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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 53<br />

scheinen die Ergebnisse aus der Gruppe der 17 untersuchten Biathleten aufgr<strong>und</strong><br />

der Gruppengröße abgesicherter <strong>und</strong> lassen auch weiterführende<br />

Schlussfolgerungen zu. So zeigt sich im Verlauf der physischen Belastung, ähnlich<br />

wie im Bereich der psychischen Belastung vermutet, auch hier wieder zunächst<br />

eine Leistungssteigerung, was möglicherweise im Sinne einer Erhöhung der<br />

Aktivierung in den ersten Minuten der Belastung zu interpretieren ist.<br />

Seltener untersuchen Studien beide Belastungen im direkten Vergleich (vgl.<br />

z.B. Barth, Holding & Stamford, 1976; Hackfort & Schlattmann, 1989; Tamm,<br />

Kreegipuu & Jürimäe, 2006). Eine Untersuchung, die psychische <strong>und</strong> physische<br />

Belastung miteinander vergleicht, stammt von Hackfort <strong>und</strong> Schlattmann (1989).<br />

Ziel der Studie war es die Wechselbeziehung zwischen physischer <strong>und</strong><br />

psychischer Belastung näher zu untersuchen. Während physische Belastung<br />

durch den Einsatz des Cooper-Tests mit einer Laufzeit von 12 Minuten induziert<br />

wurde, sollte psychische Beanspruchung durch den Einsatz eines<br />

Konzentrationstests (d2-Test) erreicht werden. Beide Tests dienten nicht nur der<br />

Induktion von <strong>Ermüdung</strong> (Treatment) sondern auch der Einschätzung der<br />

Leistungsfähigkeit (Diagnostik). Zusätzlich wurde nicht nur die Wechselwirkung<br />

zwischen beiden Belastungsarten untersucht, sondern auch die Beziehung zu<br />

verschiedenen Personenvariablen (wie beispielsweise Angst). In dieser Studie<br />

ergaben sich vielfältige Hinweise darauf, dass physische <strong>und</strong> psychische<br />

Beanspruchung unterschiedliche Effekte auf nachfolgende Einschätzungs- <strong>und</strong><br />

Bewertungsprozesse haben können.<br />

Insgesamt wird bei der Betrachtung von Studien in diesem Bereich deutlich,<br />

dass physische <strong>und</strong> psychische Belastung eine Auswirkung auf psychische<br />

Leistungen hat, zudem scheint aber noch Forschungsbedarf zu bestehen. In der<br />

vorliegenden Arbeit ist der Einfluss sowohl von physischer als auch von<br />

psychischer Belastung auf psychische Leistungsfähigkeit, speziell auf die<br />

Bewertung von Situationen von Interesse. Im Bereich der psychischen Belastung

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