Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 128 Sportwagen, noch um ein langsames, schwerfälliges Auto sondern um einen durchschnittlich schnellen funktionstüchtigen PKW. Des Weiteren gilt, dass bei jeder im Folgenden auf einem Foto dargestellten Situation die Entscheidung verlangt wird, sich für oder gegen einen Überholvorgang des vorher fahrenden Fahrzeugs zu entscheiden. Den Testteilnehmern wird vermittelt, dass sie als Fahrer grundsätzlich überholen möchten und sich aber nur dann für einen Überholvorgang entscheiden sollen, wenn es für sie selbst sicher erscheint. Ähnlich wie im Straßenverkehr muss die Entscheidung zügig gefällt werden. Die einzelnen Bilder erscheinen automatisch und bleiben jeweils zwei Sekunden lang stehen. Innerhalb dieser Zeit muss die Entscheidung fallen und bei positiver Antwort durch Drücken des Knopfes weitergegeben werden. Testparameter des Entscheidungstests im Straßenverkehr In jeder vorgegebenen Verkehrssituation zeigt der Proband seine Entscheidung durch das Drücken eines Knopfes an. Die Reaktion wird durch den PC aufgezeichnet, wobei nicht nur die Art der Entscheidung, sondern auch die Dauer der Entscheidung registriert wird. Bezüglich der Art der Entscheidung gilt es festzuhalten, wie häufig sich eine Testperson für oder gegen einen Überholvorgang entschieden hat. Es ist davon auszugehen, dass Personen, die häufiger bereit sind, ein Überholmanöver zu starten, risikobereiter sind als Personen, die eher selten zum Überholvorgang ansetzen. Betrachtet man die Zeit, die eine Person zur Entscheidung benötigt hat, so wird diese nur für den Fall einer Zustimmung zum Überholvorgang festgehalten. Entsprechend lässt sich für jeden Probanden die durchschnittliche Dauer berechnen, die er bei einer positiven Überholentscheidung benötigt. In diesem Zusammenhang liegt die Vermutung nahe, dass die Probanden, die ohne lange Überlegungen und Abwägungen eine Entscheidung fällen, risikobereiter sind als Personen, die eine längere Entscheidungszeit aufweisen.

Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 129 Da sich die durchschnittliche Entscheidungszeit in diesem Test bei jedem Probanden aus einer unterschiedlichen Anzahl von erhobenen Testwerten berechnet, wird dieser Testparameter lediglich als zusätzlicher Hinweis auf die situative Risikobereitschaft einer Person aufgenommen. Als deutlicherer Indikator gilt somit die Anzahl der positiven Überholentscheidungen, die bei allen Probanden in gleicher Anzahl vorliegt und klar darstellt, zu welchem Resultat das Abwägen von Leistungs- und Sicherheitstendenzen bei einer Person geführt hat. Diese wird daher vorrangig in die Auswertung einbezogen. 3. Fragebogen zum Sensation-Seeking-Motiv Die Sensationssuche wurde über den Fragebogen zum Sensation-Seeking- Motiv (FzSSM) von Gniech et al. (1993) registriert. Grundlage dafür bildet die amerikanische "Sensation Seeking Scale" (SSS) von Zuckerman (1979, 1984), für die im europäischen Raum unterschiedliche Übersetzungen und Versionen vorliegen. Aufgrund der Arbeiten von Gniech et al. (1993) entstand eine deutsche Fassung des Fragebogens, die eine im normalen Alltag zu praktizierende Sensationssuche erfasst und in dieser Arbeit eingesetzt wird. Die Skala beinhaltet 20 Items, die sich vier Dimensionen zuordnen lassen: 1. Experience Seeking/sozial aktiv (ESSA): Kontakt und Kommunikation mit anderen als wichtigste Anregungsquelle 2. Experience Seeking/wunschbezogen-zukunftsorientiert (ESWU): Geplante Vorhaben und Etikettierung der eigenen Persönlichkeit wirken stimulierend 3. Thrill and Adventure Seeking ohne vitales Risiko (TASOVR): Aufsuchen von Nervenkitzel ohne Gefährdung der Person 4. Thrill and Adventure Seeking mit vitalem Risiko (TASVR): Tendenz, sich mit vitalem Risiko und körperlicher Aktion zu konfrontieren.

Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 128<br />

Sportwagen, noch um ein langsames, schwerfälliges Auto sondern um einen<br />

durchschnittlich schnellen funktionstüchtigen PKW. Des Weiteren gilt, dass bei<br />

jeder im Folgenden auf einem Foto dargestellten Situation die Entscheidung<br />

verlangt wird, sich für oder gegen einen Überholvorgang des vorher fahrenden<br />

Fahrzeugs zu entscheiden. Den Testteilnehmern wird vermittelt, dass sie als<br />

Fahrer gr<strong>und</strong>sätzlich überholen möchten <strong>und</strong> sich aber nur dann für einen<br />

Überholvorgang entscheiden sollen, wenn es für sie selbst sicher erscheint.<br />

Ähnlich wie im Straßenverkehr muss die Entscheidung zügig gefällt werden. Die<br />

einzelnen Bilder erscheinen automatisch <strong>und</strong> bleiben jeweils zwei Sek<strong>und</strong>en lang<br />

stehen. Innerhalb dieser Zeit muss die Entscheidung fallen <strong>und</strong> bei positiver<br />

Antwort durch Drücken des Knopfes weitergegeben werden.<br />

Testparameter des Entscheidungstests im Straßenverkehr<br />

In jeder vorgegebenen Verkehrssituation zeigt der Proband seine<br />

Entscheidung durch das Drücken eines Knopfes an. Die Reaktion wird durch den<br />

PC aufgezeichnet, wobei nicht nur die Art der Entscheidung, sondern auch die<br />

Dauer der Entscheidung registriert wird. Bezüglich der Art der Entscheidung gilt es<br />

festzuhalten, wie häufig sich eine Testperson für oder gegen einen<br />

Überholvorgang entschieden hat. Es ist davon auszugehen, dass Personen, die<br />

häufiger bereit sind, ein Überholmanöver zu starten, risikobereiter sind als<br />

Personen, die eher selten zum Überholvorgang ansetzen.<br />

Betrachtet man die Zeit, die eine Person zur Entscheidung benötigt hat, so<br />

wird diese nur für den Fall einer Zustimmung zum Überholvorgang festgehalten.<br />

Entsprechend lässt sich für jeden Probanden die durchschnittliche Dauer<br />

berechnen, die er bei einer positiven Überholentscheidung benötigt. In diesem<br />

Zusammenhang liegt die Vermutung nahe, dass die Probanden, die ohne lange<br />

Überlegungen <strong>und</strong> Abwägungen eine Entscheidung fällen, risikobereiter sind als<br />

Personen, die eine längere Entscheidungszeit aufweisen.

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