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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Einleitung 3<br />

allgemein werden von der B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeitsschutz <strong>und</strong> Arbeitsmedizin<br />

(2002) Unfallzahlen in Höhe von 1,46 Millionen angegeben. Ähnlich hohe Werte<br />

finden sich bei Henke, Gläser <strong>und</strong> Heck (2000), die von ungefähr 1,25 Millionen<br />

jährlichen therapiepflichtigen Sportverletzungen in Deutschland ausgehen. Die<br />

durch die Verletzungen entstehenden ambulanten <strong>und</strong> stationären<br />

Behandlungskosten werden in Studien auf ungefähr 1,5 Milliarden Euro geschätzt<br />

(vgl. Rütten, Abu-Omar, Lampert & Ziese, 2005). Da davon ausgegangen werden<br />

muss, dass auch <strong>Ermüdung</strong> ursächlich für einen großen Teil der<br />

Sportverletzungen ist, ist es notwendig, Verhalten von Personen speziell in<br />

Bewegungssituationen zu betrachten <strong>und</strong> Determinanten des unfallträchtigen<br />

Handelns zu ermitteln.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich kann jede Bewegung <strong>und</strong> Aktivität zur <strong>Ermüdung</strong> führen <strong>und</strong><br />

unfallträchtiges Verhalten zur Folge haben. Es ist anzunehmen, dass sowohl<br />

physische als auch psychische Belastung zu einer Beanspruchung <strong>und</strong> damit zur<br />

<strong>Ermüdung</strong> führt, in deren Folge die Unfallgefahr erhöht ist. Dabei muss davon<br />

ausgegangen werden, dass unabhängig von der Art der Belastung (physisch oder<br />

psychisch) wiederum physische <strong>und</strong> psychische Prozesse einer Person durch die<br />

Belastung verändert werden. Speziell im Sport wird im Kontext von <strong>Ermüdung</strong> <strong>und</strong><br />

Unfallhäufigkeit oftmals vorrangig die verminderte physische Leistungsfähigkeit<br />

durch vorherige Belastung diskutiert (vgl. Brereton & McGill, 1999; Figueras, 1977;<br />

Gehring, Melnyk & Gollhofer, 2009; Hartwig, Mitternacht, Schuhmacher, Schaff &<br />

Rosemeyer, 1997; Hottenrott & Hoos, 2003; Melnyk & Gollhofer, 2007; Trouillier,<br />

Krüger-Franke & Rosemeyer, 1996). Die vorliegende Studie hat zum Ziel, den<br />

Einfluss von physischer <strong>und</strong> psychischer Belastung auf eine psychologische<br />

Variable zu untersuchen, die oftmals mit Unfallhäufigkeit in Verbindung gebracht<br />

wird. Dabei handelt es sich um die Risikobereitschaft einer Person, die in einer<br />

sportbezogenen Situation beobachtet werden soll.

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