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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Untersuchung zur Beeinflussung von situativer Risikobereitschaft durch <strong>Ermüdung</strong> 197<br />

die Dauer insbesondere bei der physischen Belastung zu kurz gewesen sein<br />

könnte, um sichtbare Effekte auf die situative Risikobereitschaft zu haben.<br />

In dieser Studie wurde aber für beide Formen der Belastung eine Art <strong>und</strong><br />

Dauer gewählt, die den Belastungen in anderen empirischen Studien ähnelt (vgl.<br />

Kapitel 2.2.2; z.B. Vogt et al., 2005 oder Chmura, 1993). Zudem handelt es sich<br />

bei der Dauer der gewählten Belastungsphasen in beiden Fällen um ein<br />

Zeitintervall, das auch im alltäglichen Leben häufig vorzufinden ist (z.B. die Dauer<br />

einer Schulst<strong>und</strong>e oder die Dauer verschiedener Fitnesseinheiten) <strong>und</strong> den<br />

Übertrag der empirischen Ergebnisse auf den Alltag somit vereinfacht.<br />

Möglicherweise hätte aber eine länger andauernde Belastung stärkere Effekte im<br />

Hinblick auf <strong>Ermüdung</strong> <strong>und</strong> situative Risikobereitschaft zeigen können. Allerdings<br />

muss an dieser Stelle auf die erhobenen Variablen zur Kontrolle des Treatments<br />

verwiesen werden, die zeigten, dass die Belastungsdauer ausreichend war, um<br />

sowohl bei psychischer als auch bei physischer Belastung zumindest kurzfristig<br />

<strong>Ermüdung</strong> zu induzieren. Hätte die physische Belastung keinerlei Effekte gehabt,<br />

dann hätte sich dies bereits bei der Betrachtung der erhobenen Kontrollvariablen<br />

zeigen müssen.<br />

Bei der aktuellen Diskussion der Ergebnisse muss nun letztlich<br />

einschränkend darauf verwiesen werden, dass der Effekt einer verringerten<br />

situativen Risikobereitschaft unter psychischer Belastung sich nur für den<br />

Testparameter Geschwindigkeit, nicht aber für die erreichte Höhe zeigte. Hiermit<br />

einher geht die Tatsache, dass die Geschwindigkeit von den Probanden nicht als<br />

Teil der Risikoaufgabe explizit definiert war, sondern sich eher „automatisch“ oder<br />

„spontan“ ergab (vgl. Diskussion zu VU1, Kapitel 4.2.4). Für die Geschwindigkeit<br />

wird demnach angenommen, dass sie weniger durch kognitive Parameter bewusst<br />

bestimmt wird sondern stärker mit emotionalen Faktoren in Zusammenhang steht.<br />

Im Gegensatz dazu spielen bei der bewussten Entscheidung für einen

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