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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 115<br />

Die „Einschätzung blind“ korrelierte durchgängig positiv für beide<br />

geschlechtsbezogenen Teilstichproben mit den Fragebogendaten, was als<br />

Validitätshinweis gewertet werden kann. Ähnlich findet sich diese<br />

Übereinstimmung auch für die „Einschätzung sehend“, allerdings mit Ausnahme<br />

einer Korrelation innerhalb der männlichen Stichprobe, bei der das gesetzte<br />

Signifikanzniveau knapp verpasst wird. Betrachtet man die Werte des<br />

Blindsprung-Tests in diesem Kontext, so fällt auf, dass die Absprunghöhe keinerlei<br />

signifikante Korrelationen mit den Fragebogenwerten aufweist. Für die<br />

Geschwindigkeit finden sich wiederum Zusammenhänge zu den<br />

Fragebogenergebnissen, aber lediglich zu den Daten der weiblichen Probanden.<br />

Möglicherweise ist es den weiblichen Testpersonen gelungen, sich besser in<br />

die in den jeweiligen Aussagen beschriebene Situation hineinzuversetzen, was zu<br />

einer stärker emotional gefärbten Beantwortung des Bogens geführt haben<br />

könnte. Das würde den Zusammenhang der Antworten im Fragbogen zur<br />

Aufstiegsgeschwindigkeit speziell in der weiblichen Stichprobe erklären, da die<br />

Geschwindigkeit ebenfalls eher durch emotionale Faktoren beeinflusst sein sollte.<br />

Die geschlechtsbezogen Unterschiede in der Vorstellungskraft könnten nun<br />

entweder auf tatsächlich unterschiedliche Fähigkeiten bei Männern <strong>und</strong> Frauen<br />

zurückführbar sein. Ebenso ist aber denkbar, dass die leicht unterschiedlichen<br />

Fragebogenvarianten für Frauen <strong>und</strong> Männer hier verantwortlich sind. So könnte<br />

die Wortwahl der Items im Bogen für die weibliche Stichprobe dazu geführt haben,<br />

dass die Probandinnen sich besser in die genannten Situationen hineinversetzen<br />

konnten <strong>und</strong> so auch stärker emotional gefärbt geantwortet haben.<br />

Insgesamt muss aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse der zweiten Forschungsfrage<br />

davon ausgegangen werden, dass der virtuelle Test dem Fragebogenverfahren<br />

ähnlicher ist als der reale Test <strong>und</strong> entsprechend auch enger mit den stabilen<br />

Einstellungen einer Person in Beziehung steht. Im Gegensatz dazu dürfte der<br />

reale Test stärker situative Variablen berücksichtigen. Damit scheint deutlich zu

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