Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln
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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko und Ermüdung 26 Risikosituation entscheidend beeinflusst und darüber dazu führen kann, dass die Bereitschaft, Risiken einzugehen, bei extrem hoher oder niedriger Aktivierung ebenfalls erhöht oder verringert ist. Risk-Personality Factors determined by, for example: Nervous System Arousability Desire for Challenges Desire for Control Emotional Reactivity Telic/Paratelic Tendency Internal/External Control Risk History Physiological Perception Physiological Target Level Appraisal Risk Perception consist of Emotional Perception Emotional Target Level Appraisal Total Utility Assessment Total Target Level of Risk (Cost/Benefit Analysis) Motivation for Action Action Plan (Script, Schema, Strategy) Continuing or Compensating Action New Perception of Risk through Action Consequences Abbildung 3: Risk-Motivation-Theory (RMT) von Trimpop (1994) Risk-Situational Factors determined by, for example: Probabilty of Success Value of Success Level of Control Voluntariness Type of Activity Level of Skill Cognitive Perception Cognitive Target Level Appraisal
Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko und Ermüdung 27 Gemäß der „Risk Motivation Theory“ (RMT) haben die angeführten persönlichkeits- und situationsorientierten Faktoren einen Einfluss auf die Risikowahrnehmung, die wiederum aus der Bewertung physiologischer, emotionaler und kognitiver Personenmerkmale besteht. Erst aus einer Einschätzung aller Bewertungskomponenten, im Sinne einer Kosten-Nutzen- Analyse, ergibt sich die Motivation zu einer Handlung und gegebenenfalls die Handlung selbst. Hierbei ist die zu berücksichtigen, dass speziell bei Risikosituationen im Sinne des Gefahrenrisikos nach Klebelsberg (1969, vgl. Kapitel 2.1.1.1) eine stärkere Beteiligung emotionaler Komponenten zu erwarten ist. Die Kosten-Nutzen-Analyse (die abhängig von physiologischen, emotionalen und kognitiven Wahrnehmungen und Bewertungen erfolgt) kann nun als Prozess gesehen werden, der zunächst zu einer situativen Risikobereitschaft einer Person führt. Die situative Risikobereitschaft drückt sich in der Motivation zum Handeln aus. In der Folge beeinflusst die Ausprägung der situativen Risikobereitschaft maßgeblich die Verhaltensentscheidung und das Verhalten selbst. Insgesamt können im Hinblick auf die „Risk Motivation Theory“ (RMT) von Trimpop (1994) als wesentliche Annahmen festgehalten werden, dass die situative Risikobereitschaft und damit zusammenhängend Risikoverhalten sowohl von persönlichkeits- als auch von situationsspezifischen Merkmalen beeinflusst gesehen wird. Der Einfluss von Ermüdung auf Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesse lässt sich in diesem Modell als situationsorientierter Faktor einordnen. Mit der Frage, wie eine Person zu einem individuellen Risikoniveau kommt, beschäftigen sich aber auch andere Wissenschaftler. So beispielsweise Sömen (1993), der Risikoverhalten und Risikobereitschaft im motorisierten Straßenverkehr beobachtet und die Notwendigkeit anspricht, Verhaltensanalysen
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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 27<br />
Gemäß der „Risk Motivation Theory“ (RMT) haben die angeführten<br />
persönlichkeits- <strong>und</strong> situationsorientierten Faktoren einen Einfluss auf die<br />
Risikowahrnehmung, die wiederum aus der Bewertung physiologischer,<br />
emotionaler <strong>und</strong> kognitiver Personenmerkmale besteht. Erst aus einer<br />
Einschätzung aller Bewertungskomponenten, im Sinne einer Kosten-Nutzen-<br />
Analyse, ergibt sich die Motivation zu einer Handlung <strong>und</strong> gegebenenfalls die<br />
Handlung selbst. Hierbei ist die zu berücksichtigen, dass speziell bei<br />
Risikosituationen im Sinne des Gefahrenrisikos nach Klebelsberg (1969, vgl.<br />
Kapitel 2.1.1.1) eine stärkere Beteiligung emotionaler Komponenten zu erwarten<br />
ist.<br />
Die Kosten-Nutzen-Analyse (die abhängig von physiologischen, emotionalen<br />
<strong>und</strong> kognitiven Wahrnehmungen <strong>und</strong> Bewertungen erfolgt) kann nun als Prozess<br />
gesehen werden, der zunächst zu einer situativen Risikobereitschaft einer Person<br />
führt. Die situative Risikobereitschaft drückt sich in der Motivation zum Handeln<br />
aus. In der Folge beeinflusst die Ausprägung der situativen Risikobereitschaft<br />
maßgeblich die Verhaltensentscheidung <strong>und</strong> das Verhalten selbst.<br />
Insgesamt können im Hinblick auf die „Risk Motivation Theory“ (RMT) von<br />
Trimpop (1994) als wesentliche Annahmen festgehalten werden, dass die situative<br />
Risikobereitschaft <strong>und</strong> damit zusammenhängend <strong>Risikoverhalten</strong> sowohl von<br />
persönlichkeits- als auch von situationsspezifischen Merkmalen beeinflusst<br />
gesehen wird. Der Einfluss von <strong>Ermüdung</strong> auf Wahrnehmungs- <strong>und</strong><br />
Bewertungsprozesse lässt sich in diesem Modell als situationsorientierter Faktor<br />
einordnen.<br />
Mit der Frage, wie eine Person zu einem individuellen Risikoniveau kommt,<br />
beschäftigen sich aber auch andere Wissenschaftler. So beispielsweise Sömen<br />
(1993), der <strong>Risikoverhalten</strong> <strong>und</strong> Risikobereitschaft im motorisierten<br />
Straßenverkehr beobachtet <strong>und</strong> die Notwendigkeit anspricht, Verhaltensanalysen