person der Fall ist.<br />

Insgesamt ist im Zusammenhang von physischer <strong>und</strong> psychischer Belastung<br />

demnach zu vermuten, dass unabhängig von der tatsächlichen körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit mit einem unangebrachten größeren <strong>Risikoverhalten</strong> in beiden<br />

Fällen zu rechnen ist. Das <strong>Risikoverhalten</strong> einer Person sollte vor einer Belastung<br />

geringer ausgeprägt sein als nach einer Belastung. Allerdings ist eine physische<br />

belastete Person sich ihrer Einschränkungen vermutlich stärker bewusst als eine<br />

psychisch belastete Person. Daher sollte die körperbezogene situative<br />

Risikobereitschaft einer physisch belasteten Person zwar nach Belastung steigen,<br />

aber möglicherweise weniger stark, als bei einer psychisch belasteten Person. Die<br />

Ausführungen verdeutlichen die Notwendigkeit, in empirischen Untersuchungen<br />

den Einfluss physischer <strong>und</strong> psychischer Belastungen getrennt voneinander zu<br />

prüfen.<br />

Alle bisherigen Überlegungen zum Einfluss von <strong>Ermüdung</strong> auf die<br />

Risikobereitschaft befassten sich mit der situativen Risikobereitschaft allgemein,<br />

lassen sich aber auf die situative Risikobereitschaft in speziellen Bereichen<br />

übertragen. Im Fokus der vorliegenden Arbeit steht die körperbezogene situative<br />

Risikobereitschaft <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en spezielle Risikosituationen innerhalb des<br />

Sports (vgl. Kapitel 2.1.2 <strong>und</strong> Kapitel 2.3).<br />

Risikosituationen im Sport können unterschiedlicher Natur sein <strong>und</strong> das<br />

Verhalten in der jeweiligen Situation kann in der Folge zu Gewinn oder Verlust<br />

oder zu Verletzung oder Nicht-Verletzung führen. Im vorliegenden

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