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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 29<br />

Entscheidungen <strong>und</strong> Handlungen in Risikosituation. An dieser Stelle dürfte auch<br />

die situative Risikobereitschaft noch vor der Handlungsentscheidung anzusiedeln<br />

sein. Im nächsten Schritt erfolgt die Entscheidung unter Risikobezug, die zu einer<br />

Handlungsauswahl (C.) führt. Die Entscheidung für eine bestimmte Handlung wird<br />

durch die Bewertung möglicher Handlungsfolgen <strong>und</strong> der subjektiven Erwartung,<br />

dass unterschiedliche Folgen auch tatsächlich eintreten, bestimmt. An dieser<br />

Stelle finden sich beispielsweise die Schritte 3 <strong>und</strong> 4 des Entscheidungsprozesses<br />

von Derby <strong>und</strong> Keeny (1993; vgl. Kapitel 2.1.1.1), die Identifikation <strong>und</strong> Bewertung<br />

von Konsequenzen. Zur Erklärung der Entscheidungsprozesse im Kreismodell<br />

weist Sömen (1993) hier wiederum auf die Motivations-Handlungsmodelle hin,<br />

deren Problematik bereits geschildert wurde (vgl. Kapitel 2.1.1.1). Auch Sömen<br />

(1993, S. 132) selbst hebt hervor, dass die Risikoentscheidung hinsichtlich einer<br />

bestimmten Handlung „das Endprodukt verschiedener Interaktionsvorgänge<br />

zwischen Kenntnissen, Erfahrungen, Einstellungen, Motiven, Gefühlen,<br />

Fähigkeitskonzepten <strong>und</strong> nicht zuletzt situativen Bedingungen“ ist.<br />

Dem eher komplexen Entscheidungsprozess folgen im Kreismodell von<br />

Sömen (1993) die Handlungsausführung <strong>und</strong> das beobachtbare Verhalten (D.)<br />

einer Person, wobei insbesondere Fehlhandlungen problematisch gesehen<br />

werden müssen. Der Einfluss einer Verhaltensentscheidung auf zukünftige<br />

Verhaltensentscheidungen <strong>und</strong> die Entstehung neuer Situationen durch ein<br />

Verhalten, wird im Kreismodell besonders betont. Die Ergebnisse eines Verhaltens<br />

führen wiederum zu einer neuen Situation, gegebenenfalls zu einer neuen<br />

Gefahrensituation.<br />

Problematische Verhaltensergebnisse sind gemäß der Modellannahmen auf<br />

Fehler auf Wahrnehmungs-, Entscheidungs- <strong>und</strong> Handlungsebene<br />

zurückzuführen. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, ob eine Situation als<br />

Gefahrensituation wahrgenommen wird, weil es erst dann zum Risikoerleben<br />

kommen kann. Wie bereits an anderer Stelle in dieser Arbeit (vgl. Kapitel 2.1.1.1),

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