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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Untersuchung zur Beeinflussung von situativer Risikobereitschaft durch <strong>Ermüdung</strong> 195<br />

als sinnlose Silben. Der Aufstieg sollte daher nach ungefähr 40 Minuten noch sehr<br />

gut erinnert werden können.<br />

In diesem Zusammenhang muss zusätzlich noch auf die Art des Lernens<br />

eingegangen werden. Es gilt, dass Gelerntes, das nur gehört oder gesehen wird,<br />

viel schneller in Vergessenheit gerät als selbstständiges Tun (vgl. Green & Green,<br />

2005; Niggemann, 1977). Letzteres trifft aber wiederum auf die vorliegende<br />

Untersuchung zu. Der Aufstieg wurde von den Probanden konkret erfahren.<br />

Insgesamt kann <strong>und</strong> muss daher davon ausgegangen werden, dass es für die<br />

aktuelle Hauptuntersuchung irrelevant ist, ob die Testwiederholung unmittelbar<br />

oder in einem Abstand von weniger als einer St<strong>und</strong>e erfolgte. Ein bestimmter<br />

Anteil an der Erhöhung der Geschwindigkeit (von bis zu einer<br />

Standardabweichung) dürfte als Testeffekt zu werten sein.<br />

Insgesamt konnten demnach die zugr<strong>und</strong>e liegenden Annahmen, dass<br />

Personen sich durch physische oder durch psychische <strong>Ermüdung</strong> bei Sport <strong>und</strong><br />

Bewegung risikobereiter verhalten als im ausgeruhten Zustand nicht bestätigt<br />

werden. Unter psychischer <strong>Ermüdung</strong> ist sogar (unter Berücksichtigung des<br />

Testeffekts) von einer Verringerung der situativen Risikobereitschaft von Personen<br />

in einer realen bewegungsbezogenen Situation auszugehen. Psychisch ermüdete<br />

Personen verhalten sich demnach vorsichtiger nach der Belastung, während<br />

physisch ermüdete Personen in einer Bewegungssituation sich trotz körperlicher<br />

Beanspruchung <strong>und</strong> damit einhergehender verringerter körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit nicht vorsichtiger verhalten.<br />

Schlussfolgerungen <strong>und</strong> weiterführende Erläuterungen<br />

Die psychische Leistungsfähigkeit ist für eine risikobezogene<br />

Verhaltensentscheidung in einer körperbezogenen Risikosituation maßgeblich.<br />

Eine beeinträchtigte physische Leistungsfähigkeit bei ausreichend vorhandener

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