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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Zusammenfassung der Gr<strong>und</strong>lagen als Basis des Forschungsprogramms 67<br />

Dabei wird die Wahrnehmung, Einschätzung <strong>und</strong> Bewertung einer<br />

risikoreichen Situation als psychischer Prozess oder psychische Leistung<br />

gesehen, der oder die durch <strong>Ermüdung</strong> verändert abläuft beziehungsweise<br />

schlechter wird.<br />

Sinkt die psychische Leistung unter <strong>Ermüdung</strong>, so ist vorstellbar, dass die<br />

Komplexität eines Bewertungsprozesses die individuelle kognitive Kapazität<br />

übersteigt. Dies dürfte sowohl dazu führen, dass nicht alle vorhandenen Fakten in<br />

einer Entscheidungssituation aufgenommen <strong>und</strong> verarbeitet werden, als auch<br />

dazu, dass die wahrgenommenen Fakten falsch gedeutet werden. Werden die<br />

Gefahren in einer Situation nicht als solche erkannt oder nicht als solche gedeutet,<br />

kann die in der Situation gegebene Bereitschaft, Risiken einzugehen, erhöht sein.<br />

Fehlerhafte Verhaltensentscheidungen sowie Fehlverhalten <strong>und</strong> damit<br />

gesteigertes <strong>Risikoverhalten</strong> können die Folge der erhöhten situativen<br />

Risikobereitschaft sein (vgl. Abbildung 9).<br />

Betrachtet man die bisherigen Überlegungen im Hinblick auf die<br />

Unterscheidung von <strong>Ermüdung</strong> durch psychische <strong>und</strong> physische Belastung, so<br />

kann vermutet werden, dass die veränderte Risikobewertung <strong>und</strong> Erhöhung der<br />

situativen Risikobereitschaft sich bei beiden Formen der Belastung zeigt (vgl.<br />

Kapitel 2.2.2 <strong>und</strong> Kapitel 2.3). Es wird davon ausgegangen, dass physische <strong>und</strong><br />

psychische Belastung in einem veränderten <strong>Risikoverhalten</strong> sichtbar wird. Der<br />

Prozess, der zu dieser Veränderung führt, wird in Abbildung 9 innerhalb des<br />

gestrichelten Feldes dargestellt.<br />

Es wird deutlich, dass sowohl physische als auch psychische Belastungen zu<br />

einer Beanspruchung führen. Dabei ist davon auszugehen, dass physische<br />

Belastung vorrangig zu einem kardiovaskulären <strong>und</strong> neuromuskulären<br />

Beanspruchungsprozess führt, während psychische Belastung vorrangig einen<br />

Beanspruchungsprozess zentralnervöser Art nach sich zieht.

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