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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 47<br />

bei verschiedenen Aktiviertheitszuständen unterschiedlich hoch ist <strong>und</strong><br />

beispielsweise bei <strong>Ermüdung</strong> anders ausfällt als in einem wachen<br />

Aktiviertheitszustand <strong>und</strong> so eher zu fehlerhaften Handlungsstrategien führen<br />

kann, die wiederum Fehlverhalten zur Folge haben.<br />

2.2.2 <strong>Ermüdung</strong> durch physische <strong>und</strong> psychische Belastung<br />

In der oben angeführten Definition von <strong>Ermüdung</strong> wurde deutlich, dass<br />

Belastung über Beanspruchung zu <strong>Ermüdung</strong> führt. Dabei wurde bisher nur von<br />

<strong>Ermüdung</strong> allgemein gesprochen, unterschiedliche Arten aber weitgehend außer<br />

Acht gelassen. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann aber angenommen werden, dass sich<br />

<strong>Ermüdung</strong> in verschiedenen personenbezogenen Bereichen äußert, auch in<br />

Abhängigkeit von der Art der Belastung <strong>und</strong> der erlebten Beanspruchung. In<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen in diesem Bereich gilt es, Differenzierungen<br />

dieser Art zu berücksichtigen, da je nach Art <strong>und</strong> Weise der Belastung auch<br />

unterschiedliche Beanspruchungsfolgen <strong>und</strong> Formen der <strong>Ermüdung</strong> zu erwarten<br />

sind, die verschiedenartige Effekte auf die psychische Leistungsfähigkeit (z.B. auf<br />

kognitive Parameter wie Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Bewertungsprozesse) haben<br />

können.<br />

Die unterschiedlichen Formen von <strong>Ermüdung</strong> lassen sich nach Becker-Carus<br />

(1998, S. 242f.; vgl. auch Birbaumer & Schmidt, 1991; Steinacker, 2003;<br />

Schmidtke, 1965) auf zwei Hauptbereiche zurückführen, (1) die physische<br />

<strong>Ermüdung</strong> (Muskelermüdung oder muskuläre <strong>Ermüdung</strong>) <strong>und</strong> (2) die psychische<br />

<strong>Ermüdung</strong> (nervöse <strong>Ermüdung</strong> oder zentrale <strong>Ermüdung</strong>).<br />

Die physische <strong>Ermüdung</strong> (Muskelermüdung) ist gegeben durch den Rückgang der<br />

Kontraktionsfähigkeit eines Muskels, wobei die Erholung nach dem Aussetzen der<br />

ermüdenden Tätigkeit eintritt. Jede Leistung oberhalb der Dauerleistungsgrenze<br />

führt zu Muskelermüdung (Stegemann, 1984). Die Muskelermüdung kann auf den<br />

Gesamtkörper Rückwirkungen haben, <strong>und</strong> sich dann beispielsweise in

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