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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 140<br />

worden sei <strong>und</strong> in der Testsituation keine Zweifel an der Erklärung bestanden<br />

habe.<br />

Es ergaben sich hohe Korrelationen zwischen den Blindsprung-<br />

Testparametern aus Durchgang 1 <strong>und</strong> 2, die für eine mittlere bis hohe Test-<br />

Retest-Reliabilität des Verfahrens sprechen. Auffällig war, dass die Korrelationen<br />

zwar jeweils sehr hoch ausfielen, die erreichten Mittelwerte in beiden<br />

Durchgängen aber speziell für den Parameter Geschwindigkeit unterschiedlich<br />

hoch ausgeprägt waren. Die Probanden, die im ersten Durchgang eine im<br />

Vergleich zur Gesamtgruppe hohe Aufstiegsgeschwindigkeit zeigen, wählen auch<br />

im zweiten Durchgang eine im Vergleich zur Gesamtgruppe höhere<br />

Geschwindigkeit. Gleiches gilt für Personen mit einer eher niedrigen<br />

Aufstiegsgeschwindigkeit. Die Position der Probanden in der jeweiligen Gruppe<br />

bleibt demnach gleich. Allerdings steigt insgesamt die Aufstiegsgeschwindigkeit<br />

vom ersten zum zweiten Durchgang in bedeutsamem Ausmaß an. Dies gilt nicht<br />

für die gewählte Absprunghöhe.<br />

Demnach kann davon ausgegangen werden, dass die Entscheidung für die<br />

größtmöglichste Absprungshöhe in beiden Fällen ähnlich abläuft <strong>und</strong> nicht von<br />

Testeffekten überlagert wird. Für die Geschwindigkeit muss aber genau das<br />

angenommen werden. Durch den ersten Durchgang haben die Probanden bereits<br />

Erfahrung beim Aufstieg gesammelt, die Situation ist nicht mehr fremd, weshalb<br />

der Aufstieg schneller <strong>und</strong> damit weniger vorsichtig verlaufen kann. Dies ist bei<br />

beim Einsatz des Blindsprung-Tests in der Hauptuntersuchungsphase zu<br />

berücksichtigen. Für den Parameter Höhe sind bei einer Testwiederholung<br />

demnach ähnliche Werte zu erwarten, bei der Geschwindigkeit ist eine signifikante<br />

Erhöhung (um ungefähr 4.72 cm/Sek<strong>und</strong>e) als normal (im Sinne eines Testeffekts)<br />

anzusehen. Dieses Ergebnis verweist gleichzeitig erneut auf die Validität des<br />

Parameters Geschwindigkeit für die situative Risikobereitschaft, da letztere bei<br />

Testwiederholungen aufgr<strong>und</strong> des Bekanntheitsgrads der Aufgabe

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