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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 61<br />

Personen untersuchte. Seine Ergebnisse belegen, dass Individuen höhere Risiken<br />

eingehen, wenn sie ermüdet sind, was teilweise im Sinne einer Erhöhung der<br />

situativen Risikobereitschaft interpretiert wird.<br />

Während die beiden genannten Untersuchungen von Landström (1990) <strong>und</strong><br />

Lemke (1982) einen deutlichen Bezug zum Straßenverkehr oder zusätzlich auch<br />

der Arbeitswelt aufweisen, wird in der Untersuchung von Holding et al. (1983) kein<br />

direkter Verkehrs- oder Arbeitsbezug sichtbar. Dennoch konnten auch hier in der<br />

genutzten allgemeinen Laborsituation Zusammenhänge zwischen <strong>Ermüdung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Risikoverhalten</strong> beobachtet werden. Eingesetzt wurde das COPE-Design (Choice<br />

of probability/effort) von Holding (1974) zur Erfassung von <strong>Risikoverhalten</strong> <strong>und</strong><br />

Anstrengungsbereitschaft vor <strong>und</strong> nach <strong>Ermüdung</strong> unter der zusätzlichen<br />

Einwirkung von Lärm. Da die Einwirkung von Lärm für die vorliegende Arbeit eine<br />

untergeordnete Rolle spielt, werden die Ergebnisse ausschließlich im Hinblick auf<br />

den Einfluss von <strong>Ermüdung</strong> diskutiert.<br />

Beim angesprochenen COPE-Design handelt es sich um ein<br />

Versuchsparadigma, bei dem die Probanden zwischen verschiedenen Alternativen<br />

der Ausführung einer Aufgabe wählen können. Die Alternativen führen alle mit<br />

unterschiedlich hoher Wahrscheinlichkeit zu einem definierten Ziel.<br />

In der Studie von Holding et al. (1983) wurden die Aufgaben des COPE-<br />

Designs im Bereich des Rechnens gewählt. Gr<strong>und</strong>sätzlich konnten die Probanden<br />

bei der Aufgabenauswahl zwischen Alternativen wählen, die entweder eine<br />

geringe Anstrengung bei hohem Risiko hinsichtlich der Zielerreichung oder die<br />

eine hohe Anstrengung bei niedrigem Risiko in Bezug auf die Zielereichung<br />

bedeuteten. Die Datenerhebung mit dem COPE-Design erfolgte vor <strong>und</strong> nach<br />

einer psychischen Belastung.<br />

Es zeigte sich, dass Probanden nach der Belastungsphase weniger<br />

anstrengende aber riskantere Alternativen wählten. Die Ergebnisse werden

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