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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 50<br />

Nachlassen der Leistungsfähigkeit (Zunahme von Blicksprüngen) zu beobachten<br />

war.<br />

Experimentelle Untersuchungen, die <strong>Ermüdung</strong> durch mentale Belastung von<br />

Personen zum Ziel haben, nutzen typischerweise Aufgaben, in denen die<br />

Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsleistung über einen längeren Zeitraum<br />

beansprucht wird. Dabei handelt es sich in der Regel um leichte Aufgaben (z.B.<br />

Rechenaufgaben), die schnell <strong>und</strong> fehlerfrei über einen langen Zeitraum<br />

ausgeführt werden müssen. Ähnlich wurde psychische Belastung beispielsweise<br />

in der Untersuchung von Vogt et al. (2005) induziert. Hier kam der Alpha-<br />

Arithmetic (A-A) Test zum Einsatz, bei dem Rechenaufgaben über einen Zeitraum<br />

von 15 Minuten bearbeitet werden müssen. Innerhalb der Studie wurde die<br />

Aufmerksamkeitsleistung vor <strong>und</strong> nach dem Test bei Patienten mit Multipler<br />

Sklerose (Experimentalgruppe) <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en Personen einer Kontrollgruppe<br />

verglichen. Während die Aufmerksamkeitsleistung innerhalb der<br />

Experimentalgruppe signifikant abnahm, fand sich bei den Personen der<br />

Kontrollbedingungen sogar ein Zuwachs der Aufmerksamkeit. Hier ergeben sich<br />

Hinweise, dass eine eher kurze psychische Belastung bei ges<strong>und</strong>en Personen<br />

eine höhere Aktivierung bewirkt.<br />

Insgesamt wird in Forschungen dieser Art deutlich, dass psychische<br />

Belastung einen Effekt auf psychische Leistungen (z.B. Aufmerksamkeit <strong>und</strong><br />

Bewertungsprozesse) hat. Eine kurze psychische Belastung scheint bei ges<strong>und</strong>en<br />

Probanden zunächst eher zu einer Aktivierung <strong>und</strong> damit einhergehend zu einer<br />

verbesserten kognitiven Leistung zu führen (vgl. Vogt et al., 2005), während eine<br />

etwas länger andauernde psychische Belastung eine verringerte<br />

Leistungsfähigkeit zur Folge hat (vgl. Meyer-Delius et al., 1981; siehe auch<br />

Marcora, Staiano & Manning, 2009).<br />

Allerdings finden sich in der Literatur zu diesem Thema auch<br />

widersprüchliche Untersuchungsergebnisse (vgl. z.B. Freude, Ullsperger & Mölle,

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