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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Untersuchung zur Beeinflussung von situativer Risikobereitschaft durch <strong>Ermüdung</strong> 216<br />

bewegungsbezogenen Situation durch <strong>Ermüdung</strong> verändert wird. Allerdings<br />

verändert sich die situative Risikobereitschaft nicht in Abhängigkeit von der Art der<br />

Belastung. Physische <strong>und</strong> psychische Belastung haben die gleiche Wirkung.<br />

Betrachtet man die Auswertung genauer, so zeigen die Daten für die<br />

„Einschätzung sehend“ eine signifikante Verringerung der situativen<br />

Risikobereitschaft nach physischer <strong>und</strong> psychischer Belastung. Im Gegensatz<br />

dazu zeigen die Daten der „Einschätzung blind“ in beiden Fällen (Belastung<br />

physisch <strong>und</strong> psychisch) zwar eine signifikante Erhöhung des Mittelwertes, aber in<br />

einem Ausmaß, das bei einer Testwiederholung gemäß VU3 auch zu erwarten<br />

gewesen wäre <strong>und</strong> demnach als Testeffekt gelten kann. Die „Einschätzung blind“<br />

zeigt demnach keine Veränderung der situativen Risikobereitschaft an.<br />

Erläuterungen zu den Testparametern<br />

Es stellt sich die Frage, warum eine Verringerung der situativen<br />

Risikobereitschaft bei der „Einschätzung sehend“ erfolgt ist, eine unabhängig vom<br />

Testeffekt erfolgende Veränderung bei der „Einschätzung blind“ aber ausblieb. In<br />

diesem Zusammenhang muss diskutiert werden, ob beide Testparameter<br />

tatsächlich gleichermaßen für den Einsatz in einer Untersuchung, bei der<br />

<strong>Ermüdung</strong> induziert wird, geeignet sind.<br />

Bei der „Einschätzung sehend“ gibt es den tatsächlich ablaufenden Film in<br />

gleicher Geschwindigkeit bei beiden Durchgängen. Hier sind beide Durchgänge 1<br />

<strong>und</strong> 2 in jedem Fall zeitlich vergleichbar <strong>und</strong> der frühere Stopp sollte tatsächlich für<br />

eine Abnahme der situativen Risikobereitschaft sprechen. Davon kann allerdings<br />

bei der „Einschätzung blind“ nicht ausgegangen werden. Eine ähnliche Diskussion<br />

ergab sich bereits in VU3 (vgl. Kapitel 4.4.4). Dort wurde die Vermutung geäußert,<br />

dass der Aufstieg in der Vorstellung der Probanden möglicherweise zum zweiten<br />

Testzeitpunkt in anderer Geschwindigkeit abläuft als zum ersten Testzeitpunkt.<br />

Auf die Berücksichtigung eines Testeffektes im Sinne eines erhöhten Testwertes

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