01.12.2012 Aufrufe

Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 44<br />

nicht als eindimensionaler, globaler Prozess verstanden werden darf (Lacey,<br />

1967). Nach Lacey (1967) lässt sich beispielsweise das autonome, kortikale <strong>und</strong><br />

somatische Erregungssystem unterscheiden.<br />

Insgesamt gilt, dass sich eine Person bei niedriger Aktiviertheit in einem<br />

Zustand geringerer Wachheit <strong>und</strong> somit in einem Zustand der <strong>Ermüdung</strong> befindet.<br />

Versucht man diese Art des Befinden näher zu bestimmen so gilt nach Becker-<br />

Carus (1998, S. 242f.), dass <strong>Ermüdung</strong> „ein Folgezustand geistiger oder<br />

körperlicher Beanspruchung (ist), der reversible Leistungs- <strong>und</strong><br />

Funktionsminderungen bewirkt (vereinzelt wird unter <strong>Ermüdung</strong> auch der Vorgang,<br />

d. h. die Beanspruchung durch eine Tätigkeit verstanden).“ Gemäß der Definition<br />

ist davon auszugehen, dass eine gegebene Belastung zu einer Beanspruchung<br />

führt, die <strong>Ermüdung</strong> nach sich zieht.<br />

Nach Künstler (1980, S. 46) ist nun unter Beanspruchung „der Prozeß des<br />

wechselseitigen Zusammenwirkens äußerer <strong>und</strong> innerorganismischer Faktoren bei<br />

der Erfüllung einer Arbeitsaufgabe zu verstehen.“ Als äußere Faktoren werden die<br />

Arbeitsaufgabe selbst <strong>und</strong> die Ausführungsbedingungen gesehen, die im<br />

wechselseitigen Zusammenwirken mit den inneren Faktoren, den individuellen<br />

Leistungsvoraussetzungen einer Person, den Prozess der Beanspruchung<br />

kennzeichnen.<br />

Negative Beanspruchungsfolgen, die durch Belastung entstehen, bezeichnet<br />

Künstler (1980, S. 47) auch als „Belastungswirkungen“. Die <strong>Ermüdung</strong> selbst, als<br />

Folge von Beanspruchung, wird von Künstler (1980, S. 47, in Anlehnung an<br />

Schmidtke, 1965) als „beanspruchungsbedingte biologische<br />

Gleichgewichtsstörung“ beschrieben, „die zur reversiblen Minderung der<br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> zu Störungen im Zusammenspiel organismischer<br />

Funktionen führt.“ Ähnlich beschreibt Nitsch (1970, S. 30) Beanspruchung als<br />

Vorgang, „der an eine Zustandsänderung, genauer, an eine Destabilisierung eines<br />

biologischen Systems geb<strong>und</strong>en ist.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!