Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln
Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln
Zusammenfassende Bemerkungen: Diskussion und Ausblick 266 Auf der anderen Seite kann dieses Ergebnis einen Ansatz für unfallpräventives Verhalten im Kontext von Sport und Bewegung darstellen. Als unfallauslösender Faktor kann nämlich somit nicht allein eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit durch Ermüdung gesehen werden. Die fehlende Anpassung der situativen Risikobereitschaft unter physischer Belastung muss außerdem bedacht werden. So besteht beispielsweise bei Sportlern, die am Ende eines anstrengenden Spiels beziehungsweise Wettkampfes trotz der körperlichen Beanspruchungsfolgen durch die vorausgehende Aktivität ihr Risikoverhalten nicht ändern, eine erhöhte Unfallgefahr. Die in der Situation gegebene verminderte physische Leistungsfähigkeit kann nur durch Erholung wiederhergestellt werden. Auf die situative Risikobereitschaft könnte aber in der Situation direkt eingegangen werden. In dem Zusammenhang gilt es beispielsweise Sportler vorab durch die Teilnahme an unfallpräventiven Maßnahmen für die Notwendigkeit einer Veränderung der situativen Risikobereitschaft zu sensibilisieren und entsprechend Hinweise zu angepasstem Verhalten in den jeweiligen Situationen zu geben. Die Tatsache, dass sich die situative Risikobereitschaft unter physischer Ermüdung nicht ändert, kann darüber hinaus auch eine konkrete Bedeutung für die Erstellung von Zeitplänen bei Arbeit, Schule und Freizeit haben. So dürfte beispielsweise für Schüler und Schülerinnen gelten, dass die geistige Anstrengung im Verlauf des Schultages vor dem Sportunterricht nicht maßgeblich zu einer erhöhten Unfallgefahr im Sportunterricht beitragen sollte. Die Gefahr von Unfällen ist aber vor allem dann erhöht, wenn beispielsweise ganztätige Sportveranstaltungen auf dem Programm stehen und keine ausreichenden Erholungspausen eingeplant werden. Allgemein gilt, Sport und Bewegung sollte nur dann in den Alltag integriert werden, wenn Menschen körperlich nicht bereits zu müde sind.
Zusammenfassende Bemerkungen: Diskussion und Ausblick 267 Fazit Zusammenfassend ergeben sich im Rahmen der vorliegenden Arbeit deutliche Hinweise darauf, dass situative Risikobereitschaft sowohl durch stabile als auch durch labile Personenfaktoren beeinflusst wird. Während stabile Personenfaktoren aber in einer konkreten Situation aufgrund ihres überdauernden Charakters nur schwer beeinflussbar sind, können insbesondere die labilen Faktoren im Hinblick auf eine Verringerung der Verletzungsgefahr bearbeitet werden. Was labile Personenfaktoren und situative Risikobereitschaft anbelangt, so besteht dem Anschein nach ein Zusammenhang von Ermüdung und situativer Risikobereitschaft in realen Risikosituationen. Speziell psychische Ermüdung scheint diese zu verringern, während unter physischer Ermüdung kein „protektiver“ Einfluss auf nachfolgendes Risikoverhalten zu beobachten ist. Es gilt, diesen Hinweisen in Forschungen weiter nachzugehen, um detaillierteres Wissen über den Zusammenhang von situativer Risikobereitschaft und Ermüdung zu erlangen und um dadurch möglicherweise zusätzlich weitere Kenntnisse über Unfallursachen in Risikosituationen zu erhalten und Verletzungsrisiken mindern zu können. .
