Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln
Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln
Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko und Ermüdung 58 betrachten, die bei sich verändernden Reizbedingungen kovariieren (vgl. auch Walschburger, 1992). Rogge (1981) spricht von drei verschiedenen Ebenen der Aktivierung beziehungsweise Aktiviertheit und unterscheidet physiologische Merkmale, Erlebnisweisen und Verhalten. In diesem Zusammenhang scheint es sinnvoll, neben der Berücksichtigung objektiver und subjektiver Maße auch die Einteilung Rogges (1981) in Forschungsarbeiten zu berücksichtigen und gemäß den Ausführungen zumindest eine Methode aus jedem der drei Bereiche auszuwählen. Dabei könnte es sich beispielsweise um eine Kombination subjektiver Selbstberichte der Befindlichkeit und objektive physiologische Maße sowie psychologische Verhaltensmaße handeln. Letzteres soll auch für die aktuelle Arbeit maßgeblich sein. Zusammenfassend ist es demnach auch im vorliegenden Forschungsprojekt unabdingbar, mehrere Verfahren zur Kontrolle der Wirksamkeit einer gegebenen Belastung einzusetzen. Dabei soll die erlebte Beanspruchung und die Ermüdung einer Person über objektive und subjektive Maße erfasst werden. 2.3 Ermüdung und Risikobereitschaft In den bisherigen Abschnitten wurden zunächst die Konstrukte Risikobereitschaft und Risikoverhalten allgemein sowie Risikosituationen im Sport näher erläutert (vgl. Kapitel 2.1). Anschließend erfolgte relativ unabhängig davon die Beschreibung der Variable Ermüdung (vgl. Kapitel 2.2). An einzelnen Textstellen wurde dabei bereits deutlich, dass ein Zusammenhang der beiden Bereiche, Risiko und Ermüdung, nachvollziehbar erscheint. Um aber einen umfassenden Überblick über den angenommenen Zusammenhang beider Bereiche zu erhalten, ist es notwendig, diese Thematik in einem eigenen Kapitel gesondert zu betrachten. Daher liegt der Schwerpunkt des nun folgenden Abschnitts auf einer ausführlichen Beschreibung des Zusammenhangs von
Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko und Ermüdung 59 Ermüdung und situativer Risikobereitschaft. Dies geschieht teilweise mit Hilfe der bisher beschriebenen Inhalte, weshalb an entsprechender Stelle Aussagen vorheriger Passagen aufgegriffen werden. Nachdem der allgemeine Zusammenhang von situativer Risikobereitschaft beziehungsweise Risikoverhalten und Ermüdung deutlich geworden ist, schließen sich Überlegungen an, die speziell Risikoverhalten in bewegungsbezogenen Risikosituationen und somit im Bereich des Sports unter dem Einfluss von Ermüdung betrachten. Recherchiert man in der Literatur nach Studien, die den Zusammenhang von situativer Risikobereitschaft und Ermüdung beinhalten, so fällt auf, dass diese Thematik eher selten behandelt wird. Finden sich dennoch Forschungsarbeiten in diesem Bereich, dann nicht immer unter Verwendung des Begriffes Risikobereitschaft oder Risikoverhalten. Statt der beiden Begriffe werden häufig Bezeichnungen genutzt, die eng mit dem Risikoverhalten einer Person und somit mit deren situativer Risikobereitschaft assoziiert sind. Verwendung finden beispielsweise Begriffe, wie Gefahrenverhalten oder unsicherheitsorientiertes Verhalten (vgl. z.B. Landström, 1990). Es ist davon auszugehen, dass in Forschungen dieser Art zumindest implizit auch die situative Risikobereitschaft von Personen eine Rolle spielt. Bereits existierende Studien, die sich speziell mit der Thematik Ermüdung und Risikoverhalten beziehungsweise unsicherheitsorientiertes Verhalten oder Gefahrenverhalten befassen, sind teilweise sehr realitätsnah und stammen dann insbesondere aus den Bereichen der Arbeits-, Betriebs und Organisationspsychologie sowie der Verkehrspsychologie finden sich aber auch als Laborstudien ohne direkt erkennbaren Bezug zum Alltag (vgl. z.B. Barth et al., 1976; Brown, Tickner & Simmonds, 1970; Holding, Loeb & Baker, 1983; Landström, 1990; Lemke, 1982; Meyer-Delius et al., 1981; Shingledecker & Holding, 1974).
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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 58<br />
betrachten, die bei sich verändernden Reizbedingungen kovariieren (vgl. auch<br />
Walschburger, 1992).<br />
Rogge (1981) spricht von drei verschiedenen Ebenen der Aktivierung<br />
beziehungsweise Aktiviertheit <strong>und</strong> unterscheidet physiologische Merkmale,<br />
Erlebnisweisen <strong>und</strong> Verhalten. In diesem Zusammenhang scheint es sinnvoll,<br />
neben der Berücksichtigung objektiver <strong>und</strong> subjektiver Maße auch die Einteilung<br />
Rogges (1981) in Forschungsarbeiten zu berücksichtigen <strong>und</strong> gemäß den<br />
Ausführungen zumindest eine Methode aus jedem der drei Bereiche auszuwählen.<br />
Dabei könnte es sich beispielsweise um eine Kombination subjektiver<br />
Selbstberichte der Befindlichkeit <strong>und</strong> objektive physiologische Maße sowie<br />
psychologische Verhaltensmaße handeln. Letzteres soll auch für die aktuelle<br />
Arbeit maßgeblich sein. Zusammenfassend ist es demnach auch im vorliegenden<br />
Forschungsprojekt unabdingbar, mehrere Verfahren zur Kontrolle der Wirksamkeit<br />
einer gegebenen Belastung einzusetzen. Dabei soll die erlebte Beanspruchung<br />
<strong>und</strong> die <strong>Ermüdung</strong> einer Person über objektive <strong>und</strong> subjektive Maße erfasst<br />
werden.<br />
2.3 <strong>Ermüdung</strong> <strong>und</strong> Risikobereitschaft<br />
In den bisherigen Abschnitten wurden zunächst die Konstrukte<br />
Risikobereitschaft <strong>und</strong> <strong>Risikoverhalten</strong> allgemein sowie Risikosituationen im Sport<br />
näher erläutert (vgl. Kapitel 2.1). Anschließend erfolgte relativ unabhängig davon<br />
die Beschreibung der Variable <strong>Ermüdung</strong> (vgl. Kapitel 2.2). An einzelnen<br />
Textstellen wurde dabei bereits deutlich, dass ein Zusammenhang der beiden<br />
Bereiche, Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong>, nachvollziehbar erscheint. Um aber einen<br />
umfassenden Überblick über den angenommenen Zusammenhang beider<br />
Bereiche zu erhalten, ist es notwendig, diese Thematik in einem eigenen Kapitel<br />
gesondert zu betrachten. Daher liegt der Schwerpunkt des nun folgenden<br />
Abschnitts auf einer ausführlichen Beschreibung des Zusammenhangs von