Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Untersuchung zur Beeinflussung von situativer Risikobereitschaft durch Ermüdung 218 entgegen der Anweisung unter Umständen doch aufmerksamer an die „Einschätzung sehend“ herangegangen sind. Möglicherweise haben sich die Teilnehmer das Zeitintervall bis zum Absprungpunkt „sehend“ bei der Testwiederholung doch bewusster eingeprägt, um bei der zweiten „Einschätzung blind“ näher an die zweite „Einschätzung sehend“ heranzureichen. Die bisherigen Erläuterungen zu den möglichen Ursachen der Unterschiede bei der „Einschätzung sehend“ und bei der „Einschätzung blind“ weisen darauf hin, dass bei wiederholter Testanwendung zur Einschätzung der situativen Risikobereitschaft lediglich die „Einschätzung sehend“ herangezogen werden sollte. Der Parameter „Einschätzung blind“ ist bei einer Testwiederholung mit zu vielen Unklarheiten behaftet und sollte daher in der vorliegenden Untersuchung nicht interpretiert werden. Die Erfassung der situativen Risikobereitschaft über die „Einschätzung blind“ scheint nur dann als Parameter der situativen Risikobereitschaft interpretierbar, wenn ein einziger Testdurchgang durchgeführt wird. Schlussfolgerungen und weiterführende Erläuterungen Für die aktuelle Arbeit bedeutet das, dass die „Einschätzung sehend“ als Parameter zur Einschätzung der situativen Risikobereitschaft herangezogen werden kann und entsprechend, dass Personen, entgegen der vorherigen Annahmen, unter Ermüdung eine geringere situative Risikobereitschaft zeigen und vorsichtiger in körperlich gefährlichen Situationen zu sein scheinen. Demnach haben sich die oben angeführten Annahmen hinsichtlich einer Erhöhung der situativen Risikobereitschaft unter Ermüdung auch in einer virtuellen Situation nicht bestätigt. Die situative Risikobereitschaft scheint sich analog des Ergebnisses in HU1 unter Ermüdung zu verringern. In HU2 allerdings unabhängig von der Art der Belastung.

Untersuchung zur Beeinflussung von situativer Risikobereitschaft durch Ermüdung 219 Möglicherweise könnte die verringerte situative Risikobereitschaft darin begründet liegen, dass, auch wenn Personen unter Ermüdung nicht mehr in der Lage sind, alle aufkommenden Informationen adäquat zu berücksichtigen, sie sich dennoch ihrer Ermüdung und somit der Fehleranfälligkeit ihrer Urteile bewusst sind und daher vorsichtiger reagieren. Dieses Ergebnis gilt es genauer im Zusammenhang mit den Ergebnissen der HU1 in der abschließenden Diskussion übergreifend zu diskutieren. Weiterer Forschungsbedarf, vor allem im Hinblick auf die Anwendung virtueller Risikotests und den Übertrag der Ergebnisse auf reale Situationen, wird hier aber in jedem Falle deutlich.

Untersuchung zur Beeinflussung von situativer Risikobereitschaft durch <strong>Ermüdung</strong> 218<br />

entgegen der Anweisung unter Umständen doch aufmerksamer an die<br />

„Einschätzung sehend“ herangegangen sind. Möglicherweise haben sich die<br />

Teilnehmer das Zeitintervall bis zum Absprungpunkt „sehend“ bei der<br />

Testwiederholung doch bewusster eingeprägt, um bei der zweiten „Einschätzung<br />

blind“ näher an die zweite „Einschätzung sehend“ heranzureichen.<br />

Die bisherigen Erläuterungen zu den möglichen Ursachen der Unterschiede<br />

bei der „Einschätzung sehend“ <strong>und</strong> bei der „Einschätzung blind“ weisen darauf hin,<br />

dass bei wiederholter Testanwendung zur Einschätzung der situativen<br />

Risikobereitschaft lediglich die „Einschätzung sehend“ herangezogen werden<br />

sollte. Der Parameter „Einschätzung blind“ ist bei einer Testwiederholung mit zu<br />

vielen Unklarheiten behaftet <strong>und</strong> sollte daher in der vorliegenden Untersuchung<br />

nicht interpretiert werden. Die Erfassung der situativen Risikobereitschaft über die<br />

„Einschätzung blind“ scheint nur dann als Parameter der situativen<br />

Risikobereitschaft interpretierbar, wenn ein einziger Testdurchgang durchgeführt<br />

wird.<br />

Schlussfolgerungen <strong>und</strong> weiterführende Erläuterungen<br />

Für die aktuelle Arbeit bedeutet das, dass die „Einschätzung sehend“ als<br />

Parameter zur Einschätzung der situativen Risikobereitschaft herangezogen<br />

werden kann <strong>und</strong> entsprechend, dass Personen, entgegen der vorherigen<br />

Annahmen, unter <strong>Ermüdung</strong> eine geringere situative Risikobereitschaft zeigen <strong>und</strong><br />

vorsichtiger in körperlich gefährlichen Situationen zu sein scheinen. Demnach<br />

haben sich die oben angeführten Annahmen hinsichtlich einer Erhöhung der<br />

situativen Risikobereitschaft unter <strong>Ermüdung</strong> auch in einer virtuellen Situation<br />

nicht bestätigt. Die situative Risikobereitschaft scheint sich analog des<br />

Ergebnisses in HU1 unter <strong>Ermüdung</strong> zu verringern. In HU2 allerdings unabhängig<br />

von der Art der Belastung.

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