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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 42<br />

psychologisch <strong>und</strong> physiologisch beschreibbaren Funktionen des Organismus<br />

auftreten bzw. ausgelöst werden können.“ (Fahrenberg, Walschburger, Foerster,<br />

Myrtek & Müller, 1979, S. 12). In diesem Zusammenhang ist die Unterscheidung<br />

der Begriffe Aktivierung <strong>und</strong> Aktiviertheit notwendig (vgl. Fahrenberg et al., 1979):<br />

Aktivierung kann als Vorgang der Zustandsänderung einer Person gesehen<br />

werden, der durch Veränderungs- oder Differenzwerte beschreibbar ist. Die<br />

Intensität der Aktivierung zeigt sich in offensichtlichen Unterschieden der<br />

Aufmerksamkeit, Handlungsbereitschaft <strong>und</strong> Aktivität bei körperlicher <strong>und</strong> geistiger<br />

Tätigkeit, in Entspannung <strong>und</strong> Schlaf <strong>und</strong> in den erlebten <strong>und</strong> sichtbaren<br />

Unterschieden körperlicher Erregung. Demgegenüber bezeichnet Aktiviertheit den<br />

Zustand der Anregung, der durch bestimmte Belastungswerte gekennzeichnet ist.<br />

Nach Imhof (1991) wirken sich die verschiedenen Ausprägungen aktueller<br />

Aktiviertheit auf psychologische Leistungsmaße aus. In diesem Kontext<br />

untersuchte Thayer (1987, 1989) den Zusammenhang zwischen Aktiviertheit <strong>und</strong><br />

Problemwahrnehmung. Die Ergebnisse zeigen, dass die Problemwahrnehmung<br />

umso optimistischer war, je höher die eigene energetische Aktiviertheit<br />

wahrgenommen wurde. Die Wahrnehmung niedriger energetischer Aktiviertheit<br />

kovariierte mit einer pessimistischeren Problemeinschätzung. Diese Ergebnisse<br />

sprechen deutlich für einen Zusammenhang zwischen Aktiviertheit <strong>und</strong><br />

Bewertungsprozessen (vgl. auch Neiss, 1988, 1990).<br />

Die Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Aktivierung<br />

beziehungsweise Aktiviertheit <strong>und</strong> Leistung ist Gegenstand vieler weiterer<br />

Forschungen. Bereits 1908 gehen Yerkes <strong>und</strong> Dodson von einer umgekehrt U-<br />

förmigen Beziehung zwischen Aktiviertheit <strong>und</strong> Leistung aus. Das heißt, die<br />

Leistung ist bei geringer <strong>und</strong> bei hoher Aktiviertheit schwach, lediglich bei mittlerer<br />

Aktiviertheit kann eine hohe Leistung erbracht werden. Diese Annahme wurde<br />

auch auf den Bereich des Sports übertragen, wobei von einem sportartabhängigen

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