Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Untersuchung zur Beeinflussung von situativer Risikobereitschaft durch Ermüdung 172 Skala, Nitsch, 1976b, S. 81ff; siehe 3.b)) erhoben wurde, erfolgte die Messung der aktuell wahrgenommenen körperlichen Verfassung mit der WKV-Skala (siehe 3.c)) von Kleinert (2006). Für beide Tests kam die elektronische Erfassung über die Pocket-PC-Version der Instrumente zum Einsatz (vgl. Abbildung 27). 3.a) RPE-Skala Als Messinstrument zur Erfassung der subjektiv empfundenen Belastung wird in der Bedingung „Physische Belastung“ – Fahrradergometer die RPE-Skala (Rating of Perceived Exertion) von Borg (1998, 2004) zum Einsatz kommen. Mit Hilfe der RPE-Skala kann die Wahrnehmung einer körperlichen Belastung durch den Probanden auf einer Skala von 6 (überhaupt nicht anstrengend) bis 20 (maximale Anstrengung) klassifiziert werden. Die Skala wird den Probanden im Vorfeld der Belastung gezeigt und erläutert. Dabei wird darauf hingewiesen, dass die Teilnehmer der Untersuchung ihr Anstrengungsempfinden während der Belastung mit Hilfe der Skala nach Aufforderung spontan angeben und dabei möglichst ehrlich sein sollen (Datenerfassungsblatt im Anhang A 5.). Ursprünglich wurde die Skala Anfang der 1970er Jahr basierend auf den Zusammenhängen von Herzfrequenz, Sauerstoffaufnahme und Belastungsintensität entwickelt (vgl. Borg, 1970, 1998, 2004). Dabei wurde davon ausgegangen, dass der Zahlenbereich von 6 bis 20 einem gleichen Bereich der Herzfrequenzen von 60 bis 200 Schlägen (dividiert durch 10) abbildet, was auf Personen im Alter von 30 bis 40 Jahren zutreffen sollte (vgl. Borg, 2004). Mittlerweile existieren verschiedene Arten der Skala. In der vorliegenden Arbeit wird eine Weiterentwicklung der Ursprungsskala mit 15 Abstufungen eingesetzt (vgl. Abbildung 28). Auch wenn die mit der ursprünglichen Skala zusammenhängenden Aussagen zur Zuordnung des Zahlenbereichs zur Herzfrequenz nicht uneingeschränkt auf verschiedene Stichproben übertragen werden können, so gilt,

Untersuchung zur Beeinflussung von situativer Risikobereitschaft durch Ermüdung 173 dass die Skala als zuverlässiges und valides Instrument zur Bestimmung des subjektiven Anstrengungsempfindens ökonomisch eingesetzt werden kann (vgl. Borg, 2004). Nach Borg (2004) ergeben sich bei den meisten intraindividuellen Vergleichen und Retest-Beziehungen Reliabilitätskennwerte von über .90. 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Überhaupt nicht anstrengend Extrem leicht Sehr leicht Leicht Etwas anstrengender Anstrengend (Schwer) Sehr anstrengend Extrem anstrengend Maximale Anstrengung Abbildung 28: Eingesetzte RPE-Skala (vgl. Borg, 1998, 2004) Auch die Validität bezüglich der Vorhersage einer Leistung wird vom Autor als gut bezeichnet. Setzt man das Anstrengungsempfinden und die Herzfrequenz zueinander in Beziehung, dann ergeben sich Korrelationen in Höhe von .80 oder höher (Borg, 1998), was als weiterer Beleg für die Validität des Verfahrens gewertet werden kann. Die Testgüte ist somit hinreichend gegeben.

Untersuchung zur Beeinflussung von situativer Risikobereitschaft durch <strong>Ermüdung</strong> 173<br />

dass die Skala als zuverlässiges <strong>und</strong> valides Instrument zur Bestimmung des<br />

subjektiven Anstrengungsempfindens ökonomisch eingesetzt werden kann (vgl.<br />

Borg, 2004). Nach Borg (2004) ergeben sich bei den meisten intraindividuellen<br />

Vergleichen <strong>und</strong> Retest-Beziehungen Reliabilitätskennwerte von über .90.<br />

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Abbildung 28: Eingesetzte RPE-Skala (vgl. Borg, 1998, 2004)<br />

Auch die Validität bezüglich der Vorhersage einer Leistung wird vom Autor<br />

als gut bezeichnet. Setzt man das Anstrengungsempfinden <strong>und</strong> die Herzfrequenz<br />

zueinander in Beziehung, dann ergeben sich Korrelationen in Höhe von .80 oder<br />

höher (Borg, 1998), was als weiterer Beleg für die Validität des Verfahrens<br />

gewertet werden kann. Die Testgüte ist somit hinreichend gegeben.

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