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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 19<br />

ausfallen konnten. Dabei wurde deutlich, dass auch diese Modellvorstellungen mit<br />

Komplikationen behaftet sind. So wird beispielsweise nicht berücksichtigt, dass<br />

nicht nur intrinsische, sondern auch extrinsische Motivationen (z.B. soziale<br />

Zwänge) zum Ausführen oder Meiden von Leistungssituationen führen können.<br />

Atkinson selbst fügte daher als weiteren Parameter die extrinsische Tendenz ein,<br />

die addiert zur Summe der aufsuchenden <strong>und</strong> meidenden Tendenz die Motivation<br />

zu Handeln bestimmen sollte (Atkinson, 1964; vgl. Beckmann & Heckhausen,<br />

2006). Ein weiteres Problem ergibt sich dadurch, dass das Risikowahlmodell<br />

interindividuelle Unterschiede im Anreiz verschiedener Aufgaben nicht zulässt<br />

oder auch spontane Reaktionen nicht berücksichtigt. Entsprechend wurden von<br />

verschiedenen Autoren sowie auch von Atkinson <strong>und</strong> Cartwright (1964) selber<br />

zusätzliche Erweiterungen eingebracht, wie beispielsweise als<br />

Personenparameter der persönliche Standard (vgl. Beckmann & Heckhausen,<br />

2006).<br />

In vielen Teilen lassen sich die angeführten Modellparameter auch auf<br />

Risikosituationen übertragen. Neben objektiven Merkmalen einer Situation sind<br />

insbesondere die subjektiven Einschätzungen, Erwartungen <strong>und</strong> bisherigen<br />

Erfahrungen maßgeblich. Dennoch wird bei der Verwendung all dieser Modelle<br />

deutlich, dass es scheinbar problembehaftet ist, Verhalten von Personen durch<br />

statistische Modelle exakt vorhersagen zu wollen. Im Einzelfall tauchen immer<br />

wieder Parameter auf, die in den allgemeingültigen Modellen nicht vorhersehbar<br />

sind (vgl. Huber, 2004). Nach Banse <strong>und</strong> Bechmann (1998) belegen<br />

Untersuchungen zur Bewertung <strong>und</strong> Wahrnehmung von Risiken in<br />

entsprechenden Situationen beispielsweise, dass Risiken von einer Person eher<br />

akzeptiert werden, wenn sie freiwillig eingegangen werden, als wenn sie<br />

unfreiwillig dazu gezwungen werden oder dass bekannte Risiken eher akzeptiert<br />

werden als unbekannte Risiken. Ebenso gilt, dass Personen ein stärkeres<br />

Interesse an der Kontrollierbarkeit von Risikosituationen haben, je gefährlicher die

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