Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 130 Jede der einzelnen 20 Aussagen kann auf einer 5-stufigen Antwortskala entweder zugestimmt (+2 = trifft zu) oder nicht zugestimmt (-2 = trifft nicht zu) werden. Der Testwert einer Person kann für die jeweilige Skala sowohl als Summenscore oder als Mittelwert bestimmt werden. Die Reliabilität des Verfahrens ist nach Gniech et al. (1993, S. 21ff.) hinreichend gegeben. In diesem Zusammenhang wird als Maß für die interne Konsistenz ein Cronbachs Alpha in Höhe von .83 berichtet. Zudem wird der Split- half-Koeffizient nach Guttman in Höhe von .81 angegeben (Alpha1 = .75; Alpha2 = .71). Zur Überprüfung der Dimensionalität wurde eine Faktorenanalyse mit Varimax-Rotation verwendet. Die Ergebnisse dieser Analyse fielen im Hinblick auf die Validität des Verfahrens nicht zufrieden stellend aus. Mittels der Faktorenanalyse konnten insgesamt durch fünf Faktoren (mit Eigenwert > 1) nur 52.7 % an Varianz aufgeklärt werden. Der erste Faktor erklärte dabei nur 24.9 % der Gesamtvarianz. Nach Gniech et al. (1993, S. 21ff.) besitzt das Verfahren aber Augenscheinvalidität und inhaltlich-logische Gültigkeit. 4.3.2.3 Untersuchungsablauf in VU2 Zu Beginn der Untersuchung erfolgte die Erfassung demografischer Daten der Testteilnehmer. Anschließend führte die Hälfte der Teilnehmer nacheinander (1) den Blindsprung-Test (reales Risiko) und (2) den computergestützten Test zum Entscheidungsverhalten in riskanten Verkehrssituationen (virtuelles Risiko) durch. Der Blindsprung-Test wurde unmittelbar wiederholt. Um eine systematische Beeinflussung der Risikotestergebnisse durch die Reihenfolge auszuschließen, durchlief die andere Hälfte der Personen die Risikotestungen in der umgekehrten Reihenfolge. Dabei erfolgte die Zuweisung zu den beiden Gruppen randomisiert. Nach Testende füllten die Personen die Fragebögen zur Erfassung der Sensationslust (Gniech et al. 1993) aus.

Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 131 4.3.2.4 Konkretisierte Annahmen in VU2 Die in Kapitel 4.3.1 aufgestellten Forschungsfragen sollen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Parameter beantwortet werden. Zur Beantwortung der ersten Forschungsfrage werden die beiden Blindsprung-Testparameter Höhe und Geschwindigkeit aus Durchgang 1 und Durchgang 2 zueinander in Beziehung gesetzt. Es wird ein positiver Zusammenhang zwischen dem Ergebnis im Durchgang 1 und dem Ergebnis im Durchgang 2 jeweils für den Parameter Höhe und den Parameter Geschwindigkeit erwartet. Des Weiteren wird vermutet, dass die jeweils erreichten Werte der Parameter in beiden Durchgängen ähnlich hoch ausfallen. Die Mittelwerte in Durchgang 1 und Durchgang 2 sollten demnach für die jeweiligen Parameter keine signifikanten Unterschiede aufweisen. Bei der Beantwortung der zweiten Forschungsfrage interessiert das Abschneiden im Blindsprung-Test im Vergleich zum Ergebnis im Entscheidungstest im Straßenverkehr. Dabei wird ein positiver Zusammenhang von der Risikoausprägung im Blindsprung-Test, ermittelt über die Parameter Höhe und Geschwindigkeit, und der situativen Risikobereitschaft im Entscheidungstest im Straßenverkehr, ermittelt über die Anzahl der Überholversuchen, erwartet. Eine Korrelation sollte feststellbar sein, wenn auch möglicherweise nicht in einem hohen Ausmaß. Im Rahmen der dritten Forschungsfrage wird der Zusammenhang von Absprunghöhe beziehungsweise Geschwindigkeit im Blindsprung-Test einerseits und Ausprägung der Sensationssuche im Fragebogen zur Sensationssuche (FzSSM) andererseits bestimmt. Es wird angenommen, dass hohe Risikotestwerte im Blindsprung-Test mit hohen Fragebogenwerten korrelieren.

Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 131<br />

4.3.2.4 Konkretisierte Annahmen in VU2<br />

Die in Kapitel 4.3.1 aufgestellten Forschungsfragen sollen unter<br />

Berücksichtigung unterschiedlicher Parameter beantwortet werden.<br />

Zur Beantwortung der ersten Forschungsfrage werden die beiden<br />

Blindsprung-Testparameter Höhe <strong>und</strong> Geschwindigkeit aus Durchgang 1 <strong>und</strong><br />

Durchgang 2 zueinander in Beziehung gesetzt. Es wird ein positiver<br />

Zusammenhang zwischen dem Ergebnis im Durchgang 1 <strong>und</strong> dem Ergebnis im<br />

Durchgang 2 jeweils für den Parameter Höhe <strong>und</strong> den Parameter Geschwindigkeit<br />

erwartet. Des Weiteren wird vermutet, dass die jeweils erreichten Werte der<br />

Parameter in beiden Durchgängen ähnlich hoch ausfallen. Die Mittelwerte in<br />

Durchgang 1 <strong>und</strong> Durchgang 2 sollten demnach für die jeweiligen Parameter keine<br />

signifikanten Unterschiede aufweisen.<br />

Bei der Beantwortung der zweiten Forschungsfrage interessiert das<br />

Abschneiden im Blindsprung-Test im Vergleich zum Ergebnis im<br />

Entscheidungstest im Straßenverkehr. Dabei wird ein positiver Zusammenhang<br />

von der Risikoausprägung im Blindsprung-Test, ermittelt über die Parameter Höhe<br />

<strong>und</strong> Geschwindigkeit, <strong>und</strong> der situativen Risikobereitschaft im Entscheidungstest<br />

im Straßenverkehr, ermittelt über die Anzahl der Überholversuchen, erwartet. Eine<br />

Korrelation sollte feststellbar sein, wenn auch möglicherweise nicht in einem<br />

hohen Ausmaß.<br />

Im Rahmen der dritten Forschungsfrage wird der Zusammenhang von<br />

Absprunghöhe beziehungsweise Geschwindigkeit im Blindsprung-Test einerseits<br />

<strong>und</strong> Ausprägung der Sensationssuche im Fragebogen zur Sensationssuche<br />

(FzSSM) andererseits bestimmt. Es wird angenommen, dass hohe Risikotestwerte<br />

im Blindsprung-Test mit hohen Fragebogenwerten korrelieren.

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