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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Zusammenfassende Bemerkungen: Diskussion <strong>und</strong> Ausblick 253<br />

veränderte Risiko- <strong>und</strong> Gefahrenbewertung unter <strong>Ermüdung</strong> <strong>und</strong> somit für<br />

veränderte kognitive Prozesse finden sich in der empirischen Forschung <strong>und</strong><br />

stammen insbesondere aus dem Bereich der Arbeits-, Betriebs- <strong>und</strong><br />

Organisationspsychologie sowie aus der Verkehrspsychologie (z.B. Landström,<br />

1990; Lemke, 1982; Meyer-Delius et al., 1981 <strong>und</strong> Nicholson et al., 1970).<br />

Im aktuellen Forschungsprojekt wurde davon ausgegangen, dass sowohl<br />

physische als auch psychische Belastung zu einer Beanspruchung <strong>und</strong> weiter zur<br />

<strong>Ermüdung</strong> einer Person führt <strong>und</strong> als Konsequenz eine erhöhte situative<br />

Risikobereitschaft in körperbezogenen Risikosituationen zur Folge hat.<br />

Entsprechend sollte zur Überprüfung der Annahme in empirischen<br />

Untersuchungen die <strong>Ermüdung</strong> kontrolliert variiert werden <strong>und</strong> die situative<br />

Risikobereitschaft einer Person, sichtbar in deren <strong>Risikoverhalten</strong>, erfasst werden.<br />

Bei der Sichtung von geeigneten Verfahren zur Erfassung der beiden<br />

Konstrukte <strong>Ermüdung</strong> <strong>und</strong> situative Risikobereitschaft beziehungsweise<br />

<strong>Risikoverhalten</strong> wurde schnell deutlich, dass für den Bereich der <strong>Ermüdung</strong><br />

f<strong>und</strong>ierte Verfahren vorliegen, insbesondere aber im Bereich der Erfassung von<br />

Risikobereitschaft <strong>und</strong> des <strong>Risikoverhalten</strong>s in sportbezogenen<br />

Bewegungssituationen noch Forschungsbedarf besteht (vgl. Kapitel 2.1.3).<br />

Für den Bereich des körperlichen Risikos in Bewegungssituationen sind nur<br />

wenig geeignete standardisierte Instrumente vorhanden. Oftmals handelt es sich<br />

um Fragebögen, deren Ergebnisse aufgr<strong>und</strong> der mangelnden Realitätsnähe nur<br />

mit Vorsicht auf reales <strong>Risikoverhalten</strong> übertragbar sind. Simulationstests, die die<br />

Realität eher abbilden, finden sich häufig im Kontext von Glücksspielsituationen<br />

(Häcker, 1993), seltener im Bereich des körperbezogenen <strong>Risikoverhalten</strong>s im<br />

Bereich der Bewegung. Werden in Untersuchungen Probanden in eine<br />

(vermeintlich) reale physische Gefährdungssituation gebracht <strong>und</strong> beobachtet, so<br />

handelt es sich dabei oftmals nicht um standardisierte Labortests.

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