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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 25<br />

Die bisher angeführten teilweise unterschiedlichen Sichtweisen deuten darauf<br />

hin, dass es sowohl eine stabile als auch eine labile oder situative Form der<br />

Risikobereitschaft gibt. Demnach kann davon ausgegangen werden, dass es sich<br />

bei der allgemeinen Risikoeinstellung beziehungsweise beim individuellen<br />

Risikoniveau um Risikobereitschaft als Persönlichkeitszug handelt. Weiter wird<br />

angenommen, dass diese eher überdauernde beziehungsweise stabile<br />

Risikobereitschaft in einer konkreten Risikosituation gemeinsam im<br />

Zusammenspiel mit anderen Parametern zu einer situativen Risikobereitschaft<br />

führt. Die situative Risikobereitschaft ist letztendlich maßgeblich für eine<br />

Verhaltensentscheidung <strong>und</strong> das folgende Verhalten.<br />

Um den Zusammenhang von stabiler <strong>und</strong> situativer Risikobereitschaft zu<br />

verdeutlichen, kann die Theorie zur Risikomotivation von Trimpop (1994)<br />

herangezogen werden. Auch hier wird die Bedeutung stabiler Einflussgrößen auf<br />

die Risikowahrnehmung <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Verhaltensentscheidungen<br />

deutlich. In der „Risk Motivation Theory“ (RMT) von Trimpop (1994, S. 240 ff.) wird<br />

davon ausgegangen, dass sowohl „Risk Personality Factors“ als auch „Situational<br />

Risk Factors“ an der Risikowahrnehmung beteiligt sind (vgl. Abbildung 3).<br />

Zu den eher stabilen persönlichkeitsbedingten Faktoren gehören<br />

Eigenschaften wie Sensationssuche, Ängstlichkeit <strong>und</strong> die Erfahrungen, die eine<br />

Person in der Vergangenheit mit Risiken gemacht hat. Hier dürfte auch die<br />

Risikobereitschaft als Persönlichkeitsfaktor einzuordnen sein.<br />

Demgegenüber stehen die situationalen Risikofaktoren, wozu unter anderem<br />

körperliche Zustände <strong>und</strong> Stimmungen zählen, sowie die<br />

Erfolgswahrscheinlichkeit in der gegebenen Risikosituation ein bestimmtes Ziel zu<br />

erreichen <strong>und</strong> die Wichtigkeit, einen Erfolg zu erzielen. An dieser Stelle lässt sich<br />

auch als körperlicher Zustand die in dieser Arbeit fokussierte Aktiviertheit einer<br />

Person einordnen. Das Ausmaß der Aktiviertheit muss demnach als ein<br />

situationaler Risikofaktor gesehen werden, der die Wahrnehmung einer

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