01.12.2012 Aufrufe

Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 39<br />

getroffen. Es wird vielfach allgemein von Risikobereitschaft gesprochen, mit der<br />

häufig die eher stabile Form direkt in Verbindung gebracht wird.<br />

Zur Beobachtung von Verhalten in Risikosituationen wurden entsprechende<br />

Verhaltenstests entwickelt <strong>und</strong> eingesetzt, von denen man sich objektivere<br />

Ergebnisse verspricht. So beschreibt Häcker (1993), dass in der<br />

Untersuchungssituation beispielsweise experimentelle Glücksspiele konzipiert<br />

oder Miniatur-Situationen simuliert werden, in denen sich die Versuchperson mit<br />

risikoreichen Situationen auseinandersetzen muss. In der Forschung finden sich<br />

neben den erwähnten Spielsituationen unter anderem finanzielle,<br />

betriebswirtschaftliche Planspiele oder Simulationen von Verkehrssituationen (vgl.<br />

z.B. Günther & Limbourg, 1976; Tränkle, 1988). Hier lassen sich auch<br />

Computersimulationstests anführen, wie sie beispielsweise Hergovich <strong>und</strong><br />

Schuster (Wiener Risikobereitschaftstest, WRBT, 2003) oder Guttmann <strong>und</strong> Bauer<br />

(Risikowahlverhalten, RISIKO, 2004) entwickelt haben, in denen die<br />

Risikobereitschaft durch objektiv erfasstes Entscheidungsverhalten am Computer<br />

abgebildet werden soll. Solche Simulationstests bilden die Realität eher ab als<br />

Fragebögen, die lediglich die Vorstellung des Verhaltens erfassen. Zudem kann<br />

davon ausgegangen werden, dass das tatsächlich gezeigte Verhalten neben<br />

persönlichkeitsbezogenen Faktoren auch situative Einflüsse stärker berücksichtigt.<br />

Entsprechend werden in der Laborforschung häufig Glücksspielsituationen mit<br />

tatsächlichen Gewinnen <strong>und</strong> Verlusten für die Probanden nachgestellt (vgl. z.B.<br />

Lamm, Burger, Füchsle & Trommsdorff, 1979). So ist das Risiko in der<br />

Testsituation real gegeben.<br />

Die Beobachtung von Verhalten kann nach Fisseni (1997) nicht nur in<br />

künstlichen, sondern auch in natürlichen Situationen stattfinden. Dies findet man<br />

auch in verschiedenen Untersuchungen, in denen keine speziellen<br />

Simulationstests eingesetzt werden, sondern bestimmtes gezeigtes Verhalten<br />

erfasst (z.B. Fahrverhalten im Straßenverkehr) <strong>und</strong> mit unterschiedlichen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!