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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 40<br />

Ausprägungen von Risikobereitschaft in Beziehung gesetzt wird (vgl. z.B. Holte,<br />

1993; Schulze, 1993). Im Zusammenhang mit der Erfassung von<br />

Risikobereitschaft betont Wilde (1986) die Notwendigkeit, von der traditionellen<br />

Testsituation <strong>und</strong> der Testung im Labor wegzugehen <strong>und</strong> stattdessen eher das<br />

reale Verhalten in einer feldexperimentellen Situation zu erfassen.<br />

Betrachtet man die vorhandenen Methoden zur Erfassung von situativer<br />

Risikobereitschaft <strong>und</strong> <strong>Risikoverhalten</strong>, so ist festzustellen, dass insbesondere für<br />

den Bereich des körperlichen Risikos in sportbezogenen Bewegungssituationen<br />

nur wenig geeignete standardisierte Instrumente vorhanden sind. In vorhandenen<br />

Fragebögen bleibt das Problem der mangelnden Realitätsnähe, da angenommen<br />

werden kann, dass die Risikoentscheidung in einem Test in hohem Maße von der<br />

Realitätsnähe der Risikosituation abhängig ist. Für Simulationstests gilt, dass es<br />

nur schwer möglich ist, die Probanden in eine möglichst reale physische<br />

Gefährdungssituation zu bringen. Meist ist den Teilnehmern bei der Untersuchung<br />

körperlicher Risikosituationen bewusst, dass sie sich in einer Testsituation<br />

befinden <strong>und</strong> gegebene physische Risiken werden daher als kontrollierbar <strong>und</strong> als<br />

relativ sicher erlebt. Daher können auch gute Computerprogramme die Realität<br />

nicht vollständig simulieren.<br />

In verschiedenen Experimenten zur Untersuchung der Risikobereitschaft im<br />

Sport werden oftmals bei der Beobachtung von konkretem Sicherheitsverhalten<br />

unterschiedliche Parameter ausgewählt, die einen Rückschluss auf die<br />

Risikobereitschaft zulassen. So wird z.B. das Tragen von Schutzausrüstung oder<br />

das Ergreifen von Sicherheitsmaßnahmen als Indikator für die Ausprägung der<br />

situativen oder traitorientierten Risikobereitschaft gesehen (vgl. z.B. Kleinert,<br />

Jüngling & Schmidt, 2006). Dabei handelt es sich nicht um standardisierte<br />

Verfahren, die kontrolliert im Labor angewendet werden.<br />

Insgesamt wird deutlich, dass im Bereich der Erfassung von <strong>Risikoverhalten</strong><br />

<strong>und</strong> situativer Risikobereitschaft in bewegungsbezogenen Risikosituationen, also

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