01.12.2012 Aufrufe

Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Theoretischer Bezugsrahmen: Risiko <strong>und</strong> <strong>Ermüdung</strong> 18<br />

Die bisher angeführten Modelle des Entscheidungsverhaltens<br />

berücksichtigen hauptsächlich Situationskomponenten der Aufgabe <strong>und</strong> der<br />

Umwelt, (Wert <strong>und</strong> Erwartung, vgl. Beckmann <strong>und</strong> Heckhausen, 2006). Ein<br />

Modell, das auch eine Personenkomponente aufnimmt, ist Atkinsons<br />

Risikowahlmodell (Atkinson, 1954, 1957). Hier wird die Motivausprägung als<br />

Personenkomponente aufgenommen <strong>und</strong> die bevorzugte Höhe des<br />

Anspruchsniveaus wird motivabhängig gesehen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist das<br />

Risikowahlmodell insbesondere im Bereich der Motivationsforschung von<br />

Bedeutung.<br />

Atkinson (1954; 1964) versteht ein Motiv als Disposition einer Person, nach<br />

einem bestimmten Ziel oder Zustand (z.B. Macht, Geld oder Zuwendung) zu<br />

streben, das oder der eine Befriedigung verschafft (siehe dazu auch Allmer, 1973).<br />

Entsprechend der Modellannahmen müssen das Motiv, Erfolg zu erzielen <strong>und</strong> das<br />

Motiv, Misserfolg zu vermeiden, gewichtet werden. Daraus entsteht eine<br />

Motivation zum Handeln, die Atkinson (1954) als Tendenz bezeichnet. Die<br />

letztendlich resultierende Tendenz zu einem Verhalten setzt sich aus der<br />

aufsuchenden Tendenz (Erfolgsmotivation oder tendency to achieve success) plus<br />

der meidenden Tendenz (Misserfolgsmeidungsmotivation oder tendency to avoid<br />

failure) zusammen (Atkinson, 1957; vgl. auch Allmer, 1973). Die aufsuchende<br />

Tendenz wiederum ergibt sich aus dem Produkt der Stärke des Erfolgsmotivs <strong>und</strong><br />

des Anreiz des Erfolges, multipliziert mit der subjektiven Wahrscheinlichkeit des<br />

Erfolges. Ähnlich gilt für die meidende Tendenz, dass sie sich multiplikativ aus der<br />

Stärke des Misserfolgsmotivs <strong>und</strong> des Anreiz des Misserfolges (entstehender<br />

Schaden) sowie der subjektiven Wahrscheinlichkeit des Misserfolges<br />

zusammensetzt. Atkinson (1954) versuchte sein Modell empirisch zu überprüfen,<br />

indem er in Laborstudien seinen Probanden die Aufgabe vorgab, sich<br />

unterschiedlich komplizierte Denksportaufgaben selber aussuchen zu dürfen, die<br />

anschließend bearbeitet werden mussten <strong>und</strong> entweder positiv oder negativ

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!