- Seite 233 und 234: Untersuchung zur Beeinflussung von
- Seite 235 und 236: Untersuchung zur Beeinflussung von
- Seite 237 und 238: Untersuchung zur Beeinflussung von
- Seite 239 und 240: Untersuchung zum Einfluss stabiler
- Seite 241 und 242: Untersuchung zum Einfluss stabiler
- Seite 243 und 244: Untersuchung zum Einfluss stabiler
- Seite 245 und 246: Untersuchung zum Einfluss stabiler
- Seite 247 und 248: Untersuchung zum Einfluss stabiler
- Seite 249 und 250: Untersuchung zum Einfluss stabiler
- Seite 251 und 252: Untersuchung zum Einfluss stabiler
- Seite 253 und 254: Untersuchung zum Einfluss stabiler
- Seite 255 und 256: Untersuchung zum Einfluss stabiler
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- Seite 287 und 288: Literatur 269 Bachl, N. (1980). Unf
- Seite 289 und 290: Literatur 271 Chmura, J. (1993). Ve
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- Seite 297 und 298: Literatur 279 Martha, C., Sanchez,
- Seite 299 und 300: Literatur 281 Renn, O. (1989). Risi
- Seite 301 und 302: Literatur 283 Singer, R., Eberspäc
- Seite 303 und 304: Literatur 285 Van der Linden, D., F
- Seite 305 und 306: Anhang 287 Anhang Anhang A: Testfor
- Seite 307 und 308: Anhang 289 A 1. Ergebnisformular Bl
- Seite 309 und 310: Anhang 291 A. 3. Ergebnisformular z
- Seite 311 und 312: Anhang 293 A 5. Datenerfassung RPE-
- Seite 313 und 314: Anhang 295 B 1. Kolmogorov-Smirnov-
- Seite 315 und 316: Anhang 297 B 2. Kolmogorov-Smirnov-
- Seite 317 und 318: Anhang 299 B 3. Kolmogorov-Smirnov-
- Seite 319 und 320: Anhang 301 B 4. Kolmogorov-Smirnov-
- Seite 321 und 322: Anhang 303 C 1. Varianzanalyse des
- Seite 323 und 324: Anhang 305 C 3. Varianzanalyse des
- Seite 325 und 326: Anhang 307 Anhang D: Ergebnistabell
- Seite 327 und 328: Anhang 309 D 2. Multiple Regression
- Seite 329 und 330: Anhang 311 D 3. Multiple Regression
- Seite 331: S A B I N E J Ü N G L I N G (Diplo
Zusammenfassende Bemerkungen: Diskussion <strong>und</strong> Ausblick 266<br />
Auf der anderen Seite kann dieses Ergebnis einen Ansatz für<br />
unfallpräventives Verhalten im Kontext von Sport <strong>und</strong> Bewegung darstellen. Als<br />
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Leistungsfähigkeit durch <strong>Ermüdung</strong> gesehen werden. Die fehlende Anpassung der<br />
situativen Risikobereitschaft unter physischer Belastung muss außerdem bedacht<br />
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anstrengenden Spiels beziehungsweise Wettkampfes trotz der körperlichen<br />
Beanspruchungsfolgen durch die vorausgehende Aktivität ihr <strong>Risikoverhalten</strong> nicht<br />
ändern, eine erhöhte Unfallgefahr. Die in der Situation gegebene verminderte<br />
physische Leistungsfähigkeit kann nur durch Erholung wiederhergestellt werden.<br />
Auf die situative Risikobereitschaft könnte aber in der Situation direkt eingegangen<br />
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Teilnahme an unfallpräventiven Maßnahmen für die Notwendigkeit einer<br />
Veränderung der situativen Risikobereitschaft zu sensibilisieren <strong>und</strong> entsprechend<br />
Hinweise zu angepasstem Verhalten in den jeweiligen Situationen zu geben.<br />
Die Tatsache, dass sich die situative Risikobereitschaft unter physischer<br />
<strong>Ermüdung</strong> nicht ändert, kann darüber hinaus auch eine konkrete Bedeutung für<br />
die Erstellung von Zeitplänen bei Arbeit, Schule <strong>und</strong> Freizeit haben. So dürfte<br />
beispielsweise für Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen gelten, dass die geistige Anstrengung<br />
im Verlauf des Schultages vor dem Sportunterricht nicht maßgeblich zu einer<br />
erhöhten Unfallgefahr im Sportunterricht beitragen sollte. Die Gefahr von Unfällen<br />
ist aber vor allem dann erhöht, wenn beispielsweise ganztätige<br />
Sportveranstaltungen auf dem Programm stehen <strong>und</strong> keine ausreichenden<br />
Erholungspausen eingeplant werden. Allgemein gilt, Sport <strong>und</strong> Bewegung sollte<br />
nur dann in den Alltag integriert werden, wenn Menschen körperlich nicht bereits<br />
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